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Dieser Artikel befasst sich mit dem Rechtswissenschaftler Wolfgang Seiffert Zu anderen Personen siehe Wolfgang Seifert Wolfgang Seiffert 18 Juni 1926 in Breslau 15 Januar 2009 in Hamburg war ein deutscher Jurist und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Krieg und FDJ 2 Gefangnis 3 Studium und Professur in der DDR 4 Aussiedlung in die Bundesrepublik 5 Schriften Auswahl 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseKrieg und FDJ BearbeitenAls Sohn eines Steuerrevisors wurde er noch 1944 als Gymnasiast Kriegsfreiwilliger der Kriegsmarine und geriet im Jahr 1945 in sowjetische Gefangenschaft Von 1947 bis 1948 besuchte er die Antifa Schule Nr 2041 in der Nahe von Gorki 1 Ende 1949 wurde er aus der Gefangenschaft in die Bundesrepublik Deutschland entlassen Dort betatigte er sich von 1950 bis 1953 als hauptamtlicher Funktionar der sozialistischen FDJ Im Jahre 1950 wurde er auch Mitglied der KPD Bei der von der FDJ herausgegebenen Zeitschrift Junges Deutschland betatigte er sich als Chefredakteur Er war auch an der Organisation des Deutschlandtreffens der Jugend in Ost Berlin im Jahre 1950 beteiligt Gefangnis BearbeitenAls im Jahre 1951 die FDJ in der Bundesrepublik verboten wurde ubernahm er eine Position als Funktionar der KPD Er hielt allerdings weiterhin Kontakte zum Zentralrat der FDJ in Ost Berlin so dass er am 16 Marz 1953 verhaftet wurde 2 Ihm wurden Geheimbundelei Staatsgefahrdung und Hochverrat vorgeworfen Nach zweijahriger Untersuchungshaft verurteilte ihn der Bundesgerichtshof im Juni 1955 zu einer Gefangnisstrafe von vier Jahren Im Marz des Jahres 1956 gelang ihm die Flucht aus dem Gefangnis in Anrath 1 Studium und Professur in der DDR BearbeitenEr ging anschliessend in die DDR wo er die noch ausstehende Prufung zum Abitur nachholte In Ost Berlin betatigte er sich in der Jugendabteilung beim Parteivorstand der KPD Danach wurde er Mitglied der SED und nahm ab 1956 ein Studium der Rechtswissenschaften mit dem Hauptanteil Volkerrecht an der Humboldt Universitat HU auf das er 1959 beendete Am 24 April 1963 erlangte er die Promotion zum Dr jur mit dem Thema Die sogenannte freiwillige Schlichtung im westdeutschen Arbeitsrecht als Machtmittel der Monopole zur Entwaffnung der Gewerkschaften Anschliessend nahm er eine Tatigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut fur Erfinder und Urheberrecht an der Humboldt Universitat auf Am 12 Januar 1967 habilitierte er mit einer Arbeit zum Thema Internationale Rechtsprobleme der Nutzung wissenschaftlich technischer Ergebnisse durch Dritte wobei Gerhard Felge Mitautor war Es folgte eine Berufung als Professor mit Lehrauftrag an das Institut fur auslandisches Recht und Rechtsvergleichung an der Deutschen Akademie fur Staats und Rechtswissenschaft in Potsdam Babelsberg Im Jahre 1969 wurde er vom Bundesprasidenten Gustav Heinemann begnadigt da er noch einen Rest der Gefangnisstrafe im Strafregister hatte 2 Da er Erich Honecker noch von seiner politischen Tatigkeit in der FDJ her kannte wurde er dessen Berater Weitere Funktionen waren die Mitgliedschaft in der Juristischen Kommission des RGW als Richter am Schiedsgericht an der Kammer fur Aussenhandel der DDR und Vizeprasident der Gesellschaft fur Volkerrecht in der DDR Aussiedlung in die Bundesrepublik Bearbeiten nbsp GrabstatteEtwa ab 1974 als in der Verfassung der DDR der Bezug zur Einheit Deutschlands geandert wurde kamen bei ihm Zweifel an den Zielen der SED in der Deutschlandpolitik auf 3 Als sich ihm 1976 eine Moglichkeit bot an der Universitat Kiel Gastvorlesungen abzuhalten gab ihm Erich Honecker im Dezember 1977 die Erlaubnis dazu Seiffert siedelte im Februar 1978 mit seiner Familie nach Kiel um Seine Mitgliedschaft in der SED endete damit wobei er auch aus allen Amtern in der DDR ausschied Sein Nachfolger als Direktor des Instituts fur auslandisches Recht und Rechtsvergleichung an der Deutschen Akademie fur Staats und Rechtswissenschaft wurde Fritz Enderlein 1929 in Einsiedel seit 1967 Professor fur Internationales Wirtschaftsrecht an dem im selben Jahr gegrundeten Institut 4 Im Jahre 1980 wurden Seiffert der Professorentitel der DDR und alle Auszeichnungen der DDR aberkannt 2 In den folgenden Jahren setzte er sich in Veroffentlichungen und in Organisationen fur die Einheit Deutschlands ein In Kiel leitete er bis 1994 das Institut fur Osteuropaisches Recht an der Universitat Kiel danach war er Generalsekretar des Zentrums fur Deutsches Recht in Moskau Wolfgang Seiffert verstarb im Alter von 82 Jahren in Hamburg und wurde auf dem dortigen Friedhof Tonndorf beigesetzt Schriften Auswahl BearbeitenBonner Notstandsgesetze contra Arbeiterrechte Gutachten zur Frage der Auswirkungen der Bonner Notstandsgesetzgebung auf die Rechte der westdeutschen Werktatigen und ihrer Gewerkschaften sowie das westdeutsche Arbeitsrecht Berlin 1967 Die Anwendung des Rechts der DDR durch auslandische Gerichte Potsdam Babelsberg 1969 Okonomische und rechtliche Grundlagen internationaler Lizenzbeziehungen mit Gerhard Felge Potsdam Babelsberg 1973 Internationale Lizenzvertrage Potsdam Babelsberg 1973 Fragen der weiteren Entwicklung des wissenschaftlich technischen Rechtsschutzes unter den Bedingungen der sozialistischen Wirtschaftsintegration Materialien des Internationalen Symposiums in Rostock vom 15 bis 19 Jan 1973 Potsdam Babelsberg 1973 Grundriss des osterreichischen Handelsrechts Berlin 1973 Sozialistische okonomische Integration Rechtsfragen Berlin 1974 Rechtsfragen der Aussenbeziehungen des Rates fur Gegenseitige Wirtschaftshilfe RGW Gottingen 1975 Das System rechtlicher Regelung der sozialistischen okonomischen Integration Grundriss Berlin 1976 Deutsche und DDR Burger zur Problematik der Staatsangehorigkeit zwischen den beiden deutschen Staaten Koln 1978 Das Seehandelsschiffahrtsgesetz der DDR Hamburg 1978 Das Rechtssystem des RGW eine Einfuhrung in das Integrationsrecht des COMECON Baden Baden 1982 Wirtschaftsrecht der DDR Berlin 1982 Aussenwirtschaftsrecht der DDR Berlin 1983 Kann der Ostblock uberleben der Comecon und die Krise des sozialistischen Wirtschaftssystems Bergisch Gladbach 1983 Die SED und die deutsche Frage Analysen eines Zeitzeugen Hamburg 1984 Wirtschaftsrecht der DDR Erganzungsband Berlin 1985 Nation Deutschland Wiesbaden 1985 Das ganze Deutschland Perspektiven der Wiedervereinigung Munchen 1986 Bilanz Probleme und Perspektiven der Deutschen Frage 12 Beitrage zur Deutschen Frage Kiel 1986 Die Deutschen und Gorbatschow Chancen fur einen Interessenausgleich Erlangen 1989 Abschied von der Weltrevolution das Ende des Stalinismus und die Zukunft Europas Erlangen 1989 Die Schalck Papiere DDR Mafia zwischen Ost und West die Beweise mit Norbert Treutwein Wien 1991 Selbstbestimmungsrecht und deutsche Vereinigung das Selbstbestimmungsrecht einer geteilten Nation Baden Baden 1992 Praktische Fragen der Vertragsgestaltung mit Russland und der Ukraine mit Ulrich Zeltel Heidelberg 1993 Anerkennung und Vollstreckung auslandischer Entscheidungen in Osteuropa Munchen 1994 Wladimir W Putin Wiedergeburt einer Grossmacht Munchen 2000 Selbstbestimmt ein Leben im Spannungsfeld von geteiltem Deutschland und russischer Politik Graz 2006Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wolfgang Seiffert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Genosse wir brauchen dich Der Spiegel 15 Mai 1978 Held der DDR Gesprach mit dem Autor Wolfgang Seiffert Deutschlandfunk 9 Oktober 2006 Litwinenko das Grundgesetz und die Doppelte Moral Aktionsforum Recht und Eigentum e V 23 Juli 2007 Wolfgang Seiffert Nachruf und Abbildung Thema Wolfgang Seiffert Artikel und Hintergrunde Der Spiegel abgerufen am 8 April 2017Einzelnachweise Bearbeiten a b Michael Herms Seiffert Wolfgang In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 a b c Gabriele Baumgartner Hrsg Biographische Handbuch der SBZ DDR 1945 1990 Band 2 Munchen 1997 S 851 Fy Wolfgang Seiffert gestorben Frankfurter Allgemeine Zeitung 20 Januar 2009 Dirk Breithaupt Rechtswissenschaftliche Biographie DDR 1993 S 231 Enderlein Fritz DNB 940131013Normdaten Person GND 12231235X lobid OGND AKS LCCN n83058700 VIAF 73956550 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seiffert WolfgangKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und HochschullehrerGEBURTSDATUM 18 Juni 1926GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 15 Januar 2009STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Seiffert amp oldid 239229143