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Abraham Salomon 1 Frank geboren am 22 Februar 1838 2 in Oud Beijerland Niederlande gestorben am 11 November 1917 in Koln war ein Rabbiner Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Abraham Frank Haus 3 Schriften 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAbraham Frank war ein Sohn des Gelehrten Salomon Frank Er besuchte das Gymnasium in Arnheim Seine weitere Ausbildung erhielt er ab 1858 in Breslau am Judisch Theologischen Seminar Fraenckel sche Stiftung Im Oktober 1860 immatrikulierte er sich auch an der dortigen Schlesische Friedrich Wilhelms Universitat Danach ging er an die Universitat Leipzig wo er am 6 August 1863 promovierte Er erwarb mehrere Rabbinatsdiplome Das erste erhielt er am 28 Januar 1866 von Zacharias Frankel ein weiteres wurde von Moses Sachs in Komotau 1873 und ein drittes 1875 in Dresden von Wolf Landau ausgestellt Von 1867 bis 1872 war Frank Rabbiner der judischen Gemeinde in Saaz in Nordbohmen wo er die Errichtung der am 19 Marz 1872 eingeweihten Synagoge Saaz vorantrieb Im Jahre 1873 wechselte er als Rabbiner zur Kultusgemeinde Linz in Osterreich wo sich erst seit 1861 wieder Juden niederlassen durften 3 In Linz begann wahrend Abraham Franks Tatigkeit der Bau der ersten Synagoge in Oberosterreich sie wurde aber erst am 10 Mai 1877 eingeweiht als Frank bereits in Salzburg arbeitete Dort wurde er auch Matrikelfuhrer der Salzburger Judenschaft und ab 1873 gehorte er dem Landesschulrat Oberosterreich an 4 nbsp Die Synagoge in der Kolner RoonstrasseIm Oktober 1875 wurde er zum Rabbiner in Koln gewahlt Dieses Amt trat er am 29 Januar 1876 an und behielt es bis zu seinem Tod bei Frank versuchte eine Mittlerposition zwischen Orthodoxen und Reformern einzunehmen Die Kolner Gemeinde zahlte bei seinem Amtsantritt zwischen 3000 und 4000 Mitglieder als Frank starb waren es etwa 12 000 bis 15 000 1899 weihte er die Synagoge Roonstrasse und das judische Lehrlingsheim ein In seine Amtszeit fallt die Einfuhrung des Orgelspiels in judischen Gottesdiensten durch den Gemeindevorstand der Synagoge in der Roonstrasse im Jahre 1904 was Frank akzeptierte wahrend der konservative Rabbiner Ludwig Rosenthal fortan an der alteren Synagoge Glockengasse wirkte Auch ausserhalb Kolns wurde er zu vielen Einweihungen und Jubilaen geladen etwa zur Einweihung der Synagogen in Hagen Horde und Dortmund 4 Abraham Frank engagierte sich in vielen sozialen Organisationen Unter anderem war er Mitglied im Kolner Gefangnisverein und kummerte sich um die Unterstutzung fur entlassene Strafgefangene 1876 nahm Abraham Frank als Delegierter an der Tagung der Alliance Israelite Universelle in Paris teil um uber die Unterstutzung der Israeliten im Orient zu beraten Einige Jahre spater ubernahm er die Funktion des Rabbiners Landsberg im Zentralkomitee der Alliance zu deren aktivsten Mitgliedern er in Deutschland gehorte Dafur wurde ihm eine Mose Statue als Anerkennung ubergeben Frank war auch im Rheinisch Westfalischen sowie im Allgemeinen Rabbiner Verband Deutschlands aktiv 4 Frank war einer der Vorsitzenden des Verbandes der Vereine fur judische Geschichte und Literatur in Deutschland 5 1891 hatte er zusammen mit Max Bodenheimer den Verein fur judische Geschichte und Literatur gegrundet 6 Von 1875 bis 1906 erteilte Frank israelitischen Religionsunterricht am Kolner Gymnasium in der Kreuzgasse 7 nbsp Einweihung der Synagoge in LechenichDas Judische Museum in Berlin bewahrt eine Illustration von Jean Bungartz aus der Illustrirten Welt die verschiedene Szenen der Einweihungsfeier der Synagoge in Lechenich darstellt Unter anderem ist dort auch Abraham Frank portratiert der die Synagoge am 10 September 1886 einweihte 8 Am 29 Januar 1907 wurde Frank mit dem Roten Adlerorden vierter Klasse geehrt Abraham Frank war mit Therese Block verheiratet Sein Sohn Heinrich auch Heinz Frank wurde am 21 August 1880 in Koln geboren Heinrich Frank war Rechtsanwalt und ebenfalls im judischen Gemeinde und Vereinsleben aktiv Er wurde ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und nach 1945 fur tot erklart 9 nbsp Ehrengrab von Abraham FrankAbraham Frank ist auf dem judischen Friedhof in Koln Bocklemund begraben Flur 22 F Sein Ehrengrab wurde vom Bildhauer Leopold Fleischhacker entworfen Abraham Frank Haus BearbeitenAbraham Frank sammelte Geld um ein israelitisches Waisenhaus bauen zu konnen Die erste Vorsitzende der Waisenstiftung war Franks Ehefrau Therese Das Waisenhaus wurde nach Planen des Architekten Georg Falck 10 1 in der Aachener Strasse 443 errichtet und 1910 eingeweiht Es wurde nach seinem Initiator Abraham Frank Haus genannt 4 Im Abraham Frank Haus wurden bis 1941 judische Waisenkinder betreut Dann wurde es von SS Leuten uberfallen Samtliche Kinder und ihre Erzieher mussten in das judische Gemeindehaus in der Cacilienstrasse 18 22 ziehen Von dort wurden sie am 20 Juli 1942 11 nach Minsk verschleppt und kamen in einem Konzentrationslager um 1 Das Haus wurde von der nationalsozialistischen Volkswohlfahrt ubernommen Das Bauwerk existiert nicht mehr 12 An dem Nachfolgebau befindet sich eine Gedenktafel 13 Das Abraham Frank Haus war neben dem judischen Waisenhaus in Dinslaken die einzige Einrichtung dieser Art in der Rheinprovinz 14 Seit 1924 war es von Therese Wallach geboren am 8 Mai 1895 in Linz gestorben am 18 Oktober 1 1942 in Koln geleitet worden 11 Diese nahm sich vor ihrer eigenen Deportation das Leben 12 Ein Stolperstein in der Aachener Strasse 443 erinnert an Therese Wallach 15 Schriften BearbeitenWorte an der Bahre von Salomon Frank in Arnheim Breslau 1864 Rede zur Einweihungsfeier des neuen israelitischen Tempels in Saaz Saaz 1872 Zwei patriotische Reden zum Vermahlungsfeste Ihrer kaiserl Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Gisela mit seiner konigl Hoheit dem durchlauchtigsten Prinzen Leopold von Baiern Linz 1873 Rede gesprochen am Grabe des sel Herrn Elias Bing 1876 Rede gesprochen am Grabe des sel Herrn Robert Rubino 1876 Rede gehalten am Grabe des verewigten Samuel Falk in Bergheim 1877 Worte gesprochen am Grabe der verewigten Herrn Michael Goldschmidt 1877 Worte gesprochen am Grabe der verewigten Frau Betty Lehmann geb Leffmann 1877 Rede gehalten am Grabe des verewigten Herrn Abraham von Oppenheim 1878 Rede gesprochen am Grabe der verewigten Frau Julie Levinsohn 1878 Rede gesprochen am Grabe der verewigten Frau Jeannette Ochse geb Stern 1878 Rede gesprochen am Grabe des seligen Herrn Pinchas Bendix in Dulmen 1878 Worte gesprochen am Grabe der verewigten Frau Helene Gottschalk geb Wurzburger 1878 Rede gesprochen am Grabe des seligen Herrn Milius Goldstein Factor der M DuMont Schauberg schen Buchdruckerei in Koln 1879 Rede gesprochen am Grabe der verewigten Frau Babette Callmann geb Allmayer 1879 Rede gesprochen am Grabe des verewigten Max Cahen Leudesdorf 1879 Worte gesprochen im Hause und am Grabe des verewigten Herrn Seligmann Moses Frank 1879 Rede gehalten am Sarge des verewigten Freiherrn Simon von Oppenheim 1880 Selbstbetrachtung ein Wort zur Judenfrage am Makkabaerfeste 1880 Rede gehalten in der Generalversammlung der Nederlandsche Afdeeling der Alliance Israelite Universelle zu Rotterdam Koln 1882 Festpredigt zum 25 Jahrestage des Bestehens der Synagoge in Koln 1886 Gedachtnisrede gehalten beim Trauergottesdienst zu Ehren Sr Majestat Wilhelm I in der Synagoge zu Koln 1888 Gedachtnissrede In Der verehrten Familie August Rothschild in treuer Anhanglichkeit an seinen verstorbenen Chef Herrn August Rothschild zugeeignet von Herm Auerbach Koln am Begrabnisstage 1891 Rede gehalten zu Ehren des Allerhochsten Geburtstages Sr Maj des Kaisers in der Synagoge zu Koln 1893 Rede zur feierlichen Grundsteinlegung der zweiten Synagoge zu Koln 1895 Die Schutzwehren des deutschen Reiches Festpredigt zur Erinnerung an den 2 September 1870 beim Festgottesdienst am Sonnabend 31 August 1895 in der Synagoge zu Koln 1895 Festpredigt zur Wiederkehr des 100jahrigen Geburtstages des hochseligen Kaisers Wilhelm I 1897 Rede gehalten bei der Gedachtnisfeier im Israelitischen Asyl fur Kranke und Altersschwache in Koln zu Ehren der verstorbenen Gonner und Wohlthater der Anstalt 1898 Die vier Parteien am roten Meere ein Bild der Gegenwart 1901 Vortrag am Chanukafeste 1902 Die Culturarbeit der Alliance Israelite Universelle Auszug aus dem Jahresbericht 1901 Kohn amp Cie Koln 1902 Vortrag am Chanukafeste In J Gossel Hrsg Popular wissenschaftliche Vortrage 1 1902 S 94 106 Literatur BearbeitenCarl Brisch Geschichte der Juden in Coln und Umgebung aus altester Zeit bis auf die Gegenwart Zweiter Band Carl Meyer Mulheim an der Ruhr 1882 S 160 f Digitalisat in der Freimann Sammlung Chaim David Lippe Bibliographisches Lexicon der gesammten judischen Literatur der Gegenwart und Adress Anzeiger Ein lexicalisch geordnetes Schema mit Adressen von Rabbinen Predigern Lehrern Cantoren Forderern der judischen Literatur in der alten und neuen Welt nebst bibliographisch genauer Angabe sammtlicher von judischen Autoren der Gegenwart publicirten speciell die judische Literatur betreffenden Schriftwerke und Zeitschriften Wien 1879 1881 S 108 Reprint Hildesheim 2003 Meyer Kayserling Die Judische Litteratur von Moses Mendelssohn bis auf die Gegenwart Verlag von M Poppelauer Berlin 1896 S 822 Digitalisat in der Freimann Sammlung Markus Brann Hrsg Geschichte des Judisch Theologischen Seminars Fraenckel sche Stiftung in Breslau Festschrift zum 50 Jubilaum der Anstalt Breslau 1904 S 157 Rabbiner Dr Frank Coeln In Ost und West Illustrierte Monatsschrift fur das gesamte Judentum Heft 3 1907 Berlin 1907 S 212 f Digitalisat bei Compact Memory D Leindorfer Rabbiner Dr Abraham Salomon Frank In Ost und West Heft 11 12 1917 Berlin 1917 S 563 566 Digitalisat bei Compact Memory Alexander Carlebach Die Orthodoxie in der Kolner judischen Gemeinde der Neuzeit In Jutta Bohnke Kollwitz u a Hrsg Koln und das rheinische Judentum Festschrift Germania Judaica 1959 1984 Wirtschaftsverlag Bachem Koln 1984 S 347 Rudolf M Wlaschek Biographia Judaica Bohemiae Dortmund 1995 ISBN 3 923293 47 X S 54 Susanne Blumesberger Michael Doppelhofer Gabriele Mauthe Handbuch osterreichischer Autorinnen und Autoren judischer Herkunft 18 bis 20 Jahrhundert Band 1 A I Hrsg von der Osterreichischen Nationalbibliothek Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 11545 8 S 347 Nr 2694 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Eintrag Frank Abraham Dr In Michael Brocke Julius Carlebach Hrsg Carsten Wilke Bearb Biographisches Handbuch der Rabbiner Teil 1 Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen bohmischen und grosspolnischen Landern 1781 1871 K G Saur Munchen 2004 S 315 ff Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Ulrich Soenius und Jurgen Wilhelm Hrsg Kolner Personen Lexikon 1 Auflage Greven Koln 2008 ISBN 978 3 7743 0400 0 S 607 In Adolf Kobers Exemplar des Judischen Handbuchs ist der Druckfehler 1832 in 1839 korrigiert die DNB nennt allerdings das Geburtsjahr 1838 auch das Kolner Personen Lexikon gibt das Geburtsjahr 1838 an IKG Linz Geschichte a b c d Adolf Kober Abraham Frank Koln In Judisches Jahrbuch fur Hessen Nassau und Adressbuch der Gemeindebehorden Organisationen und Vereine 1932 33 Ausgabe Frankfurt Main Wiesbaden Berlin 1932 S 17 22 Die Saazer Rabbiner auf www saaz juden de Ivonne Meybohm David Wolffsohn Aufsteiger Grenzganger Mediator Eine biographische Annaherung an die Geschichte der fruhen Zionistischen Organisation 1897 1914 Vandenhoeck amp Ruprecht 2012 ISBN 978 3 647 57028 0 S 66 Anm 100 Nurith Schonfeld Amar 175 Jahre Gymnasium Kreuzgasse auf schule judentum de Jean Bungartz Holzstich aus Die Illustrierte Welt 9 1886 Klaus Luig weil er nicht arischer Abstammung ist Judische Juristen in Koln wahrend der NS Zeit Verlag Dr Schmidt KG Koln 2004 ISBN 3 504 01012 6 S 428 Israelitisches Waisenhaus in Braunsfeld auf www bilderbuch koeln de Memento vom 10 Januar 2019 im Internet Archive a b NS Dokumentationszentrum Historisches Archiv der Stadt Koln Ich habe Koln doch so geliebt Lebensgeschichten judischer Kolnerinnen und Kolner Volksblatt Verlag 1993 S 246 a b Wolfram Hagspiel Koln und seine judischen Architekten Bachem 2010 ISBN 978 3 7616 2294 0 S 121 Das Abraham Frank Haus in Braunsfeld auf www gbg koeln de Memento vom 2 April 2015 im Internet Archive Bruno Fischer Ruhrgebiet 1933 1945 Der historische Reisefuhrer Ch Links Verlag 2009 ISBN 978 3 86153 552 2 S 13 Stolperstein fur Therese Wallach auf www denktag de Memento vom 4 April 2015 im Internet Archive Normdaten Person GND 1051855381 lobid OGND AKS LCCN no2003126364 VIAF 128190299 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frank AbrahamALTERNATIVNAMEN Frank Abraham Salomon vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG RabbinerGEBURTSDATUM 22 Februar 1838GEBURTSORT Oud BeijerlandSTERBEDATUM 11 November 1917STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abraham Frank Rabbiner amp oldid 238275018