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Die 8 Gebirgs Division war ein Grossverband der Gebirgstruppe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg 8 Gebirgs DivisionTruppenkennzeichen Bergsteiger in blauem WappenschildAktiv September 1944 als 157 Gebirgs Division bis 2 Mai 1945 Kapitulation Staat Deutsches Reich NS Deutsches ReichStreitkrafte WehrmachtTeilstreitkraft HeerTyp GebirgsdivisionGliederung GliederungZweiter Weltkrieg Abwehr der Invasion Sudfrankreichs Kampf gegen die ResistanceItalienfeldzugKommandeureListe KommandeureInsignienTruppenkennzeichen der 157 Gebirgs Division Monch mit Bierkrug Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 157 Reserve Division 2 1 Besatzungstruppe in Frankreich 2 2 Unternehmen Fruhling 2 3 Eingliederung ins Feldheer 2 4 Operation Dragoon 3 157 Gebirgs Division 3 1 Sicherung der Ruckzugsstrassen 3 2 Verlegung in den Raum Bologna 4 8 Gebirgs Division 4 1 Einsatz beim XIV 14 Panzer Korps 4 2 Vernichtung 4 3 Verbleib von Resten der Division 4 4 Kapitulation 5 Kriegsverbrechen 6 Kommandeure 7 Gliederung 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Ursprunge der 8 Gebirgs Division liegen in der bereits 1939 im Wehrkreis VII Munchen zunachst als Div 157 aufgestellten und spater in Div Nr 157 umbenannten Division 157 Reserve Division BearbeitenBei der Umgliederung des Ersatzheeres im Herbst 1942 wurde sie nun als 157 Reserve Division nach Grenoble verlegt und dem LXIV Reserve Korps unterstellt Besatzungstruppe in Frankreich Bearbeiten Sie wurde Besatzungstruppe im seit November 1942 besetzten Sudfrankreich und war mit der Partisanenbekampfung beauftragt Unternehmen Fruhling Bearbeiten Im April 1944 ist der Verband beim Unternehmen Fruhling gegen die so genannten Maquis eingesetzt 1 Denn in den Gebirgsregionen Sudfrankreichs konnten Wehrmacht und Sicherheitsorgane des Vichy Regimes meist nur noch die Stadte kontrollieren 2 Im Rahmen so genannter Strafexpeditionen kam es auch immer wieder zu Ubergriffen gegen die Zivilbevolkerung Eingliederung ins Feldheer Bearbeiten Am 27 Juli 1944 wurde die Division in das Feldheer uberfuhrt Doch noch im August 1944 stellte die Division die Besatzungstruppen im Raum Annecy Gap und war mit der Partisanenbekampfung in den Raumen Besancon Dijon Chalon Lyon Grenoble und Avignon befasst Operation Dragoon Bearbeiten Nach der alliierten Invasion in Sudfrankreich Operation Dragoon musste sich die Division in verlustreichen Kampfen in die Westalpen zuruckziehen 157 Gebirgs Division BearbeitenSie wurde im September 1944 der Armee Ligurien unterstellt in eine Jager Division neuer Art umgegliedert und in 157 Gebirgs Division umbenannt 3 Im Zuge der Umgliederung waren bei der Division das Gebirgsjager Regiment GJR 296 und das GJR 297 aufgestellt worden Im November 1944 wurde das bisher selbstandige Hochgebirgsjager Bataillon 3 als III Bataillon in das GJR 296 integriert 4 Dieses Hochgebirgsjager Bataillon war erst Anfang September 1944 aus der Unterstellung unter das XIV Panzer Korps von der Gotenstellung in den Apuanischen Alpen in die Westalpen an die ehemalig italienisch franzosische Grenze verlegt worden um von italienischen und franzosischen Partisanen besetzte Hochgebirgstaler und passe fur den Ruckzug der Division aus Sudfrankreich freizukampfen und freizuhalten Sicherung der Ruckzugsstrassen Bearbeiten Die Aufgabenstellung der Division wurde nun der Schutz der Alpenpasse zwischen der Schweizer Grenze im Norden bis uber den Monte Viso hinaus zum Colle della Maddalena bzw dem Valle Stura im Suden Verlegung in den Raum Bologna Bearbeiten Am 17 Dezember 1944 wurde die Division als Reserve der Heeresgruppe C dem XIV Panzer Korps unterstellt und in den ehemaligen Unterbringungsraum der 29 Panzer Grenadier Division bei Bologna Emilia Romagna befohlen 5 Die seitherigen Stellungen der Division in den Westalpen wurden von der 5 Gebirgs Division besetzt Das Kriegstagebuch KTB des XIV Panzer Korps vermeldet fur den 21 Dezember 1944 Erste Teile der 157 Gebirgs Division treffen kompanieweise ungeordnet ein Infolge der Transportschwierigkeiten und angesichts der Luftlage gehen Ubersetzbewegungen uber den Po nur sehr langsam vonstatten 6 Fur eine geordnete geschlossene Verlegung des Verbandes fehlte der Wehrmacht inzwischen der Transportraum Tagsuber waren Eisenbahn und Strassentransporte aufgrund der standigen Luftangriffe nicht mehr moglich Zudem fehlte Treibstoff fur Motorfahrzeuge weshalb die Trosse der Division bespannt und damit sehr langsam waren Hinzu kam die inzwischen haufige Unterbrechung der Verbindungswege im Hinterland durch Bombardierungen und Sabotage Ubergange uber Flusse wie z B den Po konnten meist nur noch Nachts mit Fahren erfolgen So traf zwar der Stab der Division schon am 18 Dezember 1944 im Raum Bologna ein die Einheiten der Division brauchten aber bis um den Jahreswechsel 1944 1945 7 Das KTB Nr 7 des XIV Panzer Korps verzeichnet ab dem 18 bis zum 31 Dezember 1944 taglich den Zugang meist nur vereinzelter Kompanien 8 Gebirgs Division BearbeitenDer Einsatz der 8 Gebirgs Division erfolgte unter dem Kommando des XIV Panzerkorps zunachst als Reserve nordlich Bologna Einsatz beim XIV 14 Panzer Korps Bearbeiten Spater wurde die Division sudlich Bologna zwischen den Flussen Reno und Savena in die dort verlaufende Hauptkampflinie HKL zum Entsatz der 4 Fallschirmjager Division eingeschoben Am 27 Februar 1945 erfolgte die Umbenennung in 8 Gebirgs Division ohne dass sich sonst etwas geandert hatte 8 Der etwa 9 km breite Divisionsabschnitt der HKL verlief Anfang April 1945 sudlich der Ortschaften Loiano Scascoli Monterumici Vado Das Gebirgsartillerie Regiment 1057 stand beiderseits Sasso Marconi 9 Rechter Nachbar im Westen war die 94 Infanterie Division linker Nachbar im Osten die 65 Infanterie Division beide ebenfalls unter dem Generalkommando des XIV Panzer Korps Am 14 April 1945 griffen die Alliierten uberraschend die 94 Infanterie Division ID auf dem rechten Flugel des XIV Panzer Korps an und warfen diese uber den Haufen wie der Kommandierende General des XIV Panzer Korps Fridolin von Senger und Etterlin spater wortlich schilderte Im Anschluss an die 94 ID wurde die unerprobte 8 Geb Div nach ruckwarts mitgerissen und ging mit ihren Trummern in der Nacht vom 20 auf den 21 April 1945 nordlich auf San Giovanni in Persiceto und Camposanto zuruck 10 11 Vernichtung Bearbeiten Erheblichen Teilen der Division gelang es nicht mehr uber den Po nach Norden zu fluchten 12 Die Masse der Division geriet zwischen Finale Emilia und Ostiglia in Gefangenschaft 13 Verbleib von Resten der Division Bearbeiten Nur dem kleinsten Teil gelang es noch den Po mit einer der letzten Fahren oder schwimmend zu uberwinden unter Zurucklassung aller Fahrzeuge und allen Gerats nur das nackte Leben rettend 14 Die weitere Flucht erfolgte uber Verona und ostlich des Gardasees nach Norden Ende April 1944 erreichte der Divisionsstab das Bergdorf Ronchi Valsugana heute Provinz Trentino in welchem das ebenfalls gefluchtete Generalkommando des XIV Panzerkorps unter seinem Kommandierenden General Generalleutnant Fridolin von Senger und Etterlin noch einmal einen Gefechtsstand hatte einrichten konnen Kapitulation Bearbeiten Dem Stab der 8 Gebirgsdivision gelang es dort zusammen mit dem ebenfalls aus dem Raum Bologna gefluchteten Stab der 94 ID eine Front aus meist fremden zusammengewurfelten Truppen vom Gardasee bis zum Pasubio einzurichten 15 Dort gerieten die Reste der Division im Zuge der am 29 April 1945 mit Wirkung zum 2 Mai 1945 14 00 Uhr Ortszeit erfolgten Bedingungslosen Kapitulation der deutschen Truppen in Italien und der mit ihnen verbundeten Truppen der Repubblica Sociale Italiana RSI als von den Amerikanern als Disarmed Enemy Forces DEF bzw von den Briten als Surrendered Enemy Personnel SEP bezeichnete Gefangene in alliierte so genannte Internierungslager Kriegsverbrechen BearbeitenWie fast alle Gebirgsjagereinheiten der Wehrmacht waren auch die 157 Reservedivision und die 157 Gebirgsdivision zur Bekampfung von Partisanen eingesetzt im Sprachgebrauch der Wehrmacht zur Bandenbekampfung Hierbei kam es insbesondere im Rahmen so genannter Suhnemassnahmen zu verbrecherischen Ubergriffen auf die Zivilbevolkerung Das franzosische Armeeministerium erklarte im Fruhjahr 1946 samtliche Angehorige der 157 Reservedivision wegen der Bandenkampfmassnahmen vom Marz 1944 zu Kriegsverbrechern 16 Kommandeure BearbeitenGeneralleutnant Dipl Ing Paul Schricker Aufstellung der 157 Gebirgs Division bis zur KapitulationGliederung BearbeitenGebirgsjager Regiment 296 I III 17 Gebirgsjager Regiment 297 I III 17 Gebirgs Artillerie Regiment 1057 I IV 17 Panzerjager Abteilung 1057 17 Gebirgs Pionier Bataillon 1057 17 Gebirgs Nachrichten Abteilung 1057 17 Feldersatz Bataillon 1057 17 Gebirgs Divisions Nachschubfuhrer 1057 17 ErsatzgestellungStab Gebirgsjager Ersatz Bataillon I 98 in MittenwaldLiteratur BearbeitenGeorg Tessin Verbande und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 2 Auflage Band 3 Die Landstreitkrafte 6 14 Biblio Verlag Bissendorf 1974 ISBN 3 7648 0942 6 Georg Tessin Verbande und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 2 Auflage Band 7 Die Landstreitkrafte 131 200 Biblio Verlag Bissendorf 1979 ISBN 3 7648 1173 0 Fridolin von Senger und Etterlin Krieg in Europa Kiepenheuer amp Witsch Koln und Berlin 1960 Alex Buchner Gebirgsjager an allen Fronten A Sponholtz Verlag Hannover 1954Weblinks Bearbeiten nbsp Commons 8th Mountain Division Wehrmacht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Organizational History of the German Mountain and Ski Division 1939 1945 Nafziger Collection Combined Armed Research Library Bestandeubersicht des BundesarchivsEinzelnachweise Bearbeiten Roland Kaltenegger Kampf der Gebirgsjager um die Westalpen und den Semmering Chronik der 8 und 9 Gebirgs Division Leopold Stocker Graz und Stuttgart 1987 ISBN 3 7020 0521 8 S 23 ff Steffen Prauser Erinnerungen an eine dunkle Zeit Kollaboration und Widerstand in Frankreich In bpb Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn bpb Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 21 Januar 2013 abgerufen am 11 Oktober 2023 Georg Tessin Verbande und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 Band 7 Die Landstreitkrafte 131 200 Biblio Verlag Osnabruck 1973 ISBN 3 7648 0872 1 S 103 f Roland Kaltenegger Kampf der Gebirgsjager um die Westalpen und den Semmering Chronik der 8 und 9 Gebirgs Division Leopold Stocker Graz und Stuttgart 1987 ISBN 3 7020 0521 8 S 122 f Kriegstagebuch Nr 7 des Generalkommandos des XIV Panzer Korps 1 7 31 12 1944 Unterlagen der Ia Abteilung Blatt 246 Kriegstagebuch Nr 7 des Generalkommandos des XIV Panzer Korps 1 7 31 12 1944 Unterlagen der Ia Abteilung Blatt 252 Kriegstagebuch Nr 7 des Generalkommandos des XIV Panzer Korps 1 7 31 12 1944 Unterlagen der Ia Abteilung Blatt 247 266 Georg Tessin Verbande und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 Band 3 Die Landstreitkrafte 6 14 2 Auflage Biblio Verlag Bissendorf 1974 ISBN 3 7648 0942 6 S 97 Roland Kaltenegger Deutsche Gebirgsjager im Zweiten Weltkrieg 1 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 1977 ISBN 3 87943 503 0 S 326 Roland Kaltenegger Kampf der Gebirgsjager um die Westalpen und den Semmering Chronik der 8 und 9 Gebirgs Division Leopold Stocker Graz und Stuttgart 1987 ISBN 3 7020 0521 8 S 104 Fridolin von Senger und Etterlin Krieg in Europa Kiepenheuer amp Witsch Koln und Berlin 1960 S 380 384 Alex Buchner Gebirgsjager an allen Fronten Adolf Sponholtz Hannover 1954 S 254 Roland Kaltenegger Graz und Stuttgart 1987 S 105 Roland Kaltenegger Graz und Stuttgart 1987 S 106 Frido lin von Senger und Etterlin Koln und Berlin 1960 S 385 Claudia Moisel Frankreich und die deutschen Kriegsverbrecher Politik und Praxis der Strafverfolgung nach dem Zweiten Weltkrieg Wallstein Verlag 2013 ISBN 978 3 8353 2059 8 S 93 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d e f g h Organizational History of the German Mountain and Ski Division 1939 1945 PDF 90kb 157th Mountain Division Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 8 Dezember 2011 abgerufen am 16 September 2011 englisch Divisionen der Gebirgstruppe der Wehrmacht 1 Volks 2 3 4 5 6 7 8 9 10 157 188 330 Steiermark Normdaten Korperschaft GND 4139763 0 lobid OGND AKS VIAF 247690715 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 8 Gebirgs Division Wehrmacht amp oldid 239095393