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Alfons Oswald 8 Februar 1903 in Norsingen 25 Mai 1969 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Landrat im Nationalsozialismus im besetzten Polen Im Distrikt Krakau war er als Kreishauptmann und im Distrikt Radom als leitender Mitarbeiter der Distriktverwaltung an der Organisation des Holocaust beteiligt In der Bundesrepublik Deutschland wurde er langjahriger Landrat in den Kreisen Sackingen Emmendingen und Freiburg Leben BearbeitenAlfons Oswald studierte von 1921 bis 1924 in Tubingen Hamburg und Freiburg Nationalokonomie und Rechtswissenschaften 1924 wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K D St V Wildenstein Freiburg im Breisgau Das Studium musste er aus wirtschaftlichen Grunden unterbrechen und konnte es erst ab 1925 fortsetzen und 1928 die erste juristische Staatsprufung ablegen 1931 die zweite Zum 1 April 1934 wurde er Regierungsrat in Neustadt im Schwarzwald 1936 wurde er nach Donaueschingen versetzt Der NSDAP konnte er erst nach der Lockerung der Mitglieder Aufnahmesperre im Jahr 1937 beitreten 1939 kam es zu einem Parteigerichtsverfahren das am 17 Februar 1943 eingestellt wurde 1 Mit Einrichtung des Generalgouvernements in Polen war er ab September 1939 zunachst Landkommissar im Kreis Debica im Distrikt Krakau und war dort vom 15 Dezember 1939 bis 22 Juni 1941 Kreishauptmann sein Distriktgouverneur war Otto Wachter Danach war er bis Dezember 1943 in der inneren Verwaltung im Distrikt Radom unter dem Distriktgouverneur Ernst Kundt Danach wurde er zur Wehrmacht eingezogen Im Jahr 1945 war er in Kriegsgefangenschaft Oswald hat sich an seinem Wohnort Radom am 7 August 1942 fur den Verbleib einer judischen Handwerkerfamilie in der Stadt eingesetzt da sie fur ihn sehr zufriedenstellend gearbeitet hatte und sah gleichzeitig zu wie das kleine und am 16 August 1942 das grosse Ghetto in Radom geraumt wurden und 20 000 Juden in das Vernichtungslager Treblinka deportiert wurden 2 Zwei Monate vorher hatte sich Oswald als stellvertretender Distriktgouverneur beschwert dass die Aktion Reinhardt im Distrikt Radom erst im August 1942 beginne und sein Distrikt bei der Judenumsiedlung in den Distrikt Lublin ins Hintertreffen geraten sei 3 dort lag das Vernichtungslager Belzec Uber die Entnazifizierung Oswalds ist nichts bekannt zugute kam ihm bei seiner raschen Wiederverwendung dass es zu dem aktenkundigen Konflikt mit der NSDAP gekommen war 4 Ab dem 1 Januar 1946 war er Landrat im Landkreis Sackingen ab dem 7 Januar 1949 Landrat im Landkreis Emmendingen vom 1 Juni 1953 bis 1968 Landrat im Landkreis Freiburg Seit November 1953 war Oswald Mitglied der CDU Mit dem Eintritt in den Ruhestand 1968 erhielt er das Grosse Bundesverdienstkreuz In Ehrenkirchen Norsingen ist eine Strasse nach ihm benannt Ein Verfahren wegen uneidlicher Falschaussage im Zusammenhang mit den nach 1959 eingeleiteten Ermittlungsverfahren wegen der Beteiligung der Kreishauptleute an den NS Verbrechen im besetzten Polen wurde 1965 bei der Staatsanwaltschaft Freiburg wegen Verjahrung eingestellt Literatur BearbeitenMarkus Roth Herrenmenschen Die deutschen Kreishauptleute im besetzten Polen Karrierewege Herrschaftspraxis und Nachgeschichte Wallstein Verlag Gottingen 2009 ISBN 9783835304772 Bogdan Musial Deutsche Zivilverwaltung und Judenverfolgung im Generalgouvernement Harrassowitz Wiesbaden 1999 ISBN 3 447 04208 7 Wolfram Angerbauer Red Die Amtsvorsteher der Oberamter Bezirksamter und Landratsamter in Baden Wurttemberg 1810 bis 1972 Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 1996 ISBN 3 8062 1213 9 S 434 Einzelnachweise Bearbeiten Kurzbiografie bei Markus Roth Herrenmenschen Gottingen 2009 S 493 Markus Roth Herrenmenschen S 48 Bogdan Musial Deutsche Zivilverwaltung und Judenverfolgung im Generalgouvernement Wiesbaden 1999 S 270f S 300 Markus Roth Herrenmenschen S 390 Oberamtmanner und Landrate des Landkreises Emmendingen Friedrich August Roth 1810 1816 Karl Ludwig Barck 1816 1818 Carl Deimling 1819 1823 Karl von Stosser 1823 1834 Conrad Ludwig Rettig 1834 1842 Philipp Pfeiffer 1842 1847 Ignaz Franzinger 1847 1849 Georg Wolf 1849 provisorisch Gustav Adolph Fingado 1850 1874 Leopold Otto 1874 1884 Ludwig von Theobald 1884 1890 Ludwig Salzer 1890 1908 Hermann Kiefer 1908 1913 Karl Baur 1913 1926 Alexander Schaible 1926 Ernst Frech 1927 1930 Alfred Hagenunger 1931 1945 Wolfgang Bechtold 1945 kommissarisch Hubert Schnekenburger 1945 1946 Ludwig Seiterich 1946 kommissarisch Viktor Huber von Gleichenstein 1946 1948 Walther Furst 1948 Amtsverweser Alfons Oswald 1949 1953 Kurt Wehrle 1953 1970 Lothar Mayer 1970 1983 Volker Watzka 1983 2003 Hanno Hurth seit 2003 Oberamtmanner und Landrate des Landkreises Waldshut Mathias Fohrenbach 1807 1819 Johann Baptist Schilling 1819 1834 Joseph Maximilian Dreyer 1834 1846 Alois Lang 1846 1847 Wilhelm Bulster 1847 1850 Anton Jungling 1850 1853 Matthias Schmieder 1853 1860 Leopold Rieder 1860 1867 Gustav von Stosser 1867 1871 Karl Heinrich Baader 1871 1877 Rudolf Rudt von Collenberg Eberstadt 1877 1881 Richard Bensinger 1881 1887 Karl Heil 1887 1889 Robert Benckiser 1890 1896 Johann Wild 1896 1902 Franz Keim 1902 1909 Otto Seidenadel 1909 1912 Hermann Korn 1912 1920 Otto Schafer 1921 1931 Camill Hofheinz 1932 1942 Waldemar Ernst 1942 1945 Joachim Straub 1945 1947 Alfons Oswald 1947 kommissarisch Georg Beck 1947 1949 kommissarisch Ludwig Seiterich 1949 1954 Wilfried Schafer 1954 1971 Norbert Nothhelfer 1971 1979 Bernhard Wutz 1980 2006 Tilman Bollacher 2006 2014 Martin Kistler seit 2014 Normdaten Person GND 1226078575 lobid OGND AKS VIAF 1747161274817947650001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oswald AlfonsKURZBESCHREIBUNG deutscher Landrat NSDAP und CDUGEBURTSDATUM 8 Februar 1903GEBURTSORT NorsingenSTERBEDATUM 25 Mai 1969STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfons Oswald amp oldid 221123113