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William de Vere um 1120 24 Dezember 1198 in unsicher Hereford war ein anglonormannischer Geistlicher Ab 1186 war er Bischof von Hereford Bekannt wurde er dazu als Forderer der anglonormannischen Literatur Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Herkunft und Aufstieg als Geistlicher 1 2 Kanoniker in Essex und in Waltham 1 3 Reise ins Heilige Land 1 4 Bischof von Hereford 1 5 Forderer von Dichtung und Literatur 2 Literatur 3 WeblinksBiographie BearbeitenHerkunft und Aufstieg als Geistlicher Bearbeiten William de Vere war ein jungerer vermutlich der vierte Sohn von Aubrey II de Vere dem Chamberlain von Konig Heinrich I und von dessen Frau Alice de Clare William wuchs am Konigshof auf wo wohl Konigin Adelheid die selbst eine Forderin von franzosischer Dichtung war sein Interesse an anglonormannischer Dichtung weckte Als jungerer Sohn erhielt er wohl eine Ausbildung zum Geistlichen und hatte beim Tod seines Vaters 1141 zumindest die niederen Weihen empfangen Eine hohere Schule besuchte er jedoch wie viele andere hohe anglonormannische Geistliche des 12 Jahrhunderts nicht Als wahrend des Thronfolgestreits zwischen Konig Stephan von Blois und der Kaiserin Matilda der sogenannten Anarchie Matilda Williams altesten Bruder Aubrey III de Vere zum Earl of Oxford erhob versprach sie William das Amt des Kanzlers Diese Zusage hielt sie jedoch nicht ein Stattdessen trat William wie schon mehrere andere junge Geistliche in den Haushalt von Erzbischof Theobald von Canterbury ein 1153 begleitete William den Erzbischof nach Colchester wo Matildas Sohn Heinrich Plantagenet mit Earl William Warenne einem Sohn des Konigs einen Ausgleich schloss Vor 1160 setzte der Erzbischof William als seinen Gesandten bei Heinrich ein der inzwischen als Heinrich II Konig geworden war 1160 reiste William zweimal nach Frankreich um dem Konig Ratschlage des Erzbischofs anlasslich der umstrittenen Wahl von Papst Alexander III zu uberbringen Kanoniker in Essex und in Waltham Bearbeiten Zwischen 1160 und 1162 wurde William Kanoniker an der Londoner St Paul s Cathedral Diese Pfrunde gab er jedoch vor 1163 zugunsten von William of Northolt wieder auf Dazu wurde William Regularkanoniker des Augustinerstifts St Osyth bei Great Bentley in Essex Das Stift von St Osyth war von seiner Mutter Alice besonders gefordert worden Vermutlich in St Osyth schrieb William eine Hagiographie der heiligen Osgyth wobei er als Vorlage eine ebenfalls im 12 Jahrhundert verfasste andere Lebensbeschreibung von Osgyth verwandte Dazu erganzte er den Text mit Bemerkungen zu sich und zu seiner Familie Das Manuskript von William ist nicht erhalten doch verfasste John Leland im 16 Jahrhundert eine Zusammenfassung Als Kanoniker in Essex wurde William scheinbar nicht in den Streit zwischen dem Konig und Erzbischof Thomas Becket oder in den bis 1172 wahrenden Konflikt zwischen seinem Bruder Aubrey de Vere und Bischof Gilbert Foliot von London verwickelt Als Suhne fur den Mord an Becket wandelte Konig Heinrich II die Kollegiatkirche von Waltham in ein Augustinerpriorat um Zu den Chorherren mit denen dieses Priorat 1177 besetzt wurde gehorte wohl auch William de Vere Bis 1182 war er am Aufbau des Priorats beteiligt Reise ins Heilige Land Bearbeiten Vielleicht schon 1178 oder von 1182 bis 1185 machte William eine Pilgerreise ins Heilige Land Sollte er 1178 das Heilige Land besucht haben gehorte er wohl zum grossen Gefolge seines Neffen William de Mandeville 3 Earl of Essex der von 1177 bis 1178 dorthin reiste Im Heiligen Land traf William wohl im Auftrag von Heinrich II Konig Balduin IV von Jerusalem sowie den lateinischen Patriarchen Auf der Ruckreise besuchte er Konstantinopel wo er eine Kopie der Epistola des Priesterkonigs Johannes erwarb In England liess er die Schrift von einem Roanz d Arundel moglicherweise Reginald oder Renault of Arundel ein Beamter von Erzbischof Roger von York ins Anglonormannische ubersetzen Bischof von Hereford Bearbeiten 1185 und 1186 diente William als koniglicher reisender Richter wobei er in zahlreichen Grafschaften Recht sprach Hochstwahrscheinlich wahrend einer Ratsversammlung in Oxford wahlte das Kathedralkapitel der Diozese Hereford William am 25 Mai 1186 zum neuen Bischof Die Wahl geschah klar auf Geheiss des Konigs Am 10 August wurde William in Lambeth zum Bischof geweiht Auch als Bischof diente er weiter als Richter Von 1192 bis 1194 war er mehrfach in den westlichen Midlands tatig dazu nahm er recht haufig an koniglichen und kirchlichen Ratsversammlungen teil Dennoch war er auch haufig in seiner Diozese Da diese an die walisischen Furstentumer grenzte empfing er haufig hochrangige Gaste die von oder nach Wales reisten Im Dezember 1186 fanden in seinem Bischofspalast Verhandlungen zwischen dem Justiciar Ranulf de Glanville und Lord Rhys dem walisischen Fursten von Deheubarth statt Im Fruhjahr 1188 war Erzbischof Balduin von Canterbury zweimal bei ihm in Hereford zu Gast als er in Wales fur die Teilnahme am Dritten Kreuzzug predigte Nach dem Bericht von Gerald von Wales der Kanoniker in Wales war war William ein grosszugiger Gastgeber Bischof Peter de Leia von St David s der auch zu seinen Gasten gehorte soll er jedoch als Schmarotzer bezeichnet haben Als Bischof setzte William mehrere Neuerungen in der Verwaltung seiner Diozese durch Seine Beamten setzten Urkunden nach Mustervorbildern auf um Benefizien und andere Rechte zu bestatigen Auch die Bewilligungen mit denen Klostern die Einkunfte aus Pfarrkirchen zugestanden wurden wurden standardisiert Dabei sorgte William dafur dass die Geistlichen die die Seelsorge in den Pfarreien ubernahmen ein regelmassiges Einkommen erhielten 1195 wandelte er die Rechte des Klosters von Cormeilles in der Normandie an drei Kirchen und einer Kapelle in seiner Diozese in eine Pfrunde an der Kathedrale von Hereford um so dass die Monche des Klosters ihre Rechte leichter verwalten konnten Davon profitierte auch sein Kathedralkapitel denn der Abt von Cormeilles der ehrenhalber Mitglied des Kapitels war durfte als seinen Vertreter einen Vikar ernennen William selbst bedachte das Kathedralkapitel mit mehreren Schenkungen Die meisten der Kanoniker die er wahrend seiner Amtszeit ernannte hatten eine theologische Ausbildung erhalten und wurden als Magister bezeichnet Zu den bekanntesten von ihnen gehorte neben Gerald von Wales dessen Freund der Dichter Simund de Freine Auf Vorschlag von Gerald von Wales kam um 1195 der spatere Bischof Robert Grosseteste in Williams Haushalt wo er jedoch noch keine Bedeutung erlangte Auch als Bischof interessierte sich William weiter fur die Entwicklung des Stiftes St Osyth und des 1184 zur Abtei erhoben Waltham St Osyth schenkte er Grundbesitz in London und am 13 Marz 1188 besuchte er Waltham Abbey wo er eine dem heiliggesprochenen Thomas Becket gewidmete Kapelle weihte Waltham schenkte er auch eine Reliquie der heiligen Osgyth Fur die Kathedrale von Hereford liess er in Limoges ein prachtiges Reliquiar mit einer Reliquie von Thomas Becket anfertigen Forderer von Dichtung und Literatur Bearbeiten In den 1180er Jahren war Herefordshire ein Zentrum der anglonormannischen Dichtung Schon Williams Vorganger Robert Foliot hatte dem Schriftsteller Walter Map eine Pfrunde an der Kathedrale verschafft In Credenhill bei Hereford lebte der Dichter Hue de Rotelande William forderte anscheinend auch Simund de Freine der Gedichte sowohl auf Anglonormannisch wie auf Latein schrieb Er verfasste eine Lebensgeschichte des heiligen Georg die auch den Kreuzzugedanken verherrlichte Moglicherweise hatte William dazu selbst von seiner Reise ins Heilige Land Vorlagen aus Lydda mitgebracht Auf Wunsch der Kanoniker der Kathedrale von Hereford verfasste Gerald von Wales um 1195 eine Lebensgeschichte des heiligen AEthelberht einen der Patrone der Kathedrale Auch dieses Werk wurde wohl von William gefordert Sicher ging auch die Einfuhrung des Festtags der heiligen Osgyth in Hereford auf William zuruck ebenso der Auftrag an einen unbekannten Autor eine neue Lebensgeschichte von Osgyth zu verfassen In dieser auf anglonormannisch geschriebenen Hagiographie vollbringt die Heilige ein Wunder an einer Frau aus Hereford Dazu beauftragte William den Augustinerchorherr Guy of Southwick fur die Geistlichen seiner Diozese ein Handbuch zum Glauben und zur Busse zu schreiben William starb am Heiligabend 1198 vermutlich in Hereford Er wurde in der Kathedrale beigesetzt wo ein Ende des 13 Jahrhunderts gefertigtes Grabdenkmal an ihn erinnert Literatur BearbeitenJulia Barrow A twelfth century bishop and literary patron William de Vere In Viator 18 1987 S 175 189 Weblinks BearbeitenJulia Barrow Vere William de d 1198 In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 2004VorgangerAmtNachfolgerRobert FoliotBischof von Hereford 1186 1198Giles de BraosePersonendatenNAME Vere William deKURZBESCHREIBUNG anglonormannischer Geistlicher Bischof von HerefordGEBURTSDATUM um 1120STERBEDATUM 24 Dezember 1198STERBEORT unsicher Hereford Abgerufen von https de wikipedia org w index php title William de Vere amp oldid 215661617