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Imad ad Din Abu Abdallah Muhammad ibn Safi ad Din Muhammad al Isfahani arabisch عماد الدين أبو عبد الله محمد بن صافي الدين محمد الأصفهاني DMG ʿImad ad Din Abu ʿAbd Allah Muḥammad ibn Ṣafi ad Din Muḥammad al Iṣfahani 6 Juli 1125 in Isfahan 4 Juni 1201 in Damaskus auch unter dem Beinamen al Katib arabisch الكاتب DMG al Katib der Schreiber Sekretar bekannt war ein Chronist und Beamter im Dienst der Abbasidenkalifen der Zengidenemire und zuletzt der Ayyubidensultane Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werke 3 Film 4 LiteraturBiografie BearbeitenImad ad Din wurde im persischen Isfahan geboren hat seine Ausbildung im Recht und in der schonen Literatur aber in einer Nizamiya Schule in Bagdad erhalten Alle seine Werke hat er in Arabisch geschrieben Als Protege des Wesirs Yahya ibn Hubayra hat er eine Anstellung in der Administration der Stadte Basra und Wasit erhalten Nach dem Tod des Wesirs 1165 ist er wie viele dessen Anhanger am Kalifenhof in Ungnade gefallen und eingekerkert worden Im Jahr 1167 hat Imad ad Din in Damaskus in der Administration des Zengidenemirs Nur ad Din Mahmud eine steile Karriere aufgenommen Nach einer Anstellung in dessen Kanzlei ist er zum Finanzberater im Schatzamt und schliesslich zu einem diplomatischen Unterhandler des Herrschers aufgestiegen 1172 ist er zu einem der Gelehrten des Rechts der vom Emir in Damaskus gegrundeten Rechtschule ernannt worden Mit dem Tod des Emirs 1174 ist Imad ad Din erneut ein Forderer verloren gegangen worauf seine Karriere ein abruptes Ende genommen hat was ihn zum Ruckzug nach Mosul veranlasst hat wo er schwer erkrankte Wahrend seiner Zeit am Abbasidenhof in Bagdad hatte Imad ad Din einst die Bekanntschaft mit dem kurdischen General Ayyub 1173 gemacht der ebenfalls ein Vertrauter des Wesirs Ibn Hubayra gewesen war und nach dessen Tod in Ungnade gefallen und anschliessend nach Damaskus gegangen war Offenbar hatte Imad ad Din so auch die Bekanntschaft mit Ayyubs Sohn Salah ad Din Saladin Yusuf gemacht Dieser hatte den Tod seines alten Dienstherren Nur ad Din Mahmud zum Vorwand genommen um dessen Sohne aus der Herrschaft uber Syrien zu verdrangen nachdem er schon 1171 Agypten unterworfen hatte Ab 1176 hat sich Imad ad Din im Dienst von Saladin befunden dem er eine neue Karriere in der Administration von Damaskus verdankte und den er auch auf alle seiner Feldzuge gegen die Christen des Konigreichs Jerusalem begleitete So wurde er ein Augenzeuge der Schlacht bei Hattin am 4 Juli 1187 der Eroberung von Jerusalem am 2 Oktober 1187 und des folgenden dritten Kreuzzuges 1189 1192 Viele noch heute bekannte Erzahlungen betreffend jene historischen Ereignisse entstammen den Beobachtungen von Imad ad Din so zum Beispiel die Enthauptung des Renaud de Chatillon durch Saladin oder der Kampf und die Kapitulation der Christen von Jerusalem unter Balian von Ibelin Dabei hatte er nicht mit Kritik an Saladin gespart dessen mildtatige Behandlung der geschlagenen Christen er nicht fur gerechtfertigt hielt Nach dem Tod von Saladin 1193 hat sich Imad ad Din in Damaskus nur noch seinem schriftstellerischen Schaffen gewidmet und ist dort am 4 Juni 1201 gestorben Werke BearbeitenNuṣrat al fatra wa ʿuṣrat al fiṭra Der Sieg uber die Mattheit und die Zuflucht des Naturells eine Chronik zur Geschichte des Seldschukenreichs die auf den nicht mehr existierenden administrativen Aufzeichnungen des Anuschirwan al Kaschani 1137 39 basiert Genauso wie diese ist auch dieses Werk nicht mehr erhalten allerdings ist es von al Bundari 1241 42 in dessen Werk Zubdat al Nuṣra wa nuḫbat al ʿUṣra Der Rahm des Sieges und die Auswahl aus der Zuflucht zusammengefasst wurden al Barq as Sami Der syrische Blitz Imad ad Dins Hauptwerk umfasste mindestens sieben vielleicht auch neun Bande von denen allerdings nur die Bande drei 1177 1179 und funf 1182 1183 erhalten sind Dieses Werk stellt ein umfassendes Tagebuch des Autors dar in dem er in autobiografischer Form seine Beobachtungen zum Wirken des Nur ad Din und Saladin in den Jahren 1167 bis 1193 dokumentierte Dem fugte er Abschriften von offiziellen Dokumenten und privater Korrespondenz hinzu Dieses Werk erlangte schnell eine weite Verbreitung und wurde von Autoren wie Ibn al Athir 1160 1233 al Bundari 1241 42 und Abu Schama 1276 als Primarquelle fur ihre Werke herangezogen al Fatḥ al qussi fi l fatḥ al qudsi Ciceronische Beredtheit betreffend die Eroberung von Jerusalem Eine Beschreibung von Saladins Krieg gegen die Christen Das einzig vollstandig erhaltene Werk des Autors Allen seinen Schriften ist der mit Alliterationen Metaphern und Wortspielen gespickte blumige und sehr kunstlich wirkende Stil eigen Film BearbeitenIn dem US amerikanischen Spielfilm Konigreich der Himmel 2005 von Ridley Scott wurde die stark fiktionalisierte Rolle des Imad ad Din al Isfahani vom Schauspieler Alexander Siddig verkorpert Literatur BearbeitenH A R Gibb Al Barq al Shami The History of Saladin by the Katib ʿImad ad Din al Iṣfahani In Wiener Zeitschrift fur die Kunde des Morgenlandes Bd 52 1953 S 93 115 Yaacov Lev Saladin in Egypt BRILL 1998 S 26 30 Nasser O Rabbat My Life with Salah al Din The Memoirs of Imad al Din al Katib al Isfahani In Edebiyat Journal Of Middle Eastern Literatures Bd 7 1997 S 267 287 Lutz Richter Bernburg Funken aus dem kalten Flint ʿImad ad Din al Katib al Iṣfahani I In Die Welt des Orients Bd 20 21 1989 1990 S 121 166 Lutz Richter Bernburg Funken aus dem kalten Flint ʿImad ad Din al Katib al Iṣfahani II In Die Welt des Orients Bd 22 1991 S 105 141 Normdaten Person GND 119312344 lobid OGND AKS LCCN n80145676 VIAF 90044707 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Imad ad Din al IsfahaniALTERNATIVNAMEN Imad ad Din Abu Abdallah Muhammad ibn Safi ad Din Muhammad al Isfahani vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG muslimischer Historiker des HochmittelaltersGEBURTSDATUM 6 Juli 1125GEBURTSORT IsfahanSTERBEDATUM 4 Juni 1201STERBEORT Damaskus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Imad ad Din al Isfahani amp oldid 221495408