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Abu Muhammad Abdallah ibn Yusuf arabisch أبو محمد عبد الله بن يوسف DMG Abu Muḥammad ʿAbd Allah ibn Yusuf 9 Mai 1151 13 September 1171 in Kairo war unter dem Herrschernamen al Adid li din Allah arabisch العاضد لدين الله DMG al ʿAḍid li din Allah der vierzehnte und letzte Kalif der Fatimiden 1160 1171 sowie der vierundzwanzigste Imam der Schia der Hafizi Ismailiten Darstellung des al ʿAdid auf seinem Pferd 1966 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Machtkampfe 1 2 Zwischen Franken und Syrern 1 3 Ende des Fatimidenkalifats 1 4 Tod 2 Literatur 3 Quellen 4 AnmerkungenLeben BearbeitenMachtkampfe Bearbeiten Nach dem Tod des minderjahrigen Kalifen al Fa iz am 22 Juli 1160 suchte sich der regierende Wesir Tala i ibn Ruzzik unter den uberlebenden Fatimiden den Jungsten aus um ihn als neuen Kalif zu installieren Seine Wahl fiel auf den neunjahrigen Prinz Abdallah den er sofort nach der Bestattung des Vorgangers unter dem Namen al ʿAḍid li din Allah der Gottes Religion Starkende zum neuen Kalif proklamieren liess Als Sohn des Prinzen Yusuf war al Adid ein Enkel des Kalifen al Hafiz der Vater war am 16 April 1154 nach der Ermordung des Kalifen az Zafir vom damaligen Wesir ebenfalls grausam getotet worden Die verantwortlichen Tater sind schliesslich von Tala i ibn Ruzzik hart bestraft worden Unter ihm war in der Regierung Agyptens fur al Adid aber keine besondere Rolle vorgesehen allerdings wurde er mit einer Tochter des Wesirs verheiratet der seine Macht durch dynastische Anbindung an die Kalifendynastie zu festigen suchte 1 Nachdem aber auch Tala i durch sein strenges Regime unbeliebt geworden war organisierte eine Tante des al Adid am 12 September 1161 ein erfolgreiches Attentat auf ihn Die Beseitigung des Wesirs hatte allerdings die seit Jahren andauernden Machtkampfe in Agypten nicht eindammen konnen Der Sohn des Toten Ruzzik konnte in Kairo sofort die Macht ubernehmen der die Prinzessin und ihre Mitverschworer umbringen liess Ruzziks Regiment wurde am 23 Dezember 1162 von Schawar beendet der aber seinerseits am 30 August 1163 nach schweren Strassenkampfen von Dirgham aus Kairo vertrieben wurde Die andauernde Anarchie wurde von den Franken unter Konig Amalrich I von Jerusalem im September 1163 erstmals zu einem Uberfall nach Agypten hinein genutzt 2 Im Fruhjahr 1164 tauchte der fluchtige Schawar wieder in Agypten auf begleitet von einem Heer des syrischen Herrschers Nur ad Din Mahmud unter dem Befehl des kurdischen Feldherrn Asad ad Din Schirkuh Am 28 April 1164 wurden die Truppen Dirgams bei Bilbeis von den Syrern geschlagen die darauf die Belagerung von Kairo aufnahmen Nachdem die verbliebenen Anhanger Dirgams nach und nach von dessen Seite abgefallen waren war es al Adid gewesen der Kontakt mit Schawar aufnahm und dessen kampflosen Einzug in Kairo am 22 Mai 1164 einleitete Dirgam wurde auf der Flucht in den Strassen der Stadt gestellt und enthauptet 3 Nur vier Tage darauf wurde Schawar von al Adid ein zweites Mal zu seinem Wesir erhoben Der Wesir vollzog nun einen politischen Kurswechsel indem er seine vor Kairo lagernden syrischen Verbundeten zum Abzug in ihre Heimat aufforderte und gleichzeitig diplomatische Kontakte zu den Franken aufnahm Doch Schirkuh liess sich nichts befehlen und versetzte Kairo ein zweites Mal in Belagerungszustand in seinen Reihen kampfte damals schon sein junger Neffe Salah ad Din Saladin Yusuf 4 Wahrend nun Schawar die Verteidigung Kairos leitete ruckten im Juli 1164 seine neuen christlichen Verbundeten unter Konig Amalrich I in das Nildelta vor Schirkuh sah sich zum Abbruch der Belagerung Kairos genotigt und verschanzte sich nun seinerseits mit seinen Syrern in Bilbeis welches nun von dem vereinten christlich muslimischen Heer unter Amalrich und Schawar belagert wurde Zum entscheidenden Endkampf kam es allerdings nicht da die Nachricht von einer Offensive des syrischen Herrschers gegen die christlichen Gebiete eingetroffen war worauf Amalrich mit seinen Rittern reich entlohnt den Ruckzug in sein Konigreich antrat Und auch Schirkuh entschloss sich nun zum Abzug nach Syrien um dort seinem Herrn beizustehen weshalb Schawar als der tatsachliche Sieger aus dem wechselreichen Machtkampf des Jahres 1164 hervorging 5 Zwischen Franken und Syrern Bearbeiten Fur etwas mehr als zwei Jahre erlebte Agypten eine vergleichsweise friedliche Zeit bis im Fruhjahr 1167 Schirkuh erneut mit einem Heer von Syrien aus kampflos bis nach Oberagypten vordringen konnte Der vollig uberraschte Hof zu Kairo wurde erst durch eine Warnung seitens der Franken auf diesen Zug aufmerksam Sofort rief Schawar wieder seinen Verbundeten Konig Amalrich um Hilfe an der mit seinem Heer bis vor Kairo zog Im Feldlager konnte ihn Schawar durch eine Geldzahlung von 400 000 Golddinaren zum Verbleib in Agypten verpflichten solange sich der syrische Feind im Lande aufhielte Der Konig bestand allerdings darauf dass dieser Pakt von Kalif al Adid bestatigt werde ganz im Bewusstsein dass dieser der eigentliche Herrscher Agyptens war So wurde erstmals einer Gesandtschaft der unglaubigen Franken angefuhrt von Hugo von Caesarea und dem Tempelritter Gottfried Fulcherius eine Audienz vor einem Fatimidenkalifen gewahrt Die beiden Gesandten erstatteten spater dem Chronisten Wilhelm von Tyrus ausfuhrlich Bericht uber diese Begegnung Sie beschrieben den Kalifen als jungen Mann dem der erste Bartflaum spross sein Korper sei schlank und von dunklem Teint Freigiebigkeit kennzeichne seinen Charakter Sein Name sei Elhadeth Sohn des Elfeis 6 Nachdem der Kalif das Bundnis besiegelt hatte konnten die christlichen Ritter die Mauern und Turme von Kairo besetzen was von Wilhelm von Tyrus nicht ohne einen Anflug des Triumphs kommentiert wurde 7 Schawar und Amalrich lieferten sich in den folgenden Wochen wechselvolle Kampfe gegen Schirkuh in ganz Agypten Die Syrer konnten aus Oberagypten vertrieben werden dafur aber kampflos in Alexandria einziehen Nachdem keine Seite eine Entscheidung zu ihren Gunsten erzwingen konnte akzeptierte Schirkuh einen Ruckzug aus Agypten sofern auch Amalrich das Land verliesse und sich eidlich dazu verpflichte nie wieder zuruckzukehren Nachdem Schawar sowohl die Syrer als auch die Franken reich entschadigt hatte zogen sich diese im August 1167 aus Agypten zuruck 8 Trotzdem hielt Schawar auch danach an einem Bundnis mit den Franken fest denen weiterhin die Verteidigung von Kairo nach Zahlung eines vereinbarten Tributs anvertraut wurde Diese Politik weckte allerdings den Unmut in der Bevolkerung und in der unmittelbaren Gefolgschaft des Wesirs Nachdem Konig Amalrich von dem schwindenden Ruckhalt Schawars in Kairo erfahren hat marschierte er im Oktober 1168 erneut in Agypten ein dieses Mal in der Absicht zur dauerhaften Landnahme Trotz alledem unternahm Schawar in Kairo weitere Anstrengungen zu einem Ausgleich mit den Franken wahrend al Adid wiederum um eine Annaherung an den syrischen Herrscher Nur ad Din Mahmud bemuht war Von seinem Wesir wurde er deswegen scharf gemassregelt da die sunnitischen Syrer fur den Fortbestand des schiitischen Kalifats die weitaus grossere Gefahr darstellten als die Franken 9 Im November 1168 nahmen die durch Kreuzritter aus Europa verstarkten Franken die Belagerung Kairos auf mit der Absicht dieses ihrem Gelubde gemass zu erobern Erst als im Fruhjahr 1169 das Herannahen des syrischen Heeres unter Schirkuh bekannt wurde zogen sie sich im Januar 1169 nach der Zahlung eines hohen Tributs aus Agypten zuruck Die Syrer aber wurden von der Bevolkerung Kairos als Retter feierlich empfangen 10 Ende des Fatimidenkalifats Bearbeiten nbsp Das Fatimidenkalifat in den verschiedenen Phasen seiner Geschichte Im 12 Jahrhundert zur Zeit der letzten Kalifen war es territorial auf Agypten hier blau beschrankt Kalif al Adid selbst hofierte Schirkuh und dessen Neffen Saladin in seinem Palast Wesir Schawar dagegen plante sie moglichst schnell durch ein Attentat wahrend eines Gastmahls loszuwerden Doch die Syrer kamen ihm zuvor und Saladin legte den Wesir im Feldlager in Ketten Nun wurde Schawar auch von al Adid endgultig fallen gelassen der ein Richtschwert mit einem Todesurteil in das Lager tragen liess das am 18 Januar 1169 vollstreckt wurde 11 Zwei Tage darauf konnte Schirkuh in Kairo einziehen und von al Adid die Ernennung zum neuen Wesir entgegennehmen 12 Nur zwei Monate spater starb der altersschwache Schirkuh am 23 Marz 1169 und al Adid ernannte zwei Tage darauf dessen Neffen Saladin zum neuen Wesir 13 Schirkuh und Saladin waren nicht die ersten Sunniten die mit dem Wesirat im schiitischen Fatimidenkalifat betraut wurden Doch waren sie die Ersten die in einem fremden Dienstverhaltnis gestanden haben als Feldherren des syrischen Herrschers Nur ad Din Mahmud aus der turkstammigen Dynastie der Zengiden Die Zengiden waren die Erzfeinde der christlichen Kreuzfahrerstaaten ihren Krieg gegen die Franken rechtfertigten sie als Glaubenskampf ǧihad zugunsten des Islam Propagandistisch fundiert wurde dieser Kampf auch durch ein Bekenntnis zum sunnitischen Kalifat der Abbasiden von Bagdad als dem einzig rechtmassigen Kalifat dass uber die gesamte islamische Glaubensgemeinde umma zu gebieten habe Von diesem Standpunkt aus betrachtet waren die Fatimiden Usurpatoren und wegen der von ihnen vertretenen schiitischen Glaubenslehre des Ismailitentums zudem noch Glaubensabtrunnige des orthodox sunnitischen Islam Der Aufstieg seiner Offiziere zu Wesiren des Fatimidenkalifats sorgte deshalb bei Nur ad Din Mahmud in Damaskus fur einige Irritationen und sollte am Anfang seiner Entfremdung zu seinem kurdischen Feldherrn Saladin stehen der fortan als eigenstandiger Akteur in den Machtspielen des Vorderen Orients auftrat Schon seit mehreren Jahrzehnten war das fatimidische Wesirat mit Kompetenzen der Machtvollkommenheit ausgestattet gewesen indem die Wesire wie Konige gleich uber das Herrschaftsgebiet der Kalifen geboten Tatsachlich hatten sich einige Wesire zuvor schon den arabischen Konigstitel malik angeeignet die sich Saladin nun zum Vorbild nahm Die Person des Kalifen war dagegen schon seit dem 11 Jahrhundert zu einer blossen Marionette verkommen die formell an der Spitze der Glaubensgemeinde stehend nur noch zum Zwecke der Legitimation herangezogen wurde selbst aber kaum noch uber politische Autoritat verfugte Ein Zustand der fur die Fatimiden in Kairo wie fur die Abbasiden in Bagdad gleichermassen galt Wahre Autoritat besass der Kalif nur noch fur die Anhanger der Glaubenslehre der Ismailiten der als ihr Vorsteher imam in direkter Abstammung des Propheten Mohammed ihr spiritueller Fuhrer war und ihre religiosen Dogmen definierte Im 12 Jahrhundert aber waren die Ismailiten schon in mehrere Fraktionen gespalten die je einer eigenen Imamlinie folgten Kalif al Adid galt nur noch fur die in Agypten lebenden Ismailiten Hafiziten als rechtmassiger Imam wobei die Gemeinschaft hier nur noch eine schwindende Minderheit gegenuber den sunnitischen Muslimen und koptischen Christen darstellten Mitursachlich fur diese Entwicklung durfte die Tatsache gewesen sein dass die Annahme der ismailitischen Lehre auf Freiwilligkeit beruhte Mit Ausnahme der Herrschzeit des Kalifen al Hakim 996 1021 hat es weder in Agypten noch in anderen Regionen des Fatimidenkalifats Zwangsbekehrungen zugunsten des Ismailitentums gegeben Die Bevolkerung des Landes ist die gesamte Zeit der Fatimiden uber mehrheitlich sunnitisch geblieben weshalb die Kalifen besonders wahrend des staatlichen Zerfalls im 12 Jahrhundert kaum mehr auf die Unterstutzung der breiten Masse bauen konnte Die Stutze des fatimidischen Regimes waren die armenischen und sudanesischen Truppenverbande deren Loyalitat durch teure Geldgeschenke erkauft werden musste Als nun Saladin das Wesirat ubernahm suchte er seine personliche Herrschaft in Agypten sofort durch die Begunstigung seiner aus Syrien mitgefuhrten und ihm treu ergebenen Truppen zu festigen zu denen er die aus der Staatskasse entnommenen Soldzahlungen abzweigte Um seine Offiziere zu versorgen stattete er sie mit den eintraglichen Militarlehen iqṭaʿ Agypten aus sehr zum Verdruss der alten Offiziersrange der Fatimiden Im Juli 1169 beseitigte Saladin den Obereunuch des Kalifen weil dieser mit den Franken eine Verschworung gegen den Wesir geplant habe Daraufhin erhoben sich die um ihre Pfrunden gebrachten fatimidischen Regimenter der Sudanesen und Armenier die sich in den Strassen Kairos und unter den Augen des Kalifen schwere Gefechte mit den Syrern lieferten Letztendlich gingen die Truppen Saladins angefuhrt von dessen Bruder Turan Schah siegreich aus der Schlacht hervor und die letzten Reste der geschlagenen Armee der Fatimiden nahmen die Flucht nach Oberagypten auf wo sie in den nachsten Wochen aufgerieben wurden 14 Die Kampfe in Agypten haben im Spatjahr 1169 noch einmal Konig Amalrich zu einem Einfall in das Nildelta ermutigt der dort im Bund mit einer byzantinischen Flotte den Seehafen Damiette belagerte Doch Saladin konnte die Stadt uber den Nil aus versorgen so dass die Belagerten fast zwei Monate lang ausharren konnten Stattdessen mussten die Christen im Dezember 1169 ausgehungert und durch andauernde Regenfalle entmutigt den Ruckzug antreten 15 Damit hatte sich Saladin als Verteidiger des islamischen Agypten bewahren und sein Prestige unter der Bevolkerung vermehren konnen schon im Folgejahr unternahm er erste Angriffe auf die Grenzburgen des Konigreichs Jerusalem Zeitgleich liess er seine restlichen Familienmitglieder aus Syrien nachreisen die in Agypten die wichtigsten Posten des Staates ubernahmen womit letztlich das Fundament fur die zukunftige Herrschaft der Ayyubiden gelegt wurde Saladin war nun machtig genug um zielgerichtet die neue Vorherrschaft des Sunnitentums in Agypten zu zementieren So liess er in der Vorstadt von Kairo Lehreinrichtungen madrasa fur die verschiedenen Schulen des sunnitischen Rechts einrichten womit er dem bereits erprobten Vorbild der Seldschuken und Zengiden nacheiferte Danach erwirkte er im Januar 1171 die Einsetzung eines Sunniten im Amt des Oberrichters qaḍiʾl quḍat fur Agypten wahrend er parallel dazu die Einstellung der seit zwei Jahrhunderten in Kairo betriebenen ismailitischen Lehrsitzungen und die Tilgung des traditionellen ismailitischen Bekenntnisses aus dem Gebetsruf verfugte 16 Der machtlose al Adid konnte der schleichenden Auflosung des Kalifats seiner Dynastie nur noch tatenlos von seinem Palast aus verfolgen der fur ihn tatsachlich zu einem Gefangnis geworden war Am 7 September 1171 hat er zum letzten Mal eine Audienz gehalten worauf von einem schweren Fieber befallen an das Bett gefesselt war Am 10 September liess Saladin den Namen des sunnitischen Abbasidenkalifen al Mustadi in der Freitagspredigt ḫuṭba verlesen vollendete damit in Agypten offiziell den Wechsel in der Herrschaft uber die Glaubigen und setzte dem Fatimidenkalifat im 262 Jahr seines Bestehens ein Ende 17 Tod Bearbeiten Ob al Adid das Ende seiner Dynastie noch bewusst erlebte bleibt unklar schon am 13 September 1171 ist er im Alter von zwanzig Jahren seinem Fieber erlegen Gemass der islamischen Zeitrechnung war dieses Datum der zehnte Tag des Monats Muharram der fur alle Schiiten heilige Festtag Aschura an dem der Imam Hussein bei Kerbela den Martyrertod fand 18 Einer dazu abweichenden Uberlieferung nach sei der Ex Kalif erst am 15 September in Folge eines Wutanfalls gestorben in den er durch eine Provokation des Turan Schah versetzt worden sei 19 In der Geschichtsforschung wird allerdings der 13 September als der wahrscheinlichere Todestag angenommen 20 Dagegen wird den Behauptungen spaterer Berichte von einem Selbstmord des verzweifelten Kalifen mittels Gift oder gar von seiner Ermordung durch Erdrosselung mit dem eigenen Turban jede Glaubwurdigkeit abgesprochen 21 Saladin liess dem al Adid eine ordnungsgemasse Bestattung nach islamischen Ritus ausrichten doch insgeheim wurde sein Tod von den sunnitischen Autoren bejubelt Der Kanzleichef des neuen Machthabers Imad ad Din al Isfahani verband damit vor allem das Ende der ketzerischen Lehren in Agypten zugunsten eines rechtglaubigen Sunnitentums von dem das Land seither bis in die heutigen Tage gepragt wird 22 Tatsachlich uberdauerte das Ismailitentum in Agypten den Untergang seines Kalifats nur noch wenige Generationen Die Anhanger ihrer Lehre wurden unter den Ayyubiden und Mamluken verfolgt bis am Ende des 13 Jahrhunderts nur noch wenige Dorfgemeinschaften in Oberagypten sich zum Ismailitentum bekannten Als Imame erkannten sie die Nachkommen des al Adid Daoud Suleiman an von denen der letzte 1248 in der Zitadelle von Kairo verstarb Die Schia der Hafizi Ismailiten verschwand in Agypten wahrend des 14 Jahrhunderts ganzlich und gilt heute als nicht mehr existent Mehr als hundert Fatimidenprinzen wurden noch unter den nachfolgenden Dynastien mehrere Jahrzehnte lang in furstlichem Arrest verkostigt Letzte Nachrichten von lebenden Prinzen stammen aus der Herrscherzeit des Mamlukensultans Baibars I 1260 1277 unter dessen Herrschaft die Grundung der schiitischen Fatimiden Kairo zur neuen Residenz der sunnitischen Abbasiden wurde nachdem deren Stadtgrundung Bagdad 1258 durch die Mongolen vernichtet worden war Die wahren Herrscher Agyptens aber wurden fur die folgenden fast achthundert Jahre von Dynastien fremdlandischer Herkunft gestellt Erst im Jahr 1953 sollte mit dem General Muhammad Nagib wieder ein geburtiger Agypter arabischer Abstammung die Macht im Land ubernehmen Literatur BearbeitenHeinz Halm Kalifen und Assassinen Agypten und der vordere Orient zur Zeit der ersten Kreuzzuge 1074 1171 C H Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 66163 1 Quellen BearbeitenWilhelm von Tyrus Geschichte der Taten jenseits des Meeres Historia rerum in partibus transmarinis gestarum In RHC Historiens Occidentaux Bd 1 1844 S 909 917 Abu l Fida Eine kurze Geschichte der Menschheit Muḫtaṣar taʾriḫ al basar In RHC Historiens Orientaux Bd 1 1872 S 33 41 Ibn al Athir Die vollkommene Chronik Al Kamil fi ʾt taʾriḫ In RHC Historiens Orientaux Bd 1 1872 S 519 521 527 529 532 537 547 551 553 564 568 570 577 581 Ibn Challikan Das Ableben bedeutender Personlichkeiten und die Nachrichten uber die Sohne der Zeit Wafayat al aʿyan wa anbaʾ abnaʾ az zaman Hrsg von William Mac Guckin de Slane Ibn Khallikan s biographical dictionary Bd 2 1843 S 72 74 Anmerkungen Bearbeiten Vgl Halm S 247 Vgl Halm S 263 Vgl Halm S 264 f Vgl Halm S 266 Vgl Halm S 267 f Vgl Wilhelm von Tyrus S 913 Vgl Halm S 271 f Vgl Halm S 273 276 Vgl Halm S 276 f Vgl Halm S 278 f Vgl Ibn al Athir S 560 Vgl Halm S 280 f Vgl Halm S 282 f Vgl Halm S 285 f Vgl Halm S 287 Vgl Halm S 288 ff Vgl Halm S 289 f Vgl Ibn al Athir S 579 f Abu l Fida S 41 Vgl Ibn Challikan S 74 Vgl Halm S 290 Vgl Halm S 291 Anm 188 Vgl Halm S 291 VorgangerAmtNachfolgeral Fa izHerrscher von Agypten Fatimiden Dynastie 1160 1171Saladin Ayyubiden Dynastie Kalifen der Fatimiden al Mahdi al Qa im al Mansur al Muʿizz al Aziz al Hakim az Zahir al Mustansir al Mustali al Amir al Hafiz az Zafir al Fa iz al Adid PersonendatenNAME ʿAdid al ALTERNATIVNAMEN Abu Muhammad al Adid li Din Allah Abd Allah ben Yusuf ben al HafizKURZBESCHREIBUNG Kalif der FatimidenGEBURTSDATUM 9 Mai 1151STERBEDATUM 13 September 1171STERBEORT Kairo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Al ʿAdid amp oldid 235741196