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Walserhaus ist eine volkstumliche Bezeichnung fur die ganz oder mehrheitlich aus Holz errichteten Hauser die sich in den im Mittelalter von den Walsern besiedelten Alpentalern finden Walserhaus am Dorfplatz von ValsSt Antonien Walserhaus von 1394Das Eggahuus in Arosa heute HeimatmuseumMuseum Walserhaus Bosco Gurin Inhaltsverzeichnis 1 Haustypen 2 Wohnhaus 3 Speicher 4 Mauseplatte 5 Museen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHaustypen BearbeitenEin fur alle Regionen typisches Walserhaus gibt es nicht 1 und ebenso wenig kommt der Bautyp allein bei den Walsern vor Das sogenannte Walserhaus gehort teils zum Typus des reinen Holzhauses in Blockbauweise teils zum Typus des die Holz und Steinbauweise kombininierenden Gotthardhauses Der reine Holzbau war fur das gesamte Nordalpengebiet bis hinein in die Nordostschweiz typisch auch das traditionelle Engadinerhaus ist ein Blockbau der erst sekundar mit einem Steinmantel umgeben wurde ebenso das altere Appenzellerhaus und Toggenburgerhaus das sich haufig verschalt und vertafert vorfindet Daruber hinaus findet sich der reine Holzbau im obersten Wallis Obergommerhaus und von da aus bei den Sudwalsern in Formazza Pomatt und Bosco Gurin aber auch im untersten franzosischsprachigen Teil des Kantons Val d Illiez Der reine Holzbau gehort zur verhaltnismassig regenfeuchten Nordabdachung der Alpen die mit ihren Tannenwaldern den wichtigsten Baustoff fur den Blockbau lieferte Das Gotthardhaus wiederum eine Beruhrung von Sud und Nord verbindet den gemauerten Kuchenteil mit der in Holzbauweise aufgefuhrten gewatteten Stube Es ist fur das gesamte inneralpine Gebiet beidseits der Wasserscheide typisch und damit auch fur weite Teile des Wallis in Teilen Graubundens wie den walserischen Talschaften Davos und Prattigau steht das Gotthardhaus neben dem reinen Holzhaus 2 Wohnhaus BearbeitenFur den Bau wurden Vierkantbalken aus Larchenholz von circa 16 cm Dicke verwendet An den Ecken wurden die Balken verstrickt Die Fugen wurden mit Moos abgedichtet so dass man die Innenwande nicht vertafern musste Die unbehandelten hellen Balken farbten sich unter der Sonne mit der Zeit schwarz Wo es leicht spaltbare Granitplatten gab wurden die Dacher damit gedeckt so zum Beispiel in Torbel oder in Vals Diese Dacher sind oft heute noch im Originalzustand anzutreffen Schieferplatten wie sie zum Beispiel im Raum Ried Brig verwendet wurden waren weniger dauerhaft Noch weniger lang hielt sich das Holz von Schindeldachern eine Eindeckung die unter anderem in Eischoll und Silbertal ausgefuhrt wurde In den letzten Jahrzehnten wurden die Originaldacher oftmals durch Ziegel oder Eternitplatten ersetzt Vereinzelt wurden die Fassaden der Hauser mit gerundeten Holzschindeln verkleidet Da sich das Holz noch lange nach dem Bau verzog wurden vertikale Elemente moglichst klein gehalten Dies ist der Grund fur die kleinen Fenster der alten Walserhauser Damit trotzdem genugend Licht einfallen konnte wurden Zeilen aus mehreren Fenstern errichtet Diese Fensterreihen wurden mit verschiedenen Friesen verziert an denen sich oft das Alter des Gebaudes ablesen lasst Bei Fensterrenovationen oder vergrosserungen werden die Friese oft zerstort Das Walserhaus war nur teilweise unterkellert Speicher Bearbeiten nbsp Speicher in BlattenDer Speicher in dem das Korn aufbewahrt wurde war als holzerner Stelzenbau ausgefuhrt damit er vor Bodenfeuchtigkeit geschutzt war Ein allfalliges Untergeschoss diente als Keller oder Lagerraum aber kaum je als Stall Speicher wurden geschmuckt und nach ortlichem Geschmack abgewandelt sodass sich von Ort zu Ort recht verschieden gebaute Speicher finden Mauseplatte Bearbeiten nbsp MauseplatteEin Wahrzeichen der alpinen Baukultur im Wallis und der Walser sind die Mauseplatten oder Stadelbeine Um Ratten und Mause am Eindringen zu hindern wurde an den senkrechten Pfosten eine waagrechte Steinplatte aus Schiefer oder Granit eingebaut Ihre Flachen waren so glatt behauen dass sich Mause und Ratten an ihrer Unterseite nicht festklammern konnten Museen Bearbeiten nbsp Walsermuseum in Alagna ValsesiaDas Museo Walser im piemontesischen Alagna Valsesia befindet sich in der Fraktion Z Kantmud in einem Haus von 1628 Das Museum Walserhaus in Bosco Gurin ist seit 1938 in einem Haus von 1386 untergebracht Das 1601 errichtete Walserhaus ist heute als Wohnmuseum eine Abteilung des Walsermuseum Triesenberg in Liechtenstein Literatur BearbeitenJodok Bar Das Walserhaus In Jahresbericht des Vorarlberger Landesmuseumsvereins 1894 Volkmar Schmid Wir Walser Brig 2002 Christoph Simonett Die Bauernhauser des Kantons Graubunden 2 Bande Hrsg von der Schweizerischen Gesellschaft fur Volkskunde Basel 1965 und 1968 zweite Auflage 1983 und 1987 Richard Weiss Hauser und Landschaften der Schweiz Reprint der Erstausgabe aus dem Jahre 1959 Mit einem Geleitwort von Jean Pierre Anderegg und einer Autorenbiografie von Jakob Weiss Haupt Bern 2017 ISBN 978 3 258 08017 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Walserhaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Walserhaus Walsermuseum Stiftung Walserhaus SafientalEinzelnachweise Bearbeiten Kurt Wanner Walser Walliser In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein 31 12 2011 Abschnitt nach Richard Weiss Hauser und Landschaften der Schweiz Reprint der Erstausgabe aus dem Jahre 1959 Haupt Bern 2017 S 50 57 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walserhaus amp oldid 230359547