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Walter Ortlepp 9 Juli 1900 in Gotha 23 Oktober 1971 in Aschaffenburg war ein deutscher Politiker NSDAP Jurist Polizist und Nationalsozialist der zur Zeit des Nationalsozialismus unter anderem Polizeiprasident von Weimar Leiter des Innenministeriums von Thuringen SS Brigadefuhrer sowie Mitglied des Reichstages war Walter Ortlepp Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOrtlepp Sohn eines Bankbeamten 1 legte im Februar 1918 nach dem Besuch der Realschule und des Gymnasiums Ernestinum in Gotha das Abitur ab Zwischen Juni und November 1918 leistete Ortlepp Kriegsdienst unter anderem bei der Ersatzabteilung des 5 6 Garde Feldartillerie Regiments in Juterbog Nach Entlassung aus der Deutschen Armee absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften in Gottingen und Jena Wahrend seines Studiums gehorte er im Marz und April 1920 zur Zeit des Kapp Putsches dem Studentenkorps Gottingen an Von 1920 bis 1924 war er Mitglied des Jungdeutschen Ordens Nach Abschluss des ersten juristischen Staatsexamens war er ab 1922 als Referendar tatig und beendete seine Ausbildung 1926 mit dem zweiten Staatsexamen Anschliessend war er bei der Staatsanwaltschaft in Weimar tatig und vom 1 Januar 1927 bis 30 Juni 1930 als Hilfsrichter am Landgericht Weimar beschaftigt Danach wurde er durch Wilhelm Frick dem von der NSDAP gestellten Innenminister Thuringens zum Regierungsrat ernannt und leitete bis zum 1 August 1931 die Landeskriminalpolizeistelle bei der Polizeidirektion in Weimar Infolge des Ausscheidens von Frick als Minister wurde Ortlepp im August 1931 als Amtsgerichtsrat nach Konigsee versetzt Unter Fritz Sauckel dessen personlicher Referent Ortlepp ab Juli 1933 war wurde er im September 1932 Polizeidirektor und fungierte schliesslich von Anfang April 1933 bis Anfang 1936 als Polizeiprasident von Weimar Er war massgeblich an dem Aufbau des thuringischen Gestapo Apparates beteiligt Vom 22 Januar 1936 bis zum 19 April 1936 war er in der Nachfolge von Fritz Wachtler Vertreter in der Leitung des dem Reichsstatthalter Sauckel direkt unterstellten Thuringischen Ministeriums des Innern 2 Vom 20 April 1936 bis zum Kriegsende war er Leiter des Innenministeriums in Thuringen 2 Im April 1936 erfolgte durch Adolf Hitler seine Ernennung zum Staatssekretar Beim Generalbevollmachtigten fur den Arbeitseinsatz war er als Stabsleiter Beauftragter fur die Reichsministerien 3 Der NSDAP Mitgliedsnummer 45 154 trat Ortlepp erstmals im September 1923 und nach Beendigung des Parteiverbots im September 1927 Mitgliedsnummer 66 836 erneut bei Von 1924 bis 1925 war er Adjutant im Frontbann einer Auffangorganisation der zu dieser Zeit verbotenen SA 1925 wechselte er zur wieder legalen SA und war von 1929 bis 1930 Adjutant im SA Gausturm in Thuringen Ortlepp war mehrere Jahre Vorsitzender des Untersuchungs und Schlichtungsausschusses der NSDAP USchlA fur den Gau Thuringen Im September 1931 wurde Ortlepp Mitglied der SS SS Nr 11 319 3 Per Uberstellungsanweisung durch Reinhard Heydrich wurde Ortlepp Ende 1933 von der SS zum SD abgeordnet aus dem er Anfang April 1943 jedoch infolge der Umstrukturierung des SD wieder zur allgemeinen SS zuruckkehrte 4 Beim Stab des SS Oberabschnittes Fulda Werra wurde er 1943 noch Fuhrer 3 Dem Stadtrat von Weimar gehorte er ab 1929 an und fuhrte dort vom 1 Januar 1933 bis 1935 den Vorsitz Ab August 1932 war er Mitglied des Thuringer Landtages und ab Oktober 1933 Staatsrat in Thuringen Zudem war er von November 1933 bis zum Kriegsende Mitglied des in der Zeit des Nationalsozialismus bedeutungslosen Reichstages fur den Wahlkreis 12 Thuringen 3 Er war Mitglied im Nationalsozialistischen Altherrenbund und dort von 1939 bis Kriegsende Gauverbandsfuhrer 5 Zudem war er von 1936 bis 1938 Prasident des DRK Landesvereins Thuringen e V und von 1937 bis 1945 DRK Generalhauptfuhrer 6 Nach Kriegsende wurde Ortlepp am 28 Mai 1945 in Plauen durch die US Army verhaftet und in den Lagern Ziegenhain Darmstadt und Ludwigsburg interniert In der Entnazifizierung wurde er von der Lagerspruchkammer in Ludwigsburg im August 1948 in die Gruppe der Hauptschuldigen eingestuft und zu vier Jahren Arbeitslager verurteilt Im August 1950 ordnete die Zentral Berufungskammer fur Nord Wurttemberg Ortlepp in die Gruppe der Belasteten ein und verurteilte ihn zu dreieinviertel Jahren Arbeitslager die durch die Internierung nach Kriegsende als verbusst galten Ein Gnadengesuch Ortlepps an den Ministerprasidenten Wurttemberg Badens wurde im September 1951 abgelehnt allerdings wurde der Einzug seines Vermogens aufgehoben Ortlepp war im August 1948 vorlaufig freigelassen worden Bis 1953 arbeitete er als Hilfsarbeiter bei den Zellstoffwerken A G in Aschaffenburg Anschliessend war er bis 1960 als juristischer Mitarbeiter in verschiedenen Aschaffenburger Anwaltskanzleien tatig Die Beamtenrechte wurden ihm im Februar 1960 wieder zuerkannt Ab 1962 war er als Rechtsanwalt in Aschaffenburg zugelassen Ortlepp starb im Oktober 1971 in Aschaffenburg 3 Auszeichnungen BearbeitenOrtlepps SS Range 7 Datum Rang4 September 1931 SS Sturmfuhrer1 Oktober 1932 SS Sturmhauptfuhrer20 April 1933 SS Sturmbannfuhrer9 November 1933 SS Sturmhauptfuhrer21 September 1933 SS Standartenfuhrer20 Oktober 1935 SS Oberfuhrer20 April 1937 SS BrigadefuhrerGoldenes Parteiabzeichen Kriegsverdienstkreuz II und I Klasse ohne Schwerter Ehrendegen des Reichsfuhrers SS Totenkopfring der SSLiteratur BearbeitenMarlis Grafe Bernhard Post und Andreas Schneider Die Geheime Staatspolizei im NS Gau Thuringen 1933 1945 Quellen zur Geschichte Thuringens II Halbband herausgegeben von Landeszentrale fur politische Bildung Thuringen unveranderte Neuauflage 2005 ISBN 3 931426 83 1 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Aktualisierte 2 Auflage Weblinks BearbeitenWalter Ortlepp in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 445 a b Bernhard Post Volker Wahl Hrsg Thuringen Handbuch Territorium Verfassung Parlament Regierung und Verwaltung in Thuringen 1920 bis 1995 Veroffentlichungen aus Thuringischen Staatsarchiven 1 Weimar 1999 ISBN 3 7400 0962 4 S 613 a b c d e Marlis Grafe Bernhard Post und Andreas Schneider Die Geheime Staatspolizei im NS Gau Thuringen 1933 1945 Quellen zur Geschichte Thuringens II Halbband herausgegeben von Landeszentrale fur politische Bildung Thuringen unveranderte Neuauflage 2005 S 555 f Carsten Schreiber Elite im Verborgenen Ideologie und regionale Herrschaftspraxis des Sicherheitsdienstes der SS und seines Netzwerks am Beispiel Sachsens Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2008 ISBN 978 3 486 58543 8 S 91 379 Archive in Thuringen Mitteilungsblatt 02 2006 S 35 Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Thuringen e V Hrsg Das Rote Kreuz in Thuringen von 1804 bis 1990 Eine Dokumentation des DRK Landesverbandes Thuringen Arbeitsgruppe Geschichte Erfurt 2007 S 47 Lilla Statisten S 450f Innenminister von Thuringen Land Thuringen 1920 1952 Carl Eduard Freiherr von Brandenstein Karl Hermann Georg Sattler Arnold Paulssen Karl Riedel Wilhelm Frick Erwin Baum Fritz Sauckel Fritz Wachtler Walter Ortlepp Ernst Busse Werner Eggerath Willy GebhardtFreistaat Thuringen seit 1990 Willibald Bock Franz Schuster Richard Dewes Christian Kockert Andreas Trautvetter Karl Heinz Gasser Manfred Scherer Peter M Huber Jorg Geibert Holger Poppenhager Georg Maier Normdaten Person GND 130514772 lobid OGND AKS VIAF 38028046 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ortlepp WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP SS Brigadefuhrer Innenminister von Thuringen MdRGEBURTSDATUM 9 Juli 1900GEBURTSORT GothaSTERBEDATUM 23 Oktober 1971STERBEORT Aschaffenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Ortlepp amp oldid 222039316