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Der Wasserhochbehalter in Hannover ist ein denkmalgeschutzter Hochbehalter aus dem 19 Jahrhundert Das im Stil einer mittelalterlichen Festung errichtete Bauwerk versorgte die Bewohner der Stadt erstmals durch eine moderne hannoversche Trinkwasser Leitung 1 Noch heute zahlt das Gebaude zu den bedeutendsten Bauwerken der Wasserversorgung in Norddeutschland 2 Von der ursprunglich offentlich zuganglichen Dachterrasse konnten die Besucher durch einen dort zusatzlich aufgebauten Aussichtsturm bis weit uber das Calenberger Land blicken 1 Heute Stand Marz 2015 verdeckt ein zum grossen Teil hoher Baumbestand die monumentale Fernwirkung des Gebaudes 2 auch ist die Terrasse nur noch zeitweilig fur abendliche Besucher der Volkssternwarte geoffnet Standort ist der hochste Punkt am Ende der Strasse Am Lindener Berge 27 auf dem bis 89 Meter uber Normalnull herausragenden Hausberg der niedersachsischen Landeshauptstadt 3 dem Lindener Berg im hannoverschen Stadtteil Linden Sud 4 Der bis 1878 nach Art einer Trutzburg erbaute heute denkmalgeschutzte Hochbehalter auf dem Lindener Berg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Beschreibung 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Beschreibung Bearbeiten nbsp Einer der beiden polygonalen Eckturme der festungsartigen Anlage nbsp Kuppeln der Volkssternwarte uber der wie ein mittelalterlicher Wehrgang wirkenden AttikaDas Bauwerk entstand im Zusammenhang mit der Anlage des Ricklinger Wasserwerks 1 von wo ein Pumpenhaus 1974 abgerissen in der Ricklinger Masch an der Stammestrasse Frischwasser auf den hochsten Punkt des Lindener Berges leiten sollte um von dort zentral in das Wasserleitungsnetz von Hannover sowie anfangs nur in einige Strassen in Linden weitergefuhrt zu werden 2 Zustandig fur die Technik der ersten modernen Wasserleitung Hannovers wurde der Ingenieur Rudolph Berg Fur den Bau des beabsichtigten Wasserhochbehalters 2 42 Meter oberhalb des Stauspiegels der Leine 1 musste jedoch zunachst das 1825 von Georg Ludwig Friedrich Laves fur den Unternehmer Johann Egestorff auf der Kuppe errichtete Berggasthaus abgebrochen werden Nachdem die Bergkuppe aufgeboscht worden war 2 entstand in den Jahren von 1876 bis 1878 4 nach Planen des Architekten und Leiters der Abteilung Hochbau des Stadtbauamtes von Hannover Otto Wilsdorff sowie seines Mitarbeiter A Bues durch den hannoverschen Architekten und Maurermeisters A Strasser die gewaltige rund 10 000 Kubikmeter Trinkwasser fassende Wasserburg 1 Das festungsahnliche 1 an eine Trutzburg erinnernde Bauwerk ruht auf einer angeboschten rund 50 80 Meter breiten Terrasse aus Natursteinquadern uber dem sich ein 40 80 Meter breiter und etwa 8 5 Meter hoher Behalter erhebt Die ebenfalls geboschten und verputzten Aussenmauern werden durch Strebepfeiler artige Vorlagen verstarkt und skandiert und steigen gegen eine auf Rundbogen ruhende aus Ziegelsteinen gemauerte Flachdach Attika an die so an einen mittelalterlichen Wehrgang erinnert An drei Seiten vermittelt das Bauwerk offnungslos einen abweisenden Eindruck 2 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Der Lindener Berg um 1911 Der Trutzburg ahnliche Wasserhochbehalter mit dem Aussichtsturm rechte Bildhalfte hinter der alten Windmuhle ganz links der dort noch nicht wiedererrichtete Kuchengarten Pavillon am Lindener Bergfriedhof Lichtdruck aus der Kunstanstalt Ludwig Hemmer nbsp Die Fernwirkung der Kastell artigen Schauseite ist grossteils durch Baumbestand verstelltDie Schauseite aber die nach Osten hin den Besuchern den Blick uber Linden und Hannover gewahrte wurde einladender und im Stil der Hannoverschen Architekturschule gestaltet Zwischen zwei vor den Ecken der Wasserburg symmetrisch aufgestellten polygonalen und als Eckturmen aufgestellten Pavillons wurde ein mittlerer zweigeschossiger 2 Kastellbau im Stil der Neogotik vorgeschoben 4 Diese reichhaltigeren Architekturformen und ihre Baumaterialien wiederholten sich bei dem in der Mitte des begehbaren Hochbehalters aufgebauten turmahnliches Aufsatzes mit einem Burgfried Uber den Vor und Aufbauten die als Wohnung fur den Wassermeister dienten sowie beispielsweise fur Absperrschieber Treppen und Schornsteine 2 erhob sich ein Aussichtsturm auf der fur die Burger anfangs offentlich zuganglichen obersten Dachterrasse 1 Die Fertigstellung des Hochbehalters steht am Anfang einer ganzen Reihe technischer Nachfolgebauten in Hannover so fur das Wasserwerk Ricklingen von 1878 die verlorene Flusswasserkunst aus den 1890er Jahren vor dem Leineschloss den Wasserturm in Misburg und den an der Vahrenwalder Strasse 267 und das Wasserwerk in Misburg von 1926 2 Nachdem eine Fliegerbombe wahrend der Luftangriffe auf Hannover den Hochbehalter im Zweiten Weltkrieg beschadigt hatte wurde der Dachaufbau vereinfacht jedoch ohne den Aussichtsturm wieder hergestellt 4 1977 erwies sich der Behalter als undicht und wurde ausser Betrieb gesetzt Nachdem aber die Kosten fur einen Abriss und dem dann vollstandigen Neubau mit den Kosten fur einen Umbau und eine Restaurierung des denkmalgeschutzten Gebaudes abgewagt worden waren wurde der Behalterbau von oben geoffnet und vollstandig ausgeraumt 1 Dabei wurde vor allem die gesamte technische Innenausstattung ersetzt 2 durch den Einbau von zwei Stahlbetonwannen spater das Dach leicht erhoht wieder verschlossen Seit 1983 konnte das Gebaude dann wieder als Ausgleichsbehalter genutzt werden nun jedoch mit einem Fassungsvermogen von 13 000 Kubikmetern 1 Siehe auch BearbeitenListe der Baudenkmale in Linden Limmer Wasserhochbehalter fur den Grossen Garten in Hannover HerrenhausenLiteratur BearbeitenOlaf Grohmann Geschichte der Wasser und Energieversorgung der Stadt Hannover Von den Anfangen bis zur Gegenwart hrsg von der Stadtwerke Hannover AG Hannover 1991 S 58 253 Ilse Ruttgerodt Riechmann Lindener Berg in Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen Stadt Hannover Teil 2 Bd 10 2 hrsg von Hans Herbert Moller Niedersachsisches Landesverwaltungsamt Institut fur Denkmalpflege Friedr Vieweg amp Sohn Verlagsgesellschaft mbH Braunschweig 1985 ISBN 3 528 06208 8 S 118f sowie Linden Mitte im Addendum Verzeichnis der Baudenkmale gem 4 NDSchG ausgenommen Baudenkmale der archaologischen Denkmalpflege Stand 1 Juli 1985 Stadt Hannover Niedersachsisches Landesverwaltungsamt Veroffentlichungen des Instituts fur Denkmalpflege S 22f Gunther Kokkelink Monika Lemke Kokkelink Baukunst in Norddeutschland Architektur und Kunsthandwerk der Hannoverschen Schule 1850 1900 Schluter Hannover 1998 ISBN 3 87706 538 4 S 321 Franz Rudolf Zankl Zeichnungen zum neuen Wasserwerk der Koniglichen Residenz Stadt Hannover Tafeln aus der Zeitschrift des Architekten und Ingenieurvereins zu Hannover Band 26 1880 in ders Hrsg Hannover Archiv Blatt E H 54 Helmut Knocke Hugo Thielen Am Lindener Berge 27 in Hannover Kunst und Kultur Lexikon S 82 Rainer Ertel Wasserhochbehalter in Stadtlexikon Hannover S 656Weblinks Bearbeiten nbsp Commons 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