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Andrea II Muzaka auch Andreas Musachi 1319 1372 war der Begrunder des albanischen Furstentums Muzakaj das von 1335 mit einigen Unterbrechungen bis 1444 bestand Andrea II Muzaka Fresko in der Athanasius Kirche in Kastoria 14 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Vorgeschichte 1 2 Das Furstentum Muzakaj 2 Familie 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAndrea II Muzaka entstammte der vornehmen im zentralen Albanien beguterten Adelsfamilie Muzaka Sein Grossvater Andrea I Muzaka etablierte um 1280 in dem spater nach der Familie benannten Gebiet Myzeqe westlich von Berat eine de facto unabhangige Territorialherrschaft 1 Vorgeschichte Bearbeiten Nach der Ermordung des Despoten von Epirus Thomas Komnenos Dukas Angelos 1296 1318 durch seinen Neffen Nikola Orsini den Pfalzgrafen von Kefalonia wurde dieser neuer Despot von Epirus Diese Usurpation des Thrones rief Byzantiner Anjou und Serben auf den Plan Jeder versuchte sich seinen Anteil des zertrummerten Despotats zu sichern Der serbische Konig Stefan Uros II Milutin rustete zur Unterwerfung von Albanien Bereits im Juni 1319 nahm er den Titel eines Herrschers von Raszien Dioclea Albania und der Seekuste an Sein nachstes Ziel war Dyrrachion im heutigen Albanien das seit 1271 zum Konigreich Neapel gehorte Dort versuchte Stefan Uros II eine Partei fur sich zu gewinnen Noch 1319 fand ein Aufstand gegen die Anjou statt und die Bewohner der Stadt huldigten dem Serbenkonig 2 Um dem weiteren Vordringen der Feinde die von allen Seiten gegen die angevinischen Lande heransturmten entgegenzutreten versuchte Philipp von Tarent aus dem alteren Haus Anjou Furst des Konigreichs Albanien von 1294 bis 1332 seinen Bruder den Konig Karl Martell von Ungarn und den Ban Wladin von Bosnien zum Bund gegen die Serben zu gewinnen Zugleich ermahnte Papst Johannes XXII die 1318 der katholischen Kirche ergebenen Grossen Albaniens den Protosebastos Wilhelm Blevisti und Theodor I Muzaka den Mentulo oder Matarango Graf von Clissania Sohn von Theodor I den Andrea II Muzaka Sohn von Theodor I den Grafen Wladislaw Conovic von Dioclea und der Seelufte den Grafen Wilhelm von Albanien den Paulus oder Paolo Materanga Schwiegersohn von Theodor I und die ubrigen Barone des Landes treu bei dem Hause Tarent zu verharren und wo moglich das Ihrige zur Wiedereroberung der verlorenen Platze zu tun 3 Das Furstentum Muzakaj Bearbeiten Andrea II ubernahm nach dem Tod seines Vaters Theodor I Muzaka um 1335 die Herrschaft und machte das stark befestigte Berat zur Hauptstadt seines Furstentums Durch eine geschickte Schaukelpolitik zwischen den regionalen Grossmachten Byzanz Serbien und Neapel gelang es ihm seine Stellung als autonomer Furst in Mittelalbanien zwischen dem Shkumbin und Valona zu wahren und auszubauen 4 So nahm er zu Beginn seiner Herrschaft vermutlich mit Billigung des byzantinischen Kaisers Andronikos III den hohen Titel eines Despoten an 5 1337 erkannte ihn auch der Papst als regni Albaniae despotus an 6 Nach dem Tod des serbischen Konigs Stefan Uros III Decanski 1331 unterwarf sein Sohn und Nachfolger Stefan IV Dusan in mehreren Feldzugen die albanischen Furstentumer darunter auch das Territorium von Andrea II Muzaka und verleibte sie in sein neues Grossreich ein auch das angevinische Herzogtum Durazzo war durch die serbische Expansion bedroht Wahrend die meisten Albanerstamme sich Dusan unterwarfen standen einige treu zu den Anjou Von diesen bevollmachtigt erschien der aus Neapel stammende Giovanni Sardo bei Konig Robert und berichtete dass die Albaner bereit waren den Treueid zu erneuern Daraufhin liess der Konig am 19 August 1336 den albanischen Hauptlingen melden dass er im darauffolgenden Fruhjahr ein Heer nach Durazzo schicken wurde Im Fruhjahr 1337 erschien im Epirus als Generalvikar der Stiefsohn von Konig Robert der 17 jahrige Ludwig von Tarent dem ein Teil der Albaner huldigte 7 Unter ihnen war Andreas Musacius 8 Ludwig versprach ihm bei der Wiedereroberung seines Landes zu helfen volle Amnestie fur fruheren Abfall und verubte Beleidigungen gegenuber den Leuten des Konigs Ausser freiem Zugang nach Durazzo wurde Andrea II seinen Erben und Stammesgenossen gewahrt ihre Lehen und Besitzungen bis auf die Festungen und was zu den Domanen gehorte zu behalten Den Muzaka und anderen Getreuen wurden ferner die von den fruheren Herrschern verliehenen Wurden und Vorrechte verbrieft Dieses Privileg wurde am 18 Juli 1337 von Konig Robert bestatigt Im Gegenzug sollte stets einer der beiden alteren Sohne filii majores von Andrea Gjin II oder Theodor II als Geisel beim Statthalter Guglielmo de Sanseverino in Durazzo verweilen 7 Um 1340 konnten Muzakas Krieger ein serbisches Kontingent am Peristeri besiegen 9 Im Herbst 1345 10 fielen Berat und Valona durch den serbischen Heerfuhrer Kersak an die Serben wobei Berat in Beligrad Weisse Stadt umbenannt wurde 11 1346 setzte der serbische Zar Stefan Dusan seinen Schwager Johannes Komnenos Asen als Gouverneur von Valona Kanina und Berat ein 12 Dieser etablierte nach Dusans Tod 1355 das de facto autonome Furstentum Valona 13 das auch unter seinen Nachfolgern Alexander Komnenos Asen 1363 1372 und Zeta Balsa II 1372 1385 bis zur Eroberung durch die Osmanen nach der Schlacht von Savra 1385 Bestand hatte Andrea II Muzaka dehnte nach dem Zerfall des serbischen Reiches ab 1355 seinen Machtbereich nach Osten bis in die Ebene von Korca aus 14 In der Spatphase seiner Herrschaft geriet er jedoch zunehmend unter den Druck rivalisierender albanischer Fursten 1370 wurden seine Domanen vom Princeps Albaniae Karl Thopia angegriffen der das Gebiet von Andreas Schwiegersohn Blasius Matarango 1367 zwischen Shkumbin und Seman an sich riss wahrend die Balsici sich in Valona festsetzten Beim Ausweichen nach Osten gelang es Andrea II nach der Schlacht an der Mariza 1371 dem serbischen Pratendenten Marko Kraljevic die Stadt Kastoria am Pindos abzunehmen Fur diesen Sieg erhielt er 1372 15 vom byzantinischen Kaiser Johannes V die Investitur von Kastoria die formelle Bestatigung seines Despoten Titels ein Wappen mit einem Doppeladler mit einem Stern in der Mitte 16 das Privileg des goldenen Siegels und einen Thronsessel auf dem das Wappen in Perlen gestickt war 17 nbsp Sankt Antoniuskirche in DurresAuf dem Sterbebett 1372 teilte Andrea II seine Besitzungen unter seinen drei Sohnen auf und gab dem Erstgeborenen Gjin I Tomornizza am Tomorr und die beiden Devolltaler dem zweiten Theodor die Musakja Myzeqeja und dem jungsten Stoya die Landschaft Kastoria mit allen Stadten und Domanen 18 Als dieser kinderlos starb folgte ihm sein Bruder Gjin nach Andrea II Muzaka wurde zusammen mit seiner Frau in der Sankt Antoniuskirche in Durres beerdigt 19 Familie BearbeitenAndrea II Muzaka heiratete Efthimijen auch Eythvmia Etinia Onorata Tochter von Paolo Matarango Herr von Gora mit der er funf Kinder hatte Gjin I Muzaka um 1337 1389 Theodor II Muzaka 1337 nach 1389 Stoya nach 1384 Comita 1392 Balsa II von Cedda Zeta 20 Chiranna auch Kyranna 20 Hauptling Kropa von Ohrid 19 Siehe auch BearbeitenStammbaum der Familie MuzakaLiteratur BearbeitenFerit Duka Muzakajt Lidhez e fuqishme midis koheve paraosmane dhe osmane In Historical Studies Band 1 2 2004 S 7 17 ISSN 0563 5799 Bozhidar Ferјanchiћ Despoti u Vizantiјi i Јuzhnoslovenskim zemљama Posebna izdaњa Band 336 Vizantoloshki institut Band 8 Srpska akademiјa nauka i umetnosti Beograd 1960 S 78 79 Bozhidar Ferјanchiћ Sevastokratori u Vizantiјi In Zbornik radova Vizantoloshkog instituta Band 11 1968 S 141 192 hier S 189 190 ISSN 0584 9888 4shared com PDF 4 0 MB John Van Antwerp Fine The Late Medieval Balkans A Critical Survey from the Late Twelfth Century to the Ottoman Conquest University of Michigan Ann Arbor MI 1994 ISBN 0 472 08260 4 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Charles Hopf Chroniques greco romanes inedites ou peu connues Weidmann Berlin 1873 S 278 280 italienisch Textarchiv Internet Archive Edwin E Jacques The Albanians An ethnic 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Brockhaus Leipzig 1867 S 419 Volltext in der Google Buchsuche Allgemeine Encyklopadie der Wissenschaften und Kunste S 419 f John Van Antwerp Fine S 290 Jacques Albanians S 167 Johann Georg von Hahn Reise durch die Gebiete des Drin un Wardar Kaiserlich koniglichen Hof und Staatsdruckerei Wien 1867 S 276 Online Version in der Google Buchsuche a b Allgemeine Encyklopadie der Wissenschaften und Kunste S 442 Johann Georg von Hahn Reise durch die Gebiete des Drin un Wardar Kaiserlich koniglichen Hof und Staatsdruckerei Wien 1867 S 282 Volltext in der Google Buchsuche John Van Antwerp Fine Late Medieval Balkans S 290 f Konstantin Jirecek Geschichte der Serben Band 1 F A Perthes Gotha 1911 S 385 Textarchiv Internet Archive Marika McAdam Balcani Occidentali Lonely Planet S 100 italienisch Volltext in der Google Buchsuche William Miller Essays on the Latin Orient University Press Cambridge 1921 S 434 englisch Vorschau in der Google Buchsuche Jirecek Geschichte der Serben S 395 Jacques Albanians 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