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Als Camen deutsch gelegentlich auch Tschamen albanisch Camet griechisch Tsamhdes Tsamides wurden Albaner aus der Kustenregion von Epirus Tschameria albanisch auch Cameria bezeichnet Die Region Cameria innerhalb Albaniens und Griechenlands Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mittelalter 1 2 19 und 20 Jahrhundert 2 Ehemalige Siedlungsgebiete 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Das Siedlungsgebiet der Camen umfasste seit dem Mittelalter weite Teile von Epirus zu beiden Seiten der heutigen Grenze zwischen Albanien und Griechenland In vielen Gegenden lebten sie neben Griechen und Aromunen Seit dem 15 Jahrhundert kamen turkische Siedler hinzu Ein Teil der Camen nahm unter der osmanischen Herrschaft den Islam an wahrend andere den orthodoxen Glauben beibehielten Die Cameria ist der sudlichste Teil des geschlossenen albanischen Sprachgebiets 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Kriegsgebiet 1940 um Epirus albanisch auch Cameria nbsp Igoumenitsa Epirus Griechenland nahe Albanien nbsp Blick von Korfu auf Konispol Epirus in Albanien nahe GriechenlandIm 19 und 20 Jahrhundert siedelte eine grossere Zahl von Camen ins Gebiet der heutigen Turkei uber Je zur Halfte muslimisch und christlich orthodox wurden die Camen durch die Grenzziehung von 1913 zu einer ethnischen Minderheit im neuen griechischen Nationalstaat Zwar wurde der muslimische Teil der Camen offiziell vom griechisch turkischen Bevolkerungsaustausch nach dem Ersten Weltkrieg ausgenommen wahrend die noch in Epirus lebenden Turken gehen mussten Jedoch wurden die muslimischen Camen in der Zwischenkriegszeit diskriminiert Ein Teil der Camen kollaborierte wahrend des Zweiten Weltkriegs mit den italienischen bzw deutschen Besatzungstruppen und beteiligte sich an der von den Italienern eingesetzten albanischen Zivilverwaltung 1 Griechische Truppen unter Napoleon Zervas nahmen dies als Anlass um einen Grossteil der verbliebenen Albaner 1944 kollektiv nach Albanien zu vertreiben wobei es zu vielen Opfern unter der Zivilbevolkerung kam 2 Die Zahl der im Jahr 1944 Vertriebenen wird von der Gesellschaft fur bedrohte Volker mit 20 000 angegeben Einige Camen waren wahrend des Krieges bei den kommunistischen Partisanen und mussten nach deren Niederlage im Griechischen Burgerkrieg ausser Landes fliehen Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg versuchten die camischen Emigranten in Albanien eine eigene Interessenvertretung zu organisieren Dieses Komitee der antifaschistischen Camen im Exil wurde aber 1947 von den herrschenden Kommunisten aufgelost und verboten In Albanien leben alteingesessene Camen auch heute noch vor allem in der Gegend zwischen Konispol und Saranda Nachkommen der Vertriebenen aus dem Zweiten Weltkrieg haben sich uber das ganze Land verstreut vor allem aber in Sudalbanien Tirana und Durres angesiedelt Die Camen konnten mit ihrer Partei fur Gerechtigkeit Integration und Einheit bei den albanischen Parlamentswahlen im Juni 2009 einen Sitz erringen Uber die Camen orthodoxer Konfession die in Epirus verblieben sind ist wenig bekannt Es gibt keine offiziellen Zahlen uber die Starke dieser Volksgruppe Sie werden vom griechischen Staat nicht als ethnische Minderheit anerkannt In griechischer Sprache bezeichnen sie sich ebenso wie andere Griechen albanischer Herkunft als Arvaniten Heute leben die meisten Arvaniten im sudlichen Griechenland aber auch auf einigen Agaisinseln und auf dem Peloponnes im heutigen Dreilandereck in Thrakien sowie in Epirus Von den Arvaniten zu unterscheiden sind die Camen die uber ein albanisches Nationalbewusstsein verfugen und mehrheitlich muslimisch sind die Arvaniten zahlen sich zum orthodoxen Christentum Sie selbst sehen sich nicht als Minderheit nicht zuletzt aufgrund ihrer Mitwirkung bei der Griechischen Revolution Den camischen Dialekt kann man auch heute noch in Igoumenitsa Filiates und den umliegenden Dorfern horen Ehemalige Siedlungsgebiete BearbeitenDie muslimischen Camen siedelten und siedeln als hellenisierte orthodoxe Camen Nachfahren immer noch in den Gebieten von Sagiada albanisch Sajadha Filiates Filati Parapotamos Varfanji Igoumenitsa Gumenica Paramythia Ajdonati Syvota Vola Perdika Arpica Margariti Margellici Glyki Gliqia und Souli Suli Literatur BearbeitenLambros Baltsiotis The Muslim Chams of Northwestern Greece The grounds for the expulsion of a non existent minority community In European Journal of Turkish Studies EJTS Bd 12 2011 Artikel online seit 13 November 2011 abgerufen am 18 September 2014 Eleftheria Manda The Muslim Chams of Epirus 1923 2000 Thessaloniki 2004 Konrad Clewing Camen In Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Hrsg von Edgar Hosch u a Wien amp Koln 2004 S 162 Doris Stockmann Wilfried Fiedler Erich Stockmann Albanische Volksmusik Band 1 Gesange der Camen Akademie Verlag Berlin 1965 Siehe auch BearbeitenAlbaner in Griechenland Die Albanische Besiedelung Griechenlands Tanz von Osman TakaWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Camen Sammlung von Bildern Albanischsprachige und Albaner in Griechenland bei der Gesellschaft fur bedrohte Volker Miranda Vickers The Cham Issue Albanian National amp Property Claims in Greece PDF Datei Defence Academy of the United Kingdom Conflict Studies Research Centre April 2002 Webseite der Partei der Camen in AlbanienEinzelnachweise Bearbeiten Hermann Frank Meyer Blutiges Edelweiss Die 1 Gebirgsdivision im Zweiten Weltkrieg Ch Links Verlag 2008 ISBN 978 3 86153 447 1 Online Petition der vertriebenen Camen an die UN Menschenrechtskommission Memento vom 13 Oktober 2012 im Internet Archive Abgerufen am 11 Oktober 2012 Lander mit albanischen Siedlungsgebieten und Lander mit einer albanischen Diasporagemeindeethnisch sprachlich und kulturell albanischergeographischer Raum Albanien Kosovo Nordmazedonien Griechenland Camen und Arvaniten Montenegro Serbien Italien Arberesh Lander mit albanischen Diasporagemeinden Argentinien Australien Agypten Belgien Bulgarien Danemark Deutschland Frankreich 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