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Die romisch katholische Wallfahrtskapelle Zum Heiligen Kreuz befindet sich im oberschwabischen Pless im Landkreis Unterallgau Bayern Die Kapelle steht unter Denkmalschutz 1 und liegt am Kreuzkapellenweg der Pless mit Fellheim verbindet In Erinnerung an die angebliche Wunderheilung eines blinden Kindes gelobte der Vater an dieser Stelle ein neues Feldkreuz zu stiften Wegen der Wunderheilung entwickelte sich eine Wallfahrt was 1685 zum Bau der Kapelle gefuhrt hat Zum Heiligen Kreuz in Pless Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Innenausstattung 3 1 Altare 3 2 Kanzel 3 3 Deckengemalde 3 4 Gestuhl 3 5 Gemalde 3 6 Holzfiguren 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Hochaltar mit dem wundertatigen KreuzDie Wallfahrt in Pless geht auf zwei angebliche Wunderheilungen im 17 Jahrhundert zuruck Die Legende berichtet dass 1661 der vierjahrige Sohn der Bauersfamilie Sebastian und Sara Baur aus Oberdettingen erblindet war Als die Eltern mit dem Kind nach Niederrieden aufbrachen um es dort von einem Bader behandeln zu lassen erlangte der Sohn das Augenlicht wieder und erblickte ein beschadigtes Feldkreuz Der Vater gelobte angesichts der Wunderheilung ein neues Feldkreuz an Stelle des alten beschadigten aufzustellen Als er das Gelobnis bis 1665 noch nicht eingelost hatte erblindete ein weiteres Kind der Familie An das Gelobnis erinnert restaurierte er das Feldkreuz woraufhin sein Kind von dem Augenleiden geheilt wurde Nachdem sich die Nachricht uber diese Ereignisse rasch verbreitet hatte setzte sehr bald eine Wallfahrt zum Heiligen Kreuz in Pless ein Graf Rudolf Fugger entschloss sich dort eine Schirmhutte aus Holz zu bauen Durch zahlreiche Spenden der Glaubigen konnte ab 1685 die Kapelle errichtet werden 2 die im Jahr 1687 eingeweiht wurde Das Mesnerhaus an der westlichen Seite der Kapelle wurde 1739 errichtet Die Wallfahrt wurde ab 1973 wiederbelebt Seit dieser Zeit finden regelmassig Suhnewallfahrten von Fellheim zur Wallfahrtskapelle statt 3 Baubeschreibung BearbeitenDas Langhaus der Kapelle hat drei Fensterachsen und eine Stichkappentonne Unterhalb der Doppelempore an der Westseite befindet sich die Vorhalle der Kapelle diese ist zum Langhaus hin abgemauert Der leicht eingezogene Chor mit 3 8 Schluss schliesst sich mit einem runden Chorbogen an das Langhaus an Der Chor besteht aus einer Achse und besitzt ein Tonnengewolbe mit Stichkappen auf toskanischen Pilastern Die Fenster im Langhaus und im Chor sind oben und unten rundbogig Die Aussenfassade der Kapelle ist durch Blendbogen mit Lisenen und Gebalk gegliedert Das Eingangsportal mit gedrucktem Rundbogen und einem Dreiecksgiebel befindet sich auf der Sudseite des Langhauses die gegenuberliegende Seite hat auf derselben Achse ein Blendportal in gleicher Form Der Kirchturm steht auf der Sudseite im Chorwinkel Die drei vierseitigen unteren Geschosse des Kirchturmes enthalten Ecklisenen Gesimse und Rundbogenfriese Die beiden oberen Geschosses sind oktogonal mit Eckpilastern und Blendbogen Im obersten Geschoss befindet sich ein Rundfenster Der Kirchturm tragt eine blechbeschlagene Zwiebelhaube Innenausstattung Bearbeiten nbsp Innenansicht der WallfahrtskapelleAltare Bearbeiten Der Hochaltar besteht aus einem marmorierten Holzaufbau und wurde um 1710 geschaffen Er wird Ignaz Waibl zugeschrieben Die leicht geschwungene Mensa und der Drehnischentabernakel ebenfalls aus marmoriertem Holz sind jungeren Datums und stammen von 1770 1780 Auf den Voluten des Drehnischentabernakels befinden sich leuchtertragende Putten Im Hochaltar befindet sich kein Altarbild Stattdessen ist das Feldkreuz eingesetzt welches zur Errichtung der Kapelle den Anlass gab Das Feldkreuz befindet sich in einem runden Rahmen und ist von Freisaulen flankiert Rechts und links des Hochaltares befinden sich gefasste Holzfiguren eines Hl Bischofs und der Hl Katharina Im Altarauszug ist ein hochovales Bild mit der Darstellung Gottvaters zu sehen Geschaffen hat das Bild um 1687 Johann Friedrich Sichelbein Es ist von Freisaulen flankiert und von verkropftem Gebalk umgeben Beide Seitenaltare sind schwarz gefasste Holzaufbauten Verziert sind die Holzaufbauten mit vergoldetem Blattwerkdekor Die Mensen sind beide sarkophagformig Die Altarblatter sind jeweils von Freisaulen flankiert und von verkropftem Gebalk mit Giebelschenkeln umgeben Der linke Seitenaltar wurde um das Jahr 1700 gefertigt Das Altarblatt ist ein Gemalde mit der Darstellung der Kronung Maria Im Altarauszug ist ein Bild des Hl Eustachius Der rechte Seitenaltar ist etwas alter als der linke und wurde 1687 geschaffen Im Altarblatt ist die Schmerzhafte Muttergottes dargestellt Im Altarauszug daruber ein Bild der Heiligen Familie mit Stifter Kanzel Bearbeiten nbsp Kanzel ca 1710 mit Figuren der EvangelistenDie Kanzel besteht aus einem marmorierten Holzaufbau und stammt aus der Zeit um 1710 Gefertigt wurde die Kanzel vermutlich von Ignaz Waibl Unterhalb des polygonalen Korbs befindet sich eine Wappenkartusche der Fugger Kirchberg Weissenhorn Waldburg Zeil In den durch Freisaulen gegliederten Feldern befinden sich kleine Figuren der vier Evangelisten Der Schalldeckel der Kanzel wird von Blattvoluten und Engelskopfen bekront Deckengemalde Bearbeiten Die Fresken der Kapelle wurden 1767 von Eustachius Gabriel geschaffen An der Decke des Langhauses wird die Schlacht an der Milvischen Brucke gezeigt In Kartuschen werden verschiedene Embleme dargestellt Am Chorbogen oberhalb der beiden Seitenaltare befinden sich runde Fresken mit dem Hl Franziskus und dem Hl Bruno Gestuhl Bearbeiten Das Laiengestuhl mit zwei Reihen stammt circa von 1770 Die Eichenholzwangen sind mit Rocailleschnitzerei verziert Die zwei Beichtstuhle wurden um 1720 1730 gefertigt Sie sind dreiteilig mit gedrehten Pilastern und bestehen aus marmoriertem Holz Das Gelander der Kommunionbank mit gedrehten Staben wurde um 1700 geschaffen Gemalde Bearbeiten Das Gemalde Ecce homo stammt aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts Das Gemalde der Grundungslegende der Wallfahrtskapelle wurde 1682 gemalt und 1834 von Blumenthaler restauriert Die Ortsansichten von Pless und Boos wurden dabei aktualisiert Aus dem 2 Viertel des 19 Jahrhunderts stammt der Kreuzweg mit 14 Stationen Der Kreuzweg wurde auf hochovale Tafeln aus Kupfer gemalt Holzfiguren Bearbeiten Mehrere gefasste Holzfiguren sind in der Wallfahrtskapelle aufgestellt Die beiden silbern gefassten Busten von Maria und Jesus sind von 1720 1730 und befinden sich uber den beiden Beichtstuhlen im Chor Die zwolf kleinen Figuren der Apostel stammen von 1760 1770 Aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts stammt der Kruzifixus ebenso die Figur der Schmerzhaften Muttergottes nbsp Silber gefasste Buste Christi ca 1720 1730 nbsp Drehnischentabernakel ca 1770 1780 nbsp Linker Seitenaltar ca 1700Literatur BearbeitenTilmann Breuer Stadt und Landkreis Memmingen Hrsg Heinrich Kreisel und Adam Horn Deutscher Kunstverlag Munchen 1959 S 217 218 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03116 6 S 898 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kreuzkapelle Pless Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Eintragung D 7 78 188 14 Hermann Haisch Hrsg Landkreis Unterallgau Memminger Zeitung Verlagsdruckerei GmbH Memmingen 1987 ISBN 3 9800649 2 1 S 1205 Flyer Wallfahrt zur Heilig Kreuzkapelle Pless Unterallgau Katholisches Pfarramt Pless48 085544 10 155696 Koordinaten 48 5 8 N 10 9 20 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zum Heiligen Kreuz Pless amp oldid 229131114