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Alfred Friedrich Carl Wilhelm Richter 12 Juli 1895 in Wismar 12 November 1981 in Oldenburg war ein Polizist Wirtschaftsberater nationalsozialistischer Hamburger Senator und nach dem Zweiten Weltkrieg Vorsitzender der Deutschen Partei in Oldenburg und fur diese Ratsherr im Oldenburger Stadtrat Leben BearbeitenAlfred Richter besuchte von 1901 bis 1914 das Realgymnasium Er wechselte 1920 von der Armee in den Hamburger Polizeidienst Bereits 1923 trat er der NSDAP bei 1923 bis 1930 studierte er Rechtswissenschaften in dieser Zeit wurde er Mitglied der Deutschen Landsmannschaft 1930 wurde er im Rang eines Polizeioberleutnants wegen nationalsozialistischer Hetzreden aus dem Polizeidienst entlassen Von 1930 bis 1933 war er Syndikus der Hamburger Einfuhrverbande Ab 1930 in diesem Jahr trat er auch erneut der NSDAP bei Mitgliedsnummer 370 631 1 war er hauptamtlicher Geschaftsfuhrer der NSDAP in Hamburg 1931 wurde Richter fur die NSDAP in die Hamburger Burgerschaft gewahlt der er bis 1933 angehorte SA Standartenfuhrer Richter wurde am Abend des 5 Marz 1933 nach Ende der letzten freien Reichstagswahl durch Reichsinnenminister Wilhelm Frick zum Reichskommissar und Polizeiherrn fur Hamburg ernannt Der seit dem 3 Marz 1933 amtierende Paul de Chapeaurouge DVP trat darauf am 6 Marz zuruck Am Abend des 5 Marz 1933 besetzten SA Einheiten das Hamburger Rathaus Unter diesen Vorzeichen einigten sich die burgerlichen Parteien Staatspartei DNVP und DVP mit der NSDAP auf eine gemeinsame Wahlliste Von 1933 bis 1936 war Richter im NS Altherrenbund zuletzt Verbandsleiter von 1933 bis 1939 im Reichsluftschutzbund zuletzt Landesgruppenfuhrer und von 1936 bis 1939 im Reichsbund fur Leibesubungen zuletzt Gausportfuhrer Am 8 Marz 1933 wurde Richter als Polizeiherr und Innensenator von der Hamburger Burgerschaft bestatigt und gehorte damit dem neugewahlten Senat unter dem Ersten Burgermeister Carl Vincent Krogmann an als Polizeiherr sauberte er den ihm unterstehenden Beamtenapparat nach nationalsozialistischen Vorstellungen und verfolgte politische Gegner zwischen Marz und Juli 1933 wurden in Hamburg unter seiner Verantwortung bei 850 Hausdurchsuchungen nahezu 2 000 Personen festgenommen die Verhaftungswelle fuhrte zur Einrichtung des der Polizei unterstehenden KZ Wittmoor Richter blieb bis zur Auflosung des Senates im April 1938 fur das Innenressort verantwortlich Im Oktober 1933 wurde im Rahmen einer Senatsverkleinerung das Gesundheitsressort mit Friedrich Ofterdinger Richter untergeordnet Am 24 November 1933 verlor Richter die Zustandigkeit fur die Hamburger Staatspolizei die Hamburger politische Polizei an Heinrich Himmler Mit dem Erlass des Fuhrers und Reichskanzlers vom 17 Juni 1936 wurden auch die restlichen Hamburger Polizeieinheiten dem Reich unterstellt und Richters Einflussbereich entzogen Richter war ab 1938 Beigeordneter fur die Hamburger Innenverwaltung Richter spielte auch im Hamburger Pferdesport eine wichtige Rolle Ihm wurde die Leitung der am 29 September 1933 neu geschaffene Landesleitung fur Pferdesport und Pferdezucht ubertragen Zweck der der Inneren Verwaltung unterstehenden Landesleitung war die Forderung des Pferdesport und Zuchtwesens im Gebiete des Landes Hamburg 2 Die Landesleitung sollte als ubergeordnete Institution fur die Hamburger Pferdesportvereine wirken die damit massgeblich uber die Entwicklung des hamburgischen Pferdesport entschied So liquidierte oder fusionierte Alfred Richter wirtschaftlich desolate Reitvereine oder setzte sich selbst als Vorstandsvorsitzender ein Seine Position im Pferdesport wurde durch ein weiteres von Alfred Richter ausgefuhrtes Amt gestarkt das der Leitung der SA Gruppe Hansa und der spateren SA Reiterstandarte 12 Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Richter zur Wehrmacht eingezogen Er erlangt dort den Rang eines Oberstleutnants und die Stellung eines Regiments Kommandeurs Von 1939 bis 1941 war er bei der Reserve Flak Abteilung 263 in Frankreich im Einsatz Von 1941 bis 1942 war er in der Sowjetunion II Flak 4 motorisiert Von 1943 bis 1944 war er beim Luftgau XI Hamburg und von 1944 bis 1945 an West und Ostfront Flak Regiment 61 motorisiert Er wurde mit dem Eisernen Kreuz I und II Klasse ausgezeichnet In der SA wurde Richter am 20 April 1943 zum SA Gruppenfuhrer befordert Von Mai 1945 bis Dezember 1947 war Richter interniert 1949 wurde er vom Entnazifizierungs Hauptausschuss der Stadt Oldenburg aufgrund seiner Internierungszeit sowie guten Leumunds in der Kategorie IV entnazifiziert es wurde ihm lediglich das passive Wahlrecht abgesprochen Zwar legte der Hamburger Zentralausschuss fur die Ausschaltung von Nationalsozialisten weiteres belastendes Material vor Es folgte jedoch lediglich eine Ruckstufung in den Rang eines Regierungsrates am 4 Mai 1950 Anfang April 1952 wurde er zum stellvertretenden Landesvorsitzenden der Deutschen Partei in Hamburg gewahlt Dies fuhrte zu einer Kontroverse innerhalb des Landesverbandes Sechs der neun DP Abgeordneten in der Hamburgischen Burgerschaft Erwin Jacobi Wilhelm Ziegeler Werner Luckow Gerhard Schubert Fritz Starck und Friedrich Witt erklarten dass sie die Zusammenarbeit mit der Person Richter wegen ihrer politischen Funktion und Verantwortlichkeit in fruherer Zeit ablehnen 3 Er verliess kurze Zeit spater Hamburg und war von 1952 bis 1961 Ratsherr im Oldenburger Stadtrat fur die Deutsche Partei und zugleich deren Landesvorsitzender in Oldenburg In der 3 Wahlperiode gehorte er als Nachrucker vom 18 Oktober 1958 bis 5 Mai 1959 als Mitglied der DP CDU Fraktion dem Niedersachsischen Landtag an Literatur BearbeitenNele Maya Fahnenbruck reitet fur Deutschland Pferdesport und Politik im Nationalsozialismus Die Werkstatt Gottingen 2013 ISBN 978 3 7307 0036 5 Dissertation Universitat Hamburg 2013 400 S Herbert Diercks Dokumentation Stadthaus Die Hamburger Polizei im Nationalsozialismus Texte Fotos Dokumente KZ Gedenkstatte Neuengamme Hamburg 2012 DNB 1019393483 S 19 basiert auf den Texten sowie einer Auswahl von Fotos und Dokumenten aus der vom 19 Januar bis zum 10 Februar 2012 im Hamburger Rathaus erstmals prasentierten Wanderausstellung Dokumentation Stadthaus Die Hamburger Polizei im Nationalsozialismus Stephan A Glienke Die NS Vergangenheit spaterer niedersachsischer Landtagsabgeordneter Abschlussbericht zu einem Projekt der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen im Auftrag des Niedersachsischen Landtages Herausgegeben vom Prasidenten des Niedersachsischen Landtages Durchgesehener Nachdruck der ersten Auflage Hannover 2012 S 21 39 f 64 67 f 98 f 194 f DNB 1023715430 Volltext online PDF kostenfrei 213 S 869 kB Erwin B Boldt Die verschenkte Reform der Neuaufbau der Hamburger Polizei zwischen Weimarer Tradition und den Vorgaben der britischen Besatzungsmacht 1945 1955 Veroffentlichungen des Hamburger Arbeitskreises fur Regionalgeschichte HAR Band 12 Lit Munster u a 2002 ISBN 3 8258 5945 2 Dissertation Universitat Hamburg Fakultat Philosophie und Geschichtswissenschaften 2001 XV 391 S Illustrationen Barbara Simon Abgeordnete in Niedersachsen 1946 1994 Biographisches Handbuch Hrsg vom Prasidenten des Niedersachsischen Landtages Niedersachsischer Landtag Hannover 1996 S 310 DNB 949017256 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Peter Klausch Zur NS Vergangenheit von niedersachsischen Landtagsabgeordneten in der Nachkriegszeit PDF 1 8 MB S 21 Nele Maya Fahnenbruck reitet fur Deutschland Pferdesport und Politik im Nationalsozialismus Die Werkstatt Gottingen 2013 S 184 ISBN 978 3 7307 0036 5 Dissertation Universitat Hamburg 2013 400 S Konflikt in der Deutschen Partei in Hamburger Abendblatt vom 3 April 1952 abgerufen am 24 September 2018 Normdaten Person GND 101905882X lobid OGND AKS VIAF 225771948 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Richter AlfredALTERNATIVNAMEN Richter Alfred Friedrich Carl Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP DP MdL MdHB Hamburger SenatorGEBURTSDATUM 12 Juli 1895GEBURTSORT WismarSTERBEDATUM 12 November 1981STERBEORT Oldenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Richter Politiker Juli 1895 amp oldid 233742051