www.wikidata.de-de.nina.az
Walter Ehrengott Trautzsch 16 Marz 1903 in Lengefeld Erzgeb 23 September 1971 in Leipzig 1 war ein deutscher antifaschistischer Widerstandskampfer und von 1936 bis 1939 Thalmann Kurier Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWalter Trautzsch wurde in einer Arbeiterfamilie als sechstes von sieben Kindern geboren Der Vater arbeitete als Weber und Maurer die Mutter war Weberin Nach Abschluss der Volksschule lernte er Metalldrucker und arbeitete bis 1929 in seinem Beruf in verschiedenen deutschen Stadten dann wurde er erwerbslos 1923 wurde er Mitglied der KPD und nahm am Hamburger Aufstand teil Daraufhin wurde er verhaftet und blieb bis Dezember 1923 in Haft Seit 1926 hatte Trautzsch Verbindung zum Geheimapparat der KPD 1929 wurde er Leiter des Erwerbslosenausschusses in Lengefeld 1931 Leiter des ortlichen Antifaschistischen Kampfbunds Als Mitglied einer Delegation der Universum Bucherei reiste Trautsch in die Sowjetunion Im November 1932 wurde Trautzsch zum KPD Stadtverordneten in seiner Heimatstadt Lengefeld gewahlt Bereits am 3 Marz 1933 wurde Trauzsch von der SA verhaftet und als einer der ersten Schutzhaftlinge ins KZ Colditz und spater ins KZ Sachsenburg verschleppt Nach der Entlassung im September 1934 wurde er Leiter einer illegalen kommunistischen Widerstandsgruppe in Lengefeld und Umgebung Im September 1935 emigrierte Trautzsch in die Sowjetunion und nahm unter dem Namen Paul Wittig an der Brusseler Konferenz der KPD teil Anschliessend emigrierte er in die Tschechoslowakei und erhielt von Hermann Nuding den Auftrag kunftig als Kurier uber Rosa Thalmann die Verbindung zu Ernst Thalmann herzustellen Von September 1936 bis Februar 1939 war Trautzsch unter dem Parteinamen Edwin Thalmann Kurier reiste zwischen Paris Prag Berlin sowie Hamburg und hielt so uber Rosa Thalmann die Verbindung zwischen dem verhafteten Ernst Thalmann und der Emigrationsleitung der KPD Insgesamt reiste er so in Abstanden von vier bis sechs Wochen etwa 18 mal illegal ins Deutsche Reich 2 Zwischen den Einsatzen lebte er abgeschottet in verschiedenen Hotels in Paris Seine unmittelbaren Vorgesetzten waren u a Walter Ulbricht Franz Dahlem Anton Ackermann Hermann Nuding und Paul Bertz Seine diktierten Berichte erhielt Hermann Nuding der sie redigiert nach Moskau weiterleitete Als Walter Trautzsch am 16 Februar 1939 beim Grenzubertritt in Aachen festgenommen wurde hatte er einen Schweizer Pass auf den Namen Wilhelm Bossard bei sich Doch die Gestapo nahm ihm nicht ab dass er zum franzosischen Geheimdienst gehore Nun gab er zu Mitglied der illegalen KPD in Frankreich zu sein was mit der Pariser Leitung abgesprochen war um zu verhindern dass seine Tatigkeit als Thalmann Kurier bekannt wurde Er ging zum Schein auf das Angebot der Gestapo ein als ihr V Mann in Frankreich zu arbeiten informierte daruber in Paris sofort die KPD Leitung Seine ausfuhrliche Stellungnahme zur Festnahme und Anwerbung ging in den Wirren des Kriegsausbruchs verloren und so konnte spater die gefahrvolle Vermutung Trautzsch sei ein Verrater nicht glaubhaft entkraftet werden Die fur viele deutsche Kommunisten todbringende Einladung zum Rapport nach Moskau ignorierte der erkrankte Doppelagent einfach Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert 1940 gelang ihm die Flucht uber Belgien in die Schweiz Hier arbeitete er als Tscheche Kurt Schneider u a mit Maria Weiterer Leo Bauer und Fritz Sperling zusammen Er heiratete die Schweizerin Rosemarie Muggli 1918 1974 3 1946 kehrte er mit seiner Frau nach Deutschland zuruck Er war 1947 48 Vorsitzender der SED im Kreis Glauchau und anschliessend in verschiedenen anderen Parteifunktionen tatig 1954 wurde er jedoch nach einer Uberprufung durch die Zentrale Parteikontrollkommission aufgrund der Gestapoverpflichtung und als ehemaliger Westemigrant aus dem Kontrollapparat der Partei entfernt Er wurde Kaderleiter Hilfsarbeiter in der Landwirtschaft und Fahrstuhlfuhrer Zuletzt wurde er nach haufigen Krankheiten 1959 Invalidenrentner Erst 1964 wurde seine Tatigkeit mit dem Vaterlandischen Verdienstorden in Silber gewurdigt Seine Nichte war die langjahrige Leiterin des Buros des Politburos des ZK der SED Gisela Glende 4 Literatur BearbeitenAnnette Leo Trautzsch Walter Ehrengott In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Charlotte Erxleben Hrsg Berichte des Thalmann Kuriers W T In Beitrage zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung 1965 Annette Leo Peter Reif Spirek Hrsg Helden Tater und Verrater Berlin 2000 ISBN 3 932482 22 0 Weblinks BearbeitenGunter Ulrich Wolfram Verdachtigt ein Doppelagent zu sein In Neues Deutschland 24 September 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Nachruf in Neues Deutschland vom 25 September 1971 Zeno Zimmerling Ernst Thalmann Leben und Kampf Ein Dokumentarbericht Verlag Neues Leben Berlin 1974 S 142 143 Traueranzeige in Neues Deutschland vom 6 August 1974 Egon Krenz Walter Ulbricht Zeitzeugen erinnern sich Verlag Das Neue Berlin Berlin 2013 ISBN 978 3 360 02160 1 S 548 Normdaten Person GND 121907066 lobid OGND AKS VIAF 62416550 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Trautzsch WalterALTERNATIVNAMEN Wittig Paul Pseudonym Bossard Wilhelm Pseudonym Schneider Kurt Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher antifaschistischer Widerstandskampfer und Thalmann Kurier GEBURTSDATUM 16 Marz 1903GEBURTSORT LengefeldSTERBEDATUM 23 September 1971STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Trautzsch amp oldid 230109166