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Die Voies ferrees du Dauphine waren ein Netz von drei schmalspurigen Eisenbahnstrecken im Raum Grenoble in Frankreich das 1893 von der Eisenbahngesellschaft Societe des voies ferrees du Dauphine V F D eroffnet und ab 1920 von deren Nachfolger Regie departementale des voies ferrees du Dauphine ebenfalls V F D betrieben wurde Am 10 November 1964 wurde die letzte Schmalspurstrecke aufgegeben ein kurzer umgespurter Abschnitt blieb jedoch normalspurig noch einige Jahre im Guterverkehr in Betrieb Guterzug auf der Romanche Strecke in Livet vor 1914Aktie der Societe des Voies Ferrees du Dauphine vom 18 Juli 1906 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Societe des voies ferrees du Dauphine 1 2 Regie departementale des voies ferrees du Dauphine 1 3 Zweiter Weltkrieg 1 4 Nachkriegszeit 2 Strecken 2 1 Jarrie Bourg d Oisans 2 2 Grenoble Vizille 2 3 Gieres Froges 3 Bahnbetriebswerk 4 Fahrzeuge 4 1 Dampflokomotiven 4 2 Diesellokomotiven 4 3 Schienenbusse 4 4 Elektrische Triebwagen 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSociete des voies ferrees du Dauphine Bearbeiten nbsp Dampflokomotive der Strecke nach Bourg d Oisans und elektrischer Triebwagen vor Zug aus Grenoble im Bahnhof VizilleAnfang der 1890er Jahre beantragte die neugegrundete Gesellschaft Societe des voies ferrees du Dauphine die Erlaubnis zum Bau einer meterspurigen Eisenbahnstrecke im Tal der Romanche von Jarrie uber Vizille und Livet nach Bourg d Oisans Die sudostlich von Grenoble zu bauende Bahn sollte am Fernbahnhof der Compagnie des chemins de fer de Paris a Lyon et a la Mediterranee P L M in Jarrie ihren Anfang nehmen Am 17 Februar 1893 wurde die entsprechende Konzession erteilt und bald darauf mit dem Bau der Bahn begonnen Schon in der fruhen Bauphase wurde erwogen diese Bahn mit der Departementshauptstadt Grenoble unmittelbar zu verbinden Diesbezuglich wurden zwei mogliche Trassenvarianten untersucht Die erste fuhrte ab Jarrie nach Norden uber Le Pont de Claix und versprach einen unkomplizierten Bau Von der 14 km langen Strecke waren 13 km geradlinig verlaufen ausserhalb von Grenoble hatten die wenigen Kurven Radien von 100 m nicht unterschritten Die maximalen Steigungen hatten bei 10 gelegen und der gewunschte Endpunkt in der Nahe des P L M Bahnhofs in Grenoble ware einfach zu erreichen gewesen Hingegen war die zweite Trassenvariante die in Vizille abzweigen und uber Uriage und Gieres dorthin fuhren sollte kurvenreich mit Rampen von bis zu 50 Zudem hatte die 22 km lange Strecke mitten durch die Grenobler Innenstadt gefuhrt werden mussen Moglicherweise auf Druck seitens des Kurorts Uriage wurde die zweite Variante gewahlt Die Streckenfuhrung von Grenoble uber Le Pont de Claix nach Jarrie wurde spater von anderen Gesellschaften verwirklicht Am 20 Mai 1893 erhielt die V F D die Genehmigung zum Bau der Bahn von Vizille uber Uriage und Gieres Fortan wurde an beiden V F D Strecken gleichzeitig gearbeitet In Vizille kurz vor dem in der Ortsmitte gelegenen Trennungsbahnhof beider Strecken wurde an der Strecke nach Uriage das V F D Betriebswerk angelegt In Grenoble endete die Bahn am Fernbahnhof der P L M Zudem fuhrte ein Gleis zum nordlich gelegenen Umladebahnhof mit der P L M der anfangs Grenoble Abattoirs spater Grenoble Polygone hiess 1 Am 23 Juni 1894 verkehrte erstmals probeweise ein Zug von Vizille nach Grenoble und zuruck Die Einweihung beider Strecken erfolgte am folgenden 2 Juli als ein Zug mit geladenen Gasten von Grenoble uber Vizille nach Bourg d Oisans fuhr wo jene ein Bankett erwartete Am 30 Juni 1898 wurde eine dritte Strecke eroffnet die ab Gieres dem Tal des Gresivaudan weiter folgte Sie fuhrte zunachst nach Domene und wurde zwischen 1908 und 1914 bis Froges verlangert Zwischen 1900 und 1903 wurden die Strecke Grenoble Vizille und der Abzweig nach Domene elektrifiziert Mangels Gutertriebwagen wurde der Guterverkehr auch dort weiterhin mit Dampflokomotiven abgewickelt Von Grenoble bis Uriage verzeichnete die V F D zunachst ein zufriedenstellendes Verkehrsaufkommen Im Jahr 1916 nahm die Bahngesellschaft auf diesem Abschnitt 18 882 Franc pro Kilometer ein Auf den ubrigen Teilen des Netzes war die Auslastung geringer Einem Beschluss des Generalrats vom 23 August 1918 folgend wurden die Tatigkeiten der V F D wegen Missmanagements vor allem bezuglich der Strecke von Jarrie nach Bourg d Oisans zunachst unter strenge Beobachtung und bald darauf unter Zwangsverwaltung gestellt Die Befunde waren sehr schlechter Zustand der Gleise und der 259 Guterwagen nicht fahrfahiger Zustand von vier der vierzehn Dampflokomotiven verrottete Chassis der 16 elektrischen Triebwagen bei teilweisem Fehlen der Schutze problematischer Zustand des BetriebswerksRegie departementale des voies ferrees du Dauphine Bearbeiten Am 4 Mai 1920 wurde die Zwangsverwaltung aufgehoben und die Regie departementale des voies ferrees du Dauphine ubernahm den Betrieb Der Kaufvertrag wurde am 27 Oktober unterzeichnet und erlangte durch ein Dekret vom 12 Januar 1921 endgultige Bestatigung Der neue Betreiber setzte rasch Gleise und Material wieder instand In den folgenden elf Jahren wurde der Betrieb grundlegend modernisiert Die enge und kurvenreiche Ortsdurchfahrt der Strecke Jarrie Bourg d Oisans in Vizille wurde zugunsten einer Ortsumfahrung auf eigenem Bahnkorper aufgegeben und westlich des Ortes der neue Bahnhof Vizille Terrasse angelegt Der bisherige Trennungsbahnhof im Ortskern von Vizille hiess fortan Vizille Chateau die Strecke von Uriage wurde durch den Ort bis Vizille Terrasse verlangert Auf die Instandsetzung der Triebwagen Lokomotiven und Wagen folgte der Erwerb zusatzlicher Fahrzeuge Somit konnte die V F D die in der Folge in ihrer Eigenschaft als Staatsbetrieb Regie weitere in Schwierigkeiten geratene Bahnen wie z B den Tramway de Grenoble a Chapareillan T G C ubernahm zunachst mit dem zunehmenden Strassenverkehr konkurrieren Auf dem Abschnitt von Grenoble nach Gieres wurde ein Vorortverkehr mit dichtem Takt eingerichtet In der Relation Grenoble Vizille kamen schliesslich V F D Omnibusse zum Einsatz die auf dem kurzeren Weg uber Le Pont de Claix verkehrten und die Personenzuge zwischen Uriage und Vizille weitgehend verdrangten Nach der Ubernahme des T G C am 1 Januar 1931 wurde in Grenoble zwischen den beiden Bahnen eine zweite Gleisverbindung geschaffen die den Triebwagen der V F D die Nutzung des T G C Betriebshofs Ile Verte ermoglichte 2 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Anzahl der taglichen Zugpaare zwischen Uriage und Vizille wieder auf zehn erhoht da die Zahl der Busse beschrankt wurde und sie nach der Umrustung auf Holzvergaser langsamer wurden Ab 1941 machte sich der Mangel an Schienen Kupfer Isoliermaterial und Ersatzteilen bemerkbar Immer haufiger musste man zu Notlosungen greifen Fahrzeuge und Anlagen verschlissen zusehends Dennoch wurde unter zunehmend erschwerten Bedingungen der Betrieb aufrechterhalten 1944 kam es besonders im Betriebswerk in Vizille zu Sabotageakten die vor allem das Ziel hatten den Guterverkehr zu den Industrieanschlussen im Romanchetal zu storen In den letzten Kriegsjahren reduzierten die Triebwagenfuhrer in den Kurven von Grenoble absichtlich die Geschwindigkeit Fahrgaste konnten so den fahrenden Zug verlassen und die Kontrollen durch die Besatzer bei der Ankunft umgehen Wahrend der Ausgangssperren ubernachteten Fahrgaste haufig im Betriebshof Ile Verte in den Fahrzeugen um den immer nervoser werdenden deutschen Streifen nicht in die Hande zu fallen 3 Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Dieselelektrische Schmalspurlokomotive T 2 von Brissonneau et Lotz bei Gavet 1964Nach der Befreiung war die Bahn in einem beklagenswerten Zustand Die Gleise die Oberleitungen und die Unterwerke bedurften der Erneuerung die Triebwagen galt es zu ersetzen Die Regie verlagerte daher am 1 Dezember den Personenverkehr uber Uriage nach Vizille erneut auf Strassenbusse am 1 Februar 1948 dann auch den Vorortverkehr nach Gieres Bis 1951 verkehrte zwischen Grenoble und Uriage ein sonntagliches Zugpaar als Verstarker des Busverkehrs Fur den Guterverkehr blieb die Strecke zunachst erhalten zwei Zugpaare pro Tag liefen zwischen Grenoble und Vizille 1950 beschaffte die Bahnverwaltung bei Brissonneau et Lotz vier dieselelektrische Lokomotiven fur den Guterzugdienst auf der Romanchestrecke Strecken BearbeitenJarrie Bourg d Oisans Bearbeiten Die von Jarrie ausgehende Strecke war eingleisig und wurde nicht elektrifiziert Der dreigleisige Kopfbahnhof Jarrie auf 265 m Hohe lag unmittelbar sudlich des Empfangsgebaudes der P L M das westliche Gleis lag an dessen Hausbahnsteig Das Gleis zum mehrgleisigen Guterbahnhof kreuzte drei P L M Gleise niveaugleich dort gab es einen Guterschuppen und eine Umladehalle ab 1948 auch einen Umladekran Zwischen 1949 und 1951 erhielt das Streckengleis bis Vizille Terrasse wo eine weitere Umladeanlage errichtet wurde eine dritte Schiene Nach Vizille und daruber hinaus bis zum Endbahnhof folgte die Strecke dem Lauf des Flusses Romanche Die anfangliche Fuhrung durch Vizille mit dem Trennungsbahnhof Endbahnhof der Strecke von Grenoble im Strassenraum in der Ortsmitte wurde in den 1920er Jahren aufgegeben Nahe dem Fluss entstand mit Vizille Terrasse eine umfangreiche Bahnhofsanlage die nach dem Zweiten Weltkrieg um normalspurige Gleise und Dreischienengleise erganzt wurde Sie umfasste schliesslich mehr als 20 Gleise und einen Lokschuppen fur Diesellokomotiven beider Spurweiten Mit der Aufgabe des Meterspurbetriebs Ende 1964 wurden die meisten Schmalspurgleise abgebaut auch der normalspurige Betrieb wurde mittlerweile eingestellt Am Bahnhof von Peage de Vizille traf die neue Trasse wieder auf das alte Gleis Weitgehend neben der Route nationale 91 erreichte die Bahn den mehrgleisigen Bahnhof Sechilienne wo ein Calciumcarbidwerk fur ein betrachtliches Guteraufkommen sorgte Bei Gavet wechselte das Gleis auf einer gemauerten Bogenbrucke an das Sudufer des Flusses In Les Clavaux existierte ein Industrieanschluss in der Fabrik mit bis zu 150 Beschaftigten wurden dank des reichlich verfugbaren Stroms aus Wasserkraft bis 1930 chemische Produkte danach mittels Elektrolyse Aluminium produziert Auch Riouperoux war ein alter Industrieort Die dortige Papierfabrik die in den 1920er Jahren ebenfalls auf die Produktion von Aluminium aber auch Calciumcarbid und Silicium umgestellt wurde wies neben dem dreigleisigen V F D Bahnhof umfangreiche Gleisanlagen auf In Livet wo die Romanche erneut gequert wurde gab es beiderseits des Flusses insgesamt drei chemische Werke mit Gleisanschlussen Wahrend die Strecke auf den ersten 6 km bis Peage de Vizille nur um 35 m anstieg war von dort bis zur dritten Flussquerung auf dem Pont de l Aveynat ein Hohenunterschied von 402 m auf einer Strecke von 17 km Lange zu uberwinden Letzter Unterwegsbahnhof war mit drei spater vier Durchgangsgleisen Rochetaillee Das Empfangsgebaude des auf 720 m Hohe gelegenen Endbahnhofs Bourg d Oisans befand sich zwischen dem jeweils zweigleisigen Personen und Guterbereich Eine um 1905 gebaute Viehverladerampe ein kleines Betriebswerk mit einem zunachst vierstandigen Lokschuppen und ein Gleisanschluss zu einem 600 m entfernten Kohlebergwerk erganzten die Anlage Grenoble Vizille Bearbeiten nbsp Personenzug der V F D und Strassenbahnwagen der S G T E dahinter der mit der T G C genutzte Mittelbahnsteig auf der Place de la Gare in Grenoble ca 1909 nbsp Triebwagen im Bahnhof Uriage Stationsgebaude auf dem BahnsteigDer Endpunkt fur die Personenzuge lag zunachst seitlich der Rue du 4 Septembre am Hausbahnsteig des Fernbahnhofs der P L M Die schlichte Gleisanlage bestand aus dem Bahnsteiggleis einem Umfahrgleis und einem Ausziehgleis 4 Die Guterzuge endeten weiter nordlich am Umladebahnhof Grenoble Abattoirs bzw Grenoble Polygone der auch von den Schmalspurbahnen T G C und Societe Grenobloise de Tramways Electriques S G T E bzw den Vorgangern letzterer genutzt wurde 5 und uber Behandlungsanlagen fur die Dampflokomotiven verfugte Um 1900 entstand auf der Place de la Gare neben dem Gutergleis eine zweigleisige Station an einem gemeinsam mit dem T G C genutzten Mittelbahnsteig wobei dessen Zuge an der gegenuberliegenden Bahnsteigkante hielten Uber ein Gleisdreieck existierte einige Jahre lang eine direkte Verbindung zwischen der alten und der neuen Endstation In der Avenue Felix Viallet vereinigten sich Personen und Guterstrecke Dort kam um die Jahrhundertwende ein von der S G T E angelegtes zweites Gleis hinzu Die beiden Gleise wurden ab 1903 von den Fahrzeugen der zwei Gesellschaften im Richtungsbetrieb befahren wobei V F D und S G T E aber getrennte Fahrleitungen nutzten Sudlich der Place de la Bastille heute Place Hubert Dubedout wurde in diesem Zusammenhang die Trasse von der Rue Docteur Mazet auf den Boulevard Edouard Rey verlegt Ein dreigleisiger Gemeinschaftsbahnhof existierte am Square des Postes Dort konnten Guterwagen an den C E N 1902 in der S G T E aufgegangen und ab 1920 an den Tramway de Grenoble a Villard de Lans G V L ubergeben werden 1925 wurde er durch den sudlich davon abseits der Strecke gelegenen Bahnhof Grenoble Echanges erganzt Gemeinsam mit dem C E N wurde die folgende eingleisige Strecke genutzt wobei an der Place Malakoff heute Place Bir Hakeim aber zwei getrennte jeweils zweigleisige Stationen errichtet wurden Darauf verliess das Gleis Grenoble durch das Stadttor Porte Tres Cloitres das mit dem Bau der Oberleitung seinen Torbogen verlor Etwas weiter in Paganon wechselte es von der Strassenmitte an den Strassenrand Von der gleichnamigen Station zweigte ein 14 Weichen umfassender Industrieanschluss ab Die dortige Maschinenfabrik stellte im Ersten Weltkrieg Granaten her die die V F D in Ganzzugen nach Grenoble Polygone brachte Die P L M Strecke nach Chambery wurde auf einer Brucke uberquert die beidseitig Rampen von 44 5 mit einem minimalen Radius von 50 m aufwies In Gieres wo die Strecke von Osten nach Suden abbog lag das Empfangsgebaude zwischen den beiden Gleisen Auf dem Weg nach Uriage folgte sie dem Tal des Gebirgsbachs Sonnant mit Rampen bis 44 3 Der Bahnhof Uriage wies ebenfalls einen Mittelbahnsteig mit an ihm gelegenem Stationsgebaude auf Zudem gab es dort ein kleines Betriebswerk mit einem funfstandigen Schuppen und Industrieanschlusse zu einer Zementfabrik und einem Gaswerk In den 1920er Jahren kam ein Abstellgleis fur Guterwagen hinzu An der dreigleisigen Station Les Alberges war mit 417 m der hochste Punkt der Strecke erreicht Dreigleisig war auch der zwischen Vaulnaveys le Haut und Vaulnaveys le Bas gelegene Bahnhof Vaulnaveys Marchandises mit Guterhalle und Anschlussgleis zu einem Sagewerk In Vizille befand sich an der Nordseite der Strecke das Bahnbetriebswerk der V F D anschliessend verlief das Gleis im Strassenbereich durch einen kurzen Tunnel Auf der Place du Chateau wurde der Trennungsbahnhof Vizille ab 1932 Durchgangsbahnhof und Vizille Chateau genannt erreicht Gieres Froges Bearbeiten Die Strecke von Gieres nach Froges wurde in vier Etappen eroffnet 1898 von Gieres nach Domene 1908 weiter bis Lancey 1913 weiter bis Brignoud 1914 bis zum Endbahnhof Froges Samtliche Zuge der Bahn begannen bzw endeten in Grenoble Vor dem Bahnhof Gieres der Strecke nach Vizille zweigte das Gleis im Strassenraum ab und hatte unmittelbar danach eine eigene zweigleisige Station Da die Strecke sudlich der Isere in deren Tal verlief die bevolkerungsreichen Dorfer aber wegen der Hochwassergefahr auf Hugeln angelegt waren mussten dorthin Steigungen von bis zu 50 uberwunden werden Zahlreiche Anschlusse zu Industriebetrieben und den Bahnhofen der parallel verlaufenden normalspurigen P L M Strecke charakterisierten die Bahn Bedeutende Betriebe existierten u a in Lancey Papierfabrik Brignoud und Froges Elektrometallurgie Neben dem zweigleisigen Endbahnhof in Froges gab es einen einstandigen Lokschuppen und ein weiteres Abstellgleis Bahnbetriebswerk BearbeitenDas Betriebswerk lag am ostlichen Ortsrand von Vizille an der von Uriage kommenden Strecke Dort waren samtliche Dampf und Dieseltriebfahrzeuge sowie der uberwiegende Teil der elektrischen Triebwagen beheimatet Samtliche Fahrzeuge wurden dort gewartet und repariert ein Teil der Elektrotriebwagen und Diesellokomotiven neu gebaut Fahrzeuge BearbeitenDie Langenangaben beziehen sich sofern nicht anders vermerkt auf die Lange uber Puffer Angaben wie 130 bezeichnen die Achsfolge wobei die erste Ziffer fur die Zahl der vorlaufenden Laufachsen die zweite fur die in einem Rahmen gemeinsam angetriebenen Achsen und die dritte fur die nachlaufenden Laufachsen steht Der Buchstabe T bedeutet Tenderlokomotive Dampflokomotiven Bearbeiten In den Jahren 1893 und 1894 wurden von Blanc Misseron 16 identische Dampflokomotiven der Bauart 030 T geliefert Die dreiachsigen Tramlokomotiven mit den Betriebsnummern 1 16 wiesen zwei Fuhrerstande auf sie waren 6 80 m lang 2 20 m breit und 3 25 m hoch Die mit einer automatischen Druckluftbremse und einer Handbremse ausgestatteten zweizylindrigen Maschinen leisteten 150 PS Im Zuge der Elektrifizierung wurden funf dieser Lokomotiven verkauft u a die Nummern 13 und 16 an den Fourviere Ouest Lyonnais F O L Nach der Ubernahme des Betriebs durch die Regie wurden 1930 vier Maschinen verschrottet Die Nummern 1 10 und 14 uberlebten bis 1939 die Nummern 2 und 3 bis 1949 Bis zur Verschrottung hatten letztere 710 000 bzw 751 000 km zuruckgelegt Mit der Nummer 20 kam 1906 fur den anspruchsvollen Abschnitt von Sechilienne nach Livet eine bei Pinguely gebaute richtige Lokomotive der Bauart 040 T dazu 1922 erwarb die Regie drei nahezu baugleiche Loks Nr 17 19 Sie konnten Gleise mit Radien von 25 m befahren waren 7 02 m lang wogen leer 27 t und leisteten 315 PS 1951 wurden die Nummern 17 19 verschrottet die Nr 20 nach einer Laufleistung von 747 000 km verkauft Im August 1914 kam eine von den Chemins de fer departementaux de Rhone et Loire C R L gebraucht erworbene Lok der Bauart 130 T ebenfalls bei Pinguely gebaut hinzu In Zweitbesetzung behielt sie bei der V F D ihre alte Betriebsnummer 12 Zwischen 1915 und 1917 folgten von den C R L drei weitere dieser Maschinen Nr 21 und 22 von denen die Nr 10 nur eine Leihgabe war Im April 1921 wurde die Nr 10 zuruckgegeben und kam 1942 erneut zur V F D 1929 wurden von den Tramways de l Ouest du Dauphine T O D fur einen Mietpreis von je 500 Franc Monat zwei weitere Loks dieser Bauart Nr 23 und 24 angemietet Zwischen 1930 und 1935 kamen vor Zementzugen fur die im Bau befindliche Chambon Talsperre die Loks 41 und 42 zum Einsatz Die 130 T waren uber 7 70 m lang sie wogen leer 23 t und leisteten 245 PS 1951 wurden die letzten dieser Maschinen verkauft bzw verschrottet Die drei Lokomotiven mit den Nummern 25 27 der Bauart 030 T wurden bei Corpet Louvet 1913 gebaut und 1920 neuwertig gebraucht fur 75 000 Franc pro Stuck gekauft Die im Dezember 1920 Nr 25 bzw Februar 1921 eingetroffenen Dreikuppler waren 6 58 m lang ihre Leermasse betrug 16 5 t und ihre Leistung 135 PS Einsetzbar waren sie nur vor Personen oder leichten Guterzugen Ihre Verschrottung erfolgte 1949 Ebenfalls gebraucht wurden die 130 T Nr 30 32 erworben 1909 bei den Etablissements Piguet gebaut kamen die drei Loks 1921 zur V F D Ihre Lange betrug 7 70 m die Leermasse 22 t ihre Leistung 200 PS 1942 wurden die Nr 30 an die Tramways bretons und die Nr 31 verkauft die Nr 32 wurde 1945 verschrottet Mit den 030 T 33 34 51 und 52 kamen vier ungewohnliche Maschinen auf die Gleise der V F D Sie wurden um 1909 bei Pinguely gebaut und 1939 von den mittlerweile ebenfalls von der Regie betriebenen T O D geholt Die Lokomotiven 51 und 52 hatten an beiden Fahrzeugenden Fuhrerstande sie wurden 1941 auf Druckluftbremse umgebaut Die Nummern 33 und 34 behielten ihre Saugluftbremsen und blieben damit bei der V F D Fremdkorper sie wurden nur im Rangierdienst in Jarrie genutzt Spatestens 1950 wurden drei dieser Lokomotiven nicht mehr eingesetzt Die Maschine Nr 51 wurde vom Chemin de Fer du Vivarais C F V erworben und instand gesetzt Mit ihrer ursprunglichen Nummer 31 und dem zusatzlichen Namen ISERE verkehrte sie auf der Bahnstrecke Tournon Le Cheylard wurde dort aber ihres zweiten Fuhrerstands beraubt 6 Lange 7 59 m Leergewicht 19 t Leistung 200 PS 130 T 6 und 7 Diese zwei Zahnradlokomotiven wurden im November 1946 Nr 6 bzw Februar 1947 in Dienst gestellt Von den beiden Maschinen die um 1913 bei der Schweizerischen Lokomotiv und Maschinenfabrik SLM entstanden war Nr 7 nach der Elektrifizierung der Furka Oberalp Bahn FO zunachst zum Chemin de fer Biere Apples Morges BAM gelangt Nach dem Erwerb durch die V F D zum Preis von jeweils 37 200 Schweizer Franken behielten sie in Zweitbesetzung ihre alten Betriebsnummern Sie waren 8 75 m lang leer 34 t schwer und leisteten im Adhasionsbetrieb ca 480 PS Hauptsachlich wurden sie auf dem Abschnitt zwischen Sechilienne und Livet eingesetzt Diese bei weitem starksten Lokomotiven der Bahn wurden nach dem Eintreffen der dieselelektrischen Maschinen im Marz 1951 wieder verkauft Einzelganger ohne Nummern waren die ehemaligen Loks 1 und 7 der BAM Die kleinen Maschinen der Bauart 030 T waren nur von 1947 bis maximal 1951 bei der V F D im Einsatz Sie waren 225 PS stark 6 96 m lang und wogen leer 20 2 t Im April 1920 mietete die V F D zwei 130 T die von der bereits eingestellten Compagnie des Tramways de l Ardeche T A stammten Die bei den Etablissements Piguet gebauten Loks leisteten 200 PS sie waren 6 98 m lang und 22 t schwer Bereits im folgenden Jahr kehrten sie ins Departement Ardeche zuruck Diesellokomotiven Bearbeiten nbsp Normalspurige Diesellok T 10 mit Guterzug bei Vizille1950 lieferte Brissonneau et Lotz vier dieselelektrische Lokomotiven aus die die Betriebsnummern T 1 bis T 4 erhielten Die auf zwei zweiachsigen Drehgestellen ruhenden Maschinen waren mit zwei 12 Zylinder Motoren des Typs 517 J von Renault ausgestattet die jeweils 300 PS leisteten Fur den ca 3 km langen dreischienigen Abschnitt von Jarrie bis Vizille Terrasse baute die V F D aus Kostengrunden in der eigenen Werkstatt zwei normalspurige Diesellokomotiven die 1951 vorgestellt wurden Die kleinen dreiachsigen als T 11 und T 12 bezeichneten Maschinen hatten einen 8 Zylinder Motor von Willeme und ein mechanisches Getriebe mit sechs Gangen Sie wiesen einen Mittelfuhrerstand zwischen zwei gleich langen Vorbauten auf waren 7 60 m lang und leisteten ca 200 PS Mit den T 13 und T 14 entstanden bald darauf nochmals zwei ahnliche Lokomotiven Im Dezember 1955 konnte mit der T 10 eine vierachsige normalspurige Diesellok von der Staatsbahn SNCF erworben werden Sie hatte ebenfalls einen Mittelfuhrerstand die Achsfolge BB und war bei der Compagnie de chemins de fer departementaux C F D in Montmirail gebaut worden Spater kam mit der T 15 eine Lokomotive gleicher Bauart hinzu Schienenbusse Bearbeiten Die Adolph Saurer AG setzte zu Werbezwecken in den 1920er Jahren einen ihrer Schienenbusse von Grenoble uber Vizille in den Oisans ein Aufgrund seiner geringen Kapazitat erwies sich das Fahrzeug als ungeeignet Von den C E N ubernahm die V F D einen Berliet Schienenbus fur den Personenverkehr zwischen Jarrie und Vizille Chateau Da er anders als die Saurer Schienenbusse nicht uber eine unter dem Wagenboden angebrachte Drehvorrichtung verfugte wurden fur ihn in Jarrie und im Betriebshof Vizille Drehscheiben angelegt Das 9 05 m lange 7 t schwere Fahrzeug zog im Betrieb einen einachsigen Gepackanhanger 1938 wurde es verkauft und anschliessend verschrottet Die Firma Crochat lieferte einen vierachsigen petroleum elektrischen Triebwagen mit einem Trieb und einem Laufdrehgestell Das Zweirichtungsfahrzeug kam gebraucht zur V F D wo es den Berliet Schienenbus ersetzte Nach 1940 wurde es abgestellt Elektrische Triebwagen Bearbeiten Die zweiachsigen Zweirichtungs Triebwagen 1001 bis 1016 wurden 1902 im Betriebswerk Vizille gebaut Sie entstanden auf Brill Untergestellen ihr grosser Achsenabstand von 3 60 m erforderte angesichts der engen Kurven 23 m Radius in Vizille bewegliche Achsen Die Gleichspannung von 600 V wurde mit Stangenstromabnehmern aus der Oberleitung abgegriffen Die beiden Fahrmotoren eines Fahrzeugs leisteten je 65 PS Als Bremssysteme waren Druckluftbremsen rheostatische elektrische Bremsen und Handbremsen vorhanden Erst 1913 erhielten die Triebwagen Kompressoren vorher musste die zum Bremsen benotigte Druckluft an den End und ggf an Unterwegsbahnhofen nachgefullt werden Die Triebwagen waren in der Lage mehrere Wagen mit einem Gesamtgewicht von 29 t uber Rampen von bis zu 50 zu ziehen Sie waren 8 60 m lang 2 00 m breit und 3 20 m hoch Neben auf Langsbanken angeordneten 6 Sitzplatzen der 1 und 14 Sitzplatzen der 2 Wagenklasse gab es auf jeder der halboffenen Plattformen 10 Stehplatze Die aus Holz gefertigten grun lackierten Wagenkasten hatten auf jeder Seite sieben Fenster Mitte der 1920er Jahre bestellte die Regie bei der Societe Franco Belge zwei vierachsige Triebwagen deren elektrische Ausrustung die Societe Alsacienne de Constructions Mecaniques beisteuerte Die Fahrzeuge mit den Betriebsnummern 1020 und 1021 waren 13 87 m lang 2 30 m breit und 31 t schwer aufgrund ihrer Lange erhielten sie zwei Stangenstromabnehmer Die mit grossen Fenstern versehenen Wagenkasten wiesen beiderseits einen Zugang zu einer ungefahr mittig angeordneten Einstiegsplattform auf die zu zwei Abteilen mit insgesamt 36 quer angeordneten Sitzen ausschliesslich der 1 Wagenklasse fuhrten Fahrgaste der 2 Klasse mussten in den Beiwagen Platz nehmen von denen in der Regel zwei bis drei mitgefuhrt wurden Die beiden im August 1917 gelieferten Fahrzeuge zogen ab 1930 Expresszuge mit nur wenigen Halten zwischen Grenoble und Vizille wobei die Fahrzeiten zwischen 54 und 65 Minuten lagen Nach einem Brand der den holzernen Wagenkasten vollig zerstorte wurde der Triebwagen 1020 neu aufgebaut Er erhielt einen Wagenkasten aus Stahl und ein kleines Gepackabteil Aufgrund seines veranderten Aussehens bekam er bei den Eisenbahnern den Spitznamen sous marin Unterseeboot Nachdem 1946 der Personenverkehr nach Vizille eingestellt wurde bespannten die beiden Triebwagen bis 1952 den sonntaglichen Zusatzzug nach Uriage Fur das vorgesehene Ende der Dampftraktion auf der Guterstrecke nach Grenoble Polygone beschaffte die V F D vor 1905 den Gutertriebwagen T 1 Das zweiachsige Fahrzeug mit Brill Untergestell war 6 00 m lang 1 80 m breit und 2 95 m hoch Sein Leergewicht belief sich auf ca 12 t die Leistung betrug ca 130 PS In den 1920er Jahren wurde er vermutlich in einen Fahrleitungswagen umgebaut und um 1940 ausser Dienst gestellt Weitere Gutertriebwagen waren der T 2 1922 bestellt vierachsig T 4 und T 5 1929 geliefert zweiachsig T 3 eine zweiachsige Elektrolokomotive mit Mittelfuhrerstand wurde gebraucht erworben und an die Papierfabrik in Lancey weiterverkauft Drei weitere Fabriken im Tal der Romanche hatten elektrische Kleinlokomotiven die bei Ubergaben auch die Gleise der V F D befuhren Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Voies ferrees du Dauphine Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenHenri Boyer Patrice Bouillin Les voies ferrees du Dauphine 1983 Einzelnachweise Bearbeiten Dominique Allemand Patrice Boullin Le Tramway de Grenoble a Chapareillan Imprimerie Boulevards Bouvarel Reunis Grenoble 1985 ISBN 2 905447 02 8 S 61 Dominique Allemand Patrice Boullin Le Tramway de Grenoble a Chapareillan S 121 Henri Boyer Patrice Bouillin Les voies ferrees du Dauphine S 28 Henri Boyer Patrice Bouillin Les voies ferrees du Dauphine S 35 Dominique Allemand Patrice Boullin Le Tramway de Grenoble a Chapareillan S 28 Locomotive Pinguely Bicabine n 31 bei train du vivarais com abgerufen am 5 Mai 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Voies ferrees du Dauphine amp oldid 217978842