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Die Alte Synagoge Dortmund war von 1895 bis 1938 die zentrale Kult und Betstatte der judischen Gemeinde in Dortmund Die alte Dortmunder Synagoge auf einer Ansichtskarte von 1905Die alte Dortmunder Synagoge auf einer Ansichtskarte um 1907Gedenktafel an den Standort der Alten Synagoge Dortmund auf dem TheatervorplatzGedenkstein fur die Alte Synagoge Sudseite Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSchon fur das Mittelalter ist die Ansiedlung von Juden in Dortmund urkundlich belegt Man betete damals in einem eigenen Bethaus mit Mikwe Lutherische Prediger forderten zum Ende des 16 Jahrhunderts die Vertreibung der Juden aus den protestantischen Stadten und Territorien die in Dortmund 1596 vollzogen wurde 1 Erst in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts siedelten sich wieder Juden in grosserer Zahl an Das erste Bethaus befand sich am Wustenhof Nachdem die Gemeinde bis 1870 auf mehr als 2000 Mitglieder angewachsen war wurde der Wunsch nach einem grossen reprasentativen Gebaude laut Am Hiltropwall dem heutigen Standort des Dortmunder Theaters konnte ein Grundstuck in zentraler Lage erworben werden Im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden errichtete man die Synagoge nicht im maurischen Stil sondern orientierte sich in der Architektur an der gegenuberliegenden Oberpostdirektion die 1895 im neugotischen Baustil errichtet wurde In einem Architekturwettbewerb setzte sich der als Regierungsbaumeister in der preussischen Bauverwaltung in Berlin tatige Architekt Eduard Furstenau mit seinem Entwurf durch Die zeitgenossisch als sehr bunt empfundene Ausstattung stammte von dem Kirchenmaler und Mosaizisten August Oetken Die Eroffnung der Synagoge wurde im Juni 1900 gefeiert Der damalige Dortmunder Oberburgermeister Karl Wilhelm Schmieding sprach in einem Grusswort von einer Zierde fur die Stadt fur Jahrhunderte erbaut Mit 1300 Platzen davon 750 fur Manner reservierte Sitzplatze im Erdgeschoss und 450 Platze fur Frauen auf den Emporen des Kuppelbaus war die Synagoge zu ihrer Zeit eines der grossten judischen Bethauser in Deutschland Das Grusswort des Oberburgermeisters sollte sich jedoch nicht bewahrheiten Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wahnte sich Dortmund auf dem Weg zur Hauptstadt eines Gaus Westfalen mit entsprechenden Prunkbauten im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie Die ortliche Leitung der NSDAP bezog gegenuber der Synagoge Quartier und zwang die judische Kultusgemeinde aus angeblich stadtebaulichen Grunden zum Verkauf des Grundstucks Die Kaufsumme wurde nach dem vermeintlichen Kauf beschlagnahmt Noch vor den Novemberpogromen 1938 begann die Demontage Am 21 September wurde im Rahmen einer Feierstunde die vergoldete Kugel auf der Kuppel entfernt und im Dezember 1938 war der Abriss vollzogen 2 Seit 1998 heisst der Theatervorplatz offiziell Platz der Alten Synagoge Es wurden ein Gedenkstein und eine etwa 120 60 Zentimeter grosse Gedenktafel errichtet 3 Auf Dortmunder Stadtgebiet gab es zwei weitere reprasentative Synagogen in den Stadtteilen Horde und Dorstfeld Beide wurden in der Pogromnacht geschandet und zerstort Siehe auch BearbeitenListe der im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 zerstorten Synagogen Judische Gemeinde DortmundLiteratur BearbeitenGunther Hogl und Thomas Schilp Ortsartikel Dortmund in Historisches Handbuch der judischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg hg von Frank Gottmann Munster 2016 S 260 287 Online Fassung der Historischen Kommission fur Westfalen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte Synagoge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Uber Benno Jacob Rabbiner in Dortmund 1906 1929 Modell virtuelle 3D Rekonstruktion historische Synagoge Dortmund und weitere ehemalige deutsche Synagogenbauten TU DarmstadtEinzelnachweise Bearbeiten Arno Herzig Judische Geschichte in Deutschland von den Anfangen bis zur Gegenwart C H Beck Verlag Munchen 2002 ISBN 3 406 39296 2 S 77 Wolf Arno Kropat Reichskristallnacht Kommission fur die Geschichte der Juden in Hessen Wiesbaden 1997 ISBN 978 3 921434 18 5 S 447 Jurgen Zanker Ltr mit Iris Boemke Ansgar Deelmann Gisbert Gerhard Josef Heinen Thomas Herr Lutz Kampert Burghard Koster Peter Kuschmierz Andraszak Stephan Lindloff Georg Sauerland Jurgen Wassmuth und Werner Winters Offentliche Denkmaler und Kunstobjekte in Dortmund 1 Auflage Verlag der Ruhr Nachrichten Dortmund 1984 ISBN 3 9800721 3 4 S 49 Normdaten Geografikum GND 7779454 0 lobid OGND AKS 51 510833333333 7 4616666666667 Koordinaten 51 30 39 N 7 27 42 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte Synagoge Dortmund amp oldid 237406681