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Alexej Stachowitsch 10 Oktober 1918 in Stockholm 1 April 2013 in Limburg an der Lahn auch bekannt unter seinem Fahrtennamen Axi war ein osterreichisch russischer Autor Padagoge Liedermacher Techniker Pfadfinder Wandervogel und Bergsteiger Alexej Stachowitsch 2007Stachowitsch gilt in vielen Kreisen als eine der wichtigsten Gestalten der Nachkriegs Jugendbewegung in Deutschland und Osterreich Er war Programmchef und Lagerliedverfasser beim siebten Weltjamboree in Bad Ischl erster Schulleiter des Werkschulheims Felbertal Ordensfuhrer im Nerother Wandervogel Mitbegrunder des Freien Bildungswerkes Balduinstein und Grunder des Jungenbundes Phoenix Beruflich war er im Bereich Nachrichtentechnik in der Automobilindustrie und als Offizier im osterreichischen Bundesheer tatig Erst nach seinem Tod wurde allgemein bekannt dass Alexej Stachowitsch im Lauf seines Lebens zahlreichen Jugendlichen sexualisierte Gewalt angetan hatte Unter den Betroffenen befanden sich auch Schuler und Schutzbefohlene von ihm 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Diskografie 4 Von ihm verfasste Lieder A Z 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 Siehe auch 8 WeblinksLeben BearbeitenAlexej Stachowitsch kam als Sohn des Michail Alexejewitsch Stachowitsch 1889 1967 2 eines Diplomaten an der russischen Gesandtschaft in Stockholm zur Welt Die Familie Stachowitsch aus Palna Michailowka im Gouvernement Orjol sudlich von Moskau stammte ursprunglich aus Polen schloss sich den Saporoger Kosaken in der heutigen Ukraine an und siedelte erst spater nach Russland uber Nach der Oktoberrevolution floh die Familie durch verschiedene europaische Staaten bis sie 1921 von Verwandten nach Salzburg eingeladen wurde Dort besuchte Stachowitsch die Volksschule und das Realgymnasium 1929 trat Stachowitsch in den Osterreichischen Pfadfinderbund OPB Gruppe Salzburg 2 ein 1933 nahm er am vierten Welt Jamboree im ungarischen Godollo teil wo er noch Robert Baden Powell sah 1935 erwarb Stachowitsch die osterreichische Staatsburgerschaft und wurde in den osterreichischen Olympiakader einberufen Er wurde Salzburger Jugendmeister im Laufsport 1935 und 1936 Stachowitsch wurde Gruppenfuhrer im OPB blieb dies aber nur zwei Jahre bis zu dessen Zwangsauflosung 1938 1937 machte er seine Matura und begann eine Radioelektronikerausbildung zugleich war er Offiziersbewerber in der Wiener Heerestelegraphenabteilung Mit dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich 1938 kam er auf die Kriegsschule der Wehrmacht in Hannover wo er seine Offiziersprufung ablegte und 1939 Leutnant wurde Wahrend des Zweiten Weltkrieges war er unter anderem im Armeenachrichtenregiment an der Westfront spater in der Heeresgruppe Sud an der Ostfront Nach dem Krieg machte er 1947 den Meister als Radiomechaniker und arbeitete in einer Werkstatt in Salzburg Ab 1945 war er massgeblich beteiligt am Wiederaufbau des osterreichischen Pfadfindertums Pfadfinder Osterreichs PO Er wurde Landesfeldmeister von Salzburg Die Grundung des Salzburger Jugendbeirats unter seiner Mitwirkung fiel ebenfalls in diese Zeit Fur das Lager der Freundschaft im Montafoner Tal 1946 mit deutschen schweizerischen osterreichischen franzosischen und italienischen Pfadfindern dem ersten Lager dieser Art nach dem Zweiten Weltkrieg komponierte er das Lagerlied 1947 nahm er am Woodbadge Kurs im Gilwell Park in England teil Als Helfer des Internationalen Pfadfinderburos assistierte er 1948 beim Wiederaufbau der deutschen Pfadfinderbewegung und wurde Mitbegrunder des Bundes Deutscher Pfadfinder BDP Er hielt Vorlesungen an der philosophischen Fakultat der Universitat Salzburg zur Jugendbewegung wurde Mitglied der Internationalen Pfadfinderkonferenz und studierte durch ein Stipendium angewandte Psychologie und Soziologie in Amerika 1950 wurde er einer der Organisatoren beim ersten Gilwell Kurs der PO Beim siebten Weltjamboree 1951 in Bad Ischl war er zustandig fur das Programm und Verfasser des in weiterer Folge bis ins 21 Jahrhundert gepflegten Jamboree Liedes Bruder auf und hort die Melodie Im gleichen Jahr grundete er ein Internat das Werkschulheim Felbertal im Felbertal in Baracken das 1964 nach Ebenau ubersiedelte und war dessen erster Schulleiter Die Idee entsprang seiner eigenen Berufserfserfahrung Matura mit Lehrberuf So war auch die Radiotechnik ab 1953 dabei Nachdem er 1958 die Schulleitung abgegeben hatte stieg er beim Automobilbetrieb Simca in der Fabrikation ein spater wechselte er in den kaufmannischen Bereich Um 1961 erfolgte sein erster Besuch auf der Burg Waldeck wo er in Kontakt mit dem Nerother Wandervogel kam und sich mit dessen Bundesfuhrer Karl Oelbermann anfreundete 1963 ubernahm er dann die Jungengruppe Kosakenorden als Ordensfuhrer im Nerother Wandervogel 1964 ubernahm Stachowitsch die Vertretung der Generaldirektion von Simca in Deutschland in Raunheim Wenig spater wechselte Stachowitsch zum Nachrichtentechnischen Beratungsburo in Frankfurt am Main Er nahm eine ausgiebige Reisetatigkeit auf Ab 1972 war er Angestellter der AEG Telefunken AG in Backnang Er beschaftigte sich mit dem Aufbau von Rundfunksendern ausserhalb Europas 1973 legte er die Fuhrung der Jungengruppe Kosakenorden nieder und zog sich als Alt Nerother aus der aktiven Gruppenarbeit im Nerother Wandervogel zuruck Im Jahr darauf war er Mitbegrunder der Bildungs und Begegnungsstatte auf Burg Balduinstein 1976 grundete er den Jungenbund Phoenix dessen Bundesfuhrer er bis 2011 war 1973 besuchte er den im Aufbau befindlichen Zellhof Gemeinde Mattsee mit einer Laute mit bunten Bandern unter dem Arm Fur den Zellhof schrieb er auch ein Lied das im Landesverband Salzburg der PPO weiter gepflegt wurde In den 1970er Jahren besuchte Stachowitsch ofter Salzburg und Osterreich um an Waffenubungen des osterreichischen Bundesheeres teilzunehmen Er hatte damals den Rang eines Oberstleutnants der Reserve Am Mondseeberg bei Mondsee besuchte er sein kleines Ferienhaus 1981 zog Stachowitsch auf Burg Balduinstein ein und wurde Schriftleiter der Zeitschrift Stichwort 1983 kaufte er den Phoenixhof in Weroth Westerwald als Alterssitz der zum Zentrum des Jungenbundes Phoenix umgebaut wurde 1988 war Stachowitsch bei der Organisation des Meissner Lagers tatig Auf Grund unterschiedlicher Zielsetzung beendete Axi 1989 die Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk Balduinstein 1991 arbeitete Stachowitsch kurzzeitig in der Russlandhilfe des Roten Kreuzes als Delegationsleiter Im gleichen Jahr wurde er zum Ehren Oberst der sibirischen Kosaken ernannt 2001 wirkte er bei der Reunion 50 Jahre Jamboree Bad Ischl mit Seit 2003 war er Trager der Goldenen Lilie der PPO der nach dem Silbernen Steinbock zweithochsten Auszeichnung der PPO Diese Ehrung wurde ihm posthum im Juli 2017 einstimmig in einem Beschluss des Bundesrats der PPO aberkannt Diese Entscheidung war unter anderem eine Reaktion auf einen Artikel im Stichwort in dem der Bundesfuhrer des Jungenbund Phoenix uber Grenzverletzungen und sexuelle Ubergriffe von Axi im Laufe seines Lebens berichtete 3 Stachowitsch engagierte sich bei zahlreichen Veranstaltungen so dem von Pfadfindern und bundischer Jugend initiierten Augsburger Wurzburger und Rheinischen Singewettstreit dem Untermerzbacher Kreis Am 1 April 2013 verstarb er in Limburg Lahn und wurde im Familiengrab auf dem Salzburger Kommunalfriedhof beigesetzt Stachowitsch war orthodoxer Christ Er war verheiratet zwei seiner drei Kinder sind jung verstorben Veroffentlichungen BearbeitenKosakenwacht 1964 Sinn und Un Sinn Eine Bundische Herausforderung Verlag Horst E Visser Duisburg 1974 Freude Sudmarkverlag Heidenheim 1981 ISBN 3 88258 059 3 Liederbuch Bundisches Leben wozu Deutscher Spurbuchverlag Baunach 1995 ISBN 3 88778 199 6 Schule ein Abenteuer Guggenberger Verlag 2001 ISBN 3 901928 07 3 Wegzeichen Lieder und Gedanken eines Lebens Deutscher Spurbuchverlag Baunach 2006 ISBN 978 3 88778 304 4 zahlreiche Texte in Bundisch ist Beitrage zur Frage nach dem Bundischen Freies Bildungswerk Balduinstein Balduinstein 1977 2 Auflage 1979 Diskografie BearbeitenTy morjak Der Orden der Kosaken im Nerother Wandervogel singt unter der Leitung von Alexej Stachowitsch 21 Lieder Thorofon 1974 FTH 134 Von ihm verfasste Lieder A Z Bearbeiten nbsp Alexej Stachowitsch spielt Bruder auf bei der Abschlussveranstaltung des b open 2001 A Adveniat komm Herre Christ Alle Strassen dieser Erde fuhren jeden nur im Kreis Auf Spuren die langst der Wind verweht Aus den Nebeln in helles Licht geht alles FahrenB Brech mir Rosen rote Rosen Bruder auf Jamboreelied Bad Ischl 1951 4 D Das Regiment zieht schon am Ufer Der Geist ist mud die Hoffnung leer Fahren Der Wald ragt wie ein Schatten empor Donnerwetter Durch die Nacht und durch die Mudigkeit Durch Spaniens heisse ZonenE Eh die Sonne uber Berg und Tal Einmal einfach loszusingen Freude Ein Lied ist Bluhen ohne Wende Es pfeift der Wind vom TauernF Freunde liebt das Leben wie ein FreudenfestH Heio wir fahren in die Welt Heut bluh n aus Steinen RosenI Ich hab was gegen Massenwahn Ich sah den Wald sich farben In den Wind in den Wind alles singenK Knabbere die Knochen deiner Tante anL Lasst das Leben spruhen Lasst den Plunder rosten Liebe aller zu erlangenM Mag der Leib in Felsen liegen Mein ganzes Leben sei ein Fahren Mir ist Frieden nicht beschieden Muht euch Bruder nicht vergebensP Pfaderer aufgepasstR Raubt das Dunkel HorizonteS Sie fahren aus in alle Lande So pfeift der Wind von Tauern Sonne brennt in jede FaserT Tam gde volny Thailand Grune Flut im Regenwald Toben Jubel und wilder Tanz Ty wsaidi Turkische Sonne brennt auf uns niederU Und klingen leise LiederV Versungen und verloren die Augen fragen stumm Von den Tauern sturmt der FohnW Was geht es euch an wenn es uns anders gefallt Was lasst ihr Bruder Kopfe hangen Weiten endlose Weiten nirgends rastet der Schritt Wenn tausend Esel schreien Wind greift in die Walder Wipfel wogen grun Wir kreisen um die Dinge immer rundherum Wir sind lange wir sind weit gefahren Gaudia aeterna Wir tragen keine Lanzen mehr Wir ziehen lachend durch die Strassen Wolf Wolf WolfEinzelnachweise Bearbeiten Almut Widdershoven Autor Ohne vorgehaltene Hand Netzwerke sexuellen Missbrauchs in der deutschen Pfadfinder und Jugendbewegung Konigswinter 2019 Dvoryanskij rod Stahovichej russisch abgerufen am 3 April 2013 Felix Prautzsch Axi Licht und Schatten In Stichwort Nr 202 2016 S 32 39 Notenblatt des Jamboreelieds Memento vom 5 Marz 2007 im Internet Archive Literatur BearbeitenCornelissen Hanns Alexej Stachowitsch Erkenntnis und Erfullung 1 Auflage 1999 Deutscher Spurbuchverlag ISBN 3 88778 234 8 Kurt Pribich Sein ganzes Leben war ein Fahren in PPO Brief 4 2003 S 27 Scouting 1 98 Eine Legende wird Achtzig S 17 Scouting 1 07 Das Interview zum 89 Geburtstag S 15 17 Felix Prautzsch Axi Licht und Schatten in Stichwort 202 2016 S 32 39 Siehe auch BearbeitenFahrtenlied Bundische LiedermacherWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alexej Stachowitsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wovon reden wir eigentlich Definitionen und Bemerkungen fur bundische Gesprache Versuch eines Bundischen Lexikons Alexej Stachowitsch in Pfadfinderwiki scout o wiki Die Lieder Werke Alexej Stachowitsch Auflistung mit Erscheinungsdatum bei deutscheslied comNormdaten Person GND 115739572 lobid OGND AKS VIAF 52427499 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stachowitsch AlexejALTERNATIVNAMEN AxiKURZBESCHREIBUNG osterreichisch russischer Autor Padagoge Philosoph Liedermacher Techniker Pfadfinder und WandervogelGEBURTSDATUM 10 Oktober 1918GEBURTSORT StockholmSTERBEDATUM 1 April 2013STERBEORT Limburg an der Lahn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexej Stachowitsch amp oldid 238187021