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Die Weber Karde Dipsacus sativus L Honck Syn Dipsacus fullonum Huds non L 1 auch Rau Woll oder Tuchkarde wird auch Kardendistel oder Kardel genannt und ist eine Pflanzenart aus der Unterfamilie der Kardengewachse Dipsacoideae Heute wird sie oft auch nur als eine Unterart Dipsacus fullonum L subsp sativus L Thell der Wilden Karde Dipsacus fullonum L aufgefasst Weber KardeWeber Karde Dipsacus sativus SystematikEuasteriden IIOrdnung Kardenartige Dipsacales Familie Geissblattgewachse Caprifoliaceae Unterfamilie Kardengewachse Dipsacoideae Gattung Karden Dipsacus Art Weber KardeWissenschaftlicher NameDipsacus sativus L Honck Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verwendung 3 Verbreitung und Standort 4 Wappenzeichen 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Reife Weber Karde nbsp Dipsacus sativus Fruchtstand und SamenDie Weber Karde ist wie die sehr ahnliche Wilde Karde eine zweijahrige Pflanze Bei der Weber Karde stehen die Hullblatter waagrecht ab wahrend sie bei der Wilden Karde nach oben gebogen sind Daruber hinaus sind ihre Spreublatter breiter kurzer starr und an der Spitze nach ruckwarts gekrummt Diese hakenformige Krummung macht die Karde fur die Textilindustrie nutzbar Die Chromosomenzahl betragt 2n 18 2 Verwendung BearbeitenDer Name Weberkarde oder auch Weberdistel und Wolfskamm 3 leitet sich davon ab dass die dornenformigen aber elastischen Spitzen des getrockneten Fruchtstandes geeignet sind um die Oberflache von Wollgeweben aufzurauen ohne sie zu zerreissen Es wird so eine flanellartige flauschige Oberflache erzeugt Zahlreiche Fruchtstande wurden langs durchbohrt und in einer Achse rotierend neben und hintereinander auf einem Gerat montiert das uber den Wollstoff gefuhrt wurde Eine Darstellung aus einem der Hausbucher der Nurnberger Zwolfbruderstiftung von 1545 zeigt einen Kardenmacher der diese Gerate bereits so herstellte 4 Weitere Abbildungen aus demselben Buch zeigen einen ferber Farber 5 und einen Tuchmacher 6 wie sie die Karde verwenden um den Stoff zu kammen Nach einigem Gebrauch sind die Spitzen abgenutzt und die Fruchtstande mussen ersetzt werden deshalb verwenden modernere Kratzen Draht Aufgrund dieser Verwendung war die sogenannte Distelkarde das Innungszeichen der Tuchmacher Heute findet diese aufwandige Methode nur noch bei der Herstellung von hochwertigen Wollstoffen u a Filz fur Billardtische Verwendung Verbreitung und Standort BearbeitenDie Weber Karde ist in unseren Breiten als Kulturpflanze bekannt und kommt wild nur im westlichen Mittelmeerraum vor Moglicherweise stammt sie ursprunglich von Dipsacus ferox ab Die Weber Karde wurde im 19 Jahrhundert aus Frankreich nach Deutschland importiert und grossflachig kultiviert Das letzte kommerzielle Anbaugebiet im deutschsprachigen Raum befand sich im osterreichischen Muhlviertel die dortige Kardengenossenschaft wurde 1955 aufgelost Die Wilde Karde ist als Unkraut in Europa und Vorderasien auf steinigen kalk und stickstoffhaltigen Boden in Auwaldern und an Boschungen bis auf eine Hohe von 1000 Metern verbreitet Die verwilderte echte Weber Karde dagegen wird in neueren Florenwerken fur Deutschland als verschollen bezeichnet Fundmeldungen sind regelmassig auf die Verwechslung mit der Wilden Karde zuruckzufuhren Dies gilt auch haufig fur Angebote von Samenhandlungen Wappenzeichen BearbeitenIn Grun dargestellt findet sich eine Weber Karde im Wappen von Katsdorf Muhlviertel Oberosterreich Auch das oberschwabische Baienfurt fuhrt so die Pflanze Der Heimatverein Katsdorf und Umgebung der das Karden und Heimatmuseum Katsdorf betreibt hat 3 Weber Karden in seinem ovalen Signet Einzelnachweise Bearbeiten Werner Rothmaler Eckehart J Jager Exkursionsflora von Deutschland Band 2 Gefasspflanzen Grundband Elsevier GmbH Munchen 2005 S 376 ISBN 3 8274 1600 0 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 885 Vgl auch Hermann Paul Deutsches Worterbuch 3 Auflage Halle an der Saale 1921 656 die Wolle wurde gewolft http www nuernberger hausbuecher de 75 Amb 2 317 166 v gesichtet am 16 September 2013 http www nuernberger hausbuecher de 75 Amb 2 317 156 v http www nuernberger hausbuecher de 75 Amb 2 317 131 vWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Weber Karde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Weber Karde FloraWeb de Weber Karde In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Karde Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Weberkarde Museum in Katsdorf Osterreich Heimatverein Katsdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weber Karde amp oldid 239492032