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Albert Thoralf Skolem 23 Mai 1887 in Sandsvaer 23 Marz 1963 in Oslo war ein norwegischer Mathematiker Logiker und Philosoph Albert Thoralf Skolem 1930er Jahre Seine Arbeiten lieferten grundlegende Resultate zur mathematischen Logik insbesondere zu den Bereichen Modelltheorie und Berechenbarkeit Aber auch zur mathematischen Grundlagenforschung wie Pradikatenlogik Klassenlogik Rekursionstheorie Mengenlehre und Grundlagen der Arithmetik leistete er wesentliche Beitrage wie auch in der Algebra und Zahlentheorie Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werk 3 Schriften 4 Weblinks 5 AnmerkungenBiografie BearbeitenSkolem war ein Lehrersohn und studierte ab 1905 in Kristiania ab 1925 Oslo genannt Ab 1909 arbeitete er fur den Physiker Kristian Birkeland bekannt fur seine Untersuchungen des Nordlichts mit dem er auch 1913 eine Expedition in den Sudan unternahm Skolems Dissertation Undersokelser innenfor logikkens algebra Untersuchungen uber die Algebra der Logik fand viel Beachtung und wurde sogar dem norwegischen Konig berichtet 1915 reiste er nach Gottingen wo er wahrend des Wintersemesters studierte 1916 kehrte er nach Kristiania zuruck und trat unter Axel Thue eine Forschungsstelle an der Universitat an wo er sich zunachst mit dem dort ebenfalls wirkenden Viggo Brun darauf einigte nicht auf den Doktorgrad hinzuarbeiten 1918 wurde Skolem Dozent fur Mathematik in Kristiania und wurde im selben Jahr Mitglied der Norwegischen Akademie der Wissenschaften 1926 reichte Skolem eine Dissertation Einige Satze uber ganzzahlige Losungen gewisser Gleichungen und Ungleichungen 1 uber Zahlentheorie ein eigentlich hatten er und sein Freund Viggo Brun beschlossen darauf zu verzichten da sie das in Norwegen nicht fur notig hielten Sein eigentlicher Doktorvater der bekannte Zahlentheoretiker Axel Thue war damals allerdings schon seit vier Jahren verstorben 1927 heiratete Skolem Edith Wilhelmine Hasvold und arbeitete weiter an der Universitat Oslo bis er 1930 mit seiner Frau nach Bergen ging um als Forscher am Christian Michelsen Institut zu arbeiten Dort arbeitete er bis 1938 als er einem Ruf nach Oslo folgte und dort einen Lehrstuhl fur Mathematik ubernahm den er bis zu seiner Emeritierung 1957 behielt Er hielt nur gelegentlich Vorlesungen uber sein eigentliches Gebiet der mathematischen Logik und begrundete in Norwegen auch keine Schule Da er meist in norwegischen Zeitschriften veroffentlichte blieben einige seiner Ergebnisse unbeachtet bis andere sie wiederentdeckten Beispielsweise schrieb er schon 1912 einen Aufsatz uber die Theorie der Verbande und charakterisierte 1927 die Automorphismen einfacher Algebren was spater von Emmy Noether wiederentdeckt wurde Skolem Noether Theorem Skolem blieb bis zu seinem Tod wissenschaftlich aktiv 1954 wurde Skolem vom norwegischen Konig zum Ritter geschlagen 1962 erhielt er die Gunnerus Medaille der Koniglichen Norwegischen Gesellschaft der Wissenschaften Er war Prasident der norwegischen mathematischen Gesellschaft und langjahriger Herausgeber der Norsk Matematisk Tidsskrift und Mathematica Scandinavica 1936 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Oslo Eine Bemerkung zum Entscheidungsproblem und 1950 in Cambridge Massachusetts Remarks on the foundation of set theory 1962 hielt er einen Vortrag auf dem ICM in Stockholm A theorem on recursively enumerable sets Zu seinen Doktoranden gehoren Oystein Ore und Wilhelm Ljunggren Werk BearbeitenMittels der nach ihm benannten pradikatenlogischen Normalform Skolemform hat er fur den Satz von Lowenheim 1915 dass jeder erfullbare Ausdruck der Pradikatenkalkuls erster Stufe schon in einem hochstens abzahlbaren Bereich erfullbar ist 1920 einen uberschaubaren Beweis gegeben 2 so dass dieser Satz heute Satz von Lowenheim und Skolem genannt wird Skolem wies auch 1922 auf die scheinbar paradoxen Konsequenzen dieses Satzes in der axiomatischen Mengenlehre hin Skolem Paradox 1929 gab er die erste prazise pradikatenlogische Formalisierung der Zermelo Fraenkel Mengenlehre an Durch Skolem wurde in der Axiomatisierung der Mengenlehre der Schlusspunkt gesetzt indem er mit den Mitteln der Formalisierung dem Komprehensionsaxiom seine heute ubliche Fassung gab Auf Skolem geht der heute ubliche Begriff der primitiv rekursiven Funktion zuruck 1923 Er zeigte dass die Peano Arithmetik nicht endlich axiomatisierbar ist Skolem leistete ferner eine Reihe von Beitragen zum Entscheidungsproblem Von ihm stammte der erste Versuch eine axiomatische Mengenlehre mit uneingeschranktem Komprehensionsaxiom auf der Grundlage einer mehrwertigen Logik aufzubauen 1933 konstruierte er ein Nichtstandard Modell der Arithmetik In den 1930er Jahren entwickelte er eine p adische Methode zur Losung einer grossen Klasse diophantischer Gleichungen Methode von Skolem 3 Sie war lange eine der wenigen auf grossere Klassen von diophantischen Gleichungen anwendbaren allgemeinen Losungsmethoden Im Bereich der Algebra veroffentlichte er 1927 ein heute als Satz von Skolem Noether bezeichnetes Theorem wonach je zwei Einbettungen f g A B displaystyle f g colon A to B nbsp einer einfachen Algebra A displaystyle A nbsp in eine zentral einfache Algebra B displaystyle B nbsp sich nur um die Konjugation mit einem invertierbaren Element b B displaystyle b in B nbsp unterscheiden f x b 1 g x b fur alle x A displaystyle f x b 1 cdot g x cdot b quad mbox fur alle x in A nbsp Dieses Resultat wurde unabhangig hiervon auch von Emmy Noether bewiesen Schriften BearbeitenJens Erik Fenstad Herausgeber Thoralf Skolem Selected Works in Logic Oslo Universitatsverlag 1970 Untersuchungen uber die Axiome des Klassenkalkuls und uber die Produktions und Summationsprobleme welche gewissen Klassen von Aussagen betreffen 1919 Logisch kombinatorische Untersuchungen uber die Erfullbarkeit und Beweisbarkeit mathematischer Satze nebst einem Theorem uber dichte Mengen 1920 Einige Bemerkungen zur axiomatischen Begrundung der Mengenlehre 1922 1923 Begrundung der elementaren Arithmetik durch die rekurrierende Denkweise ohne Anwendung scheinbarer Veranderlicher mit unendlichem Ausdehnungsbereich 1923 Zur Theorie der assoziativen Zahlensysteme 1927 Uber einige Grundlagenfragen der Mathematik 1929 Uber die Grundlagendiskussion in der Mathematik 1929 1930 Uber einige Satzfunktionen in der Arithmetik 1930 1931 Uber die Unmoglichkeit einer vollstandigen Charakterisierung der Zahlenreihe mittels eines endlichen Axiomensystems 1933 Uber die Nicht Charakterisierbarkeit der Zahlenreihe mittels endlich oder abzahlbar unendlich vieler Aussagen mit ausschliesslich Zahlenvariablen 1934 Uber die Erfullbarkeit gewisser Zahlausdrucke 1935 Uber die Zuruckfuhrbarkeit einiger durch Rekursionen definierten Relationen auf arithmetische 1936 1937 Sur la portee de Lowenheim Skolem 1938 Einige Bemerkungen uber die Induktionsschemata in der rekursiven Zahlentheorie 1939 Some remarks on recursive arithmetic 1944 Bemerkungen zum Komprehensionsaxiom 1957Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Albert Thoralf Skolem im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek John J O Connor Edmund F Robertson Albert Thoralf Skolem In MacTutor History of Mathematics archive Nachruf von Fenstad pdfAnmerkungen Bearbeiten Albert Thoralf Skolem im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet zunachst mit dem Auswahlaxiom spater ohne dessen Verwendung Skolem Diophantische Gleichungen Ergebnisse der Mathematik und ihrer Grenzgebiete Springer Berlin 1938 Dargestellt in Borevich Shafarevich Zahlentheorie Birkhauser 1966 Normdaten Person GND 117725447 lobid OGND AKS LCCN n84804553 VIAF 59868919 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Skolem Albert ThoralfKURZBESCHREIBUNG norwegischer Mathematiker Logiker und PhilosophGEBURTSDATUM 23 Mai 1887GEBURTSORT SandsvaerSTERBEDATUM 23 Marz 1963STERBEORT Oslo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Thoralf Skolem amp oldid 234796890