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Johann Werner Gunther 13 September 1898 in Thorigen 7 April 1988 in Neuenburg war ein Schweizer Germanist und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 1 3 Sprachwissenschaftliches und schriftstellerisches Wirken 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Werner Gunther war der Sohn des Landwirts Gottfried Gunther und dessen Ehefrau Anna geb Scharer Er war verheiratet mit Germaine Rose geb Turries 1 13 Januar 1994 in Neuenburg aus Digne in der Provence gemeinsam hatten sie mehrere Kinder 2 Werdegang Bearbeiten Werner Gunther besuchte von 1914 bis 1918 das Lehrerseminar in Muristalden heute Campus Muristalden bei Bern und war anschliessend von 1918 bis 1921 Lehrer an der dortigen Musterschule 1924 erhielt er an der Universitat Bern das Diplom als Sekundarlehrer und 1926 als Gymnasiallehrer Von 1927 bis 1949 war er teilweise auch nebenamtlich als Deutschlehrer am Humanistischen Gymnasium heute Gymnasium am Munsterplatz in Basel tatig Er studierte von 1921 bis 1922 an der Universitat Siena sowie der Universitat Grenoble Romanistik von 1922 bis 1927 Germanistik und Romanistik an der Universitat Bern und horte dort Romanistik Vorlesungen bei Karl Jaberg im Wintersemester von 1922 bis 1923 war er an der Universitat Genf und im Sommersemester 1925 an der Universitat Florenz 1927 promovierte er bei Karl Jaberg mit seiner Dissertation Probleme der Rededarstellung Untersuchungen zur direkten indirekten und erlebten Rede im Deutschen Franzosischen und Italienischen Nachdem er sich 1939 an der Universitat Neuenburg mit Introduction a la poesie allemande habilitiert hatte lehrte er von 1939 bis 1945 als Privatdozent und von 1945 bis zu seiner Emeritierung 1968 als ordentlicher Professor fur deutsche Sprache und Literatur an der dortigen Universitat ihm folgte 1968 Robert Henri Blaser 3 1968 wurde er zum Honorarprofessor fur Deutsche Sprache und Literatur ernannt 4 Sprachwissenschaftliches und schriftstellerisches Wirken Bearbeiten Werner Gunther gehorte zu den angesehensten schweizerischen Literaturkritikern der Nachkriegszeit und galt als wichtiger Vermittler zwischen der deutschen sowie den romanischen Literaturen und Kulturen Er beschaftigte sich mit der Literaturgeschichte des 18 bis 20 Jahrhunderts mit den Schwerpunkten Realismus Symbolismus Lyrik Metrik Etymologie und Geschichte der deutschen Sprache sowie den Schriftstellern Johann Wolfgang von Goethe Jeremias Gotthelf Gottfried Keller Conrad Ferdinand Meyer Stefan George Carl Spitteler Rainer Maria Rilke Thomas Mann Hermann Hesse und Franz Kafka Er war Verfasser von rund hundert Aufsatzen und einem Dutzend Monografien vor allem zur Schweizer Literatur des 19 und 20 Jahrhunderts so unter anderem 1934 von Der ewige Gotthelf 1948 von C F Ramuz Wesen Werk Kunst und der dreibandigen Darstellung Dichter der neueren Schweiz die von 1963 bis 1986 erschienen ist Gemeinsam mit Rudolf Zellweger 1914 1989 5 verfasste er 1948 das Lehrmittel Cours superieur de langue allemande das spater noch mehrfach aufgelegt wurde In der Zeit von 1926 bis 1964 publizierte er verschiedene Aufsatze in der Neuen Zurcher Zeitung von 1949 bis 1950 in der Deutschen Vierteljahrsschrift fur Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 1951 im Holderlin Jahrbuch und 1965 in der Universitas Seine Rezensionen veroffentlichte er von 1935 bis 1948 in der Neuen Schweizer Rundschau von 1949 bis 1961 in Das Bucherblatt von 1956 bis 1966 in der Neuen Zurcher Zeitung 1957 im Euphorion und von 1958 bis 1964 im Erasmus zu dessen erweitertem Herausgeberstab er seit 1960 gehorte 6 Weiterhin beteiligte er sich mit Beitragen uber Charles Ferdinand Ramuz an der Ausgabe des 1964 von Helmut Olles herausgegebenen Kleinen Lexikons der Weltliteratur im 20 Jahrhundert sowie an der Encyclopaedia britannica Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenWerner Gunther erhielt 1924 fur Sursum corda von einem Preisgericht eine Anerkennung in Hohe von 100 Franken 7 1934 eine Ehrengabe von 500 Franken von der Martin Bodmer Stiftung in Zurich und 1949 eine Ehrengabe von 1 000 Franken von der Schweizerischen Schillerstiftung in Zurich 8 Schriften Auswahl BearbeitenProbleme der Rededarstellung Untersuchungen zur direkten indirekten und erlebten Rede im Deutschen Franzosischen und Italienischen Bern 1927 Uber den Stil Benedetto Croces In Neue Schweizer Rundschau Heft 2 1927 doi 10 5169 seals 758220 181 S 147 149 Benedetto Croce und die Padagogik In Schweizerische padagogische Zeitschrift Band 39 Heft 5 6 1929 doi 10 5169 seals 788249 195 S 129 136 Der ewige Gotthelf Erlenbach Zurich Leipzig Eugen Rentsch Verlag 1934 9 Zur platonischen Frage In Der Bund vom 7 April 1938 Benedetto Croce In Revue de Theologie et de Philosophie Band 25 Heft 102 1939 doi 10 5169 seals 380304 49 S 45 76 Introduction a la poesie allemande Montreux Imprimerie nouvelle C Corbaz 1940 Weltinnenraum Die Dichtung Rainer Maria Rilkes Bern Leipzig 1943 Deutsche Dichter im Urteil Benedetto Croces In Neue Schweizer Rundschau Band 11 Heft 12 1943 1944 doi 10 5169 seals 759491 753 S 748 757 Benedetto Croce In Schweizer Monatshefte Zeitschrift fur Politik Wirtschaft Kultur Band 25 Heft 11 1945 1946 doi 10 5169 seals 159336 707 S 699 702 C F Ramuz Wesen Werk Kunst Bern 1948 Werner Gunther Rudolf Zellweger Cours superieur de langue allemande Lausanne 1948 Bemerkungen zu einigen Stellen in Goethes Faust Neuenburg 1950 Rilke und Holderlin In Holderlin Jahrbuch 1951 S 121 157 Neue Gotthelf Studien Bern Francke 1958 Paul Haller zu seinem vierzigsten Todestag 10 Marz 1960 In Brugger Neujahrsblatter Band 70 1960 doi 10 5169 seals 901037 8 S 4 26 Regards sur la litterature en Suisse alemanique C F Meyer et C Spitteler In L Impartial vom 10 Oktober 1963 Regards sur la litterature en Suisse alemanique J Frey J Bosshart H Federer In L Impartial vom 28 November 1963 Regards sur la litterature en Suisse alemanique Gertrud Pfander et Maria Waser In L Impartial vom 26 Marz 1964 Regards sur la litterature en Suisse alemanique La Litterature dialectale In L Impartial vom 28 Mai 1964 Regards sur la litterature en Suisse alemanique Hermann Hesse In L Impartial vom 13 August 1964 Regards sur la litterature en Suisse alemanique Josef Viktor Widmann In L Impartial vom 12 November 1964 Ulrich Braker Lebensgeschichte und naturliche Abenteuer des Armen Mannes im Tockenburg Stuttgart 1965 Josef Viktor Widmanns letzte Schaffensperiode In Der Bund vom 29 Januar 1965 Regards sur la litterature en Suisse alemanique Otto Wirz In L Impartial vom 11 Marz 1965 Regards sur la litterature en Suisse alemanique Max Frisch In L Impartial vom 3 Juni 1965 Regards sur la litterature en Suisse alemanique Max Pulver In L Impartial vom 29 Juli 1965 Regards sur la litterature en Suisse alemanique Gottfried Keller et la philosophie In L Impartial vom 7 Oktober 1965 Regards sur la litterature en Suisse alemanique Friedrich Durrenmatt In L Impartial vom 23 Dezember 1965 Uber die absolute Poesie Zur geistigen Struktur neuerer Dichtung In Zur Lyrik Diskussion Darmstadt 1966 S 1 45 L image dans le langage Germanismes idiotismes locutions reminiscences proverbes allemands Neuchatel 1967 Unkonformistische Literaturbetrachtung In Der Bund vom 10 Februar 1967 Werner Gunther Robert Henri Blaser Rudolf Zellweger Form und Sinn Bern amp Munchen Francke 1968 Jeremias Gotthelf In Deutsche Dichter des 19 Jahrhunderts Ihr Leben und Werk Berlin 1969 S 249 271 Spate Erfullung In Der Bund vom 7 Februar 1969 Goethe anders gesehen In Der Bund vom 28 Marz 1969 Dichter der neueren Schweiz Band 1 Bern Munchen Francke 1963 Band 2 Bern Francke 1969 Band 3 Bern Francke 1986 Charles Ferdinand Ramuz Werke in sechs Banden herausgegeben von Werner Gunther Huber Frauenfeld 1972 ff Band 1 Aline Frauenfeld Stuttgart Huber 1972 Band 2 Aime Pache ein Waadtlander Maler Frauenfeld Stuttgart Huber 1976 Band 3 Die Herrschaft des Bosen Frauenfeld Stuttgart Huber 1974 Band 4 Die Schonheit auf der Erde Frauenfeld Stuttgart Huber 1973 Band 5 Der grosse Sonderbundskrieg Frauenfeld Stuttgart Huber 1978 Band 6 Grund des Daseins Frauenfeld Stuttgart Huber 1975 Meinrad Inglins letzte Novelle In Schweizer Monatshefte Zeitschrift fur Politik Wirtschaft Kultur Band 55 Heft 1 1975 1976 doi 10 5169 seals 163076 80 S 56 63 Literatur BearbeitenAnton Naf Werner Gunther In Historisches Lexikon der Schweiz R F L L Installation de M Werner Gunther In L Express vom 13 Dezember 1945 Digitalisat P L Borel M Werner Gunther fete ses 70 ans In L Express vom 13 September 1968 Digitalisat Rene Braichet Hommage a M Charly Guyot et a M Werner Gunther In L Express vom 3 Dezember 1968 Digitalisat Rudolf Zellweger Germaniste renomme Hommage au professeur Werner Gunther In L Express vom 20 April 1988 Digitalisat Werner Gunther In Internationales Germanistenlexikon 1800 1950 Band 1 Berlin 2003 Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Werner Gunther im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Werner Gunther In WorldCat Einzelnachweise Bearbeiten L Express 15 April 1988 e newspaperarchives ch Abgerufen am 3 Februar 2022 L Express 12 April 1988 e newspaperarchives ch Abgerufen am 3 Februar 2022 Nominations a l Universite In L Impartial 5 Juni 1968 abgerufen am 3 Februar 2022 L Impartial 19 Marz 1969 e newspaperarchives ch Abgerufen am 3 Februar 2022 Anton Naf Rudolf Zellweger In Historisches Lexikon der Schweiz 12 Februar 2013 abgerufen am 2 Februar 2022 Die Tat 5 Mai 1960 e newspaperarchives ch Abgerufen am 3 Februar 2022 Oberlander Tagblatt 19 Juni 1924 e newspaperarchives ch Abgerufen am 2 Februar 2022 Oberlander Tagblatt 17 Mai 1949 e newspaperarchives ch Abgerufen am 3 Februar 2022 Briger Anzeiger 21 Januar 1935 e newspaperarchives ch Abgerufen am 2 Februar 2022 Normdaten Person GND 118698974 lobid OGND AKS LCCN n97123528 VIAF 61558596 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gunther WernerALTERNATIVNAMEN Gunther Werner Johann Geburtsname Gunther WernerKURZBESCHREIBUNG Schweizer Germanist und HochschullehrerGEBURTSDATUM 13 September 1898GEBURTSORT ThorigenSTERBEDATUM 7 April 1988STERBEORT Neuenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Gunther Germanist amp oldid 224626643