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Adolf Kern 9 November 1906 in Stuttgart 11 Marz 1976 in Schwabisch Gmund war ein deutscher Komponist Kirchenmusiker Organist Chorleiter und Dozent Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenSein Vater damals Beamter bei der Koniglich Wurttembergischen Staatseisenbahn ermoglichte ihm und seiner alteren Schwester den Unterricht in Klavier und Violine wobei im Klavierspielen anfangs die altere Schwester den kleinen Bruder unterrichten musste denn soviel verdiente der Vater nicht um zwei Kindern Instrumentalunterricht zu ermoglichen Im Lehrerseminar in Kunzelsau fur das er ein Stipendium hatte erhielt er erstmals Orgelunterricht und war fortan von diesem Instrument besessen Mit 17 Jahren gab er sein erstes Orgelkonzert in dem er das B A C H von Franz Liszt spielte 1926 begann er sein Studium an der Musikhochschule in Stuttgart denn das Land Wurttemberg stellte damals aus Geldmangel keine Lehrer mehr ein Er studierte Klavier Orgel und Tonsatz Komposition bei Professor Hermann Keller und Dirigieren bei GMD Carl Leonhardt und legte zwischen 1929 und 1934 die A Prufung fur Evangelische Kirchenmusik das Staatsexamen fur das Lehramt an Hoheren Schulen sowie die Kapellmeister Prufung ab Die Spannungen zwischen ihm und seinem Vater veranlassten ihn von Stuttgart wegzuziehen und 1927 nach Ulm zu ubersiedeln Ein Grund war der dass der Sohn unablassig Geld fur Noten und Bucher brauchte was dem Vater vollig unverstandlich war Dieses Unverstandnis zwischen Vater und Sohn Adolf Kern sollte ein Leben lang anhalten Der Vater liebte Militarparaden Uniformen und Blasmusik was dem Sohn ein Grauel war In Ulm war er Organist am Munster Kantor an der Synagoge und Kapellmeister am stadtischen Theater In Ulms Nachbarstadt Neu Ulm war er als Organist und Chorleiter an der evangelischen Petruskirche tatig Die musikalischen und gesellschaftlichen Kontakte zu judischen Familien in Ulm wo man ihn besonders als versierten Klavierbegleiter und Kammermusiker schatzte sollten ihn nachhaltig pragen Er selbst bezeichnete diese Zeit zwischen 1927 und 1932 als absoluten Glucksfall fur seine geistige kunstlerische und menschliche Entwicklung zeigte ihm doch das judische Bildungsburgertum einen Weg in die geistige und kunstlerische Freiheit 1931 organisierte er ein Benefiz Konzert in der Synagoge zu Gunsten der Arbeitslosen in Ulm Im Jahr 1931 wurde ihm eine Stelle als Lehrer angeboten unter der Bedingung dass er den Dienst an der Synagoge quittiere Nach einem Gesprach mit dem Rabbiner riet ihm dieser die Staatsstelle anzunehmen und zu kundigen Eine feste Anstellung oder gar Verbeamtung wurde ihm wahrend des Dritten Reiches versagt Seine Aktivitaten als Kirchenmusiker waren seinen Vorgesetzten mehr als ein Dorn im Auge Der Suddeutsche Rundfunk gab ihm Kompositions Auftrage fur Horspielmusiken und sendete auch Werke von ihm aber er durfte sie nicht selbst einspielen bzw aufnehmen da er keine Mikrophon Erlaubnis hatte Offensichtlich weigerte er sich eine Mikrophon Prufung abzulegen die den Ariernachweis und vor allem die Mitgliedschaft in der NSDAP voraussetzte Dabei galt in erster Linie Je niedriger die Parteinummer desto eher und mehr Aufnahmen konnte man beim Rundfunk machen unabhangig von der kunstlerischen Qualitat Der Kriegsdienst blieb ihm nicht erspart und 1943 kam er ins Lazarett nach Schwabisch Gmund Der diensthabende Arzt ein begeisterter Amateur Geiger ermoglichte ihm das Musizieren und Orgelspielen durch arztlich verordneten Urlaub So versah er unter anderem an den hohen Feiertagen der letzten Kriegsjahre den Gottesdienst am katholischen Hl Kreuz Munster in Schwabisch Gmund Kern der am 1 Mai 1937 der NSDAP beitrat Mitgliedsnummer 5 890 850 wurde im Zuge eines Spruchkammerverfahrens in die Gruppe der Nichtbetroffenen eingestuft Sofort nach Kriegsende wurde Adolf Kern im Jahr 1945 als Schulleiter an das Staatliche Waisenhaus in Schwabisch Gmund berufen Von 1952 bis 1972 war er an der dortigen Padagogischen Hochschule tatig zunachst als Dozent ab 1963 als Professor fur Musikerziehung und Didaktik Sehr viele Kompositionen von Adolf Kern sind aus praktischen Anlassen heraus entstanden fur einen kleinen Kreis von Freunden fur Schuler Studenten und spater dann fur seine Kinder Es gibt deshalb eine Fulle an Kammermusikwerken mit Klavier in den verschiedensten Besetzungen Lieder aber auch Werke fur Orchester Opern und Operetten Sein Kompositionsstil ist der Spatromantik verhaftet mit durchaus uberschaubaren Formen und einer zwingenden harmonischen Logik Viele seiner wichtigsten Werke veroffentlichte der aka Musikverlag seiner Tochter Anne Kern so mehrere Blockflotensonaten aber auch Orgelwerke oder die sogenannten Predigerchore a cappella Eine Blockflotensonate erschien bei Moseler 1 Adolf Kern starb am 11 Marz 1976 in Schwabisch Gmund 2 Ein Teilnachlass ist im Stadtarchiv Schwabisch Gmund uberliefert 3 Werke Auswahl BearbeitenKleine Suite fur Altsaxophon B Klarinette und Klavier 1929 Zwei Geistliche Lieder fur Mezzosopran Sopran und Orgel nach Texten aus Jesaja 1930 geschrieben fur die Ulmer Synagoge Parodien furs Gemut fur Singstimme Altsaxophon z T und Klavier Suchet den Ewigen Kleine Suite fur Altsaxophon und Klavier 24 Stucke durch alle Tonarten fur Klavier Predigerchore a cappella John Riley Variationen Suite d Moll fur Streichorchester Praeludium Adagio und Choral uber Ach wie fluchtig ach wie nichtig fur Blockflote Querflote und Klavier 1966 Sonate fur Bratsche und Orgel e Moll 1974 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Adolf Kern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Adolf Kern in der Landesbibliographie Baden Wurttemberg Adolf Kern in der Liste der Komponisten aus Baden und Wurttemberg Wurttembergische Landesbibliothek Stuttgart abgerufen am 1 Oktober 2015 Die schonste Zeit war Ulm Artikel von Susanne Rudolph mit Portratfoto von Adolf Kern Sudwest Presse Ulm 28 Juli 2015 abgerufen am 1 Oktober 2015 Auflistung der Werke Adolf Kerns mit Hintergrundinformationen auf aka musikverlag de abgerufen am 1 Oktober 2015 Ankundigung eines Konzerts des Scherer Ensembles mit Werken Kerns in Ulm am 26 Juli 2015 auf veranstaltungen ulm de abgerufen am 1 Oktober 2015 Spruchkammerverfahrensakte von Adolf Kern im Staatsarchiv Ludwigsburg Best EL 902 7 Bu 7136 Findbuch zu seinem Nachlass im Stadtarchiv Schwabisch Gmund auf ostalbum hypotheses orgEinzelnachweise Bearbeiten Duo a moll A Blockflote Querflote Klavier in Altkatalog auf moeseler verlag de abgerufen am 1 Oktober 2015 Memento vom 2 Oktober 2015 im Internet Archive Alle biografischen Informationen auf der Homepage des aka Musikverlags Karlsruhe seiner Tochter Anne Kern Stadtarchiv Schwabisch Gmund Bestand D10 Siehe Gmunder Tagespost vom 2 November 2017 Normdaten Person GND 134908244 lobid OGND AKS LCCN no2018017868 VIAF 79849147 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kern AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist Kirchenmusiker Organist und KantorGEBURTSDATUM 9 November 1906GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 11 Marz 1976STERBEORT Schwabisch Gmund Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Kern Komponist amp oldid 236245301