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Die Albatros D I Werksbezeichnung L15 war ein deutsches Jagdflugzeug aus dem Ersten Weltkrieg und der erste einsatzfahige Kampfeinsitzer mit Doppel MG Albatros D ITyp JagdflugzeugEntwurfsland Deutsches Reich Deutsches ReichHersteller Albatros Flugzeugwerke GmbHErstflug Juni 1916Indienststellung September 1916Produktionszeit Juli September 1916Stuckzahl 62 inkl 12 Vorserienflugzeuge Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Einsatz 2 1 Einsatz allgemein 2 2 Flugzeuge im Fronteinsatz 3 Technische Daten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenIm Fruhjahr 1916 eroberten neue Jagdflugzeuge der Alliierten vor allem die franzosische Nieuport 11 und die britische Airco D H 2 die Luftherrschaft uber der Westfront gegen die veralteten Fokker Eindecker zuruck Angesichts der kritischen Lagen vor Verdun und spater auch an der Somme wogen die steigenden Verluste eigener Flugzeuge und wertvoller Besatzungen besonders schwer damit einher ging die wachsende Bedrohung der Soldaten in den Schutzengraben durch gegnerische Fliegerangriffe und Artilleriebeobachtung Dringend wurde ein neues Jagdflugzeug gesucht um die Situation zu stabilisieren Erstmals setzte sich auch die Firma Albatros mit der Entwicklung eines Jagdflugzeugs auseinander Im April 1916 entwarfen der Technische Direktor der Albatros Flugzeugwerke Dipl Ing Robert Thelen und seine Assistenten Schubert und Gnadig aus dem zweisitzigen Albatros C Baumuster den Jagdeinsitzer D I Bezeichnung D war die vorgegebene Bezeichnung fur ein einsitziges bewaffnetes Doppeldecker Jagdflugzeug Albatros gab dem Flugzeug spater die interne Werksbezeichnung L15 der ein leistungsfahiges Triebwerk mit einer starken Bewaffnung vereinen sollte Sein Entwurf zeichnete sich durch einen Rumpf aus Holz in neuartiger Halbschalenbauweise aus der besonders stabil und mit seiner schlanken Tropfenform und dem fast vollstandig im Rumpf verkleideten Motorblock auch aerodynamisch gunstig war allerdings beeintrachtigt durch die an den Rumpfseiten angebrachten Windhoff Kuhler die bei einem Treffer zum Motorausfall fuhren mussten und am 10 November 1916 fur den Einsatz gesperrt wurden 1 Die Tragflachen waren in herkommlicher Ausfuhrung mit Leinen bespannt Als Motoren standen der wassergekuhlte 150 PS Benz Bz III oder der 160 PS Mercedes D III Sechszylinder Reihenmotor zur Verfugung die Wahl fiel auf den Mercedes D III der nicht nur wesentlich starker als die Umlaufmotoren der Nieuport 80 PS und der D H 2 100 PS war sondern die Albatros D I mit ihrem Startgewicht von fast 900 kg im Vergleich zur Nieuport 480 kg und D H 2 654 kg auch besonders schwer machte Das brachte allerdings den im Luftkampf wichtigen Vorteil einer enormen Sturzfluggeschwindigkeit Die beiden synchronisierten Maschinengewehre verdoppelten die Feuerkraft der bisherigen Kampfeinsitzer Das Flugzeug liess sich dank des leistungsstarken Motors sowie der ausbalancierten Hohenruder trotz seines Gewichts hervorragend handhaben Es war wesentlich schneller als die Vergleichsmuster der Entente und verfugte uber eine ausgezeichnete Steigfahigkeit war jedoch nicht so wendig wie die bisher eingesetzten Fokker Eindecker oder die zur gleichen Zeit entwickelten Halberstadt Jagdeinsitzer Ein weiterer Nachteil war die durch den oberen Flugel bedingte eingeschrankte Sicht nach vorn oben Diese Nachteile wurden jedoch durch die hohere Steigfahigkeit Geschwindigkeit und Feuerkraft mehr als ausgeglichen Einsatz BearbeitenEinsatz allgemein Bearbeiten Der enorme Druck auf die Inspektion der Fliegertruppen IdFlieg der kampfenden Truppe angesichts der alliierten Luftherrschaft endlich ein frontreifes Jagdflugzeug zur Verfugung zu stellen zeigt sich im gedrangten Zeitablauf der zwischen erster Erprobung und dem ersten Einsatz lag Einer Bestellung uber 12 Vorserienflugzeuge im Juni folgte bereits im Juli der Serienauftrag uber 50 Maschinen Im August verliessen die 12 Vorserienflugzeuge die Produktionshalle und im September 1916 gelangten die dringend benotigten Maschinen an die Front zu dem Zeitpunkt als erste Massnahme zur umfangreichen Reorganisation der deutschen Luftstreitkrafte aus den Kampfeinsitzer Kommandos die ersten sieben deutschen Jagdstaffeln Jasta jede mit einer Sollstarke von zwolf Kampfeinsitzern aufgestellt wurden und wurden angesichts ihrer uberlegenen Flugleistungen mit Begeisterung von den Piloten angenommen Leistungsvergleich der Albatros D I mit ihren wichtigsten Gegnern Name Motorleistung Hochstgeschwindigkeit Startmasse MG GipfelhoheAirco D H 2 100 PS 150 km h 654 kg 1 4265 mNieuport 11 80 PS 156 km h 480 kg 1 4700 mAlbatros D I 160 PS 175 km h 898 kg 2 6000 mAm 17 September 1916 griffen der Fuhrer der Jasta 2 Oswald Boelcke und vier weitere Kampfflieger mit den soeben gelieferten Albatros D I ihrer Staffel beim Probeflug eine Formation von sieben Royal Aircraft Factory F E 2b an von denen sie ohne eigene Verluste funf zum Abschuss brachten Innerhalb von nur 16 Tagen erzielte Hauptmann Boelcke mit seiner Albatros 11 Luftsiege 2 Durch die hoch aufgesetzte obere Tragflache und die dadurch verdeckte Sicht des Piloten nach vorn oben drohten jedoch gefahrliche Situationen im Luftkampf und im Formationsflug 3 Der todlichen Kollision mit dem Flugzeug eines Staffelkameraden fiel auch Oswald Boelcke am 26 Oktober 1916 zum Opfer die Fliegertruppe verlor mit ihm ihren bis dahin erfolgreichsten Jagdflieger Wegen dieser Probleme modifizierte Albatros die Tragflachenkonstruktion bei der nachsten Produktionsserie und setzte die obere Tragflache 40 cm tiefer an und lieferte die folgenden Maschinen unter der Nachfolgebezeichnung D II aus Zum Zeitpunkt ihrer grossten Verbreitung im November 1916 waren 50 Albatros D I im Einsatz Die zulaufenden Albatrosjager ersetzten allmahlich die Typenvielfalt an Pfalz Fokker und Halberstadt Jagern die nun Zug um Zug an Ausbildungseinheiten abgegeben werden konnten Durch den standig hohen Bedarf an Jagdflugzeugen bis Fruhjahr 1917 stieg die Zahl der inzwischen auf 14 Flugzeuge aufgestockten Jagdstaffeln auf 37 an blieben einzelne D I noch lange im Einsatz obwohl sie bereits Anfang 1917 als technisch veraltet galten Nachdem im Marz 1917 Prinz Friedrich Karl von Preussen bei einem Kampfeinsatz mit seiner Albatros D I todlich verwundet worden war ging die Zahl der an der Front eingesetzten Maschinen stetig zuruck Flugzeuge im Fronteinsatz Bearbeiten Monat Einsatzzahl 4 September 1916 6November 1916 50Januar 1917 39Marz 1917 28Mai 1917 20Juli 1917 17September 1917 12November 1917 9Januar 1918 8Marz 1918 5Mai 1918 6Juli 1918 1September 1918 3Technische Daten Bearbeiten nbsp Albatros D I der deutschen LuftstreitkrafteKenngrosse DatenBesatzung 1Lange 7 33 mSpannweite 8 50 mHohe 2 95 mFlugelflache 22 90 m Leermasse 674 kgZuladung 224 kgmax Startmasse 898 kgHochstgeschwindigkeit 175 km h auf NNDienstgipfelhohe 6000 mSteigleistung 3 3 m sSteigzeit auf 1000 m 4 minSteigzeit auf 3000 m 15 minSteigzeit auf 5000 m 40 minFlugdauer 1 50 hmax Reichweite 230 kmTriebwerk ein wassergekuhlter 6 Zylinder Reihenmotor Mercedes D III mit 160 PS bzw Benz Bz III mit 150 PS Bewaffnung 2 synchronisierte 7 92 mm LMG 08 15Siehe auch BearbeitenListe von Flugzeugtypen Albatros D IILiteratur BearbeitenEnzo Angelucci Paolo Matricardi Die Flugzeuge Von den Anfangen bis zum Ersten Weltkrieg Falken Verlag Wiesbaden 1976 ISBN 3 8068 0391 9 Falken Handbuch in Farbe John F Connors Albatros Fighters in Action Squadron Signal Publications Carrollton TX 1981 ISBN 0 89747 115 6 Aircraft 46 Peter L Gray The Albatros D I D III Profile No 127 Profile Publications Ltd Leatherhead Surrey England 1966 Gunter Kroschel Helmut Stutzer Die deutschen Militarflugzeuge 1910 1918 Lohse Eissing Wilhelmshaven 1977 ISBN 3 920602 18 8 Kenneth Munson Kampfflugzeuge Jagd und Trainingsflugzeuge 1914 1919 Fussli Zurich 1968 Flugzeuge der Welt Heinz Nowarra Die Entwicklung der Flugzeuge 1914 1918 Lehmanns Munchen 1959 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Albatros D I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung Foto englisch abgerufen am 5 Januar 2013 Farbprofile abgerufen am 5 Januar 2013 Beschreibung Foto englisch abgerufen am 5 Januar 2013 Beschreibung technische Daten Farbprofil englisch abgerufen am 5 Januar 2013Einzelnachweise Bearbeiten Albatros D I In historyofwar org Abgerufen am 10 Juni 2023 englisch Albatros D I In theaerodrome com Abgerufen am 10 Juni 2023 englisch vgl Unfallmeldung Vizefeldwebel Holler von der Jasta 6 Peter L Gray The Albatros D I D III Profile No 127 Profile Publications Ltd Leatherhead Surrey England 1966 S 12Normdaten Sachbegriff GND 1051492602 lobid OGND AKS Liste der Flugzeugtypen der Albatros Flugzeugwerke Al 101 Al 102 Al 103 B B I B II B IIa B III C I C II C III C IV C V C VII C VIII C IX C X C XII C XIII C XIV C XV D I D II D III D IV D V D VI D VII D VIII D IX D X D XI D XII D XIII D XIV Dr I Dr II G I G II G III H I I I J I J II L 30 L 56 L 57 L 58 L 59 L 60 L 65 L 66 L 67 L 68 L 69 L 70 L 71 L 72 L 73 L 74 L 75 L 76 L 77 L 78 L 79 L 81 L 82 L 83 L 84 L 100 L 101 L 102 WMZ W 1 W 2 W 3 W 4 W 5 W 6 W 7 W 8 W 9 W 10 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albatros D I amp oldid 234471696