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Graf Wolf von Eberstein um 1340 um 1396 1 stammte aus der Familie der Grafen von Eberstein Er verlor aufgrund einer langjahrigen Fehde mit dem Haus Wurttemberg seinen Besitz und ging in die Literatur und Sagenwelt ein Burg Neueberstein seit Wolfs Lebenszeit stark verandert LuftaufnahmeBurg Neueberstein Ansicht aus dem 17 JahrhundertInhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Uberfall auf Eberhard den Greiner 1 2 Verkauf an Rudolf VII von Baden 2 Rezeption 3 Literatur 4 Urkunden zum Uberfall im Wildbad 1367 5 AnmerkungenLeben BearbeitenAls altester Sohn von Heinrich II von Eberstein und Margarete von Ottingen erbte Wolf zwischen 1362 und 1367 die Halfte der Grafschaft Eberstein Die einst machtige Grafschaft hatte zuvor durch Erbstreitigkeiten Schenkungen und Mitgift an Grosse und Einfluss verloren und war durch die Expansion der benachbarten badischen und wurttembergischen Einflussbereiche bedroht 1338 mussten die Ebersteiner Graf Ulrich III von Wurttemberg das Vorkaufsrecht fur alle Besitzungen einraumen 1354 zudem ein Offnungsrecht bezuglich je eines Viertels der ebersteinischen Amtsstadt Gernsbach und des Stammsitzes Burg Neueberstein sowie der Halfte von Muggensturm Uberfall auf Eberhard den Greiner Bearbeiten Zusammen mit weiteren von der wurttembergischen Expansion betroffenen Adligen der Region versuchte Wolf von Eberstein im Jahr 1367 den wurttembergischen Grafen Eberhard II genannt Eberhard der Greiner gefangen zu nehmen Wahrend eines Kuraufenthalts Eberhards im Wildbad vermutlich wegen der warmen Thermalquellen in Wildbad und nicht am damals kalten Sauerbrunnen in Teinach erfolgte ausgehend von der gunstig zum Wildbad gelegenen Burg Straubenhart als Sammlungsort ein uberraschender nachtlicher Angriff beritten und zu Fuss dem sich das Opfer jedoch gerade noch durch Flucht entziehen konnte Nachweisbar Beteiligte des Uberfalls an der Seite Wolf von Ebersteins waren Wolf von Wunnenstein Johann und Konrad von Schmalenstein Kunz von Winterbach Johann von Bosenstein Walter und Petermann Schultheiss von Gengenbach Aberlin Wydenbusch und Heinrich Glatz Anfang Juli 1367 erfuhr Kaiser Karl IV in Bohmen von dem Uberfall der einem Bruch des von ihm erreichten schwabischen Landfriedensschlusses gleichkam Er unterstutzte Eberhards Vergeltungsmassnahmen gegen die Angreifer Ab Juli 1367 wurde Burg Neueberstein durch ein wurttembergisches Heer belagert unterstutzt durch Truppen aus schwabischen Reichsstadten wie Augsburg und Heilbronn Die Belagerung wurde jedoch im September des gleichen Jahres ergebnislos abgebrochen Wolf von Eberstein befand sich derweil nicht in der belagerten Burg sondern war mit anderen seiner Mitverschworer bei den verbundeten Rheingrafen an der Nahe untergekommen und kehrte erst 1369 nach Neueberstein zuruck 1370 gelang Eberhard eine politische Isolierung Wolf von Ebersteins indem er Vergleiche mit dessen moglichen Unterstutzern abschloss der Markgrafschaft Baden der Kurpfalz und Graf Wilhelm I von Eberstein dem Besitzer der anderen Halfte der Grafschaft Eberstein Ein direktes Vorgehen gegen Wolf wurde jedoch durch Eberhards Verwicklung in andere Konflikte verhindert Verkauf an Rudolf VII von Baden Bearbeiten Erst im Jahr 1385 gab Wolf von Eberstein seinen Widerstand auf Am 17 April wurde im Herrenberger Vertrag das wurttembergische Offnungsrecht nicht nur fur die 1354 festgelegten Anteile der Grafschaft Eberstein bestatigt sondern auf Wolfs Halfte von Gernsbach Neueberstein und Muggensturm sowie alle zukunftig zu erwerbenden Burgen ausgedehnt Wolf von Eberstein hatte zu diesem Zeitpunkt seine finanziellen und militarischen Mittel aufgebraucht Schon 1380 1382 hatte er sich gegen ein Jahresgehalt von 1000 Gulden als Hauptmann der stadtischen Soldner in die Dienste der Stadt Speyer gestellt bis sein Erzfeind Wurttemberg einem Stadtebund mit Speyer beitrat Am 22 November 1387 verkaufte er fur 8000 Gulden seine Halfte der Grafschaft Eberstein mit allen Rechten an Markgraf Rudolf VII von Baden Dazu gehorte die Halfte der Burg Neueberstein eine Halfte der Stadt Gernsbach sowie jeweils die Halfte der Orte Muggensturm und Gochsheim und weiterer Dorfer der Grafschaft inklusive der leibeigenen Bevolkerung und der Rechte an Lehen Wald Wasser Weide Zinsen und Steuern Zum Kaufpreis kam die Ubernahme der Schulden Wolfs bei dessen Tod durch den Markgrafen bis zu einer Hohe von 2000 Gulden Von da an regierten die Grafen von Eberstein und die Markgrafen von Baden gemeinsam die Grafschaft Eberstein Zwischen Margarete Schenkin von Erbach der Witwe von Wolfs 1385 verstorbenem Bruder Wilhelm II die uber die verbleibenden ebersteinischen Anteile der Grafschaft verfugte und Rudolf VII von Baden wurde ein Burgfriedensvertrag abgeschlossen Wolf selbst erhielt die Stellung als badischer Amtmann seiner fruheren Besitzungen und wurde mit einem Viertel der Einkunfte der Grafschaft entlohnt 1389 verkaufte er zur Tilgung weiterer Schulden auch sein letztes Anwesen an Rudolf VII die Burg Mantelberg bei Pfalzgrafenweiler Dafur erhielt er von diesem das Wohnrecht in der ehemals ihm eigenen Halfte der Burg Muggensturm wo er von Rudolf mit standesgemassen Pfrunden ausgestattet den Rest seines Lebens verbrachte In das Jahr 1395 fallt die letzte urkundliche Erwahnung Wolfs Er starb unverheiratet Die Grafschaft Eberstein blieb geteilt bis sie nach weiteren Wirren 1803 vollstandig von Baden ubernommen wurde nbsp Der Grafensprung Fresko von Jakob Gotzenberger in der Trinkhalle Baden Baden 1844 Rezeption BearbeitenDer Uberfall auf Eberhard den Greiner wurde 1815 von Ludwig Uhland in seinem Gedicht Der Uberfall im Wildbad beschrieben 2 Dabei stellte Uhland wie andere Autoren des 19 Jahrhunderts die Angreifer als Mitglieder des Schleglerbunds dar Die neuere Geschichtsschreibung bestreitet diese direkte Verbindung 3 Um die Figur Wolf von Eberstein ranken sich auch mehrere Sagen Die bekannteste ist die Sage vom Grafensprung der zufolge Wolf sich vor den wurttembergischen Belagerern durch einen verwegenen Ritt aus der Burg Neueberstein und einen Sprung mit dem Pferd von den Felsen am Burgberg in die Murg rettete Der Felsen tragt noch heute den Namen Grafensprung Die Sage wird in einem der Wandgemalde an der Baden Badener Trinkhalle dargestellt August Kopisch brachte sie in Gedichtform Nach Wolf von Eberstein sind in Muggensturm eine Strasse und eine Mehrzweckhalle benannt Literatur BearbeitenRainer Hennl Gernsbach im Murgtal Strukturen und Entwicklungen bis zum Ende des badisch ebersteinischen Kondominats im Jahre 1660 W Kohlhammer Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 17 019480 9 S 85 89 Cornelia Zorn Die Ebersteiner 2 Auflage Badnerbuch Verlag Rastatt 2012 ISBN 978 3 9814564 2 4 S 86 96 Karl Konrad Finke Das Attentat auf Graf Eberhard II von Wurttemberg Der Uberfall im Wildbad 1367 In Schwabische Heimat Jg 67 2016 S 286 294 Mit Nachweis zeitgenossischer Urkunden und Grafik des Anmarschweges von Burg Straubenhardt aus Urkunden zum Uberfall im Wildbad 1367 BearbeitenJohann Friedrich Bohmer Die Regesten des Kaiserreichs unter Kaiser Karl IV 1346 1378 hrsg von Alfons Huber Innsbruck 1877 S 407Urkundenbuch der Stadt Strassburg Band 5 Politische Urkunden von 1332 bis 1380 bearb von Hans Witte und Georg Wolfram Strassburg 1896 Nr 761 841 952 1080Anmerkungen Bearbeiten Hennl Gernsbach im Murgtal S 88 schreibt wohl 1396 unter Bezug auf Georg Heinrich Krieg von Hochfelden Geschichte der Grafen von Eberstein in Schwaben Hasper Karlsruhe 1836 S 86 f Dort heisst es dazu im Anschluss an die Schilderung der letzten urkundlichen Erwahnung 1395 Wahrscheinlich starb er bald darauf vgl Ludwig Uhland Der Uberfall im Wildbad bei Wikisource Hennl Gernsbach im Murgtal S 85Normdaten Person GND 1019684925 lobid OGND AKS VIAF 231962947 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolf von EbersteinALTERNATIVNAMEN Graf Wolf von Eberstein Wolfram von EbersteinKURZBESCHREIBUNG deutscher Adliger Gegenstand von SagenGEBURTSDATUM um 1340STERBEDATUM um 1396 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolf von Eberstein amp oldid 237444771