www.wikidata.de-de.nina.az
Die Weenermoorer Kirche steht in Weenermoor einem Ortsteil der Stadt Weener in Ostfriesland und gehort zur evangelisch reformierten Kirche Die klassizistische Saalkirche wurde im Jahr 1824 errichtet der neuromanische Westturm 1867 angebaut Weenermoorer Kirche von SudenNeuromanischer Westturm von 1867 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn vorreformatorischer Zeit unterstand der Ort der Propstei Hatzum im Bistum Munster 1 Im Zuge der Reformation schloss sich die Gemeinde im 16 Jahrhundert dem reformierten Glauben an Infolge der fortschreitenden Moorkultivierung wanderte Weenermoor immer weiter westlich und nahm die Kirche jeweils mit 2 Der erste Kirchenbau wird am Geiseweg vermutet ist archaologisch aber nicht gesichert 3 Das Pfarrregister von Munster nennt die Kirche im Jahr 1496 4 Auf die Existenz der Kirche weist eine Glocke hin die aus dem Jahr 1411 datiert Das zweite Gotteshaus wurde 1660 erbaut wovon heute noch der Friedhof am Middelweg zeugt 5 Nachdem den Einwohnern der Weg zur Kirche zu lang geworden und der Bau so stark verfallen war dass die Westseite im Jahr 1815 eingesturzt war errichteten sie im Jahr 1824 eine neue Kirche nach Planen des Bauinspektors Reinhold 2 Finanziert wurde dieses dritte Gebaude durch die Vermietung der Sitzplatze Auf das Recht eines vererbten Sitzplatzes wurde erst 1954 verzichtet 6 Der Westturm wurde erst 1867 erganzt Seit 1927 teilten sich die Kirchengemeinden Weenermoor und St Georgiwold eine Pfarrstelle 3 Im Jahr 2016 wurde die Kirchengemeinde mit Mohlenwarf und St Georgiwold pfarramtlich verbunden Architektur BearbeitenDie in etwa geostete Saalkirche aus roten Backsteinen mit Westturm und geradem Ostabschluss ist im Stil des Klassizismus errichtet Je vier Rundbogenfenster an den Langseiten und zwei in der Ostwand werden durch Lisenen gegliedert Das Schiff wird von einem Satteldach mit Kruppelwalmabschluss bedeckt 3 Der westliche Glockenturm der auch als Eingang dient ist im Stil der Neuromanik auf quadratischem Grundriss errichtet Die fensterlose Turmhalle wird durch ein Rundbogenportal erschlossen Daruber tragt eine querrechteckige Tafel eine Bauinschrift Erbauet im Jahre 1867 durch die Gemeinde AW Driemeier Pastor GP Schulte PI Suthoff IL Meinders HI Franken Kirchen Vorstand WW Dreesen Lehrer IH Vespermann Baumeister in Weener Der obere Teil des Turmschaftes hat Ecklisenen und unterhalb der Traufe einen Rundbogenfries In mittlerer Hohe ist im Westen ein Rundfenster angebracht das im Suden und Norden mit zwei Rundblenden korrespondiert Daruber sind an den drei freistehenden Seiten die rundbogigen Schalllocher fur das Gelaut eingelassen Der verschieferte Spitzhelm wird von einem Turmknauf mit einem schlichten Kreuz bekront 5 Ausstattung Bearbeiten nbsp Blick Richtung Orgelempore nbsp KanzelDas Innere wird durch ein holzernes segmentiertes Tonnengewolbe abgeschlossen das auf kleinen Konsolen ruht Die Westempore die von zwei viereckigen Pfosten gestutzt wird dient als Aufstellungsort fur die Orgel Die Brustungsfelder seitlich der Orgel werden durch Rauten verziert Die schlichte holzerne polygonale Kanzel ist mittig an der Ostseite aufgestellt Die Kanzelfelder haben kassettierte Fullungen die durch schlanke Ecksaulen mit korinthischen Kapitellen gegliedert werden Der sechseckige Schalldeckel hat einen Aufsatz aus durchbrochenen Kreuzbogen Vor der Kanzel steht entsprechend reformierter Tradition ein Abendmahlstisch mit Balusterbeinen Das schlichte Kirchengestuhl lasst einen Mittelgang frei Das kraftige Petrol kontrastiert mit der ubrigen Kirchenausstattung in verschiedenen Grautonen Die hochrechteckigen Wangen des Gestuhls umschliessen oben ein kleines Traljengitter Zu den Vasa Sacra gehoren ein Kelch aus dem 17 Jahrhundert eine Kanne und Taufschale aus dem 19 Jahrhundert sowie zwei Brotteller aus dem 20 Jahrhundert In der Turmhalle hangt an der Nordwand eine holzerne Gedenktafel Sie ist mit Rocaillen verziert und tragt zwischen zwei Lorbeerranken die Namen der drei Gefallenen des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 1871 und der elf uberlebenden Ruckkehrer 3 Orgel Bearbeiten nbsp Rohlfing Orgel von 1906Die Orgel der Orgelbaufirma Gebr Rohlfing aus Osnabruck steht auf der Westempore Die Orgelbrustung hat kassettierte Fullungen unterschiedlicher Grosse Der funfachsige flache Prospekt hat Rundbogenfelder zwischen Lisenen Das pneumatische Instrument aus dem Jahr 1906 verfugt uber neun klingende Register auf zwei Manualen und Pedal und ist vollstandig erhalten 2 I Manual C f3Bordun 16 Principal 8 Gamba 8 Octave 4 Quinte 2 2 3 Octave 2 II Manual C f3Lieblich Gedackt 8 Salicional 8 Flote 4 Pedal C d1Subbass aus I Manual 16 Koppeln II I I P II P Superoktavkoppel I ISiehe auch BearbeitenListe der historischen Kirchen in OstfrieslandLiteratur BearbeitenGottfried Kiesow Architekturfuhrer Ostfriesland Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz Bonn 2010 ISBN 978 3 86795 021 3 S 161 Monika van Lengen Rheiderlands Kirchen Entdeckungsreise zu Gotteshausern aus acht Jahrhunderten im Westen Ostfrieslands H Risius Weener 2000 S 34 Insa Segebade Reformierte Kirchen an der Ems Evangelisch reformierte Kirche Leer 1999 ISBN 3 00 004645 3 S 47 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weenermoorer Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz der Kirchengemeinde Paul Wessels Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Weenermoor PDF 0 6 MB Einzelnachweise Bearbeiten Menno Smid Ostfriesische Kirchengeschichte Selbstverlag Pewsum 1974 S 42 Ostfriesland im Schutze des Deiches Bd 6 a b c Gottfried Kiesow Architekturfuhrer Ostfriesland Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz Bonn 2010 ISBN 978 3 86795 021 3 S 161 a b c d Paul Wessels Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Weenermoor PDF 0 6 MB abgerufen am 19 Dezember 2022 Segebade Reformierte Kirchen an der Ems 1999 S 47 a b Monika van Lengen Rheiderlands Kirchen Entdeckungsreise zu Gotteshausern aus acht Jahrhunderten im Westen Ostfrieslands H Risius Weener 2000 S 34 Segebade Reformierte Kirchen an der Ems 1999 S Kirchen in Weener Holthuser Kirche Kirchborgumer Kirche Mohlenwarfer Kirche Stapelmoorer Kirche St Georgiwolder Kirche Vellager Kirche Baptistenkirche Weener Erloserkirche Weener Evangelisch reformierte Kirche Weener St Joseph Weener Weenermoorer Kirche 53 1952 7 322269 Koordinaten 53 11 42 7 N 7 19 20 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weenermoorer Kirche amp oldid 236646887