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Die Weissbrauengibbons oder Hulocks Hoolock sind eine Primatengattung aus der Familie der Gibbons Hylobatidae Es werden eine westliche H hoolock und eine ostliche Art H leuconedys unterschieden die ursprunglich als Unterarten einer einzigen Art H hoolock gefuhrt wurden Im Januar 2017 wurde eine weitere Art der Hoolock Gibbons beschrieben Das Verbreitungsgebiet des Gaoligong Weissbrauengibbons H tianxing liegt noch weiter ostlich als das des Ostlichen Weissbrauengibbons 1 WeissbrauengibbonsMannchen hinten und Weibchen vorne des Westlichen Weissbrauengibbons H hoolock SystematikUnterordnung Trockennasenprimaten Haplorrhini Teilordnung Affen Anthropoidea ohne Rang Altweltaffen Catarrhini Uberfamilie Menschenartige Hominoidea Familie Gibbons Hylobatidae Gattung WeissbrauengibbonsWissenschaftlicher NameHoolockMootnick amp Groves 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise und Fortpflanzung 4 Bedrohung 5 Systematik und Benennung 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Kopfrumpflange betragt bis zu 81 cm Weissbrauengibbons werden bis zu 9 kg schwer die Weibchen sind meist leichter Die Geschlechter sind zwar gleich gross unterscheiden sich aber deutlich hinsichtlich der Fellfarbung Erwachsene Mannchen und Jungtiere sind schwarz gefarbt mit Ausnahme der weissen Augenbrauen Weibchen dagegen sind graubraun mit dunkelbraunen Wangen und einem weissen Ring um das gesamte Gesicht Die Weibchen der ostlichen Art sind deutlich kontrastreicher gefarbt So haben sie einen dunkelbraunen Bauch sandfarbene Arme und Beine und einen fast vollstandig weissen Kopf Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungskarte Westlicher Weissbrauengibbon Ostlicher Weissbrauengibbon Gaoligong WeissbrauengibbonWeissbrauengibbons haben das nordwestlichste Verbreitungsgebiet der ganze Familie es erstreckt sich uber Nordostindien Assam Meghalaya und Myanmar kleine Restbestande jeweils wenige hundert Tiere leben auch im ostlichen Bangladesch und im sudwestlichen China Yunnan Im Osten bildet der Saluen die Grenze ihres Verbreitungsgebietes Chindwin und Irrawaddy trennen die drei Arten Weissbrauengibbons bewohnen meist tropische Regenwalder immergrune und halbimmergrune Walder Laubbergwalder und feuchte Laubwalder Sie kommen in Hohen bis zu 2700 m vor Gelegentlich sind sie auch in Bambusdickichten und Plantagen zu finden Manchmal gehen sie auf dem Boden um alleinstehende fruchtetragende Baume zu erreichen vor allem in den Gebieten in denen ihr Lebensraum extrem zerstuckelt zerstort oder in der Nahe von Siedlungen ist Obwohl sie hier fressen und schlafen ist es ihnen nicht moglich in Monokulturen zu uberleben Lebensweise und Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Hangelnder weiblicher Westlicher Weissbrauengibbon H hoolock Weissbrauengibbons leben in Familiengruppen von bis zu 6 Tieren meist jedoch 3 die aus einem Mannchen und seinem Weibchen und deren Jungtieren bestehen Die Weibchen dominieren die Mannchen Sie reisen bis zu 1800 m an einem Tag durch ihre 400 ha grossen Reviere Den Tag verbringen sie hauptsachlich mit Futtersuche 25 und aufnahme 30 Ausruhen 27 und Wandern durch ihre Reviere 7 Weniger wichtig ist die Korperpflege und das Spielen Durch das Geast bewegen sich die Tiere meist mittels Schwinghangeln Brachiation Ihre Gesange tragen die Gibbons meist am Morgen vor bevor sie ihre Schlafplatze verlassen haben aber auch am Abend sind sie manchmal zu horen Sie singen eher Doppelsolos als dass sie Duette auffuhren Als Schlafplatze werden junge Baume bevorzugt Das Weibchen und ihr Saugling schlafen meist mit dem Mannchen zusammen Alterer Nachwuchs schlaft einzeln Die Futtersuche erfolgt haufig in den Morgenstunden das Ausruhen dagegen beginnt am fruhen Abend Ihre Aktivitat endet schon mehrere Stunden vor Sonnenuntergang um moglicherweise Konkurrenz um Nahrung mit anderen Primaten zu verhindern Der Weissbrauengibbon ist hauptsachlich ein Fruchtefresser der reife und fleischige Fruchte bevorzugt Aber auch Blatter Stangel Blumen Knospen Samen Triebe Moose und Flechten Insekten Spinnen und Vogeleier stehen auf dem Speiseplan Dennoch stellen Fruchte mit 65 den grossten Teil der Nahrung dar vor allem Feigen Ficus Daneben ernahren sie sich zu 13 von Blattern 12 von Stangeln 5 von Blumen und 5 von tierischem Protein Wenn Fruchte knapp sind fressen sie mehr Blatter Im Borajan Wildlife Schutzgebiet verzehren die Gibbons vorrangig Bambusstangel Fruchte umfassen dann nur 40 der Nahrung In Nordostindien sind sie wichtige Samenverbreiter von grossen kleine Fruchte tragenden Baumen Die Paarungszeit fallt in die Regenzeit Mai bis Juni Die meisten Geburten erfolgen in der Trockenzeit zwischen November und Februar Der Nachwuchs wird uber zwei Jahre lang gesaugt Der Abstand zwischen den Geburten betragt meist 3 Jahre Junge Weissbrauengibbons kommen nach rund siebenmonatiger Tragzeit zur Welt und haben ein milchig weisses Fell Nach rund einem halben Jahr verfarbt sich dieses schwarz Ihre endgultige Fellfarbung erreichen sie mit Eintreten der Geschlechtsreife was im Alter von 8 bis 9 Jahren erfolgt Ihre Lebenserwartung liegt in freier Wildbahn bei rund 25 Jahren Hybride zwischen dem Westlichen Weissbrauengibbon und dem Weisshandgibbon sind aus Myanmar am Salween River sind bekannt 2 Ausserdem hybridisieren die beiden Unterarten des Weissbrauengibbon am oberen Chindwin River bei Dalu 3 Eine eingefuhrte Population des Ostlichen Weissbrauengibbons lebt in Arunachal Pradesh in Nordostindien im Verbreitungsgebiet der westlichen Art wo es ebenfalls zu Hybriden kommt 4 Bedrohung BearbeitenDer Westliche Weissbrauengibbon H hoolock wird bei der IUCN als endangered stark gefahrdet klassifiziert 5 der Bestand des Ostlichen Weissbrauengibbons H leuconedys wird von der IUCN als vulnerable gefahrdet eingeschatzt 6 Systematik und Benennung BearbeitenDie wissenschaftliche Benennung dieser Gattung hat sich mehrmals gewandelt Die ursprunglich einzige Art H hoolock mit zwei Unterarten wurde traditionellerweise wie alle Gibbons in die Gattung Hylobates eingeordnet spater erhielt sie auch aufgrund der unterschiedlichen Chromosomenzahl eine eigene Gattung als Bunopithecus Der Gattungsname stammt von der ausgestorbenen Art Bunopithecus sericus die aber nach jungeren Erkenntnissen nicht nahe mit den Weissbrauengibbons verwandt ist 7 Deswegen wurde 2005 der neue Gattungsname Hoolock eingefuhrt 8 In neueren Veroffentlichungen werden beide Unterarten als eigenstandige Arten klassifiziert 9 5 6 Literatur BearbeitenThomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Berlin 2003 ISBN 3 540 43645 6 Russell A Mittermeier Anthony B Rylands Don E Wilson Handbook of the Mammals of the World Band 3 Primates Lynx Edition Barcelona 2013 ISBN 978 84 96553 89 7 S 779 780 Einzelnachweise Bearbeiten Peng Fei Fan Kai He Xing Chen Alejandra Ortiz Bin Zhang Chao Zhao Yun Qiao Li Hai Bo Zhang Clare Kimock Wen Zhi Wan Colin Groves Samuel T Turvey Christian Roos Kristofer M Helgen Xue Long Jiang Description of a new species of Hoolock gibbon Primates Hylobatidae based on integrative taxonomy American Journal of Primatology January 2017 DOI 10 1002 ajp 22631 International Zoo Yearbook 1974 S 373 International Zoo Yearbook 1977 S 307 Colin P Groves Systematics and phylogeny of gibbons In Gibbon and Siamang Band 1 1972 S 1 89 S 67 J Das et al First distribution records of the eastern hoolock gibbon Hoolock hoolock leuconedys from India In Zoos Print Journal 21 Nr 7 2006 S 2316 2320 a b Hoolock hoolock in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von Brockelman W Molur S amp Geissmann T 2008 Abgerufen am 26 Mai 2016 a b Hoolock leuconedys in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von Brockelman W amp Geissmann T 2008 Abgerufen am 26 Mai 2016 Alejandra Ortiz Varsha Pilbrow Catalina I Villamil Jessica G Korsgaard Shara E Bailey Terry Harrison The Taxonomic and Phylogenetic Affinities ofBunopithecus sericus a Fossil Hylobatid from the Pleistocene of China PlosOne 2015 doi 10 1371 journal pone 0131206 Mootnick A R and C P Groves A new generic name for the hoolock gibbon Hylobatidae In Int J Primatol 26 Jahrgang 2005 S 971 976 doi 10 1007 s10764 005 5332 4 David J Chivers Martina V Anandam Colin P Groves Sanjay Molur Benjamin M Rawson Matthew C Richardson Christian Roos Danielle Whittaker Family Hylobatidae Gibbons in Russell A Mittermeier Anthony B Rylands amp Don E Wilson Handbook of the Mammals of the World Band 3 Primates Lynx Editions 2013 ISBN 978 8496553897 S 779 780 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weissbrauengibbon Hoolock Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen des Gibbons Research Lab englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weissbrauengibbons amp oldid 205372446