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Brachiation von lateinisch brachium Arm oder Schwinghangeln ist eine Form der arborealen Fortbewegung von Primaten also deren Bewegung in Baumen Dabei schwingen sie nur unter Einsatz ihrer vorderen Gliedmassen abwechselnd von Ast zu Ast greifend durch die Baume 1 S 94SchwinghangelnWeisshandgibbons beim SchwinghangelnEin Weisshandgibbon bei der Nahrungsbeschaffung Aquarellzeichnung Diese Art der Fortbewegung ist wesenhaft bei Siamangs und anderen Gibbons 2 Primaten die sich nahezu ausschliesslich hangelnd fortbewegen werden als Echte Brachiatoren oder Hangler bezeichnet Arten die dies neben anderen Fortbewegungsarten fakultativ einsetzen werden durch das Prafix Semi gekennzeichnet wie z B die Spinnenaffen die sich mit einer Kombination aus Springen und Hangeln fortbewegen Einige dieser Neuweltaffen beherrschen auch suspensorische Verhaltensweisen bei denen sie ihren Greifschwanz als funfte Greifhand einsetzen 1 S 171Einige Merkmale die es den Primaten erlauben sich durch Hangeln schnell und sicher fortbewegen zu konnen sind eine kurze stabile Lendenwirbelsaule lange vordere Gliedmassen mit frei drehbaren Handgelenken lange gebogene Finger mit kurzen Fingernageln statt Krallen und kurzen schwach ausgebildeten oder sogar reduzierten Daumen 3 Der moderne Mensch hat viele physikalische Eigenschaften beibehalten die einen in dieser Weise Baume bewohnenden Vorfahren nahelegen unter anderem flexible Schultergelenke und Finger die gut zum Greifen geeignet sind Bei Kleinen Menschenaffen wie aus der Familie der Gibbons sind diese Merkmale Anpassungen an die Fahigkeit zur Brachiation Obwohl sich Menschenaffen normalerweise nicht auf diese Art fortbewegen mit Orang Utans als Ausnahme legt die menschliche Anatomie nahe dass die Brachiation eine Voraussetzung oder Exaptation fur den zweibeinigen und damit aufrechten Gang gewesen sein kann Moderne Menschen sind nach wie vor zur Brachiation fahig einige Spielplatze besitzen Klettergeruste auf denen sich Kinder in dieser Weise austoben Neben strukturellen Anpassungen am Skelett hat die Fortbewegungsweise Wesen und Art des Verhaltens von Gibbons beeinflusst Zum Beispiel werden Gibbonjunge am Bauch getragen im Gegensatz zu anderen Primaten die ihre Jungen auf dem Rucken transportieren Es wirkt sich auch auf die Art zu spielen zu kampfen und zu kopulieren aus Es wird vermutet dass Gibbons evolutionare Vorteile durch die Brachiation gewannen Eine andere Theorie besagt dass Brachiation eine weniger gerauschvolle und auffallige Art der Fortbewegung ist als das Springen und Klettern anderer Vierbeiner und damit geeigneter ist Raubern aus dem Weg zu gehen Unstrittig sind die Vorteile bei der Nahrungsbeschaffung Die bimanuelle Suspension mit beiden Handen erlaubt es Gibbons auch Nahrung zu erreichen die den meisten anderen baumlebenden Tieren nicht zuganglich ist Wahrend sich kleinere Primaten nicht mit beiden Handen fur langere Zeit halten konnen und grossere Primaten zu schwer sind um Nahrungsressourcen an den Enden der Zweige zu nutzen konnen Gibbons hangend und mit langen Armen diese leicht abernten 1 S 256Siehe auch BearbeitenSuspensorische LokomotionWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Brachiation Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Gibbons Hylobatidae Fortbewegung Abgerufen am 7 Marz 2016 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Thomas Geissmann Vergleichende Primatologie 1 Auflage Springer Heidelberg 2003 ISBN 3 642 55798 8 S 94 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Jane Goodall Institut Schweiz Gibbons Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 8 Marz 2016 abgerufen am 9 November 2022 Kolner Zoo Unterricht im Zoo Evolutionstrends bei Primaten PDF 817 kB Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 28 Mai 2016 abgerufen am 9 November 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brachiation amp oldid 233803390