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Die Alexanderskirche in Zweibrucken war eine spatgotische Hallenkirche die nach der Zerstorung im Zweiten Weltkrieg stark vereinfacht wiederaufgebaut wurde Verlust der Gewolbe und der Masswerkfenster Die Schauseite der Kirche mit dem Chor liegt im Nordosten zum Marktplatz hin Die Kirche dient der protestantischen Gemeinde Alexanderskirche Alexanderskirche in Zweibrucken historisierende Turmfront der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg Alexanderskirche in Zweibrucken historisierende Turmfront der Zeit nach dem Zweiten WeltkriegBasisdatenKonfession evangelischOrt Zweibrucken DeutschlandBaugeschichteBauzeit vor 1493 nach 1514BaubeschreibungBaustil SpatgotikBautyp BasilikaKoordinaten 49 14 50 2 N 7 21 50 4 O 49 247291 7 363994 Koordinaten 49 14 50 2 N 7 21 50 4 OVorlage Infobox Kirchengebaude Wartung Funktion und Titel fehltVorlage Infobox Kirchengebaude Wartung Widmung oder Patrozinium fehlt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 2 1 Orgeln 2 1 1 Walcker Steinmeyer Orgel 1858 1945 2 1 2 Ott Orgel 1963 2 2 Glocken und Turm 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Blick ins Innere der nach dem Zweiten Weltkrieg vereinfacht wiederhergestellten KircheSie wurde 1489 von Pfalzgrafin Johanna de Croy und ihrem Sohn Pfalzgraf Alexander von Pfalz Zweibrucken zur Erinnerung an Pfalzgraf Ludwig I von Pfalz Zweibrucken gestiftet und war 1493 im Bau 1 Als Baumeister ist Philipp Steinmetz genannt Im Jahr 1495 begab sich Alexander mit seinem Vetter Bischof Antoine de Croy und seinem Schwager Graf Johann Ludwig von Nassau Saarbrucken auf Pilgerfahrt ins Heilige Land von wo er offenbar Reliquien zur Ausstattung der Kirche mitzubringen gedachte Der Bau der altesten Kirche Zweibruckens hangt eng mit den Bauschulen am Mittelrhein zusammen Angeregt vom Beispiel des Frankfurter Doms scheint die Vorhalle des Nordportals der dreiseitige Chorschluss findet sich ahnlich an der Frankfurter Leonhardskirche Masswerksformen soweit sie erhalten sind erinnern an die Memorienpforte des Mainzer Domes Sie beherbergt wertvolle Gemalde von Zweibrucker Malern und Grabdenkmaler Bestattet sind hier neben furstlichen Beamten viele Angehorige des Hauses Wittelsbach unter anderem Pfalzgraf Ruprecht von Veldenz 28 Juli 1544 und Pfalzgraf Gustav Samuel Leopold von Pfalz Kleeburg 17 September 1731 In den Jahren 1676 77 wurde die Kirche durch die Franzosen weitgehend zerstort aber 1689 wieder hergestellt Im Rahmen der Reunionspolitik des Sonnenkonigs stand Zweibrucken von 1680 bis 1697 unter franzosischer Herrschaft In dieser Zeit war die Alexanderskirche simultan von Katholiken und Protestanten genutzt Der damalige konigliche Visitator und katholische Pfarrer von Zweibrucken Carl Desiderius de Royer unter dessen Aufsicht der Wiederaufbau geschah liess zur Erinnerung daran einen von ihm gedichteten Vers in die Aussenmauer einhauen Er lautete Tausend sechs hundert und siebenzig sieben von dieser Kirch ist wenig blieben indem durch Krieg sie ganz verstort die Stadt auch wurd durchs Feuer verzehrt Tausend sechshundert achtzig neun wurd sie wieder erbauet fein 2 Im Jahr 1758 vollendete der aus Nohfelden Nahe stammende Baumeister Christian Ludwig Hautt einen barocken Kirchturm der bis zu seiner Zerstorung im Jahr 1945 das Stadtbild von Zweibrucken pragte 3 nbsp Apsisbereich vor der Zerstorung vom 14 Marz 1945In den Jahren 1904 bis 1911 fand eine grundlegende Sanierung und Restaurierung unter Leitung von Karl Doflein statt 4 Die Kirche bekam ein neues Fundament eine starke armierte Spezialbetonplatte die nun die Aussenwande trug Der Altar wurde versetzt Bereits im Jahr 1858 hatte man ein reiches neospatgotisches Netzgewolbe statt einer flachen Kassettendecke eingebaut Die Kassettendecke ahnlich der aktuellen Decke der Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg war als Ersatz des ursprunglichen Gewolbes entstanden nachdem das Gewolbe bei der Sprengung des Kirchturmes durch die Franzosen im Jahr 1677 zerstort worden war Mit der neospatgotischen Erneuerung von 1858 und 1904 1911 war ein Raumbild geschaffen worden das dem des spatmittelalterlich fruhneuzeitlichen Grundungsbaues weitgehend entsprochen haben durfte 5 6 Die Kirche wurde mit der gesamten Zweibrucker Innenstadt am 14 Marz 1945 durch einen Bombenangriff zerstort und nach einem vereinfachenden Wiederaufbau durch Otto Stahl und Richard Hummel am 26 Juni 1955 wieder eingeweiht Eine Burgerinitiative die sich fur den originalgetreuen Wiederaufbau zumindest des Barockturmes von Christian Ludwig Hautt einsetzte konnte sich nicht durchsetzen 7 Die kostengunstigere Ausfuhrung des aktuellen Turmes deutet aber den barocken Schwung des fruheren Turmes an Das Innere der Kirche wahrt mit der Einteilung in drei Schiffe zu sechs Jochen und den schmalen ausseren von Emporen geteilten Seitenschiffen annahernd das uberlieferte Raumbild Durch die Kassettendecke die auf zwei Reihen schlanker Rundpfeiler mit Kelchblockkapitellen ruht wurden die einst vorhandenen reichen verastelten Deckengewolbe ersetzt Der Lichteinfall wird heute durch die Chorfenster von Erhardt Klonk aus Marburg gepragt Von der Ausstattung der Kirche vor 1945 blieben einige Epitaphe meist des 16 Jahrhunderts erhalten daneben das Christusbild von Johann Christian von Mannlich Die durch Explosion einer Luftmine vollig zerstorte Furstengruft wurde nicht wieder errichtet die wenigen gefundenen Uberreste ruhen seit 1955 in der von Kronprinz Rupprecht von Bayern gestifteten Wittelsbacher Gedenkstatte im nordlichen Seitenschiff Die letzte Beisetzung in der Kirche fand im Jahre 2001 statt Alexander von Bayern 1923 2001 ein Nachkomme und Namensvetter des Erbauers wurde hier bestattet 8 Ausstattung BearbeitenOrgeln Bearbeiten Walcker Steinmeyer Orgel 1858 1945 Bearbeiten nbsp Innenraum vor der Zerstorung vom 14 Marz 1945 Blick zur OrgelDie ehemalige Orgel geht zuruck auf ein Instrument das 1858 von dem Orgelbauer Eberhard Friedrich Walcker erbaut worden war Das Instrument hatte ursprunglich 36 Register auf zwei Manualen und Pedal 9 1911 baute der Orgelbauer G F Steinmeyer Ottingen das Instrument um und erweiterte es auf 45 Register auf drei Manualen und Pedal wobei die Register des neuen dritten Manualwerks massgeblich aus den vormaligen Werken entnommen wurden Die Walcker Steinmeyer Orgel wurde 1945 durch eine Bombe zerstort 10 I Hauptwerk C g31 Principal 16 2 Principal 8 3 Viola di Gamba 8 4 Tibia 8 S 5 Hohlflote 8 6 Dulciana 8 S 7 Quintflote 5 1 3 8 Oktave 4 9 Rohrflote 4 10 Traversflote 4 11 Superoktave 2 12 Mixtur IV 2 13 Cornett III V 8 14 Trompete 8 II Manual C g315 Quintadena 16 S 16 Prinzipal 8 17 Fugara 8 S 18 Doppelgedackt 8 S 19 Flauto amabile 8 20 Dolce 8 21 Praestant 4 22 Traversflote 4 23 Rauschquinte II24 Clarinette 8 III Oberwerk C g325 Bourdon 16 26 Flotenprincipal 8 S 27 Lieblich Gedackt 8 28 Gemshorn 8 29 Quintadena 8 30 Salicional 8 31 Vox coelestis 8 32 Oktave 4 S 33 Flauto dolce 4 34 Piccolo 2 35 Sesquialter II Pedalwerk C g336 Principalbass 16 37 Violonbass 16 38 Subbass 16 39 Zartbass 16 40 Quint 10 2 3 41 Oktavbass 8 42 Violoncell 8 43 Oktave 4 44 Posaunenbass 16 45 Fagottbass 8 Anmerkung S Register von Steinmeyer 1911Ott Orgel 1963 Bearbeiten nbsp Prospekt der Ott Orgel1963 wurde eine neue Orgel durch die Orgelbaufirma Paul Ott errichtet Das durch und durch neobarocke Instrument besitzt 47 Register auf drei Manualen und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen elektrisch 11 I Hauptwerk C g31 Pommer 16 2 Prinzipal 8 3 Gemshorn 8 4 Gedackt 8 5 Oktave 4 6 Rohrflote 4 7 Quinte 2 2 3 8 Superoktave 2 9 Mixtur V VII 1 1 3 10 Terzzimbel III11 Trompete 16 12 Trompete 8 II Oberwerk C g313 Rohrflote 8 14 Spitzgambe 8 15 Quintade 8 16 Praestant 4 17 Koppelflote 4 18 Nasat 2 2 3 19 Oktave 2 20 Waldflote 2 21 Terz 1 3 5 22 Quinte 1 1 3 23 Septime 1 1 7 24 None 8 9 25 Oktave 1 26 Scharf V27 Dulzian 16 28 Trompete 8 Tremulant III Brustwerk schwellbar C g329 Gedackt 8 30 Rohrflote 4 31 Prinzipal 2 32 Oktave 1 33 Terzian II 1 3 5 34 Zimbel III35 Krummhorn 8 Tremulant Pedal C f136 Prinzipal 16 37 Subbass 16 38 Oktavbass 8 39 Gedackt 8 40 Oktave 4 41 Pommer 4 42 Nachthorn 2 43 Rauschquinte II 2 2 3 2 44 Mixtur V45 Posaune 16 46 Trompete 8 47 Trompete 4 Koppeln II I III I I P II P Spielhilfen 4 freie Kombinationen Pleno Tutti Zungen abGlocken und Turm Bearbeiten Im Hauptturm hangen sechs Glocken der Giesserei Hermann Hamm aus Frankenthal Sie wurden alle im Jahr 1957 gegossen und ertonen mit b des f as b c Die grosste Glocke ist mit 2370 kg die schwerste Glocke der Stadt Zweibrucken Das heute als Totenglocke genutzte Fuchslein im Altarbereich ist die alteste Glocke der Stadt Bis zu ihrer Kriegszerstorung war der von Christian Ludwig Hautt um 1760 errichtete Turm mit welscher Haube ein Wahrzeichen der Stadt Er wurde durch den schlichten spitzhelmigen heutigen Turm ersetzt Literatur BearbeitenHerbert Dellwing Alexanderskirche Zweibrucken leicht veranderter Nachdruck der 1 Auflage Regensburg 2005 Helmuth Dingler Die Alexanderskirche in Zweibrucken Erinnerungsschrift an den Wiederaufbau der Alexanderskirche erschienen anlasslich der Indienststellung der Glocken und der Fertigstellung des Turmes 10 November 1957 hrsg von der Protestantischen Kirchengemeinde Zweibrucken Mitte Zweibrucken 1957 Philipp Casimir Heintz Hrsg Die Alexanders Kirche in Zweybrucken Ein Beitrag zur kunftigen Chronik dieser Stadt herausgegeben bey dem dritten Secularfest der Reformation P P Hallanzy Zweybrucken 1817 sic Richard B Hudlet 500 Jahre Alexanderskirche Zweibrucken 1493 1993 Betrachtungen zur Geschichte einer Kirche und einer Stadt hrsg von der Protestantischen Kirchengemeinde Zweibrucken Mitte Zweibrucken 1993 Richard B Hudlet Als die Alexanderskirche wieder gotisch wurde Zweibrucken 2001 Viktor Meyer Glaserne Botschaft Die drei Fenster im Chor der Alexanderskirche Zweibrucken ein Werk von Erhardt Klonk hrsg von der Protestantischen Kirchengemeinde Zweibrucken Mitte Zweibrucken 2005 C Munzinger u a Die Alexanderskirche mit der Furstengruft der Wittelsbacher in Zweibrucken Festschrift zur Weihefeier am 14 Mai 1911 Zweibrucken 1911 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alexanderskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Felix Schmidt Zweibrucken in der Pfalz Alexanderskirche 2014 Protestantische Kirchengemeinde Zweibrucken Mitte Turmaufnahme mit Vollgelaut der protestantischen Alexanderskirche in ZweibruckenEinzelnachweise Bearbeiten Franz Xaver Glasschroder Urkunden zur Pfalzischen Kirchengeschichte im Mittelalter Munchen 1903 S 298 Urkunde Nr 747 Online Georg Christian Joannis Johann Philipp Crollius Ur Geschichte des Herzogthums Zweibrucken Zweibrucken 1829 S 210 Digitalscan Bernhard H Bonkhoff Das Netzgewolbe der Alexanderskirche in Die Wiege der Konige 600 Jahre Herzogtum Pfalz Zweibrucken hrsg von Charlotte Gluck Christmann unter Mitarbeit von Thomas Wiercinski und Bernhard Becker Zweibrucken 2010 S 218 Peter Fromann Ein Preusse renovierte Gruft der Wittelsbacher In Pfalzischer Merkur vom 7 Mai 2011 Online im Textarchiv des Pfalzischen Merkurs bzw der Saarbrucker Zeitung abgerufen am 12 November 2012 Bernhard H Bonkhoff Das Netzgewolbe der Alexanderskirche in Die Wiege der Konige 600 Jahre Herzogtum Pfalz Zweibrucken hrsg von Charlotte Gluck Christmann unter Mitarbeit von Thomas Wiercinski und Bernhard Becker Zweibrucken 2010 S 36 37 Zweibrucker Wochenblatt Nr 155 vom 28 Dezember 1858 Karl Lohmeyer Bekenntnis zum Hautt schen Turm der Alexanderskirche in Julius Dahl und Karl Lohmeyer Hrsg Das barocke Zweibrucken und seine Meister 2 Auflage Waldfischbach 1957 http gw geneanet org hwember1 lang de amp n Alexander 1923 von Bayern amp t PN amp m NG abgerufen am 1 Juli 2017 Nahere Informationen zur Walcker Orgel Archiviert vom Original am 12 April 2013 abgerufen am 19 Dezember 2018 Bonkhoff B H Historische Orgeln im Pirmasener und Zweibrucker Raum In Heimatlexikon Thaleischweiler Froeschen Mayer Ludwig abgerufen am 13 Marz 2023 Informationen zur Ott Orgel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexanderskirche Zweibrucken amp oldid 234984343