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Wallaceodoxa raja ampat ist eine auf den Raja Ampat Inseln vor Neuguinea heimische Palmenart sie ist der einzige Vertreter der damit monotypischen Gattung Wallaceodoxa Sie ist nach dem englischen Naturforscher Alfred Russel Wallace 1823 1913 benannt Wallaceodoxa raja ampatSystematikMonokotyledonenCommelinidenOrdnung Palmenartige Arecales Familie Palmengewachse Arecaceae Gattung WallaceodoxaArt Wallaceodoxa raja ampatWissenschaftlicher Name der GattungWallaceodoxaHeatubun amp W J BakerWissenschaftlicher Name der ArtWallaceodoxa raja ampatHeatubun amp W J Baker Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Merkmale der Gattung 1 1 1 Blatter 1 1 2 Blutenstand 1 1 3 Bluten 1 1 4 Frucht 1 2 Merkmale der Art 2 Verbreitung und Gefahrdung 3 Systematik 4 Nutzung 5 Belege 5 1 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenMerkmale der Gattung Bearbeiten Wallaceodoxa ist eine massig robuste solitare unbewehrte baumformige Palme Sie ist einhausig getrenntgeschlechtig monozisch und mehrmals bluhend pleonanth Der Stamm ist aufrecht grob rissig weisslich braun die Knoten sind unauffallig Blatter Bearbeiten Die Blatter sind gefiedert hangend die Krone bildet eine Halbkugel Die Blattscheiden sind rohrig und einen deutlichen Kronenschaft Die Scheiden sind adaxial kahl mit Ausnahme von verstreuten Flecken von weissem flockigem Indument Abaxial gibt es ein dickes weisses wolliges ausfallendes Indument das aus sehr feinen durchscheinenden Fasern mit einem geringeren Anteil an ahnlichen braunen Fasern besteht Dazwischen stehen zahlreiche grosse braun schwarze gedrehte Haare Der Blattstiel ist lang schlank adaxial gefurcht abaxial abgerundet und mit einem dichten Indument besetzt das dem der Blattscheiden gleicht Die Rhachis ist schlank bogig und bildet an der Oberseite eine Furche und ist abaxial abgerundet Das Indument gleicht dem der Blattscheide nur dass die braun schwarzen gedrehten Haare zahlreicher sind Die Fiederblattchen sind regelmassig angeordnet fast gegenstandig bis alternierend Sie sind hangend Sie setzen an der adaxialen Oberflache der Rhachis an am Rand der Furche Sie bilden einen spitzen Winkel und sind einfach gefaltet mit einer unauffalligen Mittelrippe Sie sind grun adaxial blasser abaxial dunkler und glauk und papierartig Die basal stehenden Fiederblattchen sind linealisch bis lanzettlich oder leicht sigmoid Die Spitzen sind leicht pramors Die mittleren Fiederblattchen sind langlich etwas lanzeolat die Enden leicht pramors Die apikalen Fiederblattchen sind paarig oder einzeln die Spitzen sind trunkat und ungleich pramors oder gezahnt Blutenstand Bearbeiten Der Blutenstand steht unter den Laubblattern infrafoliar er ist proterandrisch und bis zu dreifach verzweigt moglicherweise bis zu vierfach Der Blutenstandsstiel ist lang eher flach und im Querschnitt leicht elliptisch Er ist kurzer als die Blutenstandsachse Er ist hellgrun bis cremefarben mit dichtem hell bis dunkelbraunem Indument Das Vorblatt ist verkahlend lanzeolat zweikielig papieren und cremefarben bis hellgrun Es schliesst den Blutenstand vollig ein reisst langs auf wenn sich der Blutenstand entfaltet und fallt vor der Blute der mannlichen Bluten ab Das erste Hochblatt am Blutenstandsstiel ist verkahlend langlich papieren cremefarben bis hellgrun mit dicht wolliger Behaarung zerstreut auf der Oberflache Die ubrigen Hochblatter sind reduziert zu unauffalligen horizontalen narbenartigen Gruben Die Blutenstandsachse ist hellgrun bis cremefarben Der basalste Seitenzweig erster Ordnung ist relativ lang Er verzweigt sich zu einigen Seitenzweigen zweiter Ordnung und dann zu den blutentragenden Seitenzweigen Rachillae Die Seitenzweige erster Ordnung stehen weit auseinander Die Rachillae sind zahlreich fleischig nahe der Spitze leicht gebogen und unbehaart Die Blutentriaden stehen dicht gereiht Bluten Bearbeiten Die mannlichen Bluten sind klein bis mittelgross langlich in der Knospe geschossformig und symmetrisch Die Farbe ist weisslich cremefarben bis grunlich weiss Die drei Sepalen sind frei stark imbricat und rundlich Die drei Petalen sind valvat an der Basis miteinander verbunden elliptisch mit leicht gerundeter Spitze Sie sind dick und fleischig leicht gestreift Die Farbe ist hellgrun bis cremefarben Die Staubblatter sind zahlreich 58 bis 64 in der Lange variabel Die Filamente sind ahlenformig viel langer als die Antheren und weiss bis cremefarben Die Antheren sind pfeilformig latrors und cremefarben Das Pistillodium steriler Stempel ist kurzer als die Staubblatter unregelmassig ellipsoidisch gelappt und cremefarben bis dunkelbraun Die weibliche Blute ist etwas kleiner als die mannliche Sie ist ellipsoidisch hellgrun bis cremefarben und hat zur Anthese eine vervorstehende Narbe Die drei Sepalen sind stark imbricat gekielt abgerundet und leicht asymmetrisch An der Basis sind sie verdickt Die drei Petalen sind stark imbricat elliptisch leicht gestreift Die wenigen Staminodien sind unauffallig hautig dreieckig und cremefarben bis hellbraun Das Gynoeceum ist ellipsoidisch hellgrun bis cremefarben Die Narbe ist dreiteilig und zur Anthese weiss Die Samenanlage sitzt basal Frucht Bearbeiten Die Frucht ist ellipsoidisch die schwarzen Narbenreste und die Blutenhulle verbleiben bei Reife an der Frucht Das Exokarp ist glatt glanzend und dunn Es ist zunachst hellgrun und wird zur Reife gelb orange bis rot Das Mesokarp ist faserig fleischig schleim und tanninhaltig Die Fasern sind zart bis gross Das Endokarp ist von sklerifiziertem Grundgewebe umgeben Das Endokarp selbst ist sehr dunn knorpelig im Querschnitt kreisrund ohne jede Gruben oder Winkel Es ist strohfarben und besitzt zahlreiche flache anhaftende Fasern Der Samen ist breit ellipsoidisch ohne Gruben oder Winkel im Querschnitt ist er rund Der Nabel Hilum ist elliptisch langlich und reicht von der Basis bis zur Spitze des Samens Die Raphenaste anostomosieren Das Endosperm ist tief ruminat Der Embryo sitzt basal und ist weiss Merkmale der Art Bearbeiten Wallaceodoxa raja amput ist eine solitare Palme mit einem bis zu 30 m hohen Stamm Der Stammdurchmesser betragt 9 30 cm Die Internodien tragen unauffallige Blattnarben Die Stammfarbe ist weisslich braun Die Krone besteht aus 11 19 Blattern Die Blatter sind einschliesslich Blattstiel 275 410 cm lang Die rohrige Blattscheide ist 76 115 cm lang und 16 30 cm breit verschmalert sich bis 10 cm Der Kronschaft ist 100 150 cm lang Der Blattstiel ist 28 50 cm lang 2 5 3 5 cm breit und an der Basis 1 1 5 cm dick An jeder Seite der Rhachis stehen 50 85 Fiederblattchen Die basalen Fiederblattchen sind 41 60 cm lang und 9 5 2 5 cm breit die mittleren sind 70 114 cm lang und 1 4 5 cm breit die apikalen Fiederblattchen sind 32 40 cm lang und 0 5 1 5 cm breit Der Blutenstand ist 50 100 cm lang und zur Anthese 75 80 cm breit Der Blutenstandsstiel ist 15 20 cm lang und 4 6 cm dick Das Vorblatt ist 50 60x7 12 cm gross das Vorblatt ist ahnlich Es gibt bis zu 27 Seitenaste erster Ordnung einschliesslich der terminalen Rachilla Die Rachillae sind zahlreich 11 18 cm lang an ihnen stehen 12 15 Blutentriaden pro 5 cm Rachillalange Die mannlichen Bluten sind im Knospenzustand kurz vor Anthese 7 7 5x2 5 4 mm gross und weisslich cremefarben bis grunlich weiss Die drei Sepalen sind frei 3 2 3 5x2 5 3 mm gross Die drei Petalen sind an der Basis verbunden 6 6 3x3 3 5 mm gross Die 58 64 Staubblatter sind 3 5 5 mm lang Die Staubfaden sind 2 5 3x0 3 0 4 mm gross und weiss Die Antheren sind 2 2 5x0 5 0 75 mm gross Das cremefarbene bis braune Pistillodium ist 1 2x0 9 1 2 mm gross und hat 2 bis 3 Lappen die rund 0 5 mm tief sind und 0 3 mm breit sind Die weiblichen Bluten sind kurz vor Anthese 5 6x3 5 4 mm gross und cremefarben bis hellgrun Die Sepalen sind 3 3 5x3 5 7 mm gross die Petalen sind hellgrun und 5x6 mm gross Die 5 7 Staminodien sind 0 4 1x0 2 0 3 mm gross Das Gynoeceum ist einschliesslich Narbe 4 4 5x1 5 mm gross die Samenanlage rund 1 5x0 8 mm Die Frucht ist 17 5 20x10 12 mm gross zunachst hellgrun und wird dann gelb orange und rot zur Reife Das Exokarp ist rund 1 mm dick Der Samen ist 10 12x9 9 5 mm gross der Embryo 1 5 2 75x1 1 75 mm Verbreitung und Gefahrdung Bearbeiten nbsp Karte der Raja Ampat Inseln Auf Waigeo und Gag kommt Wallaceodoxa raja ampat vor Die Art ist nur von zwei Inseln der Raja Ampat Inselgruppe westlich von Neuguinea bekannt von Waigeo und Gag Hier wachst sie im Tiefland Wald uber Kalkstein in bis zu 50 m Seehohe Sie wurde vorwiegend in Sekundarwald und stark gestortem Wald gefunden Das Vorkommen in alten Garten wird als Reliktvorkommen angesehen Haufig kommt sie zusammen mit Areca macrocalyx verschiedenen Calamus und Licuala Arten sowie Heterospathe elata vor Der bekannte Bestand auf der Insel Gag ging zwischen 2006 und 2011 von 45 adulten 32 juvenilen Exemplaren und 129 Keimlingen zuruck auf 28 adulte Exemplare und keine Juvenilen oder Keimlinge Ursachen sind Waldrodungen der lokalen Bevolkerung sowie die Ausweitung von Kokosnuss Plantagen 75 der Flache von Gag gehoren zu einer Nickel Mine der Rest besteht grossteils aus Kokosnuss Plantagen und Garten Die Subpopulation auf Waigeo ist erst seht 2011 bekannt Eine erste Bestandsaufnahme in der Stadt Waisai ergab auf 4 km lediglich 5 adulte 63 juvenile Exemplare und 378 Keimlinge Aufgrund dessen dass die Art auf Kalk Standorte beschrankt ist werden nur wenige weitere Exemplare auf Waigeo erwartet Der Bestand hier ist durch das Wachstum der Stadt Waisai gefahrdet Wallaceodoxa raja ampat wurde von den Erstbeschreibern aufgrund des geringen Areals des Arealruckgangs und der geringen Bestandesgrosse als vom Aussterben bedroht critically endangered eingestuft Systematik BearbeitenDie Gattung Wallaceodoxa wird innerhalb der Familie Arecaceae in die Unterfamilie Arecoideae Tribus Areceae Subtribus Ptychospermatinae gestellt 1 Einzige Art der Gattung ist Wallaceodoxa raja amput 2 Die Schwestergruppe von Wallaceodoxa ist die monotypische Gattung Adonidia 3 Die Gattung ist nach dem englischen Naturkundler und Entdecker Alfred Russel Wallace benannt Er hat die Insel Waigeo 1860 besucht Die Benennung erfolgte in Erinnerung an den 100 Jahrestag von Wallace Tod am 7 November 1913 Das Suffix doxa stammt aus dem Altgriechischen woraus sich der Name Zur Ehre von Wallace ergibt 4 Die Art wurde von Charlie D Heatubun 2006 entdeckt Aufgrund ihrer Merkmale konnte sie zwar leicht der Subtribus Ptychospermatinae zugeordnet werden jedoch keiner der Gattungen Erst die molekulargenetische Studie von Elodie Alapetite konnte 2014 zeigen dass diese Art wie auch drei weitere am besten in je einer monotypischen Gattung beschrieben werden Die Erstbeschreibung von Art und Gattung erfolgte 2014 durch Heatubun und Baker 4 5 Dieser Einordnung als eigene Gattung folgten auch Dransfield und Baker 2016 in ihrer uberarbeiteten Familienklassifikation der Palmen 1 Nutzung BearbeitenDer Stamm wird als Bodenbelag verwendet Die Fruchte werden als Betelnuss Ersatz gekaut 4 Belege BearbeitenCharlie D Heatubun Scott Zona William J Baker Three new genera of arecoid palm Arecaceae from eastern Malesia Kew Bulletin 2014 Band 69 9525 doi 10 1007 S12225 014 9525 X Merkmale Verbreitung und Gefahrdung Einzelnachweise Bearbeiten a b William J Baker John Dransfield BeyondGenera Palmarum progress and prospects in palm systematics Botanical Journal of the Linnean Society 2016 doi 10 1111 boj 12401 Wallaceodoxa In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 5 Juni 2016 Elodie Alapetite William J Baker Sophie Nadot Evolution of stamen number in Ptychospermatinae Arecaceae Insights from a new molecular phylogeny of the subtribe Molecular Phylogenetics and Evolution Band 76 2014 S 227 240 doi 10 1016 j ympev 2014 02 026 a b c Charlie D Heatubun Scott Zona William J Baker Three new genera of arecoid palm Arecaceae from eastern Malesia Kew Bulletin 2014 Band 69 9525 doi 10 1007 S12225 014 9525 X Charlie D Heatubun Scott Zona William J Baker Three New Palm Genera from Indonesia Palms Band 58 2014 S 197 202 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