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Der Triplochiton scleroxylon ist eine von zwei Pflanzenarten der Gattung Triplochiton aus der Familie der Malvengewachse Malvaceae Sie ist in Afrika beheimatet Abachi ist beispielsweise im deutschsprachigen Raum der gebrauchliche Handelsname des Holzes Handelsnamen des Holzes sind beispielsweise auch Samba Obeche African whitewood oder Ayous Triplochiton scleroxylonSystematikOrdnung Malvenartige Malvales Familie Malvengewachse Malvaceae Unterfamilie HelicteroideaeTribus HelictereaeGattung TriplochitonArt Triplochiton scleroxylonWissenschaftlicher NameTriplochiton scleroxylonK Schum Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatt 1 2 Blutenstand und Blute 1 3 Frucht 2 Systematik 3 Holz 3 1 Beschreibung des Holzes 3 2 Verwendung des Holzes 4 Vorkommen 5 Okologie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenErscheinungsbild und Blatt Bearbeiten nbsp 7 Grune Woche in Berlin 1932 Abachi Stamm aus Nigeria Gewicht 6 3 Tonnen Triplochiton scleroxylon ist ein schnellwuchsiger immergruner oder meist laubwerfender grosser Baum Er erreicht meist Wuchshohen von 45 manchmal 50 Meter und Stammdurchmesser von meist etwa 1 5 Meter Der aussergewohnlich gerade und zylindrische oft kantige Stamm ist bei alteren Exemplaren meist bis auf eine Hohe von bis zu 30 Meter frei von Asten und besitzt starke Brettwurzeln die bis zu einer Stammhohe von etwa 8 Meter reichen Die aschgraue oder gelblich braune 7 bis 30 mm dicke 1 Borke ist anfangs glatt und spater schuppig und rissig sie besitzt oft vertikale Linien von Lentizellen 1 Junge Baume besitzen eine zylindrische Krone und sind bis fast zur Basis beblattert Spater besitzen die Baume eine hohe dichte kugelige Krone mit nicht weit ausgebreiteten Asten die bei alten Baumen oben flach endet Die wechselstandig an den Zweigen angeordneten Laubblatter sind selten 1 5 bis meist 3 bis 10 cm lang gestielt Die einfache Blattspreite ist bei einer Lange und Breite von 10 bis 20 cm handformig gelappt bis gespalten mit funf bis sieben Blattlappen mit pfeilformiger sowie funf bis siebennerviger Spreitenbasis sie sind an Jungbaumen oft grosser und tiefer gespalten Die eiformigen dreieckigen oder langlichen und ganzrandigen Blattlappen besitzen ein gerundetes stumpfes bis spitzes oberes Ende Die Blattflachen besitzen anfangs braune Sternhaare werden aber bald kahl 1 Die 2 bis 4 cm langen Nebenblatter fallen fruh ab und hinterlassen eine ringformige Blattspur 1 Blutenstand und Blute Bearbeiten Die Hauptblutezeit liegt in der trockenen Jahreszeit Die ersten Bluten entwickeln Baume erst im Alter von 15 bis 20 Jahren 2 Der achsel oder endstandige dichotom verzweigte rispig zymose Blutenstand ist 4 bis 10 cm lang mit dicht behaarter Blutenstandsachse Die 3 bis 5 mm langen Trag und Deckblatter sind fruh verganglich 3 Die 4 bis 5 mm langen Blutenstiele sind beim Herbarmaterial golden filzig behaart 3 Die napfformigen zwittrigen und kurz gestielten Bluten sind radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die Blutenstiele sitzen an einem Gelenk Die bei einer Lange von etwa 7 mm dreieckigen Kelchblatter sind bis auf ein Drittel ihrer Lange verwachsen und besitzen braune Sternhaare 1 Die dachziegelig angeordneten dicht seidig behaarten weissen und an ihrer Basis rot purpurfarbenen ausladenden Kronblatter sind bei einer Lange und Breite von etwa 1 cm breit verkehrt ei bis herzformig Die 30 bis 46 gleich langen Staubblatter sind an ihrer Basis paarweise verwachsen 1 Die Fruchtblatter sind von funf kronblattartigen Staminodien umgeben 1 Es sind funf freie genaherte und oberstandige Fruchtblatter vorhanden Die funf Griffel sind verwachsen 1 Das kurze und behaarte 1 Androgynophor ist 3 bis 3 5 mm lang 3 Es ist Fremdbestaubung erforderlich 2 Frucht Bearbeiten Die bei Reife braune bis rotlich braune Spaltfrucht zerfallt in ein bis funf Teilfruchte Flugelnusse die wie einzelne Ahornfruchte aussehen Die einfach geflugelten mehr oder weniger intensiv weich behaarten Teilfruchte sind bei einer Lange von etwa 2 cm und einer Breite von etwa 1 cm 1 mehr oder weniger rhombisch Die Flugel sind bei einer Lange von 4 bis 6 cm und einer Breite von 1 2 bis 2 cm langlich eiformig mit einem verdickten Rand Die Chromosomenzahl betragt 2n 40 nbsp Abachi FurnierSystematik BearbeitenDie Erstbeschreibung der Gattung Triplochiton und der Art Triplochiton scleroxylon erfolgte 1900 durch Karl Moritz Schumann in Botanische Jahrbucher fur Systematik Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie 28 S 330 3 Der Typusprotolog lautet Kamerun Yaunde Station bei 800 m ZENKER u STAUDT n 595 Knospen im Dezember 1894 ZENKER n 298 Bluhend im Marz 1890 diese Herbarbelege waren im Herbarium in Berlin hinterlegt 4 Es wurde vermutet dass es sich um eine Sterculia Art handelt Schumann stellte fest dass die Abweichungen von Sterculia so gross sind dass er die neue Gattung Triplochiton aufstellte und sogar eine neue Familie Triplochitonaceae aufstellen wollte 3 Der Gattungsname Triplochiton ist aus den griechischen Wortern triplostichus fur dreireihig und chiton fur bedecken abgeleitet Das Artepitheton scleroxylon ist aus den griechischen Wortern sclero fur hart und xylon fur Holz abgeleitet Triplochiton scleroxylon K Schum Syn Triplochiton nigericum Sprague Samba scleroxylon K Schum Roberty Sie kommt vom tropischen Westafrika bis zum westlichen tropisch zentralen Afrika vor 5 Triplochiton zambesiacus Milne Redh Sie kommt vom sudlichen Sambia bis Simbabwe vor 5 Holz BearbeitenBeschreibung des Holzes Bearbeiten Das Kernholz ist weiss bis hellgelb und scharf abgegrenzt vom bis zu 15 cm dicken Splintholz Frisch geschlagenes feuchtes Holz besitzt einen unangenehmen Geruch der beim Trocknen verschwindet Das leichte Holz Satinholz ist einfach zu bearbeiten Sagemehl kann Allergien verursachen Das Holz ist nicht haltbar denn es wird von Termiten Kafern und Pilzen befallen 1 Verwendung des Holzes Bearbeiten Das Vollholz wird beispielsweise fur Leisten Profilholzer Modelle und Prothesen verwendet Es wird eingesetzt fur Leichtbauteile im Karosserie und Saunabau fur Bilderrahmen und fur Verpackungen Es wird auch als Furnier oder Sperrholz hergestellt 6 In den 1970er Jahren wurde Abachi auch im Orgelbau verwendet um daraus Holzpfeifen herzustellen Nachdem jedoch bekannt wurde dass Abachi meist durch Raubbau gewonnen wird setzte ein Prozess des Umdenkens ein im Zuge dessen wieder vermehrt traditionelle einheimische Holzarten wie z B Eiche Buche Ahorn Kiefer und Fichte verwendet wurden Vorkommen BearbeitenTriplochiton scleroxylon ist im tropischen immergrunen und halbimmergrunen Regenwald sudlich des Sahel von Senegal bis Angola verbreitet Hauptsachliche Vorkommen sind im tropischen Westafrika in der Elfenbeinkuste dort Samba genannt Ghana Wawa Nigeria Obeche und Kamerun Ayous der Zentralafrikanischen Republik Sierra Leone der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo 7 Okologie BearbeitenDas deutsche Bundesamt fur Naturschutz BfN rat von der Verwendung dieses Holzes ab Einem 2007 veroffentlichten Bericht 8 zufolge erfolgt der Abbau von Abachi aus dem zentralafrikanischen Becken vor allem durch eine planmassige Ausbeutung und durch Entnahme der wertvollsten Baume Durch die von den Holzfallern angelegten Strassen dringen ausserdem Wilderer in die bisher unberuhrten Walder ein und jagen Wildtiere wodurch v a Affen und Antilopen an den Rand der Ausrottung geraten sind Im Gegensatz zu einigen anderen Urwaldholzern ist Abachi nicht als FSC zertifiziert verfugbar 9 Nach Angaben von Greenpeace ist die Verwendung von Abachi als besonders kritisch zu sehen da dieses nicht mit Umweltzertifikat erhaltlich ist und mit grosster Wahrscheinlichkeit aus Urwaldzerstorung und Raubbau stammt 10 Literatur BearbeitenQuentin Meunier Carl Moumbogou Jean Louis Doucet Les arbres utiles du Gabon Presses Agronomiques de Gembloux 2015 ISBN 978 2 87016 134 0 S 284 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche J Gerard D Guibal S Paradis J C Cerre Tropical Timber Atlas Editions Quae 2017 ISBN 978 2 7592 2798 3 S 141 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Triplochiton scleroxylon samba obeche African whitewood PDF 248 kB bei World Agroforestry Database 4 0 Orwa et al 2009 Timbers 1 Band 7 von D Louppe A A Oteng Amoako amp M Brink Hrsg Plant resources of tropical Africa Prota Verlag 2008 ISBN 978 90 5782 209 4 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche P P Bosu Triplochiton scleroxylon ab S 565 Schutz der Walder Nationale Verantwortung tragen und global handeln Seite 29 PDF 1 86 MB bei Bundesamt fur Naturschutz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Triplochiton scleroxylon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Triplochiton scleroxylon in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 1 Eingestellt von African Regional Workshop Conservation amp Sustainable Management of Trees Zimbabwe 1998 Abgerufen am 15 September 2013 Triplochiton scleroxylon bei Useful Tropical Plants Triplochiton scleroxylon In S Dressler M Schmidt G Zizka Hrsg African plants A Photo Guide Senckenberg Frankfurt Main 2014 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Timbers 1 Band 7 von D Louppe A A Oteng Amoako amp M Brink Hrsg Plant resources of tropical Africa a b R R B Leakey Physiological approaches to the conservation and improvement of Triplochiton scleroxylon a West African timber tree In F T Last A S Gardiner Forest and woodland ecology an account of research being done in ITE Cambridge NERC Institute of Terrestrial Ecology 1981 S 105 109 ITE Symposium 8 PDF a b c d e Erstveroffentlichung bei biodiversitylibrary org Triplochiton scleroxylon bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis a b Datenblatt Triplochiton bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science Abachi Datenblatt Memento des Originals vom 21 August 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www holzhandel de bei holzhandel de Triplochiton scleroxylon im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Schutz der Walder Nationale Verantwortung tragen und global handeln Seite 29 PDF 1 86 MB bei Bundesamt fur Naturschutz Beate Steffens Tropenholzer und Klimaschutz bei Greenpeace 24 Januar 2008 Holzratgeber Gute Holzer schlechte Holzer PDF 333 kB bei Greenpeace Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Triplochiton scleroxylon amp oldid 230151893