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Albert Huber 28 Juli 1897 1 Januar 1959 in Bern war ein Schweizer Diplomat und von 1951 bis 1958 Gesandter beziehungsweise Botschafter der Schweizerischen Eidgenossenschaft in der Bundesrepublik Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlbert Huber war der Sohn des gleichnamigen Zahnarztes und dessen Frau Juliane geborene Kusolitsch Er kam in Ungarn zur Welt und war heimatberechtigt in Daniken 1 Huber studierte Rechtswissenschaften in Genf und Bern und erwarb das bernische Fursprechpatent Auf Anfrage Felix Calonders nahm der junge Advokat an dessen Mission in Oberschlesien teil und war von 1924 bis 1937 Generalsekretar des Prasidenten der gemischten deutsch polnischen Kommission in Kattowitz 1 Das Gremium war im Gefolge der Abtretung von Ostoberschlesien an Polen ins Leben gerufen worden und hatte die Milderung der zwischenstaatlichen Probleme und den Schutz der jeweiligen Minderheiten zur Aufgabe Anschliessend trat Huber in das Eidgenossische Politische Departement in Bern ein wo er bis 1939 als stellvertretender Chef der Sektion fur Volkerbundsfragen amtierte und zum Konsul ernannt wurde 2 Im November 1940 erhielt er den Auftrag die Vertretung der Schweiz in Prag zu leiten Diese Aufgabe erfullte er nunmehr im Range eines Generalkonsuls bis zum 17 September 1945 Das Generalkonsulat in Prag spielte in diesen Jahren eine zentrale Rolle was Diplomatie und humanitare Angelegenheiten betraf Denn die Berliner Gesandtschaft der Schweiz hatte diese Stelle nach der Errichtung des Protektorats Bohmen und Mahren 1939 zusatzlich mit der Wahrung auslandischer Interessen betraut 3 In enger Zusammenarbeit mit der Berliner Gesandtschaft versuchte Albert Huber in Wahrung von Schutzmachtinteressen auslandischen Staatsburger durch Ausgabe von Schutzpassen und Eigentumsbescheinigungen abzusichern und vor allem auch den bedrangten Juden zu helfen Er und seine Mitarbeiter im Generalkonsulat sahen sich dabei jedoch einer massiven Behinderung durch die deutsche Besatzung ausgesetzt und die verstarkten Zwangsmassnahmen ab 1943 reduzierten Hubers Einflussmoglichkeiten nochmals erheblich Allerdings gelangten uber das Prager Generalkonsulat wesentliche Informationen uber das Ausmass des Holocausts in die westlichen Hauptstadte Auch bei verdeckten Aktionen koordiniert uber einen Vertreter der tschechoslowakischen Exilregierung in Genf und den dortigen Sekretar des Judischen Weltkongresses Gerhart M Riegner spielte er eine wichtige Rolle 4 Im Herbst 1945 kehrte Albert Huber nach Bern zuruck wurde am 1 Januar 1946 zum Legationsrat ernannt und stellvertretender Leiter der Politischen Abteilung im Eidgenossischen Politischen Departement zu dessen Spitzenkraften er nun gehorte 5 6 nbsp Ehemaliges Gebaude der Schweizer Botschaft im Kolner Stadtteil Bayenthal im Jahr 2008 Doch das EPD entsandte Huber erneut nach Deutschland wo er ab Mai 1948 in Frankfurt am Main die Schweiz in der Bizone vertrat Nach der Errichtung der diplomatischen Mission der Schweiz im Herbst 1949 in Bonn wurde er am 15 Dezember 1949 im Rang eines Ministers so der eidgenossische Sprachgebrauch fur diesen Gesandtenposten bei der Alliierten Hohen Kommission akkreditiert 5 Mit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland im Marz 1951 ernannte ihn der Bundesrat dann zum Gesandten und Bevollmachtigten Minister sowie 1957 im Zuge einer weltweiten Reorganisation des gesamten schweizerischen auswartigen Diensts zum Botschafter 7 Ihren Sitz hatte die schweizerische Gesandtschaft seit Mai 1951 in einer reprasentativen Villa im Kolner Stadtteil Bayenthal Bonn war in diesen Jahren einer der wichtigsten diplomatischen Posten Berns Dank seiner umfassenden Kenntnisse des politischen Deutschlands sowie seines zuruckhaltenden Auftretens erwarb sich Albert Huber dort rasch allseitige Wertschatzung 8 Er hatte gute Verbindungen zu den politischen Akteuren und erwies sich stets als ausgezeichnet informiert Dies hing einerseits wohl mit der positiven Haltung vieler seiner Gesprachspartner gegenuber der neutralen Schweiz zusammen Anderseits konnten diese bei Huber auch sicher sein dass er Interna nur an seine Zentrale nach Bern weitergab Besonders eng waren seine Beziehungen naturgemass zu den fuhrenden Beamten des Auswartigen Amtes sowie zu denen des Bundeswirtschaftsministeriums Die Staatssekretare Karl Carstens Walter Hallstein und Rolf Lahr sowie Hans Globke der dem Diplomaten sehr gewogen war zahlten ebenso zu den wichtigen Gesprachspartnern Hubers wie Aussenminister Heinrich von Brentano Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard und Bundestagsprasident Eugen Gerstenmaier 9 Ausserdem waren Albert Huber und seine aus dem Sudetenland stammende Gattin Renee geschiedene Husty auch in das gesellschaftliche Leben in Koln und Bonn eingebunden 5 Eine besondere Beziehung des Ehepaars bestand dabei zu Bundeskanzler Konrad Adenauer Adenauer und Huber schatzten sich und verkehrten auch privat miteinander Seiner Wertschatzung der Person und Politik des Bundeskanzlers hat Huber mehrfach Ausdruck verliehen 10 Seine Witwe stand auch spater noch mit Adenauer in Kontakt 11 Albert Huber starb nach langerer Krankheit 5 Der Bundesrat ernannte daraufhin Alfred Escher zu seinem Nachfolger als Botschafter in Bonn Literatur BearbeitenBernd Haunfelder Hrsg Aus Adenauers Nahe Die politische Korrespondenz der Schweizerischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland 1956 1963 In der Reihe Diplomatische Dokumente der Schweiz Quaderni di Dodis Band 2 DDS Bern 2012 ISBN 978 3 906051 05 5 S 71 72 doi 10 5907 Q2 PDF 4 4 MB Abstract Weblinks BearbeitenMarc Perrenoud Albert Huber Diplomat In Historisches Lexikon der Schweiz Albert Huber im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Albert Huber Diplomat in der Datenbank Dodis der Diplomatischen Dokumente der Schweiz Kurzbiografie im Bundesarchiv Deutschland Einzelnachweise Bearbeiten a b Marc Perrenoud Albert Huber In Historisches Lexikon der Schweiz 12 Juli 2005 abgerufen am 11 Februar 2013 Markus Schmitz und Bernd Haunfelder Kurzbiografie Hubers in dies Humanitat und Diplomatie Die Schweiz in Koln 1940 1949 Aschendorff Munster 2001 S 305 Bernd Haunfelder Hrsg Aus Adenauers Nahe Die politische Korrespondenz der Schweizerischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland 1956 1963 DDS Bern 2012 S 71 Bernd Haunfelder Hrsg Aus Adenauers Nahe Die politische Korrespondenz der Schweizerischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland 1956 1963 DDS Bern 2012 S 71 72 a b c d Bernd Haunfelder Hrsg Aus Adenauers Nahe Die politische Korrespondenz der Schweizerischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland 1956 1963 DDS Bern 2012 S 72 Bernd Haunfelder Hrsg Aus Adenauers Nahe Die politische Korrespondenz der Schweizerischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland 1956 1963 DDS Bern 2012 S 21 Zu den Hintergrunden auch Geschaft auf Gegenseitigkeit In Der Spiegel Nr 31 1957 S 13 14 online Bernd Haunfelder Hrsg Aus Adenauers Nahe Die politische Korrespondenz der Schweizerischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland 1956 1963 DDS Bern 2012 S 35 Bernd Haunfelder Hrsg Aus Adenauers Nahe Die politische Korrespondenz der Schweizerischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland 1956 1963 DDS Bern 2012 S 29 30 Am bemerkenswertesten gelang ihm dies wohl in einem politischen Bericht an Bundesrat Max Petitpierre vom 9 Januar 1956 entstanden anlasslich des 80 Geburtstags Adenauers veroffentlicht in Bernd Haunfelder Hrsg Aus Adenauers Nahe Die politische Korrespondenz der Schweizerischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland 1956 1963 DDS Bern 2012 S 85 90 Bernd Haunfelder Hrsg Aus Adenauers Nahe Die politische Korrespondenz der Schweizerischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland 1956 1963 DDS Bern 2012 S 37ff Normdaten Person GND 1030538328 lobid OGND AKS VIAF 295611196 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Huber AlbertKURZBESCHREIBUNG Schweizer DiplomatGEBURTSDATUM 28 Juli 1897STERBEDATUM 1 Januar 1959STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Huber Diplomat amp oldid 238385590