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Die romisch katholische Adelgundiskapelle steht auf dem Staffelberg bei der Stadt Bad Staffelstein im Landkreis Lichtenfels und geht auf eine Kapelle aus dem 15 Jahrhundert zuruck Die Wallfahrtskapelle gehort zur Pfarrei Bad Staffelstein im Seelsorgebereich Gottesgarten des Dekanats Coburg Erzbistum Bamberg Adelgundiskapelle auf dem Staffelberg Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 3 1 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDer Ursprung der Adelgundis Verehrung auf dem Staffelberg fallt moglicherweise in das 8 oder 9 Jahrhundert Die erste urkundliche Erwahnung einer Kapelle war 1419 Diese wurde 1525 im Deutschen Bauernkrieg zerstort In den 1620er Jahren gab es Bestrebungen die Kapelle auf dem Staffelberg wiederzuerrichten In den Jahren 1653 und 1654 folgte der Wiederaufbau unter Verwendung des erhalten gebliebenen Chores und der Ostteile der Langhausmauern 1 S 218 Am 8 Juli 1654 weihte der Weihbischof zu Wurzburg Johann Melchior Sollner das Gotteshaus Im Rahmen der Adelgundis Verehrung entwickelte sich in der Folge die Kapelle zum Wallfahrtsziel Im Jahr 1755 wurde die Kapelle in Richtung Westen verlangert Im 18 Jahrhundert pilgerten die Glaubigen in der vorosterlichen Zeit auf den Staffelberg Das von Jakob Hess aufgestellte Heilige Grab war zum Hauptanziehungspunkt geworden 2 Im Jahr 1871 wurde schliesslich ein massiver Kirchturm als Ersatz fur einen alteren Dachreiter errichtet Eine Innenrestaurierung liess die Kirchengemeinde 1937 ausfuhren Zwischen 1967 und 1969 erfolgte eine umfassende Renovierung der Kapelle mit Freilegung der alteren Wand und Deckenfresken Anfang der 2000er Jahre wurden Innen und Aussenrenovierungsmassnahmen durchgefuhrt 1 S 218Baubeschreibung BearbeitenDie Kapelle befindet sich auf dem Staffelberg in exponierter Lage Der nachtraglich im Osten angebaute Kirchturm besitzt einen quadratischen Grundriss und einen niedrigen Spitzhelm uber Giebeln Der anschliessende eingezogene Chor wird von einem einfachen Kreuzgewolbe mit Sandsteinrippen und einem Tellerschlussstein im Scheitel uberspannt Zwei spitzbogige Fenster belichten den Chorraum 1 S 219 nbsp EmporeDas rechteckige Langhaus hat vier unregelmassige Achsen An den beiden Langseiten sind von Ost nach West je ein spatgotisches Spitzbogenfenster ein Rundfenster ein Rundbogenfenster und ein kleines hochsitzendes Rundbogenfenster angeordnet Die beiden letzteren stammen aus dem Jahr 1781 Der rechteckige Haupteingang befindet sich im Westen zusammen mit einer Inschrifttafel aus Sandstein von 1653 Ein spitzbogiges Seitenportal hat die Sudwand im vorderen Teil Die Fassade besteht aus verputztem Kalk und Sandsteinquadermauerwerk mit Bruchstein und Gewande in Sandstein Der Innenraum des Langhauses wird von einer flachen Putzdecke uber einer profilierten Hohlkehle uberspannt Profilrahmen aus Stuck umgeben von Rocaille und Blutenrankenmotiven die von dem Staffelsteiner Heinrich Seelmann stammen verzieren mit Fresken von 1781 die Decke Diese zeigen die heilige Adelgundis wie sie von einem Engel das Ordenskleid erhalt und wie sie Almosen verteilt Ausserdem ist die heilige Dreifaltigkeit dargestellt Im Langhaus befindet sich am ostlichsten Sudwandfenster ein Gemalde das das Kaiserpaar den heiligen Heinrich und die heilige Kunigunde zeigt Am Fenster gegenuber befindet sich die heilige Adelgundis mit Ordenskleid und Abtissinenstab Im Westen steht die eingeschossige holzerne Orgelempore Sie ruht auf vier quadratischen Stutzen Die Rahmenfelder der geradlinigen Brustungen tragen Gemalde Der Chor und das Langhaus haben als oberen Abschluss ein einheitliches an der Giebelwand abgewalmtes Satteldach 1 S 219Ausstattung Bearbeiten nbsp AltarraumDer Hochaltar hat einen marmorierten Holzaufbau mit vergoldetem Dekor Er stammt aus dem Jahr 1788 und ist ein Werk des Bamberger Bildhauers Franz Martin Mutschele Das Altarblatt ein Olgemalde auf Holz zeigt die heilige Adelgundis Seitlich des Altares steht links eine Holzstatue des heiligen Johannes der Taufer und rechts des heiligen Wendelin 1 S 220Die beiden Seitenaltare stammen aus der Bamberger Werkstatt des Franz Melchior Kamm 3 Sie entstanden um 1819 und haben marmorierte Holzaufbauten mit hellem teilvergoldetem Dekor Auf dem linken Altarblatt ist die Kreuzigung dargestellt Das rechte Altarblatt zeigt im oberen Teil die Verherrlichung des heiligen Michael darunter der heilige Jakobus der Altere aus Wolken erdwarts reitend um den von Mauren belagerten Spaniern zur Hilfe zu eilen 1 S 220Die marmorierte Holzkanzel mit vergoldetem Dekor entstand wohl um 1788 Die Unterseite des Schalldeckels zeigt die Heiliggeisttaube 1 S 220Die Brustungsgemalde der Orgelempore entstanden um 1662 Mit Ol auf Holz sind sechzehn Nothelfer und in der Mitte Salvator Mundi dargestellt 1 S 220 Die Bilder entstanden wohl um eine Sechzehn Nothelfer Verehrung zu etablieren nbsp Heilige GrabJakob Hess Eremit auf dem Staffelberg baute in mehrjahriger Arbeit das 1765 fertiggestellte Heilige Grab Es ist ein Buhnenaufbau aus Holzbrettern mit drei beweglichen Figurengruppen Drei tief gestaffelte Buhnenraume mit den Figurengruppen zeigen unten die Vorholle in der Mitte den Leidensweg mit Christus im Grab und oben Engel mit Leidenswerkzeugen In der vorosterlichen Zeit wird das Kulissengrab aufgebaut 1 S 221 Orgel Bearbeiten Der Orgelbauer Andreas Schopf aus Sesslach stellte zwischen 1706 und 1708 die erste Orgel auf Der Nurnberger Orgelbauer Augustin Bittner ersetzte das Instrument durch einen Neubau 2 Die Orgel hat sechs Register auf einem Manual und Pedal Thomas Eichfelder restaurierte das Instrument 2004 Literatur BearbeitenKarl Ludwig Lippert Landkreis Staffelstein Bayerische Kunstdenkmale Band 28 Deutscher Kunstverlag Munchen 1968 DNB 457441232 S 218 221 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adelgundiskapelle Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Karl Ludwig Lippert Bayerische Kunstdenkmale Landkreis Staffelstein Deutscher Kunstverlag Munchen 1968 a b stkilian badstaffelstein de Adelgundiskapelle Tilmann Breuer u a Franken die Regierungsbezirke Oberfranken Mittelfranken und Unterfranken Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern I 2 durchgesehene und erganzte Auflage Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 1999 ISBN 3 422 03051 4 S 995 50 09211 11 0263 Koordinaten 50 5 31 6 N 11 1 34 7 O Normdaten Geografikum GND 4285180 4 lobid OGND VIAF 243113355 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adelgundiskapelle Staffelberg amp oldid 241578931