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Walter Andreas Schwarz 2 Juni 1913 in Aschersleben Harz 1 April 1992 in Heidelberg war ein deutscher Sanger Schriftsteller Kabarettist Horspielautor und sprecher sowie Ubersetzer fur die BBC Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Diskografie 2 2 Filmografie Auswahl 2 3 Horspiele Auswahl 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchon mit neun Jahren stand Schwarz erstmals auf einer Buhne Nach dem Abitur 1932 am Gymnasium Stephaneum verliess er Aschersleben um in Wien als Schauspieler zu arbeiten und dort Germanistik Franzosisch Englisch und Musikwissenschaften zu studieren Erste Auftritte fuhrten ihn ans Wiener Volkstheater am Max Reinhardt Seminar war er Schuler es folgten Engagements in Berlin Hamburg Frankfurt am Main Bonn und Mannheim Wegen seiner judischen Abstammung wurde er 1938 mit seiner gesamten Familie in das Konzentrationslager Holzen in Niedersachsen verschleppt wo er bis Kriegsende interniert war Seine Eltern starben er selbst soll nur deshalb uberlebt haben weil der Lagerkommandant ein ehemaliger Schulfreund war 1 Seine Erfahrungen mit der Aufarbeitung der NS Vergangenheit liess Schwarz im Januar 1967 in die Horfunksendung Wiedergutmachung einfliessen die von HR und WDR produziert wurde Aus der Sicht eines Betroffenen kritisierte er dort die bundesdeutsche Burokratie und bedauerte dass er bzw die autobiografisch zu verstehende Person die er als Fallbeispiel nahm nach zwanzigjahriger Wartezeit immer noch nicht das Recht bekommen habe das er zu finden hoffte sondern stattdessen eine Abschlagszahlung aus einem Vergleichsangebot das man ihm nahelegte um seinen Fall endlich abschliessen zu konnen 2 Er stellte auch die Frage ob die behordlichen Forderungen der Parteibuchbeamten oder der KZ Uberlebenden Vorrang haben sollten 1956 nahm er mit dem selbstkomponierten und ebenfalls autobiografisch gepragten Titel Im Wartesaal zum grossen Gluck am Eurovision Song Contest teil und war damit zusammen mit Freddy Quinn der erste deutsche Vertreter bei diesem Wettbewerb Auf die weitgehende Verdrangung der NS Vergangenheit in den funfziger Jahren anspielend heisst es im Text Und man baute am Kai der Vergangenheit Einen Saal mit Blick auf das Meer Und mit Wanden aus Traumen gegen die Wirklichkeit Denn die liebte man nicht sehr Bei der deutschen Vorentscheidung am 1 Mai 1956 im Grossen Sendesaal des Kolner Funkhauses soll Schwarz gesiegt und sich damit fur den internationalen Wettbewerb qualifiziert haben wenngleich nicht sicher ist ob diese Gesangsshow wie in den Programmzeitschriften damals angekundigt auch tatsachlich stattfand 3 Die Platzierungen bei der Endrunde am 24 Mai 1956 im Kursaal von Lugano wurden abgesehen vom Siegertitel nicht bekannt gegeben Inoffiziell hiess es Schwarz habe Platz zwei belegt 4 Musikalisch blieb dieses Stuck sein einziger grosserer Erfolg Seit 1948 arbeitete er in London fur das deutschsprachige Programm der BBC als Sprecher und war seitdem ein begeisterter Anhanger der dortigen seiner Meinung nach inhaltlich hochwertigen Radiowellen Im Januar 1977 beschrieb er seine personlichen Erfahrungen in London in der WDR Sendung Hier spricht London Radio Collagen mit Tondokumenten der deutschsprachigen Abteilung der BBC 1938 1945 Darin ausserte sich Schwarz uber seine Vorbilder darunter Lindley Fraser Hugh Greene und Carl Brinitzer 5 Noch 1990 verwies er darauf dass auch das deutsche Horspiel wie in Grossbritannien ein Millionenpublikum erreichen konne wenn die Regisseure ein bescheideneres Selbstverstandnis hatten 6 Schwarz lebte spater in Paris und Heidelberg und erwarb sich bei Horspielproduktionen internationales Ansehen etwa in Leo Tolstois Anna Karenina und Heinrich Manns Der Untertan Uber letztere Produktion hiess es in der Tageszeitung Die Welt Die Erzahler Walter Andreas Schwarz und Heiner Schmidt bringen einem den Text so suggestiv gleichwohl unpratentios nahe dass man sich von Anfang an mit hineingezogen fuhlt in die beklemmende Entwicklung eines Menschen der sich furchtet 7 Nach Johann Nestroys Satire Freiheit in Krahwinkel richtete er im Dezember 1988 orientiert an der Urschrift von 1849 fur ORF und SWF eine szenische Lesung ein die als satirisch akustischer Genuss gewurdigt wurde 8 Als Sprecher wirkte er in mehr als 200 Horspielen mit Bei plane records erschien 1986 ein Album mit vertonten Gedichten und Prosatexten von Erich Muhsam das Schwarz gemeinsam mit Dieter Suverkrup aufgenommen hat Schwarz starb 1992 in Heidelberg Werke BearbeitenDiskografie Bearbeiten Meisterliche Chansons von und mit Walter Andreas Schwarz mit dem Orchester Hans Georg Arlt EP mit vier Chansons Ariola 1956 Im Wartesaal zum grossen Gluck Fur 300 Francs Single Ariola 1958 Die Frucht der Ungesetzlichkeit Der Deutschen Mai zu Hambach 1832 1982 Doppel LP 1982 Sudwestfunk Baden Baden SWF 71 und 72 Soiree von Walter Andreas Schwarz Erich Muhsam Ich lade Euch zum Requiem mit Dieter Suverkrup plane 1986Filmografie Auswahl Bearbeiten 1967 geborene Lipowski TV Reihe Interpol Horspiele Auswahl Bearbeiten 1947 Carl Zuckmayer Der Hauptmann von Kopenick Zuchthausdirektor Regie Alfred Vohrer Horspiel SDR 1962 Leben und Taten des scharfsinnigen Edlen Don Quijote von La Mancha HR BR Bearbeiter und Erzahler 1965 Krieg und Frieden WDR Erzahler 1965 Georges Simenon Die Glocken von Bicetre Erzahler Bearbeitung und Regie Gert Westphal Kriminalhorspiel SWF 1967 Wilhelm Meisters theatralische Sendung HR WDR Bearbeiter 1967 Wiedergutmachung Horfolge WDR HR Autor 1967 Anna Karenina WDR HR Erzahler 1968 Die goldenen Jahre von St Germain des Pres HR Autor 1971 Der Untertan WDR Bearbeiter und Erzahler 1977 Hier spricht London Radiocollage zum deutschsprachigen Dienst der BBC 1938 1945 WDR 1980 Denn alles Fleisch ist wie das Gras NDR Feature zur Erinnerung an die Befreiung des Konzentrationslagers Bergen Belsen 1981 Jud Suss SWF SR Bearbeiter 1984 1984 Lesung SDR Sprecher 1991 Per Anhalter ins All SWF BR Ubersetzer und Bearbeiter 2013 Christoph Martin Wieland Die Geschichte der Abderiten Horbuch nur als Download SWR EditionWeblinks BearbeitenMusik Lena stapft in Walters Spuren Artikel mit Foto in der Mitteldeutschen Zeitung vom 1 Juni 2010 Angeln im Harz mit erstem Song Contest Starter Artikel in der Mitteldeutschen Zeitung vom 2 Juni 2010 Walter Andreas Schwarz in der Internet Movie Database englisch Literatur von und uber Walter Andreas Schwarz im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Walter Andreas Schwarz Der Aschersleber Kunstler war Sanger und Schauspieler Mitteldeutsche Zeitung 2 Juni 2010 1 abgerufen am 30 September 2019 Eindringliche Mahnung in Kirche und Rundfunk 8 Februar 1967 1956 Deutscher Vorentscheid im Kolner Funkhaus eurovision de 15 April 2015 abgerufen am 30 September 2019 HR 4 Aus der Geschichte des ESC Zwei Siege und null Punkte 14 Mai 2019 2 abgerufen am 30 September 2019 Studienkreis Rundfunk und Geschichte Mitteilungen 3 Jahrgang Nr 2 April 1977 S 17 Kritisch gehort in Stuttgarter Zeitung 9 Januar 1990 S 27 zitiert nach 3 abgerufen am 30 September 2019 Kritisch gehort in Stuttgarter Zeitung 8 Dezember 1988Deutschland beim Eurovision Song Contest 1956 Walter Andreas Schwarz Freddy Quinn 1957 Margot Hielscher 1958 Margot Hielscher 1959 Alice und Ellen Kessler 1960 Wyn Hoop 1961 Lale Andersen 1962 Conny Froboess 1963 Heidi Bruhl 1964 Nora Nova 1965 Ulla Wiesner 1966 Margot Eskens 1967 Inge Bruck 1968 Wencke Myhre 1969 Siw Malmkvist 1970 Katja Ebstein 1971 Katja Ebstein 1972 Mary Roos 1973 Gitte 1974 Cindy amp Bert 1975 Joy Fleming 1976 The Les Humphries Singers 1977 Silver Convention 1978 Ireen Sheer 1979 Dschinghis Khan 1980 Katja Ebstein 1981 Lena Valaitis 1982 Nicole 1983 Hoffmann amp Hoffmann 1984 Mary Roos 1985 Wind 1986 Ingrid Peters 1987 Wind 1988 Maxi amp Chris Garden 1989 Nino de Angelo 1990 Chris Kempers amp Daniel Kovac 1991 Atlantis 2000 1992 Wind 1993 Munchener Freiheit 1994 Mekado 1995 Stone amp Stone 1997 Bianca Shomburg 1998 Guildo Horn 1999 Surpriz 2000 Stefan Raab 2001 Michelle 2002 Corinna May 2003 Lou 2004 Max Mutzke 2005 Gracia 2006 Texas Lightning 2007 Roger Cicero 2008 No Angels 2009 Alex Swings Oscar Sings 2010 Lena 2011 Lena 2012 Roman Lob 2013 Cascada 2014 Elaiza 2015 Ann Sophie 2016 Jamie Lee 2017 Levina 2018 Michael Schulte 2019 S sters 2020 Ben Dolic 2021 Jendrik 2022 Malik Harris 2023 Lord of the LostKonnte sich nicht qualifizieren 1996 LeonInterpreten beim Eurovision Song Contest 1956 Gewinner Schweiz nbsp Lys Assia mit dem 2 Lied 1 Lied Belgien nbsp Fud Leclerc Deutschland Bundesrepublik nbsp Walter Andreas Schwarz Frankreich 1946 nbsp Mathe Altery Italien nbsp Franca Raimondi Luxemburg nbsp Michele Arnaud Niederlande nbsp Jetty Paerl Schweiz nbsp Lys Assia2 Lied Belgien nbsp Mony Marc Deutschland Bundesrepublik nbsp Freddy Quinn Frankreich 1946 nbsp Dany Dauberson Italien nbsp Tonina Torrielli Luxemburg nbsp Michele Arnaud Niederlande nbsp Corry Brokken Normdaten Person GND 117367974 lobid OGND AKS VIAF 15544444 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwarz Walter AndreasKURZBESCHREIBUNG deutscher Sanger Schriftsteller Kabarettist Horspielautor sprecher und UbersetzerGEBURTSDATUM 2 Juni 1913GEBURTSORT Aschersleben Harz Deutsches ReichSTERBEDATUM 1 April 1992STERBEORT Heidelberg Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Andreas Schwarz amp oldid 230928357