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Die Villa Romana de Freiria auch unter dem Namen Vila Romana do Outeiro de Polima bekannt ist ein ehemaliger romischer Gutshof villa rustica in Zentralportugal der vom Ende des 1 Jahrhunderts n Chr bis zum Anfang des 5 Jahrhunderts bewohnt wurde Villa romana de Freiria Portugal Freiria Porto FaroLage der Villa Romana de Freiria in Portugal Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Denkmalpflege 3 Befunde 3 1 Domus 3 2 Wohnbereich und landwirtschaftliche Gebaude 3 3 Speicher 3 4 Thermen 3 5 Graber 4 Funde 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Villa liegt in einem kleinen Tal zwischen den Ortsteilen Outeiro und Polima in der Gemeinde portugiesisch Freguesia Sao Domingos de Rana Kreis portugiesisch Concelho Cascais gut 16 km westlich von Lissabon Die bisher aufgedeckten Gebaudegrundrisse der Villa verteilen sich auf einen Hang der nach Suden und Osten zur Ribeira da Polima abfallt Auf der Kuppe 80 m uber N N wurden domus und Lager errichtet sudlich schliessen sich weitere Wohngebaude und ein Speicher an Ganz im Suden fast im Bereich der Talsohle 70 m uber N N wurden die Thermen angelegt 1 2 3 4 Denkmalpflege BearbeitenErste Hinweise auf eine romische Besiedlung der Region ergaben sich bereits 1912 durch den Fund eines romischen Grabes in einem benachbarten Steinbruch das von Vergilio Correia Pinto da Fonseca beschrieben wurde 5 1973 konnten die Archaologen Guilherme Cardoso und Jose d Encarnacao durch erste Sondagen des Gelandes die Existenz der romischen Villa sowie einer kupferzeitlichen bronzezeitlichen und eisenzeitlichen 6 Besiedlung des Platzes nachweisen Zwischen 1985 und 2002 wurden grosse Teile der Villa in jahrlichen Grabungskampagnen archaologisch untersucht und freigelegt Aufgrund der Bodenerosion sind vor allem die hangabwarts gelegenen Befunde vergleichsweise gut erhalten hier konnten stratigraphische Schichten in einer Hohe von bis zu 2 Metern erfasst und untersucht werden 3 1990 wurde die Anlage als Imovel de Interesse Publico eingetragen und unter Schutz gestellt 7 Zurzeit Stand September 2018 wird die Anlage fur den Publikumsverkehr eingerichtet Das Gelande ist eingezaunt und Besucher werden zukunftig zum Schutz der Befunde uber holzerne Stege uber die Ausgrabungsflache gefuhrt Befunde BearbeitenObwohl im Zuge der intensiven archaologischen Untersuchungen der Fundstelle bisher uber 3500 m untersucht wurden ist die Villa noch nicht vollstandig ergraben Bisher lassen sich funf Bereiche unterscheiden das eigentliche Haupthaus Domus ein Gebaudekomplex mit einer Olivenpresse ein Wohnbereich fur Bedienstete ein grosser Speicherbau sowie die Thermen 1 2 3 4 Domus Bearbeiten Das etwa 27 20 m grosse Haupthaus der Villa liegt im Nordwesten des Areals annahernd auf der Hohe des Hangs Zahlreiche Raume lagern sich um das Peristyl und das Atrium mit Impluvium des ehemals zweigeschossigen Gebaudes Die Wande waren verputzt und zum Teil bemalt und in einigen Raumen wurden Reste von polychromen Mosaikboden mit geometrischen Mustern aufgefunden Gut erhalten ist ein Mosaik das im Zentrum einen sogenannten salomonischen Knoten in einem quadratischen Feld zeigt Wohnbereich und landwirtschaftliche Gebaude Bearbeiten Ostlich des Haupthauses liegt ein Gebaudekomplex der vermutlich als Lager fur landwirtschaftliche Produkte und deren Weiterverarbeitung diente Die innerhalb des Gebaudes gefundene Presse diente vermutlich zur Herstellung von Olivenol Erhalten sind noch die als Gegengewichte verwendeten Steinblocke der Presse sowie zwei mit opus signinum beschichtete Tanks zur Aufnahme des Olivenols Sudlich des Hauptgebaudes schliesst sich ein weiterer Wohnkomplex mit kleinen Raumen an der vermutlich von den Bediensteten der Villa genutzt wurde Speicher Bearbeiten Ostlich der Wohnbereiche schliesst der mit einer Grundflache von gut 150 m aussergewohnlich grosse Speicherbau an Die Fundamentierung besteht aus einer Reihe paralleler Nord Sud verlaufender Mauern die die Hangneigung ausgleichen Eine Anlage vergleichbarer Grosse ist auf der iberischen Halbinsel bisher nur aus der Villa romana de Monroy 8 in der Nahe von Caceres bekannt nbsp Die ThermenThermen Bearbeiten Sudlich des Speichers wurde die dreiteilige Thermenanlage 18 14 m errichtet Dem fast quadratischen Caldarium mit zwei halbrunde Apsiden im Westen und Osten schliesst sich nach Norden ein weiterer quadratischer Raum Tepidarium mit ebenfalls einer halbrunden Apsis im Westen und einem weiteren quadratischen Raum im Osten an Das deutlich grossere Frigidarium im Norden ist durch einen quadratischen Raum bzw eine Apsis im Westen erweitert Graber Bearbeiten Auf der gegenuberliegenden Seite des Tals im Sudosten wurden Teile der zugehorigen Nekropole aufgedeckt Neben der Ustrina und mehr als zwei Dutzend Brandgrabern aus der fruhen Phase wurden auch zeitlich jungere Korpergraber ergraben Erst nach der Auflassung der Villa wurden auch Graber fur Kinder und Jugendliche im ehemaligen Wohnbereich angelegt 2 Funde BearbeitenInnerhalb des Fundmaterials das zum uberwiegenden Teil aus romischer Gebrauchskeramik Terra Sigillata und Ziegeln besteht 3 stechen einige Funde heraus Ein der indigenen Gottheit Triborunnis geweihter Altar der vermutlich von einem der ersten Eigentumer der Villa T itus Curatius Rufinus um die Mitte des 1 Jahrhunderts n Chr gestiftet wurde 2 3 Zwei Munzdepots von denen das jungere eine Munzreihe aus den Regierungszeiten von Gratianus bis Honorius zeigt 9 Ein konischer Sonnenquadrant aus Kalkstein und das zugehorige horizontale Gnomon 10 Eine kleine Kalksteinplastik eines Hundes mit gerunzelter Stirn und gefletschten Zahnen 1 Ein Keramikmodel mit Lowenverzierung 1 Glasreste Spielsteine Nagel Nadeln und Knochenstifte 1 2 3 Ein Teil der Funde wird heute im Museum Condes de Castro Guimaraes aufbewahrt 3 Literatur BearbeitenJose d Encarnacao und Guilherme Cardoso Villa romana de Freiria Al madan Almada 1999 Archaologischer Wegweiser durch Portugal In Thomas G Schattner Hrsg Kulturgeschichte der Antiken Welt Band 74 Philipp von Zabern Mainz 1998 ISBN 3 8053 2313 1 S 145 weiterfuhrende Literatur unter Portal do Arqueologo s v Bibliografia Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Paula Noe Villa Romana de Freiria Direcao Geral do Patrimonio Cultural Sistema de Informacao para o Patrimonio Arquitectonico 1994 abgerufen am 1 Dezember 2018 portugiesisch a b c d e A Martins Villa romana de Freiria Direcao Geral do Patrimonio Cultural abgerufen am 4 Dezember 2018 portugiesisch a b c d e f g Villa romana de Freiria Direcao Geral do Patrimonio Cultural Portal do Arqueologo abgerufen am 1 Dezember 2018 portugiesisch a b Archaologischer Wegweiser durch Portugal In Thomas G Schattner Hrsg Kulturgeschichte der Antiken Welt Band 74 Philipp von Zabern Mainz 1998 ISBN 3 8053 2313 1 S 145 Vergilio Correia Uma sepultura romana nos arredores de Oeiras O Arqueologo Portugues Serie 1 Volume 18 Lissabon 1913 S 93 ff portugiesisch Joao Luis Cardoso Guilherme Cardoso und Jose d Encarnacao O campaniforme de Freiria Cascais Estudos Arqueologicos de Oeiras Nr 20 Oeiras 2013 S 525 588 portugiesisch Decreto n º 29 90 Ministerio da Cultura Hrsg Diario da Republica I Serie n º 163 17 Juli 1990 S 2973 portugiesisch dre pt PDF abgerufen am 4 Dezember 2018 Villa romana de Monroy 9 Marz 2015 abgerufen am 7 Oktober 2018 spanisch Guilherme Cardoso Um tesouro monetario de Baixo Imperio na villa de Freiria Cascais O Arqueologo Portugues 4 ª Serie Nr 13 15 Lissabon 1997 S 393 413 portugiesisch Guilherme Cardoso Quadrante solar romano de Freiria O Arqueologo Portugues 4 ª Serie Volume 5 Lissabon 1987 S 219 224 portugiesisch 38 72093 9 3231 Koordinaten 38 43 15 3 N 9 19 23 2 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Villa romana de Freiria amp oldid 233875328