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Josef Gottlieb Eugen Walter Schaeffer 1 Juli 1883 in Brieg 19 Januar 1968 in West Berlin 1 war ein deutscher Politiker DNVP Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Fruhes Leben 1 2 Weimarer Republik 1 3 NS Zeit 1 4 Nachkriegszeit 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFruhes Leben Bearbeiten In seiner Jugend besuchte Schaeffer das Konigliche Gymnasiums in Brieg wo er zu Ostern 1903 das Abitur ablegte Anschliessend studierte er sechs Semester Rechts und Staatswissenschaften sowie Volkswirtschaftslehre an der Universitat Breslau Von 1 April 1903 bis 31 Marz 1904 gehorte Schaeffer wahrend seiner ersten beiden Studiensemester dem Grenadier Regiment Konig Friedrich III 2 Schlesisches Nr 11 in Breslau an Spater wurde er durch Kabinettsorder vom 14 April 1907 zum Leutnant der Reserve im 4 Schlesischen Infanterie Regiment Nr 157 in Brieg ernannt Am Ende seines Studiums bestand Schaeffer am 2 Juni 1906 vor einer Prufungskommission des Oberlandesgerichts Breslau das erste juristische Staatsexamen ab Ebenfalls 1906 promovierte Schaeffer 1906 mit einer von Xaver Severin Gretener betreuten Arbeit uber das Zuchtigungsrecht in Breslau zum Dr jur Das mundliche Doktorexamen bestand er am 20 Dezember 1906 Nach der Anfertigung seiner Dissertation absolvierte Schaeffer den Juristischen Vorbereitungsdienst den er am 12 Dezember 1906 beim Koniglichen Amtsgericht in Canth begann Nach dem Vorbereitungsdienst wurde Schaeffer dem Koniglichen Landgericht in Hirschberg zur Beschaftigung uberwiesen 1908 war er als Referendar beim Landgericht in Brieg tatig Das grosse Staatsexamen bestand er 1911 Bis 1914 hatte Schaeffer es dann zum Staatsanwalt in Schweidnitz gebracht Von 1914 bis 1918 nahm Schaeffer als Bataillonskommandeur beim Grenadier Regiment 11 am Ersten Weltkrieg teil Wahrend des Krieges erhielt er den Rang eines Hauptmanns der Reserve beim Infanterie Regiment 51 Nach dem Krieg beteiligte er sich am Grenzschutz in Oberschlesien bevor er Ende April 1920 aus der Armee ausschied Weimarer Republik Bearbeiten Nach dem Ersten Weltkrieg trat Schaeffer in die Deutschnationale Volkspartei DNVP ein Am 4 Mai 1924 wurde er Stadtverordneter in Schweidnitz und am 29 November 1925 Mitglied des Provinziallandtages von Niederschlesien Im Februar 1926 zog Schaeffer im Nachruckverfahren fur seinen ausgeschiedenen Parteikollegen Pratorius von Richthofen in den im Dezember 1924 gewahlten dritten Reichstag der Weimarer Republik ein in dem er bis zur Wahl vom Mai 1928 den Wahlkreis 7 Breslau vertrat Vom 19 Mai bis 6 Juni 1926 gehorte Schaeffer dem Reichsfemeausschuss an einem in Munchen tagenden parlamentarischen Untersuchungsausschuss der die Fememorde der fruhen 1920er Jahre untersuchte Der Ausschuss hatte sich dazu verpflichtet die Sachaussagen der Gerichte anzuerkennen 2 In diesem Gremium war Schaeffer der Gegenspieler des Berichterstatters Paul Levi Schaeffer Breslau sicherte dem Kabinett Held I zu die bayerische Justiz in ihrem Kampf gegen Verleumdungen und Bosheit vaterlandsloser Menschen durch Presseveroffentlichungen zu unterstutzen Ein preussisches Gericht unter dem Vorsitz von Landgerichtsdirektor Julius Siegert hatte die Fememorder Paul Schulz und Peter Umhofer 3 zum Tode verurteilt Funktionare der DNVP beauftragten Walter Luetgebrune mit der Vertretung in einem Berufungsverfahren der Fememorder Walter Luetgebrune erhielt von Schaeffer Breslau DNVP vertrauliche Unterlagen des Feme Ausschusses und verfasste einen Schriftsatz in dem er behauptete die Zusammensetzung der Geschworenen im ersten Prozess sei illegal gewesen und bei den Morden habe es sich um Akte der Notwehr gehandelt 4 NS Zeit Bearbeiten Am 1 Januar 1933 trat Schaeffer in die NSDAP ein Aus dieser wurde er schliesslich am 5 August 1943 ausgeschlossen Von 1933 bis 1935 amtierte Schaeffer als Generalstaatsanwalt beim Schwurgericht in Breslau Fur Aufsehen sorgte er im Herbst 1934 durch die Anklageerhebung gegen eine Reihe von SS Angehorigen die an der in der Nacht vom 30 Juni zum 1 Juli 1934 erfolgten Ermordung des Waldenhausener Stadtbaurates Kuno Kamphausen mitgewirkt hatten Es war dies der einzige Fall einer Anklageerhebung vor einem deutschen Gericht wahrend der NS Zeit gegen Personen wegen eines im Zuge der politischen Sauberungsaktion vom 30 Juni 1934 verubten Mordes Schaeffer zu dieser Zeit selbst SS Anwarter liess in seiner Eigenschaft als Generalstaatsanwalt 22 SS Angehorige darunter zwei SS Standartenfuhrer unter Mordverdacht verhaften von denen mehrere zu Haftstrafen verurteilt wurden 5 Ermittlungen die Schaeffer wegen sechs weiterer am 1 Juli 1934 von der SS in Schlesien verubter Morde an vier Juden in Hirschberg und zwei Kommunisten in Landeshut eingeleitet hatte wurden schliesslich im September 1934 durch einen Abolitionserlass den Adolf Hitler als Staatsoberhaupt herausgegeben hatte und der diese Totungshandlungen straffrei stellte niedergeschlagen so dass er die Tater nicht weiter verfolgen durfte 1935 wurde Schaeffer Prasident eines Senats des Schwurgerichts in Breslau Sein Lebensweg in den folgenden Jahren ist nicht mit Sicherheit geklart Schumacher weiss als mogliche Spur fur diese Zeit jedoch die am 14 Oktober 1944 erfolgte Behandlung ein es Walter Schaeffer s dessen Identitat nicht geklart ist im Krankenrevier der Polizeistation am Berliner Alexanderplatz zu nennen 6 Nachkriegszeit Bearbeiten 1957 nahm Schaeffer als Zeuge am Osnabrucker Prozess gegen Udo von Woyrsch und Ernst Muller Altenau wegen der im Juni und Juli 1934 im Zuge der Rohm Affare in Schlesien durchgefuhrten Morde teil Um 1960 ist Schaeffer mit Wohnsitz in Berlin Dahlem nachweisbar Bis in die 1960er Jahre stellte Schaeffer sich Geschichtsforschern als Zeuge zur Verfugung so z B 1966 noch Heinz Hohne dem er Auskunfte uber seine Wahrnehmungen als Staatsanwalt in Breslau in den Jahren 1933 bis 1935 erteilte Schriften BearbeitenDas Zuchtigungsrecht Breslau 1908 Dissertation Digitalisat Literatur BearbeitenMartin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Weblinks BearbeitenWalter Schaeffer in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Sterberegister des Standesamtes Zehlendorf fur das Jahr 1968 Sterbeurkunde Nr 1968 216 Akten uber die Verhandlungen uber die Untersuchung der Feme Organisationen u Feme Morde 27 Ausschuss 19 mai au 6 juin 1926 SAPMO Barch R R 101 101 1645 p 222 296 S 237 Peter Umhofer schloss sich sofort nach seiner Haftentlassung am 1 Dezember 1929 abermals der NSDAP an Mitgliedsnummer 176 579 Rudolf Heydeloff Walter Luetgebrune in der Weimarer Republik 49 S S 27 Heinz Hohne Der Orden unter dem Totenkopf 1967 S 553 Martin Schumacher M d R 1991 S 176 Normdaten Person GND 130121770 lobid OGND AKS VIAF 3571571 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schaeffer WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker DNVP MdRGEBURTSDATUM 1 Juli 1883GEBURTSORT BriegSTERBEDATUM 19 Januar 1968STERBEORT West Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Schaeffer amp oldid 227057837