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Die Angola Bulldoggfledermaus Mops condylurus 1 2 Nyctinomus condylurus 3 oder Tadarida condylura 4 ist eine Fledermausart aus der Familie der Bulldoggfledermause Molossidae Gattung Mops Untergattung Mops Sie kommt mit Ausnahme der dichten Regenwalder im Kongobecken und in Niederguinea in weiten Teilen Afrikas sudlich der Sahara vor Angola BulldoggfledermausAngola Bulldoggfledermaus JungtierSystematikUberordnung LaurasiatheriaOrdnung Fledertiere Chiroptera Uberfamilie Glattnasenartige Vespertilionoidea Familie Bulldoggfledermause Molossidae Gattung MopsArt Angola BulldoggfledermausWissenschaftlicher NameMops condylurus A Smith 1833 Praparat eines Weibchens Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Systematik 3 Lebensraum und Lebensweise 4 Fressfeinde Parasiten und Krankheiten 5 Etymologie amp Forschungsgeschichte 6 Gefahrdung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Angola Bulldoggfledermaus ist eine sehr kleine Fledermaus ohne Nasenblatt Sie kann eine Gesamtlange Kopf Rumpf Lange Schwanzlange von 9 6 bis 12 7 cm eine Flugelspannweite von 34 8 bis 36 8 cm und ein Gewicht von 16 bis 39 g erreichen 5 Ihr Ruckenfell ist schwarzbraun graubraun hellgrau oder hell graubraun manchmal mit weissen Flecken Die Haare sind an der Basis hell Das Fell auf der Kopfoberseite hat die gleiche Farbe wie das Ruckenfell Das Bauchfell ist graubraun hell gelb gelbweiss oder weisslich Ein weisser mittiger Bauchstreifen kann unterschiedlich ausgepragt sein und auch fehlen Auch die Seiten zeigen einen weisslichen Streifen In einer Kolonie konnen alle Farbschlage gleichzeitig vorkommen Die Ohren sind schwarzbraun und kurz Nach vorne gelegt reichen sie nur bis zur Mitte der Schnauze Der Tragus ist klein eckig und wird vom grossen Antitragus verborgen Die Flugel sind fast durchsichtig nahe dem Korper graubraun und werden zur Spitze zunehmend heller Die Schwanzspitze ragt aus dem Uropatagium der Flughaut zwischen den Beinen heraus Das Uropatagium ist dunkel graubraun Mannchen und Weibchen sehen gleich aus Neugeborene haben eine dunkle Haut Die Angola Bulldoggfledermaus besitzt einen dipolen Chromosomensatz 2n 48 4 In ihren Kiefern hat sie insgesamt 28 oder 30 Zahne Die Zahnformel lautet 1 1 1 2 3 2 1 2 3 displaystyle frac 1 1 1 2 3 2 1 2 3 nbsp 4 Systematik BearbeitenEs wurden vier Unterarten beschrieben aber nicht alle Populationen wurden bisher einer Unterart zugeordnet 4 6 Mops Mops condylurus condylurus A Smith 1833 Vorkommen von Angola uber den Suden der D R Kongo Sambia Malawi die Mitte und den Suden von Mosambik bis in den Nordosten von KwaZulu Natal Mops Mops condylurus orientis G M Allen und Loveridge 1942 Tansania Mops Mops condylurus osborni J A Allen 1917 Vorkommen in der Republik Kongo und D R Kongo Mops Mops condylurus wonderi Sanborn 1936 Vorkommen von Mauretanien bis Guinea Bissau und in Mali Einige Autoren fassen die Gattung Mops und die Gattung der Faltlippenfledermause Tadarida zu einer einzigen Gattung Tadarida zusammen oder fuhren Mops sowie die Gattung der Freischwanzfledermause Chaerephon als Untergattungen von Tadarida 7 Zurzeit werden die Gattungen Mops und die Faltenlippenfledermause als getrennte Gattungen gefuhrt 8 Genetische Untersuchungen sehen die Gattungen der Freischwanzfledermause zusammen mit der Gattung Mops als monophyletische Gruppe 9 10 Lebensraum und Lebensweise BearbeitenDie Angola Bulldoggfledermaus ist haufig und kommt in Savannen Baumsavannen u a Miombo Buschland Waldland und Lucken aufweisenden Regenwald vor Im dichten ungestorten Regenwald fehlt sie ebenso in Gebirgen mogliche Ausnahme Athiopien und Wusten Ausnahme entlang von Flusslaufen in Somalia Sie ernahrt sich von hartschaligen Kafern aber auch von anderen weicheren Insekten Darunter sind Schnabelkerfe Schmetterlinge und Libellen Zum Insektenfang fliegt sie oberhalb der Baumkronen bis in Hohen von 100 Metern oder uber Savannen Lichtungen Rodungen oder Gewassern niedrig in zwei bis drei Metern Hohe Oft wird zu zweit gejagt wobei die zweite niedriger fliegt als die fuhrende wahrscheinlich um Insekten zu erbeuten die sich den Echolotlauten der fuhrenden Fledermaus ausweichend fallen liessen Die Angola Bulldoggfledermaus hat gerade schlanke Flugel und kann dadurch sehr schnell fliegen ihre Manovrierfahigkeit ist allerdings eingeschrankt und Wendungen haben einen Radius von mehr als 1 5 Meter Tagsuber ruht sie in Hohlen Lochern in Baumen und Palmen in Bergwerken oder in Gebauden Die Tiere wahlen dabei bevorzugt Platze die eine Temperatur zwischen 35 und 42 C haben und bewegen sich oft von Platz zu Platz um die optimale Temperatur zu finden Im sudafrikanischen Winter ertragt die Art auch Temperaturen von weniger als 10 C Quartiere werden hin und wieder mit der Kleinen Bulldoggfledermaus Chaerephon pumilus geteilt Grosse Kolonien fallen durch ihren stechenden Geruch und die hohe Lautstarke auf Sie produzieren viel Guano 11 Die Angola Bulldoggfledermaus bekommt pro Wurf nur ein Jungtier In ihrem weiten Verbreitungsgebiet ist die Fortpflanzungszeit unterschiedlich fallt aber meist mit der Regenzeit zusammen Gibt es in einer Region zwei Regenzeiten so werden in beiden Junge geboren Sie werden etwa 50 bis 80 Tage lang gesaugt 5 Fressfeinde Parasiten und Krankheiten BearbeitenZu den nachgewiesenen Fressfeinden der Angola Bulldoggfledermaus zahlen die Grossfleck Ginsterkatze Genetta maculata der Fledermausaar Macheiramphus alcinus und andere Greifvogel Parasiten von der sie befallen wird finden sich unter den Flohen 6 Arten der Gattung Lagaropsylla den Plattwanzen Fledermausfliegen Schildzecken und Milben 9 Arten Viren die von der Angola Bulldoggfledermaus isoliert wurden und Krankheiten beim Menschen verursachen sind das Bunyamwera Virus das Chikungunya Virus das Gelbfieber Virus das West Nil Virus und das Zika Virus Weitere auftretende Viren die nach heutigem Kenntnisstand fur Menschen nicht infektios sind umfassen das Bukalasa Fledermaus Virus das Dakar Fledermaus Virus sowie das Entebbe Fledermaus Virus 5 Sie gilt auch als ein mogliches Reservoir fur das Ebolavirus und einer aktuellen Untersuchung von Forschern des RKI zufolge als moglicher Ursprung der Ebolafieber Epidemie 2014 12 Etymologie amp Forschungsgeschichte BearbeitenDas Typusexemplar der Angola Bulldoggfledermaus wurde von Andrew Smith in Sudafrika KwaZulu Natal nahe Port Natal Durban gesammelt und unter dem Namen Nyctinomus condylurus erstbeschrieben 13 Das Artepithon condylurus ist die Latinisierung der beiden zusammengefugten griechischen Worter kondylos Bedeutung Beule Knubbel und oὐra Bedeutung Schwanz die auf das zerknitterte faltige Aussehen des aus der Schwanzflughaut herausragenden Schwanzes Bezug nehmen 3 Gefahrdung BearbeitenAufgrund der weiten Verbreitung und der grossen Individuenzahl stuft die IUCN die Angola Bulldoggfledermaus als nicht gefahrdet ein least concern 2 Literatur BearbeitenMeredith Happold Tadarida condylura In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume IV Hedgehogs Shrews and Bats Bloomsbury London 2013 ISBN 978 1 4081 2254 9 S 505 507 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Angola Bulldoggfledermaus Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Mops Mops condylurus Don E Wilson amp DeeAnn M Reeder editors 2005 Mammal Species of the World A Taxonomic and Geographic Reference 3rd ed Johns Hopkins University Press Abgerufen am 25 November 2017 a b Mops condylurus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2017 2 Eingestellt von A Monadjem et al 2016 Abgerufen am 25 November 2017 a b Victor Van Cakenberghe Ernest C J Seamark Hrsg ACR 2016 African Chiroptera Report 2016 African Bats 2016 ISSN 1990 6471 S 393 398 a b c d Happold 2013 S 505 a b c Happold 2013 S 507 Mops condylurus im Integrated Taxonomic Information System ITIS Abgerufen am 25 November 2017 Ara Monadjem Peter John Taylor F P D Woody Cotterill M Corrie Schoeman Bats of Southern and Central Africa A Biogeographic and Taxonomic Synthesis 1 Auflage Wits University Press Pretoria 2010 ISBN 978 1 86814 508 9 S 295 301 Mops im Integrated Taxonomic Information System ITIS Abgerufen am 25 November 2017 Renato Gregorin amp Andrea Cirranello Phylogeny of Molossidae Gervais Mammalia Chiroptera inferred by morphological data In Cladistics Band 32 Nr 1 2016 S 2 35 doi 10 1111 cla 12117 Jennifer M Lamb Taryn M C Ralph Theshnie Naidoo Peter J Taylor Fanja Ratrimomanarivo William T Stanley and Steven M Goodman Toward a Molecular Phylogeny for the Molossidae Chiroptera of the AfroMalagasy Region In Acta Chiropterologica Band 13 Nr 1 2011 S 1 16 doi 10 3161 150811011X578589 Happold 2013 S 506 Fabian H Leendertz et al Investigating the zoonotic origin of the West African Ebola epidemic EMBO Molecular Medicine 30 Dezember 2014 doi 10 15252 emmm 201404792 online Memento des Originals vom 2 Januar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot embomolmed embopress org Andrew Smith African Zoology Nyctinomus condylurus In South African Quarterly Journal ser 2 1 2 S 54 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Angola Bulldoggfledermaus amp oldid 236436948