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Giles de Braose 5 Lord of Bramber auch de Briouze um 1170 17 November 1215 in Gloucester war ein englischer Geistlicher Ab 1200 war er Bischof von Hereford Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ausbildung 2 Wahl zum Bischof von Hereford 3 Tatigkeit als Bischof 3 1 Geistliche Tatigkeit 3 2 Verwicklung in den Streit seines Vaters mit dem Konig und Exil 3 3 Rolle bei der Anerkennung der Magna Carta Erbe seines Vaters und Tod 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft und Ausbildung BearbeitenGiles de Braose entstammte der anglonormannischen Familie Braose Er war einer der alteren Sohne von William III de Braose und dessen Frau Maud de St Valery Sein Vater war ein bedeutender Baron mit umfangreichen Besitzungen in Sudengland Wales Irland und der Normandie Wahrscheinlich hatte sein Vater vor 1170 geheiratet so dass Giles wahrscheinlich um 1170 geboren wurde Uber seine Jugend und Ausbildung ist nichts bekannt Moglicherweise war Master Hugh de Mapenore ein Schreiber seines Vaters sein Lehrer Nachdem Giles Bischof geworden war ernannte er Hugh zum Dekan der Kathedrale von Hereford Wahl zum Bischof von Hereford BearbeitenNachdem Johann Ohneland 1199 Konig geworden war stand der Vater von Giles hoch in der Gunst des neuen Konigs Der Konig belohnte seinen loyalen Unterstutzer indem er die Wahl von Giles zum Bischof der seit Ende 1198 vakanten Diozese Hereford durchsetzte 1 Das Kathedralkapitel hatte zunachst Walter Map zum Bischof gewahlt doch die Wahl wurde vor dem Tod von Konig Richard I nicht mehr von diesem bestatigt Das Kathedralkapitel beugte sich dann dem Wunsch des neuen Konigs und am 24 September 1200 wurde Giles in der St Catherine s Chapel in Westminster zum Bischof geweiht Mit der Wahl eines Mitglieds der Familie Braose zum Bischof von Hereford wurde die Macht der Familie in den Welsh Marches weiter gestarkt Der Konig forderte in den nachsten Jahren Giles noch weiter 1201 gewahrte er ihm das Recht in Lydbury North einen Jahrmarkt abzuhalten und 1204 erlaubte er ihm sechzehn Hirsche in den Waldern der Malvern Hills zu jagen Tatigkeit als Bischof BearbeitenGeistliche Tatigkeit Bearbeiten Braose erwies sich als aktiver Bischof Von ihm sind fast 50 Urkunden erhalten die belegen dass er seine Diozese effektiv verwaltete Auch wenn es sich bei diesen Urkunden meist um die Besetzung von kirchlichen Amtern handelte zeigen sie dass Braose uber gute Kenntnisse des Kanonischen Rechts verfugte oder zumindest entsprechend gute Ratgeber hatte Zu seinem Haushalt gehorten neben Kaplanen und einfachen Schreibern bis zu vier weitere Schreiber die den Titel Magister fuhrten Zu diesen vier Magistern gehorte Philip ein Neffe von Walter Map Neben den Aufgaben in seiner Diozese ubernahm Braose ziemlich haufig die Aufgabe als vom Papst ernannter Richter in kirchlichen Streitfallen zu entscheiden 2 Dazu zahlte unter anderem ein Streit zwischen den Klostern Llanthony Priory in Wales und Llanthony Secunda in Gloucestershire uber die Aufteilung des weit verstreuten Landbesitzes Zusammen mit den Bischofen Mauger von Worcester und Eustace von Ely versuchte Braose diesen Streit 1205 beizulegen Verwicklung in den Streit seines Vaters mit dem Konig und Exil Bearbeiten Als Bischof von Hereford war Braose auch ein wichtiger Marcher Lord der dazu seiner machtigen Familie verbunden war Deshalb wurde er in den Streit zwischen seinem Vater William de Braose und Furst Gwenwynwyn von Powys verwickelt bis dieser Streit im August 1204 durch die Vermittlung von Konig Johann beigelegt werden konnte Ab Ende 1206 begann der Konig aber Braoses Vater zu misstrauen 1208 befahl der Konig seinem Soldnerhauptmann Gerard d Athee der auch Sheriff von Herefordshire war Brecon eine Herrschaft von William de Braose in Sudwestwales zu besetzen Damit bedrohte d Athee mit seinen Soldnern auch direkt die Diozese Hereford William de Braose floh daraufhin nach Irland Ende April und Anfang Mai 1208 musste sich Giles de Braose offenbar im Gefolge des Konigs aufhalten und diente damit faktisch als Geisel Ende Mai 1208 konnte er nach Frankreich fliehen Der Konig liess daraufhin die Besitzungen der Diozese besetzen und beschlagnahmte die Einkunfte daraus fur die Krone In Frankreich schloss sich Giles de Braose anderen englischen Bischofen an die bereits wegen des uber England verhangten Interdikts in Exil gegangen waren 3 Wahrend eines Feldzugs nach Irland konnte Konig Johann 1210 Maud die Mutter von Giles de Braose und seinen altesten Bruder William gefangen nehmen Er liess sie einkerkern und bis Ende 1210 offenbar bewusst verhungern Sein Vater William de Braose konnte nach Frankreich fluchten wo er wahrscheinlich Giles aufsuchte Er starb im September 1211 in Frankreich Diese Erfahrungen fuhrten mit dazu dass Giles den walisischen Fursten Llywelyn ab Iorwerth unterstutzte als dieser 1212 ein Bundnis mit dem franzosischen Konig schloss Um seine Situation in Frankreich zu verbessern bot sich Giles den franzosischen Bischofen als Vertreter an Im Mai 1210 weihte er auf Bitte von Richard de Gerberoy dem Bischof von Amiens eine Kapelle in Saint Riquier Rolle bei der Anerkennung der Magna Carta Erbe seines Vaters und Tod Bearbeiten Nachdem Johann Ohneland sich im Mai 1213 Papst Innozenz III unterworfen hatte wurde das Interdikt aufgehoben und Braose konnte zusammen mit den anderen Bischofen nach England zuruckkehren Er erhielt die Besitzungen seiner Diozese zuruck und Ende 1213 besuchte der Konig die Bischofsstadt Hereford Er ubergab Braose die Rechte an dem Gut von Tetbury und als der Konig die Stadt verliess eskortierte Braose ihn bis Guildford Dennoch blieb das Verhaltnis zwischen dem Konig und Braose belastet Anfang 1214 forderte der Konig Braose und drei weitere Bischofe auf den Frieden einzuhalten Braose beschwerte sich daruber dass seinem jungen Neffen John der alteste Sohn seines im Kerker verhungerten Bruders William sein Erbe vorenthalten wurde Verhandlungen mit dem Konig uber die Besitzungen der Familie scheiterten im Mai 1214 4 Daraufhin vergab der Konig die Besitzungen der Familie Braose in Gloucestershire an Henry FitzCount Im Sommer schloss sich Braose der Adelsopposition gegen Konig Johann an 5 Zusammen mit Llywelyn ab Iorwerth erreichte er dass sich fast alle Marcher Lords der Adelsopposition anschlossen Nur Hugh de Mortimer blieb gegenuber dem Konig loyal weshalb die Rebellen seine Burg Cymaron Castle in Maelienydd angriffen und zerstorten Der papstliche Legat Nikolaus von Tusculum konnte aber im Oktober 1214 wahrend einer Versammlung in Wigmore den Konflikt beilegen Daraufhin schloss sich Braose wieder dem Konig In dessen Gefolge war er im Dezember 1214 in Worcester und im Januar 1215 in London Der Konig erkannte ihn schliesslich als Erben der Besitzungen seines Vaters an 6 forderte aber am 5 Marz 1215 eine Gebuhr von 6000 fur die Ubertragung des Erbes Gegen diese zu hohe Summe protestierte Braose worauf der Konig anbot seinem Hofgericht die Entscheidung zu uberlassen Braose war klar dass das Gericht nicht unparteiisch urteilen wurde und schloss sich wieder offen den Rebellen gegen den Konig an Seinem Einfluss ist es wahrscheinlich zu verdanken dass in der Magna Carta gefordert wurde Gerard d Athee des Landes zu verweisen Nachdem Furst Llywelyn am 17 Mai 1215 Shrewsbury erobert hatte schlossen sich Giles und sein Bruder Reginald ihm an Mit walisischer Unterstutzung konnten sie Brecon Hay Radnor Builth und Blaenllyfni Castle erobern die zuvor alle im Besitz ihrer Familie gewesen waren 7 Als Gegenleistung fur die Unterstutzung der Waliser verzichtete Giles auf die Herrschaft Elfael mit den lange umkampften Burgen Painscastle und Colwyn wahrend sein jungerer Bruder Reginald Gwladus Ddu eine Tochter Llywelyns heiratete 8 Dabei blieb Giles weiter in Verhandlungen mit dem Konig bis dieser eine geringere Gebuhr fur die Ubertragung des Erbes anbot Die Hohe dieser Gebuhr ist nicht uberliefert doch am 21 Oktober akzeptierte Braose die Summe mit der er die Besitzungen und Burgen der Familie sowie die Vormundschaft uber seinen Neffen John und dessen Bruder zugesprochen bekam Bevor er jedoch die Vereinbarung umsetzen konnte starb er in Gloucester 9 Er wurde in der Kathedrale von Hereford beigesetzt wo im spaten 13 Jahrhundert ein Grabdenkmal fur ihn errichtet wurde Sein Bruder Reginald ubernahm seinen Anspruch auf die Besitzungen der Familie Weblinks BearbeitenWilliam Rees BRAOSE BREOS BRAUSE BRIOUSE BREWES etc family In Dictionary of Welsh Biography The National Library of Wales Julia Barrow Briouze Giles de c 1170 1215 In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 2004 Giles de Briouze auf thepeerage comEinzelnachweise Bearbeiten Wilfred L Warren King John University of California Press Berkeley 1978 ISBN 0 520 03610 7 S 160 Gerald Aylmer John Tiller Hereford Cathedral a history Hambledon London 2000 ISBN 1 85285 194 5 S 30 Wilfred L Warren King John University of California Press Berkeley 1978 ISBN 0 520 03610 7 S 187 James C Holt Magna Carta Cambridge University Press Cambridge 1992 ISBN 0 521 27778 7 S 234 Wilfred L Warren King John University of California Press Berkeley 1978 ISBN 0 520 03610 7 S 230 Wilfred L Warren King John University of California Press Berkeley 1978 ISBN 0 520 03610 7 S 234 David Walker Medieval Wales Cambridge University Press Cambridge 1990 ISBN 0 521 31153 5 S 52 John Edward Lloyd A History of Wales from the earliest Times to the Edwardian Conquest Vol 2 Longmans Green and Co London 1912 S 644 James C Holt Magna Carta Cambridge University Press Cambridge 1992 ISBN 0 521 27778 7 S 364 VorgangerAmtNachfolgerWilliam de VereBischof von Hereford 1200 1215Hugh de MapenorePersonendatenNAME Braose Giles deALTERNATIVNAMEN Briouze Giles de Bramber Giles de Braose 5 Lord ofKURZBESCHREIBUNG englischer GeistlicherGEBURTSDATUM um 1170STERBEDATUM 17 November 1215STERBEORT Gloucester Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giles de Braose amp oldid 210853776