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Die Zeche Vereinigtes Horder Kohlenwerk war ein Zechenverbund im Bereich der heutigen Dortmunder Stadtteile Brackel und Asseln Die Anlagen gehorten zum Horder Bergwerks und Hutten Verein Zeche Vereinigtes Horder KohlenwerkAllgemeine Informationen zum BergwerkErinnerungstafel an die Zeche Vereinigtes Horder KohlenwerkInformationen zum BergwerksunternehmenBetriebsbeginn 1877Betriebsende 1925Geforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleGeographische LageKoordinaten 51 30 58 6 N 7 34 4 5 O 51 51629 7 56792 Koordinaten 51 30 58 6 N 7 34 4 5 OZeche Vereinigtes Horder Kohlenwerk Regionalverband Ruhr Lage Zeche Vereinigtes Horder KohlenwerkStandort NeuasselnGemeinde DortmundKreisfreie Stadt NUTS3 DortmundLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Ruhrrevier Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Belegschaftszahlung aus dem Jahr 1893 3 Heutiger Zustand 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUm sich beim Bezug von Brennstoffen von den Marktverhaltnissen moglichst unabhangig zu machen erwarb der Horder Bergwerks und Hutten Verein ab 1854 eine Reihe von Grubenfeldern bei Brackel und Asseln die 1859 unter dem Namen Horder Kohlenwerk konsolidiert wurden Gleich nach dem Erwerb wurden bei Brackel zwei Tiefbauschachte fur die Forderung und die Wasserhaltung abgeteuft Die Schachtanlage erhielt spater den Namen Schleswig Bei einer Teufe von 197 m konnte 1859 die Kohlenforderung beginnen 1860 wurde in den Schachten Schleswig I II Seilfahrt eingerichtet Anfangs wurde die Kohle ausschliesslich zur Hermannshutte verfrachtet in spateren Jahren wurde sie auch im Hochofenwerk des Horder Vereins eingesetzt nbsp Zeche Horder Kohlenwerk Schacht SchleswigWegen des steigenden Bedarfs wurde ab 1874 in Asseln ein neuer Schacht geteuft 1877 begann die Forderung auf Schacht Holstein I uber dem 1892 ein eisernes Fordergerust errichtet wurde Beide Zechen wurden weiter ausgebaut und auf ihrer tiefsten Sohle Schleswig bei einer Teufe von 540 m Holstein 510 m durch eine 1 8 km lange Richtstrecke verbunden 1913 erreichte das Horder Kohlenwerk mit 627 581 t die hochste Jahresforderung Am 16 September 1924 ereignete sich beim Abtragen der Bergehalde auf der Zeche Schleswig eine Gasexplosion bei der elf Arbeiter ums Leben kamen Die Stilllegung der Zeche Schleswig 15 Juli 1925 und der Zeche Holstein 1 August 1928 bedeutete das Ende des Vereinigten Horder Kohlenwerks Belegschaftszahlung aus dem Jahr 1893 BearbeitenFur viele Bauernsohne bedeutete ein Arbeitsplatz auf Holstein oder Schleswig eine ernst zu nehmende Alternative zur Ubernahme des elterlichen Hofs Sie gingen zum Putt und ubten die Landwirtschaft die ihre Eltern noch im Hauptberuf betrieben hatten im Nebenerwerb aus Jedoch war bald der heimische Arbeitskraftemarkt erschopft und das Horder Kohlenwerk musste in grossem Masse neue Mitarbeiter aus weiter entfernten Gegenden anwerben Nach einer Zahlung des Oberbergamts Dortmund vom 16 Dezember 1893 waren auf dem Horder Kohlenwerk 1300 Bergleute einschliesslich Zechenbeamten beschaftigt Davon arbeiteten 735 auf Schleswig und 565 auf Holstein Die auf Holstein Beschaftigten wohnten hauptsachlich in Asseln 367 Wickede 85 Brackel 45 und Solde 39 die auf Schleswig Beschaftigten wohnten hauptsachlich in Brackel 273 Asseln 203 in Aplerbeck 104 und in Schuren Somit hatten es die allermeisten Bergleute nicht allzu weit zu ihrer Arbeitsstatte Alle nachfolgend genannten Zahlen beziehen sich auf das Horder Kohlenwerk als Ganzes 1018 der 1300 auf Schleswig und Holstein Beschaftigten waren evangelisch 279 katholisch und 3 andersglaubig 1275 konnten lesen und schreiben und 405 Manner hatten beim Militar gedient 270 Beschaftigte besassen ein eigenes Haus 262 wohnten auch selbst darin 19 Zechenbeamte hatten eine Dienstwohnung und 519 Bergleute hatten eine Mietwohnung Von diesen wohnten 410 bei einem privaten Vermieter und 109 wohnten in einer Kolonie 328 Beschaftigte lebten in Kost und Logis bei den Eltern und 172 als Kostganger bei Fremden Von den Kostgangern waren 12 verheiratet 157 ledig und 3 verwitwet Die regionale Herkunft der 1300 auf Schleswig und Holstein beschaftigten Bergleute sah wie folgt aus 1260 stammten aus dem Konigreich Preussen davon 1002 aus Westfalen 31 aus der Rheinprovinz 6 aus Hannover 80 aus Ost und Westpreussen 19 aus Posen 62 aus Schlesien 49 aus Hessen 10 aus Sachsen und 1 aus Brandenburg 27 Bergleute kamen aus anderen deutschen Bundesstaaten namlich je 1 aus den Konigreichen Bayern Sachsen und Wurttemberg 2 aus dem Grossherzogtum Hessen 7 aus dem Grossherzogtum Sachsen Weimar 12 aus dem Furstentum Schaumburg Lippe und 1 aus dem Furstentum Waldeck Von den 13 Auslandern stammten je 2 aus Osterreich Ungarn und Holland 8 aus Italien und 1 aus Belgien Bis auf 20 Bergleute gaben die auf Schleswig und Holstein Beschaftigten deutsch als ihre Muttersprache an 9 hatten polnisch als Muttersprache 7 italienisch 2 niederlandisch 1 slawisch und 1 ungarisch Der Anteil polnischsprachiger Arbeiter auf dem Horder Kohlenwerk war also sehr gering insbesondere im Vergleich zu vielen Zechen im Norden des Reviers Auf der Zeche Unser Fritz in Wanne lag der Anteil beispielsweise bei 38 2 1893 hatte man von Amts wegen nicht nur die Belegschaft sondern auch noch das Vieh gezahlt So besassen die 1300 Belegschaftsmitglieder des Horder Kohlenwerks 6 Pferde 41 Rinder 594 Bergmannskuhe Ziegen 525 Schweine und 2 Schafe 1 Heutiger Zustand BearbeitenVon der Zeche Schleswig sind heute noch das Eingangsportal das Sole Badehaus beide am Neuhammerweg sowie die Bergbeamtensiedlung Am Knie erhalten Die ehemalige Bergehalde des Schachtes Schleswig wurde spater zur Lagerung von Schlacken des Hochofens Phoenix West der Hoesch AG genutzt und war bis Ende 2007 als Industriedeponie in Betrieb Seitdem wird die von Suden deutlich sichtbare Landmarke in einem vom jetzigen Eigner ThyssenKruppSteel initiierten Projekt bis zum Jahr 2011 zu einer Freizeitlandschaft mit Rad und Fusswegen entwickelt Von der Zeche Holstein sind noch das Torhaus Donnerstrasse Ecke Briefsweg sowie die Kolonie Holstein erhalten Auf dem Zechengelande befindet sich noch der ehemalige Pferdestall die Schmiede und ein Trafohaus Vor dem Badehaus steht noch das ehemalige Arztehaus Literatur BearbeitenWilhelm Hermann Gertrude Hermann Die alten Zechen an der Ruhr 6 Auflage aktualisiert von Christiane Syre und Hans Curt Koster Langewiesche Konigstein im Taunus 2007 ISBN 3 7845 6994 3 Phoenix Actien Gesellschaft fur Bergbau und Huttenbetrieb 1852 1912 Denkschrift zum 60 jahrigen Bestehen des Unternehmens Horde 1912Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zeche Schleswig Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Gabriele Unverferth Kohle fur die Hermannshutte Zur Geschichte des Hoerder Bergwerks und Hutten Vereins seiner Zechen und Siedlungen In Gabriele Unverferth Hrsg Leben im Schatten des Forderturms Die Kolonie Holstein in Dortmund Asseln Werne 2005 Seiten 11 49 insbesondere Seiten 30 31 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeche Vereinigtes Horder Kohlenwerk amp oldid 235159297