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Werner Magnus 22 Dezember 1876 in Berlin 3 August 1942 ebenda war ein deutscher Botaniker 1 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Biografie 3 Schriften 4 Gedenktafel 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenWerner Magnus war das jungste Kind des Fabrikanten Rudolf Isidor Magnus geboren am 24 Mai 1841 in Berlin gestorben am 4 Dezember 1896 ebenda und dessen Ehefrau Anna 1853 geborene Dahlheim 2 Er hatte zwei altere Geschwister Bruno Joseph Magnus geboren am 20 April 1874 in Berlin gestorben am 24 Juni 1897 in Kufstein Gefurstete Grafschaft Tirol Osterreich Ungarn und Magda Sara Bettina Magnus geboren am 3 Februar 1873 in Berlin gestorben am 17 Juni 1964 in Stuttgart spater verheiratete Goldschmidt Sein Grossvater war der Fabrikant und Vorsitzende des Gemeindevorstandes der Judischen Gemeinde zu Berlin Meyer Magnus 1805 1883 Der Botaniker Paul Wilhelm Magnus war sein Onkel 3 Am 30 Mai 1908 heiratete Werner Magnus in Berlin Lucie Charlotte Wiener 18 Januar 1885 in Berlin 21 Juni 1982 im Broward County Florida Vereinigte Staaten die Tochter des Bankiers Richard Wiener geboren am 26 Mai 1850 in Posen Konigreich Preussen und dessen Ehefrau Agnes Minna geboren am 1 Mai 1859 geborene Samson Beide Brautleute waren evangelisch lutherisch Als Trauzeugen fungierten der Vater der Braut und die Mutter des Brautigams 2 Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor Winfried Richard Magnus 11 Juli 1909 in Berlin 1 Mai 2003 in Lake Bluff Lake County Illinois USA Wolfgang Werner Magnus 28 Mai 1911 in Berlin und Wilgard Agnes Charlotte Magnus 31 Mai 1916 in Berlin 18 Mai 1983 im Broward County Florida USA Biografie BearbeitenNach seiner Schulzeit in Meran 4 studierte Werner Magnus Botanik promovierte zum Doctor philosophiae Dr phil und habilitierte sich 1903 an der Koniglichen Landwirthschaftlichen Hochschule zu Berlin Ab 1906 lehrte er auch als Privatdozent an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin Am 13 Dezember 1913 wurde Werner Magnus unter der Prasidentschaft des Mathematikers Albert Wangerin in der Fachsektion Botanik unter der Matrikel Nr 3358 als Mitglied in die Kaiserliche Leopoldinisch Carolinische Deutsche Akademie der Naturforscher aufgenommen 5 1914 gehorte er neben Kollegen der Philosophischen Fakultat zu den Unterzeichnern der Erklarung der Hochschullehrer des Deutschen Reiches 6 1918 gehorte Magnus kurzzeitig der nationalliberalen Deutschen Volkspartei an 7 1921 wurde er zum nichtbeamteten ausserordentlichen Professor der Botanik an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin und der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin ernannt 8 Die Familie Magnus verbrachte ihren Urlaub haufig in Oberhof im Thuringer Wald und liess sich in den Jahren 1923 24 unmittelbar am Rande des Golfplatzes des Herzoglichen Golfclubs Oberhof ein Sommerhaus erbauen 9 Seine Ehefrau Frau Lucie Charlotte geborene Wiener soll damals zu den besten Golferinnen Deutschlands gehort haben bislang unbelegt nbsp Familiengrabstatte Magnus Judischer Friedhof Schonhauser Allee in BerlinAb 12 August 1932 ermoglichte Magnus seiner Tochter Wilgard Agnes Charlotte 31 Mai 1916 in Berlin die zuvor Schulerin der Hoheren Waldschule Charlottenburg einer Freiluftschule gewesen war den Besuch der Untersekunda UII Jahrgangsstufe 10 des von Martin Luserke geleiteten reformpadagogischen Landerziehungsheims Schule am Meer auf der ostfriesischen Insel Juist von dem sie jedoch nach der Machtabtretung an die Nationalsozialisten vorzeitig am 6 April 1933 ohne Abschluss abging 10 vermutlich im Kontext des Entzugs der Lehrbefugnis ihres Vaters als so klassifiziertem Volljuden 7 Nach dem Novemberpogrom von 1938 wurde unter der Prasidentschaft des Schweizer Physiologen Emil Abderhalden seine Mitgliedschaft in der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgrund seiner judischen Herkunft geloscht 11 Im September 1939 wurde dem Juden Magnus der Aufenthalt in Oberhof durch Oberhofs Burgermeister zugleich Ortsgruppenleiter der NSDAP untersagt 9 Werner Magnus war zeitlebens mit dem Baumschulenbesitzer Hellmut Spath befreundet der 1945 im KZ Sachsenhausen ermordet wurde 12 Als man ihn zur Deportation abholen wollte beging Werner Magnus am 3 August 1942 Suizid 13 7 Werner Magnus wurde seinem Wunsch entsprechend in der Familiengrabstatte auf dem Judischen Friedhof Schonhauser Allee bestattet 13 An seiner Beisetzung nahmen lediglich drei Personen teil Schriften BearbeitenStudien an der endotrophen Mycorrhiza von Neottia nidus avis L Inaugural Dissertation Universitat Bonn Borntraeger Leipzig 1900 Uber die Formbildung der Hutpilze Friedlander Berlin 1906 Digitalisat mit Hans Friedenthal Ein experimenteller Nachweis naturlicher Verwandtschaft bei Pflanzen In Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft 24 1906 S 601 607 Digitalisat Die atypische Embryonalentwicklung der Podostemaceen In Flora oder Allgemeine Botanische Zeitung 105 3 1913 S 275 336 Digitalisat Die Entstehung der Pflanzengallen verursacht durch Hymenopteren Fischer Jena 1914Gedenktafel BearbeitenAn der Berliner Adresse des ehemaligen Wohnhauses von Werner Magnus Am Karlsbad 4a wurde eine Gedenktafel angebracht die auf seinen Suizid wegen der bevorstehenden Deportation verweist 14 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Werner Magnus in der Deutschen Digitalen Bibliothek Mitgliedseintrag von Werner Magnus bei der Nationalen Akademie der Wissenschaften LeopoldinaEinzelnachweise Bearbeiten Magnus Werner In Deutsche Biographie auf deutsche biographie de a b Heiratsregister Werner Magnus und Anna Dahlheim Standesamt Berlin Nr 395 1908 30 Mai 1908 Jacob Jacobson Die Judenburgerbucher der Stadt Berlin 1809 1851 Mit Erganzungen fur die Jahre 1791 1809 Walter de Gruyter Berlin 1962 ISBN 3 11 000448 8 S 237 238 Michael Matthiesen Berlin Wannsee Strasse zum Lowen Zwei Vignetten 1874 1941 In Zeitschrift fur Ideengeschichte 18 2023 H 2 S 51 62 Bezug S 56 Albert Wangerin Hrsg Leopoldina Amtliches Organ der Leopoldinisch Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher 49 Heft In Kommission bei Wilh Engelmann in Leipzig Halle 1913 S 105 archive org Erklarung der Hochschullehrer des Deutschen Reiches PDF 2 4 MB a b c Sven Kinas Opfer des Nationalsozialismus unter den Wissenschaftlern der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin In Michael Gruttner u a Geschichte der Universitat Unter den Linden Band 2 Die Berliner Universitat zwischen den Weltkriegen 1918 1945 Hrsg v Heinz Elmar Tenorth und Rudiger vom Bruch Akademie Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 0500 4667 9 S 563 Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender 1931 Sp 1832 a b Oberhof Kreis Schmalkalden Meiningen Judische Geschichte auf alemannia judaica de Schulerbuch der Schule am Meer Juist Blatt 216 In Schleswig Holsteinische Landesbibliothek Kiel Handschriftenabteilung Nachlass Luserke Martin Signatur Cb 37 Sybille Gerstengarbe Jens Thiel Rudiger vom Bruch Die Leopoldina Die Deutsche Akademie der Naturforscher zwischen Kaiserreich und fruher DDR be bra Wissenschaft Verlag Berlin 2016 ISBN 978 3 95410 026 2 S 535 Stolperstein fur Dr Hellmut Spat auf spaethsche baumschulen de a b Meyer Magnus auf wo sie ruhen de Werner Magnus auf gedenktafeln in berlin deNormdaten Person GND 117518778 lobid OGND AKS VIAF 50005118 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Magnus WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher BotanikerGEBURTSDATUM 22 Dezember 1876GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 3 August 1942STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Magnus amp oldid 233808077