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Wir selbst Eigenschreibweise wir selbst war eine zwischen 1979 und 2002 herausgegebene deutsche Zeitschrift Sie bezeichnete sich selbst als nationalrevolutionar ausgerichtet und zahlte zu den Sprachrohren der Neuen Rechten Seit 2020 existiert ein gleichnamiges Nachfolgeprojekt als Internetmedium Seit 2022 gibt es mit den Ausgaben Nr 52 und 53 auch wieder Printversionen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausrichtung 3 Autoren 4 Interviewpartner 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Grundung der Wir selbst geht auf das Jahr 1978 zuruck Siegfried Bublies 1953 damals Mitglied der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands NPD und stellvertretender Landesvorsitzender der rheinland pfalzischen Jungen Nationaldemokraten JN versuchte zunachst seine Partei auf einen grunen Kurs zu bringen und grundete 1978 mit weiteren JN Mitgliedern die Grune Zelle Koblenz 1 mit dem Ziel auf den Parteibildungsprozess der Grunen Einfluss zu nehmen 2 Die nationalrevolutionar ausgerichtete Zelle gab als Organ die Grune Fahne heraus Im Sommer 1979 verliessen Bublies und seine Mitstreiter der Grunen Zelle die NPD und grundeten im Dezember 1979 die Zeitschrift Wir selbst 3 Der Titel war die deutsche Ubersetzung des Namens der irisch republikanischen Partei Sinn Fein 4 Siegfried Bublies war Herausgeber und leitender Redakteur der zweimonatlichen Zeitschrift die zunachst mit dem Untertitel Zeitschrift fur Nationale Identitat erschien Von Mai Juni 1983 bis November 1986 lautete der Untertitel Zeitschrift fur nationale Identitat und internationale Solidaritat ab Ausgabe 1 1987 bis 3 4 1990 Zeitschrift fur Politik und Kultur und seit der Ausgabe 1 1991 bis zur letzten Ausgabe 1 2002 erneut in einer Variation als Zeitschrift fur nationale Identitat Sitz der Zeitschrift war bis 1997 Koblenz ab 1998 Schnellbach Sitz des Siegfried Bublies Verlags Wir selbst hatte einen Umfang von zirka 40 Seiten und erschien zeitweise unregelmassig mit einer Auflage von etwa 4 000 Exemplaren Der Redaktion gehorten neben Siegfried Bublies unter anderem Gerhard Quast Roland Wehl Elfriede Fink und Marcus Bauer an die zum Teil unter Pseudonymen Artikel veroffentlichten Seit 2004 existiert ein Nachfolgeprojekt mit dem Namen Volkslust 5 Im Jahr 2020 wurde der alte Name vom Internet Nachfolgemedium wir selbst com wiederbelebt Ausrichtung BearbeitenDie vom Werk Henning Eichbergs beeinflusste Wir selbst sah sich selbst in der Tradition der historischen Nationalrevolutionare und versuchte ausdrucklich sowohl in die demokratische Rechte als auch in die demokratische Linke hineinzuwirken bzw einen Bruckenschlag zur linken Protestbewegung zu erreichen 4 Einige Autoren wie Baldur Springmann stammten aus der Okologiebewegung der 1970er Jahre orientierten sich aber im Gegensatz zur Mehrheit politisch rechts bis rechtsextrem Zu den Themen der Zeitschrift gehorten Okologie Regionalismus Kapitalismuskritik und Befreiungsnationalismus In dem Blatt wurde ein Sonderweg zwischen Kapitalismus und Kommunismus propagiert Ihrer antiwestlichen Einstellung lag die These von der Verdrangung der Volkskulturen durch den US amerikanischen Neokolonialismus zugrunde siehe auch Antiamerikanismus 6 In den 1980er Jahren fiel die Zeitschrift insbesondere durch ihre engen Bindungen zum libyschen Revolutionsfuhrer Muammar al Gaddafi auf der ihr 1983 ein langes Interview gab Daneben arbeitete sie auch mit anderen Zeitschriftenprojekten wie Zeitenwende und vor allem der Jungen Freiheit zusammen 6 Autoren BearbeitenAutoren die in der Wir selbst publizierten Bezeichnungen ubernommen von der Website der Zeitschrift 7 Herbert Ammon SPD Rudolf Bahro Philosoph prominenter DDR Dissident Horst Mahler Publizist Frank Bockelmann Publizist Joseph Beuys Kunstler Peter Brandt Sohn des fruheren Bundeskanzlers und Prof fur Neuere Geschichte in Hagen Konrad Buchwald Professor Paulus Buscher Edelweisspirat im Dritten Reich Haftling im Jugend KZ Koln Ehrenfeld nach 1945 Mitbegrunder der VVN Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Wolf Deinert Schriftsteller DDR Dissident Hellmut Diwald Historiker Peter Dudek Antifaschismusforscher Irenaus Eibl Eibesfeldt Verhaltensforscher Professor und langjahriger Mitarbeiter des Max Planck Instituts fur Verhaltensphysiologie Henning Eichberg Kultursoziologe lehrte in Danemark Ernst Elitz Fernsehmoderator Hans Magnus Enzensberger Schriftsteller Siegmar Faust Schriftsteller ehemaliger DDR Haftling Bernhard Friedmann ehemaliger CDU Bundestagsabgeordneter Friedrich Karl Fromme ehemaliger FAZ Redakteur Walter Grab israelischer Historiker Herbert Gruhl ehemaliger Bundesvorsitzender der ODP Sebastian Haffner Publizist Agnes Heller ungarische Philosophin Eike Hennig Politikwissenschaftler Wolli Herber ehemaliger Kulturdezernent und Stadtrat in Wiesbaden SPD Gertrud Hohler Literaturwissenschaftlerin Unternehmensberaterin Janosch Kinderbuchautor Gerd Klaus Kaltenbrunner Philosoph und Schriftsteller Gunter Kiessling General a D Freya Klier Autorin und Regisseurin Mitbegrunderin der Friedensbewegung in der DDR Arno Klonne SPD Detlev Kuhn ehemaliger Prasident des Gesamtdeutschen Institutes Reiner Kunze Lyriker Peter Joachim Lapp Deutschlandfunk Jochen Loser Generalmajor der Bundeswehr Gunter Maschke Schriftsteller fruher Subversive Aktion und SDS Alfred Mechtersheimer Ex Mitglied des Bundestages fur die Fraktion der Grunen Lennart Meri Staatsprasident der Republik Estland ab 1992 Gunther Nenning Fernsehmoderator und Schriftsteller Mitglied der SPO Gunter Platzdasch Jurist Journalist 1986 1990 im Mitarbeiterverzeichnis Impressum Sieghard Pohl DDR Oppositioneller Maler Graphiker Publizist Otfried Preussler Kinderbuchautor Bernd Rabehl Professor ehemaliger SDS Aktivist Johann Scheringer Fraktionsvorsitzender der PDS Fraktion des Landtages in Mecklenburg Vorpommern Richard Schroder SPD fruher Fraktionschef der SPD in der letzten DDR Volkskammer Prof an der Theologischen Fakultat der Humboldt Universitat in Berlin Theodor Schweisfurth SPD 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S 239 Peter Guggemos Politische Einstellungen von Republikaner WahlerInnen Das Angebot der Partei und die politische Nachfrage Ergon Verlag 2000 S 92 Franz Gress Hans Gerd Jaschke Klaus Schonekas Neue Rechte und Rechtsextremismus in Europa Bundesrepublik Frankreich Grossbritannien Westdeutscher Verlag 1990 S 264 a b Gideon Botsch Die extreme Rechte in der Bundesrepublik Deutschland 1949 bis heute Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2012 S 95 Clemens Heni Deutsche Lust auf haGalil com a b Jens Mecklenburg Hrsg Handbuch Deutscher Rechtsextremismus Berlin 1996 S 435 f apabiz de a b http www bublies verlag de contents de d205 html Normdaten Werk GND 4604830 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wir selbst amp oldid 236753840