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Wolfgang Duncker 5 Februar 1909 in Stuttgart 20 November 1942 in Workuta war ein deutscher kommunistischer Journalist und Filmkritiker Wahrend des Grossen Terrors in der Sowjetunion wurde er 1938 verhaftet und starb im Gulag Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr war der jungere Sohn der KPD Mitgrunder Hermann Duncker und Kate Duncker Sein alterer Bruder Karl Duncker war als Schuler von Wolfgang Kohler und Max Wertheimer ein Pionier der Gestaltpsychologie Im Gegensatz zu seinem anscheinend unpolitischen Bruder war Wolfgang Duncker Mitglied der KPD Unter dem Pseudonym Mersus verfasste er von November 1929 bis 1933 Film und Theaterkritiken fur die Tageszeitung Berlin am Morgen des Munzenberg Konzerns 1 Er war auch fur die Unterhaltungsbeilage der Zeitung verantwortlich 2 Im Jahr 1931 heiratete Duncker die aus Basel stammende Erika Weiss 1907 2003 Der Versuch nach der Machtergreifung 1933 in der Schweiz oder 1934 in Frankreich als Drehbuchautor Fuss zu fassen scheiterte in der Schweiz auch weil seine Frau ihre Schweizer Staatsburgerschaft durch die Eheschliessung verloren hatte Er kehrte im Oktober 1934 nach Deutschland zuruck und ging im August 1935 ins Exil in die Sowjetunion In Moskau wo am 23 Juni 1937 der Sohn Boris zur Welt kam arbeitete Duncker als Schnittmeister u a am Film Kampfer bei Meshrabpom und nach deren Auflosung bei Mosfilm Im Januar 1938 erhielt er die sowjetische Staatsburgerschaft Auf seine Verhaftung am 23 Marz 1938 im Rahmen der Deutschen Operation des NKWD folgte am 8 Juni 1938 die Verurteilung als Anhanger Bucharins zu acht Jahren Arbeitslager und der Ausschluss aus der KPD Duncker kam in ein Arbeitslager in der ASSR der Komi um wie ein Vieh unter Vieh zu leben 3 Erika Duncker uberlebte als Arbeiterin in einer Panzerfabrik Sie ging Ende 1945 mit ihrem zweiten Ehemann und ihren uberlebenden Kindern Boris und Rainer in die Sowjetische Besatzungszone und kehrte 1947 nach Basel zuruck Uber das seit der Verhaftung unbekannte Schicksal ihres Sohnes erhielten Dunckers Eltern nach einer personlichen Bitte an den SED Vorsitzenden und ehemaligen Exilgenossen Wilhelm Pieck im November 1948 Aufklarung Das Rote Kreuz teilte ihnen mit Wolfgang Duncker sei am 20 November 1942 im Arbeitslager Workuta gestorben Am 15 Oktober 1956 rehabilitierte ihn die Zentrale Parteikontrollkommission der SED nach mutmasslichem Tode und hob den Parteiausschluss auf Der Militarstaatsanwalt der UdSSR rehabilitierte Duncker im Mai 1989 Literatur BearbeitenHelmut Boege Hrsg Karl Duncker Erscheinung und Erkenntnis des Menschlichen Aufsatze 1927 1940 Herausgegeben mit kommentierenden und biographischen Beitragen von Helmut Boege und Hans Jurgen P Walter Krammer Wien 2008 ISBN 978 3 901811 26 5 Rolf Aurich und Wolfgang Jacobsen Hrsg Mersus Der Filmkritiker Wolfgang Duncker Mit Kritiken von Mersus und einem Essay von Carola Tischler Film und Schrift Band 5 Edition text kritik Munchen 2007 ISBN 978 3 88377 860 0 Soren Wendelborn Der Gestaltpsychologe Karl Duncker Biographische Rekonstruktionen auf der Grundlage bisher unzuganglicher Archivalien sowie Ausserungen von Zeitzeugen Beitrage zur Geschichte der Psychologie Band 21 Lang Frankfurt am Main Berlin Bern Bruxelles New York Oxford Wien 2003 ISBN 978 3 631 39745 9 Gunter Agde Kampfer Biographie eines Films und seiner Macher Kampfer Das Neue Berlin Berlin 2001 ISBN 3 360 00942 8 Gabriele Stammberger Michael Peschke Gut angekommen Moskau Das Exil der Gabriele Stammberger 1932 1954 Basisdruck Berlin 1999 ISBN 3 86163 082 6 Soren Wendelborn Emigration aus Deutschland wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Ein Beitrag zur Biographie Karl Dunckers In Horst Gundlach Hrsg Untersuchungen zur Geschichte der Psychologie und Psychotechnik Profil Munchen Wien 1996 ISBN 3 89019 397 8 S 263 272 Hermann Weber Weisse Flecken in der Geschichte Die KPD Opfer der Stalinschen Sauberungen und ihre Rehabilitierung Links Druck Berlin 1990 ISBN 978 3 86153 006 0 S 84 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wolfgang Duncker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Bundesarchiv Nachlass Hermann und Kate Duncker 1874 1960 Lebenslauf Wolfgang Dunckers beim Bundesarchiv unter Einleitung Einzelnachweise Bearbeiten Berlin am Morgen erscheint Information zur Tageszeitung Berlin am Morgen im Munzenberg Forum Berlin abgefragt am 23 Mai 2021 Siehe den einleitenden Essay von Carola Tischler in Rolf Aurich und Wolfgang Jacobsen Hrsg Mersus Der Filmkritiker Wolfgang Duncker Edition text kritik Munchen 2007 ISBN 978 3 88377 860 0 Aus einem Gedicht Dunckers siehe Lotte Rayss auf der Webseite von Horst Groschopp abgefragt am 23 Mai 2021 Normdaten Person GND 133080250 lobid OGND AKS LCCN no2007080246 VIAF 13489807 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Duncker WolfgangALTERNATIVNAMEN Mersus Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher kommunistischer Journalist und FilmkritikerGEBURTSDATUM 5 Februar 1909GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 20 November 1942STERBEORT Workuta Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Duncker amp oldid 238872177