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Wiktor Iljitsch Kotschedamow russisch Viktor Ilich Kochedamov 21 Apriljul 4 Mai 1912greg in Omsk 21 Januar 1971 in Leningrad war ein sowjetischer Architekt Historiker und Hochschullehrer 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen Preise 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKotschedamow Sohn eines kaufmannischen Angestellten begann nach dem Besuch der siebenjahrigen Schule 1927 das Studium am Wrubel Kunst Gewerbe Technikum Omsk in der Architektur Abteilung 1 Das Technikum galt als sibirische Schule des Konstruktivismus 1929 1930 absolvierte er das Praktikum als Vorarbeiter beim Bau des Elektrokombinats in Ust Abakan Nach dem Studiumabschluss wurde er 1931 dem Industriebauprojekt in Saratow zugeteilt 2 3 Er entwickelte erste Projekte fur die Bedurfnisse Stalingrads 4 Ab 1932 arbeitete Kotschedamow in Stalingrad und wurde Oberarchitekt im Regionsprojektierungsinstitut Kraiprogor 2 4 Er projektierte mehr als 24 Bauten die er selbst oder mit anderen in Stalingrad realisierte Es waren meistens Wohngebaude und Schulen im Stil des Konstruktivismus in den Wohnvierteln des Stalingrader Traktorenwerks und des Stahlwerks Roter Oktober Er baute einen neuen Flussbahnhof an der Wolga einen Wohnhauskomplex mit bis zu 6 Stockwerken am Wolgaufer mit Igor Tkatschenko das Holzbau Restaurant Shanghai nach Art einer Pagode an der Einmundung der Zariza in die Wolga ein Verwaltungs und Wohngebaude mit I P Iwaschtschenko das Hotel Intourist mit Andrei Belogrud und das Hotel Bolschaja Stalingradskaja mit F N Djuschenko Er entwickelte ein grosszugiges Projekt zur Stadtsanierung am Wolgaufer mit Paradetreppe und Stalin Skulptur das nicht vollstandig realisiert wurde Der grosste Teil der von Kotschedamow entworfenen Bauten wurde wahrend der Schlacht von Stalingrad zerstort Den Wohnhauskomplex an der Wolga baute Israil Fialko 1949 wieder auf 3 Ab 1935 studierte Kotschedamow in der Architektur Fakultat des Leningrader Instituts fur Malerei Bildhauerei und Architektur LISchSA das aus der Kaiserlichen Akademie der Kunste entstanden war 1 2 Zu seinen Lehrern gehorten Sergei Serafimow Oskar Munz Grigori Kotow Alexander Nikolski Jewgeni Katonin und Lew Twerskoi Ab dem dritten Jahreskurs wurden die Studenten den Werkstatten Lew Rudnews Iossif Langbards Noi Trozkis und dessen Nachfolgers Igor Fomin zugeteilt 5 Als wahrend des letzten Studienjahrs der Deutsch Sowjetische Krieg begann meldete sich Kotschedamow mit seinen Kommilitonen beim Militarkommissariat Am 4 Juli 1941 kam er in das Sappeur Bataillon der Wassiljewski Insel Volksopoltschenije Schutzendivision das in der Leningrader Front des blockierten Leningrads bei Krasnoje Selo eingesetzt wurde Am 20 Oktober 1941 wurden die Studenten zur Anfertigung ihrer Diplomprojekte in Leningrad zuruckgerufen die sie am 6 Dezember 1941 verteidigten Kotschedamow hatte in Rudnews Werkstatt als Bibliotheksgebaude ein Hochhaus entworfen das von der Prufungskommission als ausgezeichnet bewertet wurde Das Projekt wurde 1982 auf der Ausstellung zum 225 Jahrestag der Grundung der Russischen Kunstakademie gezeigt 5 Kotschedamow wurde wie auch die anderen Studenten mit Auszeichnung Aspirant und wurde Anfang 1942 mit den Lehrern und anderen Aspiranten aus dem blockierten Leningrad nach Zentralasien evakuiert Unterwegs erkrankte er infolge der Unterernahrung sodass er in Omsk ins Krankenhaus kam Erst nach mehreren Wochen kam er zu seinen Kollegen nach Samarkand Er wurde 1942 Mitglied des Architektenverbands der UdSSR und war spater zeitweise Vorstandsmitglied 1 In Usbekistan studierte Kotschedamow fur seine Dissertation die Architektur Natur Landschaft und als wichtigste Objekte der stadtischen Umwelt die Gartenwasserbecken in Samarkand und Buchara Auch studierte er die heimatkundliche Literatur und andere Quellen zur Architektur und Stadtebaugeschichte Zentralasiens 5 In Samarkand lernte er seine kunftige Ehefrau Alexandra Machrowskaja kennen die in der Architektur Fakultat des evakuierten LISchSA studierte 1 nbsp Kotschedamows Dienstausweis 1949Im Februar 1944 verliess Kotschedamow Samarkand und ging mit den Aspiranten und Lehrern der LISchSA Architektur Fakultat nach Sagorsk wo im Dreifaltigkeitskloster ein Wohnheim eingerichtet wurde Bereits im Mai 1944 kehrte das gesamte LISchSA nach Leningrad zuruck Kotschedamow lehrte nun dort als Assistent und wurde Dozent am Lehrstuhl fur Architektur Projektierung 2 Als Einziger seiner Aspirantengruppe vollendete er seine Dissertation und verteidigte sie mit Erfolg sodass er 1947 zum Kandidaten der Architektur promoviert wurde 1949 wurde er Dekan der Architektur Fakultat 1 Die Ernennung zum Professor erfolgte 1966 Auch leitete er die von Jewgeni Lewinson ubernommene Studienwerkstatt Er war nie Mitglied der KPdSU 5 Seit 1950 erforschte Kotschedamow die Stadtebau Geschichte und Vorgeschichte Leningrads St Petersburgs und veroffentlichte seine Ergebnisse in mehreren Monografien Ein Schwerpunkt war die Festung Nyenschanz Ab 1960 studierte er die Stadtentwicklung in Sibirien 1 Er veroffentlichte Artikel uber den Bau der Stadt Tjumen die ersten russischen Siedlungen in Russisch Amerika die Stadt Mangaseja die Holzfestung Jakutsk am Ende des 17 Jahrhunderts die russische Festung Albasino am Amur den Bau Kjachtas im 18 und 19 Jahrhundert und den Irkutsker Architekten Anton Lossew Seine Forschungsergebnisse fasste er in seiner Doktor Dissertation fur die Promotion zum Doktor der Architektur zusammen Die Verteidigung seiner Dissertation war ihm durch seinen fruhen Tod nicht mehr moglich 5 Kotschedamow starb am 21 Januar 1971 in Leningrad und wurde auf dem Bogoslowskoje Friedhof begraben 1 Kotschedamows Enkel Wiktor Naumow digitalisierte 2013 2015 Kotschedamows personliches und wissenschaftliches Archiv worauf eine Doppel DVD erschien 6 Zum 100 Geburtstag Kotschedamows fand 2012 die Allrussische Konferenz uber theoretische und angewandte Forschung im Bereich Architektur Kunst Design und Medientechnologie in Omsk statt Im August 2022 wurde im Rahmen des XI Internationalen Architektur Festivals EkoBereg in Wolgograd anlasslich des 110 Geburtstags Kotschedamows eine Konferenz uber stadtebauliche Umwandlung und Entwicklung stadtischer Uferbereiche durchgefuhrt 7 Ehrungen Preise BearbeitenMedaille Fur die Verteidigung Leningrads Medaille Fur heldenmutige Arbeit im Grossen Vaterlandischen Krieg 1941 1945 Medaille Zum 250 jahrigen Jubilaum Leningrads Medaille 50 Jahre Streitkrafte der UdSSR Medaille 20 Jahrestag des Sieges im Grossen Vaterlandischen Krieg 1941 1945 Jubilaumsmedaille Zum Gedenken an den 100 Geburtstag von Wladimir Iljitsch Lenin Weblinks BearbeitenKatalog der Russischen Nationalbibliothek Kochedamov Viktor IlichEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Put sozidatelya Biografiya V I Kochedamova In V I Kochedamov Trudy po istorii gradostroitelstva c kommentariyami sovremennyh uchenyh T 1 Sohranennaya kultura St Petersburg 2021 ISBN 978 5 604 60547 9 S 17 39 1 PDF abgerufen am 9 Januar 2023 a b c d e Novosibirsk kosmicheskij KOChEDAMOV Viktor Ilich abgerufen am 10 Januar 2023 a b Olejnikov P P Neutomimyj zodchij Stalingrada In V I Kochedamov Trudy po istorii gradostroitelstva c kommentariyami sovremennyh uchenyh T 1 Sohranennaya kultura St Petersburg 2021 ISBN 978 5 604 60547 9 S 40 63 2 PDF abgerufen am 9 Januar 2023 a b Olejnikov P P Mastera arhitektury Stalingrada Arhitektor Viktor Kochedamov Sohranennaya kultura St Petersburg 2022 ISBN 978 5 604 74121 4 S 37 173 3 PDF abgerufen am 9 Januar 2023 a b c d e Machrowskaja A W Vospominaniya o Viktore Iliche Kochedamove 1912 1971 In V I Kochedamov Trudy po istorii gradostroitelstva c kommentariyami sovremennyh uchenyh T 1 Sohranennaya kultura St Petersburg 2021 ISBN 978 5 604 60547 9 S 178 193 4 PDF abgerufen am 9 Januar 2023 V I Kochedamov Trudy i arhivy po istorii gradostroitelstva Sibir Sankt Peterburg Dvojnoj DVD disk abgerufen am 10 Januar 2023 Programma HI Mezhdunarodnogo arhitekturnogo festivalya EkoBereg abgerufen am 10 Januar 2023 Normdaten Person GND 1238402631 lobid OGND AKS LCCN no2022140702 VIAF 4606154260827124480001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kotschedamow Wiktor IljitschALTERNATIVNAMEN Kochedamov Viktor Ilich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Architekt Historiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 4 Mai 1912GEBURTSORT OmskSTERBEDATUM 21 Januar 1971STERBEORT Leningrad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiktor Iljitsch Kotschedamow amp oldid 232803608