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Alunogen teilweise veraltet und synonym auch als Haarsalz Keramohalit Katharit bzw Katherit Stipterit bzw Stypterit oder Schwefelsaure Thonerde bekannt ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Al2 SO4 3 12 5 H2O 2 Es handelt sich somit um ein kristallwasserhaltiges Aluminiumsulfat Hydrat Alunogen entwickelt nur selten durchsichtige tafelige Kristalle oder Zwillinge mit pseudohexagonaler Symmetrie von einigen Millimetern Grosse Meist findet er sich in Form traubiger nieriger stalaktitischer oder faseriger bis korniger Mineral Aggregate und krustiger Uberzuge AlunogenAlunogen aus Almyras Agia Varvara ZypernAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Alg 1 Chemische Formel Al2 SO4 3 12 5 H2O 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Wasserhaltige Sulfate ohne fremde AnionenSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VI C 08 VI C 08 070 7 CB 45 29 08 06 01Kristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol triklin pinakoidal 1 3 Raumgruppe P1 2 Gitterparameter a 7 42 A b 26 97 A c 6 06 Aa 89 9 b 97 6 g 91 9 2 Formeleinheiten Z 2 2 Zwillingsbildung nach 010 Physikalische EigenschaftenMohsharte 1 5 bis 2Dichte g cm3 gemessen 1 72 bis 1 77 berechnet 1 79Spaltbarkeit vollkommen nach 010 Bruch Tenazitat unebenFarbe farblos weiss grau gelblich rotlichStrichfarbe weissTransparenz durchsichtigGlanz Glasglanz SeidenglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 473nb 1 474ng 1 480 4 Doppelbrechung d 0 007 4 Optischer Charakter zweiachsig positivAchsenwinkel 2V 31 bis 69 4 Weitere EigenschaftenBesondere Merkmale gut wasserloslich bitterer adstringierender Geschmack Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenBenannt wurde das Mineral nach dem lateinischen Wort alum fur Alaun und dem griechischen Wort genos fur Quelle als Anspielung auf seinen Gebrauch als Alaunquelle Erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde Alunogen 1832 durch Francois Sulpice Beudant Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten 8 Auflage der Systematik der Minerale nach Strunz gehort der Alunogen zur Abteilung der wasserhaltigen Sulfate ohne fremde Anionen Mit der Uberarbeitung der Strunz schen Mineralsystematik in der 9 Auflage wurde dies Abteilung praziser unterteilt nach der Grosse der beteiligten Kationen und der Alunogen findet sich entsprechend in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana sortiert den Alunogen ebenfalls in die Klasse der Sulfate und verwandte Verbindungen dort allerdings in die Abteilung der hydratisierten Sauren und Sulfate mit der allgemeinen Zusammensetzung A 2 XO4 3 x H2O wo er als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 29 08 06 bildet Kristallstruktur BearbeitenAlunogen kristallisiert triklin in der Raumgruppe P 1 displaystyle P bar 1 nbsp mit den Gitterparametern a 7 42 A b 26 97 A c 6 06 A a 89 9 b 97 6 und g 91 9 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften BearbeitenReiner Alunogen ist farblos Durch seinen oft faserigen bis kornigen Aufbau und der damit verbundenen vielfachen Lichtbrechung erscheint er jedoch meist Weiss Verschiedene Fremdbeimengungen kann Alunogen auch eine graue gelbliche oder rotliche Farbe annehmen Alunogen ist leicht wasserloslich Bildung und Fundorte BearbeitenAlunogen bildet sich einerseits als Verwitterungsprodukt in pyrit und Aluminiumoxidhaltigen Gesteinen kann aber andererseits auch durch Resublimation aus vulkanischen Gasen oder brennenden Halden entstehen Entsprechend findet sich Alunogen meist in Paragenese mit Pyrit und Markasit aber auch mit Epsomit Gips Halotrichit Melanterit und Pickeringit Aufgrund seiner guten Wasserloslichkeit kommt es bisweilen vor dass er in flussiger Form aus Kohle Kluften quillt Weltweit konnte Alunogen bisher Stand 2010 an rund 210 Fundorten nachgewiesen werden 5 Bekannte Fundorte fur Kristalle sind unter anderem Adelaide in Australien Friesdorf bei Bonn in Deutschland Opalbanya in Ungarn die Dexter No 7 Mine von Calf Mesa in Utah und am Mt Alum in New Mexico in den USA Des Weiteren findet sich Alunogen in Form von Aggregaten in den Opalgruben von Dubnik in der Slowakei Siehe auch BearbeitenSystematik der Minerale Liste der MineraleLiteratur BearbeitenPetr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 144 Paul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 608 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alunogen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Alunogen Wiki Handbook of Mineralogy Alunogen englisch PDF 67 5 kB Alunogen an der Vulkankette MutnovskyEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 384 Webmineral Alunogen englisch a b c Alunogen bei mindat org engl Mindat Localities for Alunogen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alunogen amp oldid 230420286