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Andre Hajdu ungarisch Andras Hajdu hebraisch אנדרה היידו geboren am 5 Marz 1932 in Budapest Ungarn gestorben am 1 August 2016 in Tel Aviv Israel war ein israelischer Komponist Pianist Musikethnologe und Hochschullehrer ungarischer Herkunft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schaffen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAndre Hajdu erlebte als Kind die Besetzung Ungarns durch Deutschland die Internierung und die Ermordung der ungarischen Juden 1 Nur knapp entkam er dem Budapester Ghetto und uberlebte so den Holocaust Nach dem Besuch einer christlichen Schule ging er 1949 an die Franz Liszt Musikakademie 2 Dort studierte er die Facher Klavier bei Gyorgy Kosa und Erno Szegedi Komposition bei Endre Szervanszky und Ferenc Szabo sowie Musikethnologie bei Zoltan Kodaly 1 Wahrend seiner Studien bei Kodaly verbrachte Hajdu zwei Jahre bei ungarischen Roma deren Lieder und Geschichten er aufzeichnete und sammelte 3 Im Rahmen dieser Arbeit komponierte er auf Texte von Miklos Radnoti ein Werk namens Gypsy Cantata mit dem er 1955 beim International Youth Festival in Warschau einen ersten Preis gewann Nach der Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstands 1956 floh Hajdu nach Frankreich Dort lebte er von Filmmusik Auftragen und dirigierte Jugendchore Gleichzeitig setzte er seine Studien am Pariser Konservatorium bei Darius Milhaud und Olivier Messiaen fort 1 Er besuchte auch die Darmstadter Ferienkurse 3 blieb jedoch auf Distanz zur damals dominierenden seriellen Musik 2 Danach ging er selbst in den Lehrberuf und unterrichtete von 1959 bis 1961 am Conservatoire national de musique de Tunis das nach der Unabhangigkeit Tunesiens 1956 gegrundet worden war 4 In dieser Zeit entstand das Klavierwerk Diary from Sidi Bou Said 1960 uber das gleichnamige Kunstlerdorf nahe der Hauptstadt 1 Hajdu beschaftigte sich zunehmend mit seinen judischen Wurzeln kehrte nach Frankreich zuruck und emigrierte 1966 nach Israel 2 In Jerusalem schloss er sich dem Jewish Music Research Centre JMRC an wo er zu den Themen Klezmer und Chassidische Musik forschte 5 Von 1966 bis 1991 lehrte er an der Rubin Academy of Music der Universitat Tel Aviv 1 ab 1970 auch an der neugegrundeten Fakultat fur Musikwissenschaft an der Bar Ilan Universitat 5 wo er den Fachbereich Komposition begrundete 6 und als Professor bis zu seinem Ruhestand tatig war 1997 wurde er mit dem Israel Preis ausgezeichnet 5 Zum Kreis seiner Studierenden im Fach Komposition zahlten u a Matti Kovler und Matan Porat 7 Schaffen BearbeitenSein kompositorisches Schaffen umfasst Opern darunter die Miniaturoper Ludus paschalis uber judische und christliche Texte 1970 und The Story of Jonah 1985 ferner Orchesterwerke darunter Instrumentalkonzerte ausserdem Kammer Chor und Vokalmusik sowie Klaviermusik 1 Seine Musiksprache wird als polystilistisch bezeichnet teils noch tonal teils aber auch freitonal 3 Es finden sich verschiedenste Einflusse einerseits aus der zeitgenossischen Musik etwa aus dem Neoklassizismus der Groupe des Six andererseits aus volksmusikalischen Quellen u a aus der judischen Tradition aus der Musik osteuropaischer Volker darunter besonders auch der Roma 1 Sein Stil so Hajdu spiegle die Widerspruche im Werdegang seiner Person In der Literatur wird seine Musiksprache haufig mit Eigenschaften wie Humor 3 Ironie und Warme beschrieben Dies schlagt sich auch in Werktiteln wie Sketches in Sentimental Mood 1976 oder Ouverture in der Form eines Drachens 1985 nieder Zu den Werken die sich mit der judischen Tradition beschaftigen zahlen u a Tru at Melekh Rhapsody on Jewish Themes 1974 fur Klarinette und Orchester in Auftrag gegeben von dem Klezmer Musiker Giora Feidman oder das Oratorium Suenos en Espana Dreams of Spain uraufgefuhrt 1992 im Gedenken an die Vertreibung der Juden aus Spanien vor damals 500 Jahren 1 Daneben schrieb Hajdu Werke auch ausserhalb dieses judisch christlichen Themenkomplexes Dazu gehoren insbesondere die Klavierkonzerte 1968 1990 Einen weiteren Schwerpunkt seines Schaffens bilden padagogische Werkzyklen wie The Milky Way 1975 76 funf Bande mit Klavierstucken in verschiedenen Schwierigkeitsgraden 5 Literatur BearbeitenJehoash Hirshberg Art Hajdu Andre Biographie In Laurenz Lutteken Hrsg MGG Online New York Kassel Stuttgart Mai 2017 mgg online com abgerufen am 11 November 2023 Weblinks BearbeitenYossi Goldenberg Hajdu Andre In Encyclopaedia Judaica 2007 abgerufen am 11 November 2023 englisch Andre Hajdu bei DiscogsEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Eliyahu Schleifer Hajdu Andre In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich a b c Jehoash Hirshberg Art Hajdy Andre Biographie In Laurenz Lutteken Hrsg MGG Online New York Kassel Stuttgart Mai 2017 mgg online com abgerufen am 11 November 2023 a b c d Yossi Goldenberg Hajdu Andre In Encyclopaedia Judaica 2007 abgerufen am 11 November 2023 englisch Hajdu Andre In Oxford Dictionary of Music 2013 abgerufen am 11 November 2023 englisch a b c d Andre Hajdu In Jewish Music Research Centre 2017 abgerufen am 11 November 2023 englisch Hajdu Andre In Hungarian Music Information Center amp Library BMC Abgerufen am 11 November 2023 englisch Acclaimed Israeli composer and educator Andre Hajdu dies at age 84 In The Jerusalem Post 3 August 2016 abgerufen am 11 November 2023 englisch Normdaten Person GND 135000564 lobid OGND AKS LCCN n80136388 VIAF 7652270 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Hajdu Andre ALTERNATIVNAMEN Hajdu Andras ungarisch אנדרה היידו hebraisch KURZBESCHREIBUNG ungarisch israelischer Komponist GEBURTSDATUM 5 Marz 1932 GEBURTSORT Budapest Ungarn STERBEDATUM 1 August 2016 STERBEORT Tel Aviv Israel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andre Hajdu amp oldid 244266407