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Der Wissbach oder der Wissenbach 5 ist ein rund neun Kilometer langer Fluss im Schweizer Kanton Appenzell Ausserrhoden und Grenzfluss im Kanton St Gallen Wissbach WissenbachDer Wissbach unterhalb der SchwanbergbruckeDer Wissbach unterhalb der SchwanbergbruckeDatenGewasserkennzahl CH 11052Lage Schweizer Mittelland Schweiz Kanton Appenzell Ausserrhoden Kanton St Gallen Flusssystem RheinAbfluss uber Glatt Thur Rhein NordseeQuelle Risiwald bei Schwellbrunn47 21 0 N 9 14 54 O 47 35 9 2482 955Quellhohe ca 955 m u M 1 Mundung bei der Tobelmuhle nach dem Wissbachtobel in die Glatt47 398 9 2326 618 Koordinaten 47 23 53 N 9 13 57 O CH1903 735420 251234 47 23 53 N 9 13 57 O 47 398 9 2326 618Mundungshohe 618 m u M 2 3 Hohenunterschied ca 337 mSohlgefalle ca 36 Lange 9 4 km 4 Einzugsgebiet 17 86 km 3 Abfluss 3 AEo 17 86 km an der Mundung MQMq 500 l s28 l s km Der Wissbach beginnt westlich von Schwellbrunn Nach Degersheim befindet sich das Wissbachtobel bzw die Wissbachschlucht Dieses Tobel ist einerseits beliebtes Ausflugsziel anderseits charakteristisch fur sich dort befindliche Kleinkraftwerke aus der Fruhzeit der Elektrizitatsgewinnung Am Ende des Tobels mundet der Wissbach in die Glatt Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Verlauf 1 1 1 Quellgebiet bis Kantonsgrenze 1 1 1 1 Quellgebiet 1 1 1 2 Untere Muli Wissbachviadukt 1 1 1 3 Talmuhle Wissweiher 1 1 2 Wissbachtobel 1 1 2 1 Kraftwerk Haslenmuhle und Wehr Wisssee 1 1 2 2 Kraftwerk Schwanberg und Wehr Studliweiher 1 1 2 3 Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung 1 1 2 4 Schwanbergbrucke 1 1 2 5 Mundungsgebiet 1 2 Einzugsgebiet 1 3 Zuflusse 2 Hydrologie 3 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenVerlauf Bearbeiten In Klammern jeweils die Kilometrierung des Wissbachs km 0 Einmundung in die Glatt 6 Quellgebiet bis Kantonsgrenze Bearbeiten Quellgebiet Bearbeiten Schwellbrunn liegt auf einem schmalen Hugelrucken Das Wasser ostlich des Hugelruckens wird durch die dort entstehende Glatt aufgesammelt dasjenige westlich des Ruckens durch den Wissbach Das Einzugsgebiet des Wissbachs umfasst dabei auch den Truppenubungsplatz Hintere Au 47 35174 9 22161 Hinteraubach Mundung bei km 6 63 47 35973 9 22628 und das Rippistal 47 3557 9 21192 nordlich der Hochwacht Rippistalbach Mundung bei km 6 01 47 36315 9 2222 Untere Muli Wissbachviadukt Bearbeiten nbsp SOB Re 456 auf dem WissbachviaduktIn grossen Teilen begleitet die Kantonsstrasse Schwellbrunn Degersheim bis Untere Muli bei ca km 5 3 47 36859 9 22212 den sich in einem Talkessel befindlichen Wissbach ca km 8 5 ehe die Strasse hinauf in Richtung Degersheim abwendet Bei Untere Muli befindet sich das gleichnamige Gasthaus Untere Muhle ein Kulturgut regionaler Bedeutung Etwas weiter unten befindet sich der 1910 fertiggestellte 289 5 Meter lange und 63 Meter hohe Wissbachviadukt ursprunglich Weissenbachviadukt eine Steinbogenbrucke aus vor Ort gebrochenen Steinen km 4 35 47 3752 9 22035 Die Brucke ist Teil der Bahnstrecke Wattwil nach Herisau im Eigentum der SOB 7 Talmuhle Wissweiher Bearbeiten Kurz vor der Kantonsgrenze 8 unweit der Talmuhle 47 38539 9 21966 und der Brucke km 2 88 47 38446 9 21875 der Kantonsstrasse zwischen Degersheim und Herisau befindet sich der Wissweiher 9 km 3 03 2 92 47 38395 9 21894 sowie die zugehorige Talsperre heute im Besitze der Irdel aus Baar zur Stromproduktion 10 Kurz danach mundet der Talbach welcher das Wasser der Ostseite Degersheims aufsammelt in den Wissbach km 2 73 47 38585 9 22078 Die Anlage wurde um 1700 erstmals urkundlich erwahnt aufgrund eines Brandes im Staatsarchiv des Kantons St Gallen existieren zugehorige Unterlagen nicht mehr Die dort vorhandene ungefahr vier Meter hohe Felsrippe wurde mit einer Mauer leicht erhoht Das Wasser wurde linksseitig ausgeleitet und zu einem Becken gefuhrt welches als Badeanstalt genutzt wurde Zusatzlich wurde noch ein Teil des Talbaches in dieses Becken eingeleitet Von diesem Becken wurde das Wasser in einer kurzen Druckleitung zur Muhle von J Meier Talmuhle gefuhrt Dieser Zustand ist auf der Erhebung der Wasserrechte im Kanton St Gallen von 1898 so dargestellt 11 Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde die Talmuhle von den Herren Frischknecht und Gerschwiler ubernommen Im Mai 1925 legten sie ein Projekt zur Erneuerung der Kraftwerksanlage vor Dieses sah eine Erhohung der bestehenden Staumauer und eine direkte Fuhrung des Betriebswassers entlang des Wissbaches mit genieteten Stahlrohren ins Muhlengebaude vor Dies entspricht dem per 2020 vor Ort erkennbaren Zustand 2005 wurde das Wasserrecht der Talmuhle geloscht Der Stauweiher wurde 2010 konkursamtlich versteigert 2020 21 wurde die ehemalige Kraftwerksanlage gesamterneuert und reaktiviert Wissbachtobel Bearbeiten Das Wissbachtobel auch Wissbachschlucht Wissenbachtobel Wissenbachschlucht mit seinen steilen Nagelfluhwanden beginnt bei der Einmundung des Talbachs Von der Talmuhle aus fuhrt der Regionale Wanderweg 22 Kulturspur Appenzellerland entlang des Wissbachtobels und durch die Zeugen der Fruhzeit der Elektrizitatsgewinnung 12 In diesem Abschnitt sind mehrere Wasserfalle vorhanden und an Feuerstellen steht fur Ausflugler gespaltenes Holz bereit 13 Kraftwerk Haslenmuhle und Wehr Wisssee Bearbeiten Zum Betrieb der Haslenmuhle in Gossau wurde auf Hohe Egg ein kunstlicher Weiher von 92 Aren aufgestaut dem Wisssee 9 bei ca km 2 0 47 3879 9 22613 Die zugehorige 150 Meter lange Druckleitung weist eine Fallhohe von 27 21 Metern auf Das anschliessende Turbinenhaus bei ca km 1 85 47 38735 9 22846 wurde in eine halbmondformige Hohle im Tobel hineingebaut Die dort erzeugte elektrische Energie wurde durch eine drei Kilometer lange oberirdische Stromleitung zur Haslenmuhle ubertragen 14 1914 wurde die Anlage um eine zweite Turbine und eine zweite Druckleitung erganzt die bestehende Turbine wurde ersetzt Der Betrieb der Muhle wurde 1959 aufgegeben das im Besitze der Mullereifamilie Klingler befindliche Kraftwerk gehort seit 2005 der Bieri Energie in Baar der dort erzeugte Strom wird ins Gossauer Netz eingespeist Der zugehorige Weiher ist zu einem grossen Teil verlandet Die Turbinenstation in der Hohle gilt als Industriedenkmal 14 Der Fussweg verlauft in diesem schluchtartigen Abschnitt in einer gedeckten Holztreppe hinunter 15 Kraftwerk Schwanberg und Wehr Studliweiher Bearbeiten Kurz vor der Schwanbergbrucke befindet sich ein weiteres Turbinenhaus km 0 97 47 39157 9 23263 das zum Kraftwerk Schwanberg gehort Der zugehorige aufgestaute damals funf Hektar grosse Weiher heute 2 92 ha 16 wird als Studliweiher ca km 1 5 1 1 47 39 9 233 bezeichnet Benannt ist der Weiher nach dem Fabrikanten und Sagewerksbesitzer Johann Ulrich Studli 1863 1956 Trotz der Einspruche Robert Klinglers des Kraftwerks Haslenmuhle weiter oben und Victor Eberles Betreiber des Kraftwerks Kressbrunnenmuhle und der zugehorigen Talsperre Buchholz auf Grund der grossen Dimension und der befurchteten Nachteile fur sie selbst Geschiebe Wasserruckhaltung erhielt Studli 1890 eine Konzession die bis ins Jahr 1966 galt Gebaut wurde das Kraftwerk 1917 17 Die Staustufe hatte eine Hohe von 15 Metern 1960 wurde das Kraftwerk in das Unternehmen Studli Holz integriert 2003 wurde die Anlage auf Grund des Sanierungsbedarfs in Folge der Talsperrenverordnung 1989 von der Vereinigung Appenzeller Energie zu einem symbolischen Preis von der Firma Studli Holz ubernommen 18 14 Da die Stromproduktion des fur 1 3 Millionen Franken sanierten Kraftwerks unter den Erwartungen lag wurde dieses fur 500 000 Franken an die SAK weiterverkauft 2016 ging das Kraftwerk im Rahmen einer Portfoliobereinigung an die auf Wasserkraftwerke spezialisierte IDREL SA in Baar uber Die Konzession lauft bis 2026 Anschliessend steht eine weitere Sanierung an 17 Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung Bearbeiten Durch das Geschiebe entstand im Bereich des Weihers beidseits der Kantonsgrenze die Auenlandschaft der Wissenbachschlucht ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung 19 16 Das Turbinenhaus ist ein Kulturgut von regionaler Bedeutung Schwanbergbrucke Bearbeiten nbsp SchwanbergbruckeDie 1782 errichtete 23 Meter lange Schwanbergbrucke km 0 95 47 39174 9 23251 ist eine gedeckte Stabpolygonbrucke aus Tannenholz fur Fussganger sie verbindet den Flawiler Ortsteil Egg mit dem Herisauer Ortsteil Schwanberg und ist Teil des Wanderwegs Die Hohe uber Wasser betragt 23 Meter Eine erste Brucke ist bereits 1534 1537 dokumentiert 1615 wurde eine neue aufgestellt die 1782 durch die heutige ersetzt worden ist 20 Die Brucke war fur Egg insofern bedeutend dass sie die Landstrasse von St Gallen und Herisau her dorthin bildete 13 Die Brucke ist ein Kulturgut von regionaler Bedeutung im Kanton Appenzell Ausserrhoden und im Kanton St Gallen Mundungsgebiet Bearbeiten Zu Tobelmuli wo der Wissbach in die Glatt mundet fuhren Wanderwege von Egg und von Schwanberg aus Von dort aus fuhren Wanderwege zur Ruine Helfenberg und nach Gossau sowie ein Pfad zur Salpeterhohle Einzugsgebiet Bearbeiten Das 17 86 km grosse Einzugsgebiet des Wissbachs liegt im Schweizer Mittelland und wird durch ihn uber die Glatt die Thur und den Rhein zur Nordsee entwassert Es besteht zu 41 7 aus Bestockter Flache zu 50 6 aus Landwirtschaftsflache und zu 7 1 aus Siedlungsflache und zu 0 6 aus unproduktiven Flachen Die Flachenverteilung Die mittlere Hohe des Einzugsgebietes betragt 838 8 m u M die minimale Hohe liegt bei 625 m u M und die maximale Hohe bei 1086 m u M 21 Zuflusse Bearbeiten Aufgelistet sind Zuflusse die einen Namen haben 6 Stofelbach R km 8 31 Hotzibach R km 7 65 Sagebach L km 7 23 Hinteraubach R km 6 63 Rippistalbach R km 6 01 Vorderaubach L km 5 79 Dietenbergbach L km 4 78 Mattbach L km 3 78 Talbach R km 2 73 der Talbach sammelt das Wasser der Ostseite Degersheims auf und mundet bei der Talmuhle an der Kantonsgrenze Bachwisbachli R Wannenbach L Sackbodenbach L Hengelenbachli L Mulibachli L Schollenbach R km 2 46 Sangenbach L km 1 41 Wolfenswilbach R Ergetenbach L km 1 15 Schwanbergbach West L km 0 52 Hydrologie BearbeitenBei der Mundung des Wissbachs in die Glatt betragt seine modellierte mittlere Abflussmenge MQ 500 l s Sein Abflussregimetyp ist pluvial superieur 22 und seine Abflussvariabilitat 23 betragt 24 Der modellierte monatliche mittlere Abfluss MQ des Wissbachs in l s 24 Einzelnachweise Bearbeiten Ansicht Quelle auf Gewassernetz 1 10000 GN10 SG AR AI auf geoportal ch Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung Hinweise a b c Modellierter mittlerer jahrlicher Abfluss In Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewasser Teileinzugsgebiete 2 km Abgerufen am 7 September 2017 Ansicht Quelle auf Gewassernetz 1 10000 GN10 SG AR AI auf geoportal ch Filter Kilometrierung einschalten Siegfriedkarte ab Erstausgabe 1883 bis finale Ausgabe 1944 Weissenbach Landeskarte der Schweiz ab Erstauflage 1953 mdal Wissenbach seit Gesamtnachfuhrung 1989 Wissbach Andere Quellen sind bezuglich Wissbach und Wissenbach uneinheitlich a b Entsprechende Angaben entstammen der Karte GN10 Gewassernetz der Kantone St Gallen und beider Appenzell einsehbar in geoportal ch Kanton SG Layer GN10 Filter Kilometrierung Michael Hug Versteckte Eleganz im Tobel In St Galler Tagblatt 2 August 2012 abgerufen am 16 Dezember 2019 Kantonsgrenze ist hier ein geografischer Name fur einen Weiler in Herisau an der Kantonsgrenze zum Kanton St Gallen a b Name gemass GIS Informationssystem Layer Gewassernetz der Kantone St Gallen und beider Appenzell GN10 in geoportal ch Zita Meienhofer Bewilligt Wieder Strom von der Talmuhle In St Galler Tagblatt 11 April 2017 abgerufen am 16 Dezember 2019 Die entsprechenden Unterlagen befinden sich im Staatsarchiv des Kantons St Gallen schweizmobil ch a b Wyssbachschlucht In Gemeinde Flawil Abgerufen am 16 Dezember 2019 Schweizer Hochdeutsch a b c Glattkommission Hrsg Die genutzte Glatt 2010 S 4 7 ueseriglatt ch PDF Die genutzte Glatt Memento des Originals vom 13 Mai 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ueseriglatt ch Idylle in der Schlucht In St Galler Tagblatt 16 August 2012 abgerufen am 16 Dezember 2019 a b Wissenbachschlucht In BAFU Hrsg Bundesinventar der Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung 2017 admin ch PDF a b Herisau Schwanberg ist 100 Jahre alt In St Galler Tagblatt 18 Juli 2017 abgerufen am 19 Dezember 2019 Wasserkraftwerk Schwanberg Ausgangslage und Sanierung Appenzeller Energie abgerufen am 16 Dezember 2019 AR118 Wissenbachschlucht Naturinfo abgerufen am 16 Dezember 2019 Schwanbergbrucke Herisau AR In Swiss Timber Bridges Abgerufen am 16 Dezember 2019 Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewasser Wissbach Martin Pfaundler Rolf Weingartner Robert Diezig Versteckt hinter den Mittelwerten die Variabilitat des Abflussregimes In Hydrologie und Wasserbewirtschaftung HyWa Jg 50 Heft 3 2006 S 116 123 hier Tabelle auf S 119 Download PDF 3 2 MB abgerufen am 31 August 2020 Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3 2006 Abgerufen am 30 August 2020 Die Abflussvariabilitat beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjahrigen mittleren Abflusswert Mittlere Abflusse und Abflussregimetyp fur das Gewassernetz der Schweiz Wissbach Bundesamt fur Umwelt BAFU Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wissbach Glatt amp oldid 231414884