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Zellhof ist eine Gruppe von Maierhofgebauden mit der Filial und Wallfahrtskirche Mutter Gottes Maria Zellhof des Stiftes Mattsee in der Marktgemeinde Mattsee im Salzburger Land Die denkmalgeschutzte Gesamtanlage die innerhalb des Landschaftsschutzgebiets Trumerseen liegt wird heute von den Pfadfindern genutzt Zellhof Weiler Zellhof Gemeinde Mattsee Osterreich BasisdatenPol Bezirk Bundesland Salzburg Umgebung SL SalzburgGerichtsbezirk Neumarkt bei SalzburgPol Gemeinde Mattsee KG Mattsee Ortschaft MattseeKoordinaten 47 59 4 N 13 5 34 O 47 984444444444 13 092777777778 514 Koordinaten 47 59 4 N 13 5 34 OHohe 514 m u A Postleitzahl 5163f1Offizielle Website www zellhof atFilialkirche Mutter Gottes mit Zellhof und KirchenlindeDenkmalgeschutzte Gesamtanlage Landschaftsschutzgebiet Trumerseen LSG 60 mit Naturdenkmal Linde bei Zellhof NDM 213 ehemaliger Meierhof des Stiftes Mattsee Wallfahrtsort und PfadfinderstutzpunktQuelle STAT Ortsverzeichnis BEV GEONAM SAGISf0 Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 1 1 Naturraum 2 Geschichte 2 1 Fruhe Geschichte und Wallfahrtsstatte 2 2 Meierei und Jagdschloss 2 3 Jungere Geschichte 3 Die Kirchenlinde 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenTypisch fur die Moranenlandschaft des Salzburger Alpenvorlandes die von der letzten Eiszeit gebildet wurde sind relativ flache Seen mit ausgedehnten Schilfgurteln und Mooren Genau dort wo Obertrumersee Grabensee und Mattsee Tumer Seen beinahe zusammentreffen liegt der Weiler Zellhof heute NachbarorteGransdorf Gem Berndorf b Sbg GrabenseeFraham Gem Seeham nbsp AugMattseeObertrumer See FischingMattseeNaturraum Bearbeiten Ursprunglich lag der Zellhof auf einer Landbrucke zwischen Obertrumersee und Grabensee und war von Mattsee aus nur per Fahrboot erreichbar wovon heute noch die Ortsbezeichnung Uberfuhr zeugt Die drei Seen waren durch schmale Durchlasse im Schwemmland miteinander verbunden Standige Uberschwemmungen vernichteten bei starken Regenfallen oder der Schneeschmelze die Saaten auf den Feldern Deshalb versuchte man seit dem ausgehenden 19 Jahrhundert durch Kanaldurchstiche das Problem in Griff zu bekommen Damals wurden bereits im Zuge der Neuanlage der Strassen im Seenbereich Damme aufgeschuttet und Brucken gebaut Wahrend des Ersten Weltkrieges konnten weitere Landaufschuttungen unter Heranziehung von Kriegsgefangenen durchgefuhrt werden Der Meierhof liegt heute direkt im Naturschutzgebiet Trumerseen NSG 1 das die ganzen drei Seen mit moorigem Uferbereich umfasst ist aber davon ausgenommen und als Landschaftsschutzgebiet Trumerseen im Ausmass von 6 3 Hektar deklariert LSG 60 Im Besonderen grenzt ostlich das Wasenmoos auch Zellhofer Moor Moorwald Moorbad genannt an 1 Geschichte BearbeitenFruhe Geschichte und Wallfahrtsstatte Bearbeiten Der Zellhof liegt in einem alten Siedlungsgebiet so konnte nordlich in unmittelbarer Nahe des Zellhofes eine prahistorische oder fruhmittelalterliche Ringwallanlage nachgewiesen werden nbsp Filialkirche zur Hl Mutter Gottes nbsp KircheninneresAm Zellhof befindet sich neben der machtigen alten Kirchenlinde eine 1458 erstmals erwahnte zuerst dem Hl Georg und spater der Gottesmutter geweihte Kapelle die heute eine Filialkirche des Stiftes Mattsee ist Am 25 April 1458 wurde der Georgskapelle im Zellhof ein Ablassrecht verliehen Im ausgehenden 17 Jahrhundert erlebte der Zellhof mit seinem heilkraftigen Gnadenbrundl und einem geschnitzten Gnadenbild der Muttergottes eine Kopie der Schwarzen Madonna von Altotting erneut einen Aufschwung als Wallfahrtsort wovon zahlreiche Votivbilder Zeugnis geben So werden dort noch heute Krucken angeblich genesener Pilger und Holzkreuze von Prozessionen als Relikte aus der grossen Wallfahrtszeit aufbewahrt Fur die Capella Sancti Georgii martyris in Cella wurde Mitte des 18 Jahrhunderts die Bezeichnung capella regia ublich da die Kirche von der fursterzbischoflichen Hofkammer verwaltet wurde Durch die Wallfahrt wurde die Kirche sehr wohlhabend und im 18 Jahrhundert zu einem nachgefragten Geldverleiher Sie gehorte wie auch das Stift Mattsee zum Bistum Passau Bei einer umfassenden Renovierung in den Jahren 2000 bis 2004 konnten auch bauhistorische Untersuchungen durchgefuhrt werden Dabei zeigte sich dass das aufgehende Mauerwerk des Baus aus der Barockzeit stammt Im Inneren der Kirche konnten im Chorbereich je drei vermauerte Nischen freigelegt werden Der Grundriss des Baus einer Saalkirche mit Chorquadrat und halbkreisrunder Apsis die Art des Mauerwerks im Chor und die an einer Stelle in diesem Bereich dokumentierte Wanddekoration mit Fugenstrich weisen den ursprunglichen Kirchenbau als romanisch aus Da die Fundamente der sudlichen romanischen Apsismauer zwei altere Bestattungen storten ist mit einer noch fruheren Besiedlung des Ortes zu rechnen nbsp Hauptgebaude Zellhof nbsp Ehemaliger Gutshof nbsp Barockes NebengebaudeMeierei und Jagdschloss Bearbeiten 1453 besiegelt ein Hanns der Zeller zw Zell eine Urkunde mit der eine Stiftung an die Bruderschaft um den Mattsee besiegelt wird Aus dem Patrozinium der Georgskapelle ist zu schliessen dass es sich um eine Burgkapelle gehandelt hat 1527 werden in einem Salbuch als Besitzer die Schettinger genannt Da diese die Nachfolger der Noppinger in Perwang waren kann vermutet werden dass die Noppinger zuvor im Besitz des Gutes waren 1602 verkaufte Sebastian Schettinger das Gut Zell ain Hof das damals noch von Wasser umgeben war an den Salzburger Erzbischofs Wolf Dietrich In der Folge diente der Besitz Salzburger Domherren als Sommersitz als Jagdschloss wie auch als Meierei und Fasanerie Wolf Dietrich nannte sich noch bei seinem Tod Herr von Zell Fur das Jahr 1639 ist ein neues Stockl belegt das wohl mit dem heutigen Hauptgebaude des Anwesens gleichzusetzen ist Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg liess hier einen Fasanengarten einrichten Ihm folgte Johann Ernst Graf Thun Weitere Besitzer waren der Domherr Siegmund Karl Graf von Castel Barco 1691 Georg Anton Graf von Thun 1698 Siegmund Felix Graf Schrattenbach 1714 Bischof von Laibach Virgil Maria Graf Firmian 1769 zu Erbrecht Dieser Ubergang bildete insofern ein geschichtliches Intermezzo der den Zellhof von seinem Onkel und damaligen Erzbischof Leopold Anton von Firmian erworben hatte Ein aus dieser Zeit erhaltener Plan entworfen von Oberlieutenant Christoph von Geyer zeigt den Grundriss des hochfurstlichen Jagdschlosses und Meierhofes inmitten einer beeindruckenden barocken Gartenanlage Diese wird wohl uber das Planungsstadium nicht hinausgekommen sein da Firmian den Kaufpreis nicht aufbringen konnte und der Zellhof nach seinem Tod an den Erzbischof zuruckfiel Schliesslich wurde das Gut am 17 August 1789 vom Stift Mattsee erworben in dessen Besitz es sich auch heute noch befindet Die heutige Bausubstanz verweist auf eine Entstehungszeit um 1600 obwohl laut Tradition hier das erste Kloster von Mattsee Zelle gestanden haben soll Im Westen liegt der ehemalige Gutshof heute ein zweigeschossiges Wohnhaus mit hohem Satteldach Das Aussere des Gebaudes stammt aus der Zeit nach dem Brand von 1849 im Inneren sind Gewolbe aus dem 17 Jahrhundert erhalten Zu der Anlage gehort ein weiterer kubischer Barockbau mit hohem Zeltdach Jungere Geschichte Bearbeiten Das Collegiatstift Mattsee betrieb das landwirtschaftliche Gut zunachst in Eigenbewirtschaftung bevor es weiterverpachtet wurde 1890 krahte wohl nicht zum ersten Mal in der wechselvollen Geschichte der rote Hahn die aufwandige Dachkonstruktion des Herrenhauses brannte nieder und wurde in der heutigen vereinfachten Form wieder aufgebaut Bis in die 30er Jahre des 20 Jahrhunderts bestand am Zellhof auch eine bei den Wallfahrern beliebte Gaststatte Bis heute halt sich hartnackig das Gerucht in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges sei die ungarische Stephanskrone am Zellhof verborgen gewesen Tatsachlich war die Stephanskrone ganz in der Nahe am Mattseer Unerseehugel vergraben Das ungarische Kronungsschwert verbrachte im Fruhjahr 1945 allerdings tatsachlich einige Tage am Zellhof 2 Von 1939 bis 1964 war der Zellhof an die Herz Jesu Missionare verpachtet die unter anderem ein Heim fur schwer erziehbare Jugendliche betrieben In der Nachfolge wurde die Landwirtschaft privat verpachtet und der alte Gutshof vom osterreichischen Bundesheer genutzt 1970 ging die Pacht an die Pfadfinder die das Gut seit dieser Zeit in ehrenamtlicher Arbeit zum Jugendzentrum und Lagerplatz ausbauen Das Pfadfinderdorf Zellhof zahlt mittlerweile zu einem der wichtigsten internationalen Pfadfinderzentren und ist Mitglied im Goose sowie SCENES Scout Centres of Excellence for Nature and Environment Network Die Kapelle ist besonders fur Taufen und Hochzeiten beliebt Die Kirchenlinde Bearbeiten nbsp Linde in ZellhofDie Linde in Zellhof 3 ist als Naturdenkmal ausgewiesen NDM00213 Die Sommer Linde wird auf ein Alter von rund 300 Jahren geschatzt Sie weist einen Kronendurchmesser von 18 bis 23 m eine Hohe von 25 bis 30 m und einen Brusthohenumfang von 5 56 m zur Zeit der Unterschutzstellung 1987 auf Die doppelstammige Linde vereinzelt sich in rund 3 m Hohe in mehrere starke Aste Literatur BearbeitenFranz Calliari Hrsg Festschrift zur 1200 Jahr Feier des Stiftes Mattsee Mattsee 1977 S 31 ff S 104 f Adi Kronberger 33 Jahre Pfadfinderdorf Zellhof Zellhof 2003 Mirabell am Grabensee In Mattseer Stiftsblatter Nr 1 Jg 5 2004 Friederike Zaisberger Walter Schlegel Burgen und Schlosser in Salzburg Flachgau und Tennengau Birken Reihe Wien 1992 ISBN 3 85326 957 5 S 85 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zellhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des ZellhofsEinzelnachweise Bearbeiten50323 Mattsee Gemeindedaten der Statistik Austria Gerda Dohle Oskar Dohle Mattsee Chronik Mattsee 2005 Dehio Salzburg 1986 Mattsee Filialkirche Mutter Gottes in Zellhof Maierhofgebaude S 235 Wallfahrtskirche Maria Zellhof In Salzburger Nachrichten Salzburgwiki Fundberichte aus Osterreich 1 1930 1934 S 204 Fundberichte aus Osterreich 8 1961 1965 S 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index php title Zellhof Gemeinde Mattsee amp oldid 236570270