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Die Gemeinde Triesenberg in Liechtenstein wurde um 1300 von offensichtlich aus dem Prattigau oder Davos stammenden Walsern besiedelt Diese Herkunft ist fur das Selbstverstandnis vieler Triesenberger bis in die heutige Zeit wichtig 1 Inhaltsverzeichnis 1 Besiedlung 2 Eigenarten 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBesiedlung Bearbeiten nbsp Gnalp oberhalb von TriesenbergDie alemannischstammigen Walser besiedelten im 12 und 13 Jahrhundert vom Oberwallis ausgehend Gebiete im damals romanischsprachigen Alpenraum Wahrend des 14 Jahrhunderts emigrierten sie von den Erstkolonien aus in sekundaren Schuben weiter Hauptartikel Walser Der Beginn der Walser Kolonisation im heutigen Liechtensteiner Oberland wird um 1300 vermutet Die Walser Siedlungen Parmezg Guflina Gnalp und Masescha auf Triesenberg wurden 1355 in einem Schiedsspruch urkundlich erwahnt 1363 ist die Anwesenheit von Walsern auf Saroja oberhalb von Planken nachgewiesen Die sprachliche Verwandtschaft mit der Stammkolonie in Davos und den Walser Siedlungen im Prattigau lasst darauf schliessen dass die Besiedlung von dort aus erfolgte Bei der Ansiedlung und Gewahrung von Kolonistenprivilegien wird eine aktive Rolle der Grafen von Werdenberg Sargans vermutet Im Verlaufe der Zeit verloren die Walser ihre bevorzugte Rechtsstellung Nach 1600 waren sie den ubrigen Untertanen gleichgestellt Eigenarten Bearbeiten nbsp Erhalten haben sich in Trie senberg die als Beigla bezeichneten Alprechtsholzer nbsp Das gestrickte Haus im Hag Triesenberg wird als Walserhaus bezeichnet Auffalligstes Merkmal der Walser ist ihre Sprache in der sich bis heute manche Eigenarten der hochstalemannischen Mundart die in Verbindung mit dem Wallis steht erhalten hat In Triesenberg wird ein deutlich von den anderen liechtensteinischen Mundarten unterscheidbarer Walserdialekt gesprochen Typisch ist der walserische sch Laut in palataler Umgebung boosch bose das walserische Diminutiv auf elti Opfelti Apfelchen das flektierte pradikative Adjektiv der Ofa ischd chaalta der Ofen ist kalt sowie der Umlaut beim flektierten Adjektiv im femininen Singular und Neutrum Plural lami Chua lahme Kuh d Meiti sin chrangi die Madchen sind krank 2 Die geheimnisvollen fremden Menschen mit der sonderbaren Sprache dem Walserdeutsch haben nicht nur die Menschen der damaligen Zeit beschaftigt sondern auch unzahlige Autoren bis in die jungste Zeit Uber die Walser ist viel geschrieben worden manchmal auch allzu verklarendes 3 dd Es gibt kein Walserhaus das man in allen Kolonien antreffen kann Der Hausbau ist aus dem viehwirtschaftlichen Bauernbetrieb und den Bedingungen der Umwelt zu erklaren Die Walser richteten ihre Existenz bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts auf eine bergbauerliche Viehwirtschaft aus Die bis 1888 in Triesenberg ubliche dann durch rentablere Genossenschaftsbetriebe ersetzte private Einzelsennerei gilt als typisch walserisch Hauptartikel Triesenberger Alpen nbsp Nachbildung einer Maiensasshutte im Walsermuseum TriesenbergDas gemeinwalserische Brauchtum ist sparlich Gemeinsam ist den Walsern die Verehrung des heiligen Theodul z B in der Kapelle St Theodul auf Masescha Was die Walser heute in den verschiedenen Gebieten zusammenhalt ist das Bewusstsein der gemeinsamen Herkunft und Sprache Das internationale Walser Treffen fand 1965 1980 und 2010 in Triesenberg statt Siehe auch BearbeitenWalsermuseum TriesenbergLiteratur BearbeitenAnton Banzer Sprache In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein 31 12 2011 Eugen Gabriel Die Mundart von Triesenberg und der Vorarlberger Walser In Probleme der Dialektgeographie 8 Arbeitstagung alemannischer Dialektologen Triesenberg Furstentum Liechtenstein 20 22 September 1984 Veroffentlichungen des Alemannischen Instituts Band 58 Hrsg von Eugen Gabriel und Hans Stricker Konkordia Buhl Baden 1987 S 18 38 Arthur Gassner Annie Hilbe Der Walserdialekt in Triesenberg Schaan 2009 erweiterte Ausgabe von Arthur Gassner Der Walserdialekt in Triesenberg o O 1980 Kurt Wanner Walser Walliser In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein 31 12 2011Einzelnachweise Bearbeiten Herbert Hilbe Ulrike Mayr Triesenberg In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein 31 12 2011 Anton Banzer Sprache In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein 31 12 2011 Armin Eberle Meinrad Gschwend Irene Hochreutener Naef Robert Kruker Die Bauernhauser des Kantons St Gallen Hrsg Schweizerische Gesellschaft fur Volkskunde Band 35 1 Basel und Herisau 2018 ISBN 978 3 908122 98 2 S 260 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walser in Liechtenstein amp oldid 239135665