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Als vicus Bonnensis wird die zivile romische Siedlung lat vicus im Bereich des heutigen Bonner Stadtteils Gronau bezeichnet die sudlich des Legionslagers von Bonn lat castra Bonnensia und des umgebenden Lagerdorfes lat canabae legionis entstand Ihre Blutezeit erstreckte sich vom 2 in das 3 Jahrhundert n Chr Nach dem derzeitigen Forschungsstand wurde die Siedlung gleichzeitig mit den castra Bonnensia von den Romern errichtet Schatzungen gehen davon aus dass in dieser Zeit in Bonn bis zu 10 000 Menschen lebten Der Kern der Siedlung befand sich auf dem Gebiet westlich des Bundeshauses Der antike Name der Siedlung ist nicht uberliefert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ausgrabungen auf dem Gebiet des Vicus 2 Lage 3 Gestaltung des vicus 4 Kernbereiche der Ausgrabung an der Dahlmannstrasse 4 1 Monument 4 2 Ziegelbrennofen 4 3 Gallo romischer Umgangstempel 4 4 Graberfunde 4 5 Romisches Badegebaude 4 5 1 Erhaltung des Badegebaudes 4 6 Streifenhauser Kanale und Abfallgruben 4 7 Fundstucke 4 7 1 Vorromische und neuzeitliche Funde 5 Anmerkungen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenAusgrabungen auf dem Gebiet des Vicus Bearbeiten Seit 1850 wurden zahlreiche kleine verstreute Fundmeldungen von Privatpersonen oder Bauunternehmen aufgenommen und untersucht Die Archaologen gingen bisher nur von dorfahnlichen Ansiedlungen aus Die ersten grosseren Funde die auf eine konzentrierte Siedlung hinwiesen gab es z B beim Bau des Hauses der Geschichte an der Adenauerallee im Jahre 1989 Hier wurden unter anderem Teile des Kellers eines Wohnhauses freigelegt die heute im Kellergeschoss des Museums zu betrachten sind Vieles wurde jedoch vor allem in der Nachkriegszeit durch verschiedene Baumassnahmen unbeachtet zerstort Dies geschah nicht mutwillig sondern hatte besonders mit der Schwierigkeit des Erkennens von Anzeichen und der Identifizierung von Funden wahrend der Bauarbeiten zu tun Vom 2 Mai bis 31 Oktober 2006 fand im Zentrum des vicus an der heutigen Dahlmannstrasse die grosste zusammenhangende Ausgrabung statt die bis heute in einem romischen vicus in Deutschland unternommen wurde Die Ausgrabungen mussten bereits im Oktober abgeschlossen werden da an dieser Stelle ein neues Kongresszentrum und ein Hotel entstehen Die Kosten fur die Ausgrabung und die archaologische Untersuchung des Areals wurden durch den Investor die SMI Hyundai Corporation getragen Die statischen Funde werden bis auf einige wenige die geborgen werden konnen bei den Baumassnahmen fur das Kongresszentrum zerstort werden Nach Abschluss der durch knapp 50 Spezialisten des Rheinischen Amtes fur Bodendenkmalpflege durchgefuhrten Ausgrabung fanden sechsmonatige Untersuchungen der gesammelten Funde und Daten statt Lage Bearbeiten nbsp Das romische Bonn orange markiert im Suden der vicusDer Vicus und seine Lage wurden in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts bekannt und sind seitdem rechtskraftig als ortsfestes Bodendenkmal geschutzt 1 Der Bonner vicus befand sich zu romischer Zeit auf einem leicht erhohten Plateau an der romischen Rheintalstrasse Die Siedlung lag in Prallhanglage unweit des Rheins jedoch nicht direkt am Fluss Die erhohte Lage bot zu romischer Zeit einen offenen Blick auf den Rhein Im Zentrum erstreckte sich ein grosser offentlicher Platz Im Norden wurde der vicus durch einen naturlichen Gelandeeinschnitt begrenzt der zum Rhein hin abfiel Er soll als Zugang zum Fluss gedient und wahrscheinlich zu einem Hafen gefuhrt haben 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Graben zur Erschliessung des Gelandes als Bauland vollkommen eingeebnet Die Strasse fuhrt nach Westen rechtwinklig zur Hauptverkehrsachse der Region in romischer Zeit der heutigen Bundesstrasse 9 Adenauerallee die zentral durch den vicus fuhrte Insgesamt erstreckte sich die Siedlung uber ein Gebiet von ca 80 ha Das Ausgrabungsgelande des Jahres 2006 westlich und ostlich der Dahlmannstrasse deckt bloss eine Flache von 3 7 ha ab Grosse Teile der Siedlung sind in den vergangenen Jahrzehnten durch Baumassnahmen zerstort worden Meldungen durch Privatpersonen und Bauunternehmen uber Funde im Bereich des vicus gab es seit 1850 verhaltnismassig selten Die tatsachlichen Ausmasse der Siedlung war den Archaologen bis zu Beginn der Ausgrabungen nicht bekannt Jurgen Kunow der Leiter des Rheinischen Amtes fur Bodendenkmalpflege ausserte sich wahrend er die Funde im August 2006 prasentierte so Wir haben weit mehr gefunden als wir uberhaupt erwartet hatten So hat sich fur uns noch nie das Leben der romischen Burger am Rhein prasentiert 3 Gestaltung des vicus Bearbeiten nbsp Grabungsgebiet im Hintergrund das BundeshausDer Bonner vicus entwickelte sich vor allem entlang der Hauptverkehrsachse Rheintalstrasse die am Rhein entlang von Koln uber das Legionslager in Bonn nach Koblenz fuhrte Sie verlauft im Bonner Bereich ungefahr identisch mit der heutigen B 9 Der vicus bildete sich in Hohe der heutigen Adenauerallee Auf beiden Seiten der Strasse verliefen uberdachte Fussgangerwege lat Portikus hinter denen sogenannte Streifenhauser lagen Dies sind langschmale giebelstandige Fachwerkhauser Die einzelnen Grundstucke bestanden aus schmalen bis zu 300 m langen Parzellen in deren vorderen Bereichen sich die Hauser befanden Haufig wurden sie als Verkaufsladen Kneipen oder Werkstatten genutzt Dahinter befanden sich die Wohnraume denen sich ein langer Garten mit Abfallgruben Brunnen Latrinen oder handwerklichen Einrichtungen z B Topferofen anschloss Der Inhalt der Abfallgruben lasst haufig auf das alltagliche Leben und die Berufe der Bewohner schliessen Von dieser Hauptverkehrsachse gingen zahlreiche kleinere Strassen und Wege ab Es wurde ostlich der Strasse auf dem 3 7 ha grossen Ausgrabungsgelande an der Dahlmannstrasse ein grosser offentlicher Platz gefunden der wahrscheinlich als Forum diente und das Zentrum der Siedlung bildete In unmittelbarer Umgebung des Platzes befanden sich vor allem die im Folgenden aufgefuhrten Bauwerke Kernbereiche der Ausgrabung an der Dahlmannstrasse BearbeitenMonument Bearbeiten nbsp Fundamente des Monuments Im Vordergrund ist die kleine Nische zu sehen Auf dem hochsten Punkt des Gelandes erhob sich zu romischer Zeit ein wahrscheinlich mehrstockiges Monument von dem ausschliesslich die Fundamente einer rechteckigen Nische moglicherweise einer Apsis gefunden wurde deren Vorder und Ruckseite von imposanten jedoch nicht mehr erhaltenen Pfeilerreihen gesaumt wurde Die Offnung der Apsis in der sich wahrscheinlich eine oder mehrere Statuen befunden haben weist zum Rhein hin Moglicherweise bildeten die rheinseitigen Pfeilerfundamente die Basis fur eine Saulenhalle lat porticus Ungewohnlich sind die Grosse der Saulenfundamente sowie die engen Zwischenraume die sie bilden Es wird angenommen dass der monumentale Bau als symbolische Demonstration romischer Macht fur die germanischen Stamme die auf dem gegenuber liegenden Ufer lebten dienen sollte Die genaue Funktion des Baus ist jedoch noch unbekannt Die ursprungliche Lange des Monuments ist nicht bekannt da es beiderseits durch moderne Baumassnahmen zerstort wurde Ziegelbrennofen Bearbeiten nbsp Der Ziegelbrennofen Im Vordergrund liegen Teile der Lochtenne Im Nordwesten des Monuments befinden sich die Uberreste eines aus dem spaten 1 oder fruhen 2 Jahrhundert stammenden Ziegelbrennofens der bereits in romischer Zeit stillgelegt und teilweise eingeebnet worden war um Platz fur den grossen offenen Platz zu schaffen der sich hinter dem Monument und sudlich des Tempels erstreckte Der Ziegelbrennofen besteht aus einem breiten Mittelzug von dem aus rechtwinklige Seitenzuge ausgehen Diese verteilten die Heizgase auf die gesamte Flache des Ofens Die Gase gelangten durch einen mit Lochern versehenen Lehmboden eine sogenannte Lochtenne auf dem das Brenngut gestapelt wurde in den oberen Teil der von einer Kuppel abgedeckt war Im hinteren Teil der Anlage befindet sich eine Arbeitsgrube von der aus der Ofen betrieben wurde Auf der gegenuberliegenden Seite der Ofenanlage wurde ein rechteckiger Schacht gefunden dessen Bedeutung bisher unbekannt ist Der Ziegelbrennofen diente zur Herstellung von verschiedenen Arten von Baukeramik z B Dachziegeln oder Mauerziegeln In der Nahe des Ofens wurden noch ungebrannte Ziegel gefunden Der Ofen entstand bereits sehr fruh und nutzte das Rohmaterial aus den Lehmgruben im Westen des Ausgrabungsareals bis diese in Abfallgruben umgewandelt wurden Eingeflossene Sedimente deuten auf eine zwischenzeitliche Stilllegung des Ofens hin Er wurde spater wiederhergestellt und weiter betrieben bis er dem offentlichen Platz der Siedlung weichen musste Gallo romischer Umgangstempel Bearbeiten nbsp Die Ausbruchgraben der Fundamente des gallo romischen UmgangstempelsUnmittelbar im Westen des Ziegelbrennofens befindet sich ein kleiner gallo romischer Umgangstempel Es sind nur noch Teile der Ausbruchgraben der Fundamente erhalten die sich als dunkle Streifen vom umliegenden Boden abheben Ursprunglich besass der Tempel eine quadratische Grundflache von ca 10 m 10 m Der nordliche Teil ist jedoch durch eine moderne Baumassnahme vernichtet worden Im Zentrum des Tempels befand sich eine kleine turmartige cella in der ein Gotterbild stand Die cella wurde von einer einzelnen Saulenreihe umgeben die ein Pultdach trug Ausserdem umgab den Tempel in geringem Abstand eine Mauer die den heiligen Bezirk abgrenzte Welcher Gott in diesem Tempel verehrt wurde ist unklar Aufgrund der Form wird bisher zumindest ausgeschlossen dass es der romische Gott Iuppiter war Des Weiteren wird vermutet dass die Steine des Tempels im Mittelalter als Baumaterial fur andere Gebaude genutzt wurden Daher blieben nur die Ausbruchsgraben und ausschliesslich geringe abgebrockelte Teile der Fundamente erhalten Graberfunde Bearbeiten Der kurze vom Tempel zum Badegebaude hinabfuhrende Hang weist auf einen Weg hin der den Besuchern des Tempels diente Diese Vermutung wird durch den Fund von drei nebeneinander liegenden Tuffkistengrabern und einem Ziegelplattengrab sowie der Fundlage zahlreicher Metallfunde im ostlichen Hangbereich gestutzt Unter den Grabbeigaben befand sich auch eine kleine Bronzestatuette eines Genius aus dem spaten 1 Jahrhundert und Munzen vor allem aus dem 1 bis 3 Jahrhundert n Chr Romisches Badegebaude Bearbeiten nbsp Im Hintergrund ist der Boden der Fussbodenheizung zu erkennen Rechts sieht man die Uberreste eines Beckens Im Norden des Ausgrabungsareals befand sich ein 200 m grosses offentliches romisches Bad Die Grosse des Bades lasst darauf schliessen dass es der Offentlichkeit diente und nicht privat genutzt wurde Das Heiss und das Laubad lat caldarium und tepidarium jeweils 6 5 Meter sind klar identifizierbar Es wird vermutet dass der leicht erhohte Raum im Sudosten des Bads das Kaltbad lat frigidarium darstellte Von den Becken selbst ist nur ein kleiner Teil erhalten geblieben Der Rest der Anlage wurde aufgrund der tieferen Lage und der stark verrussten Boden und Wande als der beheizbare Unterbau identifiziert Diese Fussboden und Wandheizung Hypokaustanlage beheizte von den praefurnien aus die Raume des Heiss und Laubades Die Warme drang durch Hohlziegel an den Wanden nach oben ein Das Wasser selber wurde ausserhalb in Wasserbehaltern erhitzt und uber Bleirohre in die Becken geleitet Es sind auch noch Spuren der in regelmassigen Abstanden aufgestellten Stutzen zu finden die den Boden der Baderaume trugen Der Boden ist im Laufe der Zeit in grossen Platten in sich zusammengebrochen Die Archaologen konnten zusammenhangende Mauerreste mit einer Hohe von bis zu 1 5 Meter und einer Starke von bis zu einem Meter freilegen Es ist die bis zum Zeitpunkt der Ausgrabungen dritte vollstandig erhaltene Therme Nordrhein Westfalens Erhaltung des Badegebaudes Bearbeiten Da an der Stelle der Badeanlage das neue Hotel entstanden ist ware das Badgebaude durch die neuen Fundamente vollstandig zerstort worden Daher wurde die Umsetzung der romischen Uberreste angestrebt Die etwa 30 Tonnen schwere Anlage ist nun in ein luxurioses Fitness und Wellnesscenter im Untergeschoss des neuen Hotels integriert 4 Sie wird zukunftig auch fur die Offentlichkeit durch eine Glasdecke zu besichtigen sein Mit Hilfe eines Diamantenseils wurde das Badgebaude nun in funf Teile zersagt und mit Hilfe eines Gittermastkrans gehoben Die Verlagerung und der anschliessende Wiederaufbau kosten etwa 1 5 Millionen Euro Das Land NRW tragt 250 000 Euro der Landschaftsverband Rheinland 100 000 Euro und die Stadt Bonn hat sich mit 400 000 Euro beteiligt Die ubrigen Kosten werden von SMI Hyundai ubernommen Beim Heben des Warmwasserbades lat Tepidariums wurde jedoch ein Hohlraum unter den Uberresten ubersehen und fuhrte zu einem Riss im Fundament Die Fundamente konnten aber rechtzeitig gesichert und verstarkt werden und finden nun 56 Meter weiter ihren endgultigen Standort auf einer Betonplatte 5 Streifenhauser Kanale und Abfallgruben Bearbeiten nbsp Rechts liegen die Fundamente der Streifenhauser Links im Bild erkennt man den breiten Kanal der zum Rhein hinab fuhrte Auf dem kleineren Areal auf der gegenuberliegenden Seite der Dahlmannstrasse sinkt das Gelande stark ab und wird des Weiteren von einem Gelandeeinschnitt gepragt der wahrscheinlich als Strasse genutzt wurde Dafur spricht der Fund von acht ca sieben Meter breiten Streifenhausern die hier in Nord Sud Richtung errichtet wurden Die Streifenhauser entlang der Adenauerallee weisen eine Ost West Orientierung auf Dies deutet auf eine Abzweigung vom Hauptverkehrsweg hin der durch den vicus zum Rhein fuhrte Die Annahme dass sich am Rheinufer ein kleiner Hafen befunden hat hat dieser Wohnsiedlung unter den Archaologen den Namen Hafenviertel eingebracht In diesem Teil des vicus Bonnensis wurden aufgrund verschiedener Funde in Abfallgruben Hinweise auf einen Topfer und einen Glasblaser festgestellt Entlang der Strasse wurden auch zahlreiche Muhlsteinfragmente sowie ein vollkommen erhaltener Muhlstein gefunden was auf einen Handler hinweist Die gefundenen Fundamente trugen eine holzerne Fachwerkkonstruktion Es wird angenommen dass in der Siedlung auch weitere vollkommen aus Holz bestehende Streifenhauser existiert haben nbsp Der westliche der beiden Nebenkanale Hier ist die Gewolbedecke zu sehen Parallel zur Strasse verlief ein breiter Kanal zum Rhein In den breiten Kanal mundeten senkrecht zwei kleinere fast parallel verlaufende Kanale aus sudlicher Richtung Sie liegen 40 m auseinander und lagen mindestens 1 3 m unter dem romischen Laufniveau bei einem Querschnitt von nur einem halben Meter Man konnte sie teilweise uber eine Lange von 70 m freilegen oder nachweisen Die Kanale bestanden aus trocken verlegten Grauwackeplatten und besassen keinen Boden Es wird angenommen dass sie mit Holzbrettern verkleidet wurden um ein Mindestmass an Wasserdichtigkeit zu ermoglichen Zu beiden Seiten des westlichen Kanals befindet sich jeweils eine grosse Abfallgrube mit einem Durchmesser von bis zu 50 m und einer Tiefe von fast 4 m Die Gruben dienten ursprunglich der Lehmgewinnung der in den Ziegelofen zu Baumaterial gebrannt wurde Zur Baulandgewinnung wurden die Gruben als Abfallgruben genutzt und danach eingeebnet Hier konnten die Archaologen vor allem grosse Mengen Knochen und Keramik bergen die auf die Tatigkeit verschiedener handwerklicher Berufe wie z B Metzger Leimsieder Schmiede und Buntmetallhandwerker hinweisen Auch Handelsbeziehungen nach Sudfrankreich wahrend der ersten drei Jahrhunderte n Chr konnten aufgrund des Fundes von Tafelgeschirr aus Terra Sigillata aus Gallien nachgewiesen werden Fundstucke Bearbeiten Eine grosse Anzahl der ersten Funde des vicus Bonnensis sind im Untergeschoss des Hauses der Geschichte ausgestellt Folgende Fundstucke der Ausgrabung des Jahres 2006 sind besonders hervorzuheben Eine funf Zentimeter lange Haarnadel aus Knochenmaterial mit einem herausgearbeiteten Menschenkopf an der Spitze Die Nadel ist ein bisher einmaliger Fund in Deutschland Ein in La Graufesenque in Sudfrankreich hergestellter Teller aus Terra Sigillata der mit dem Fabrikationsstempel des Topfers Vitalis versehen war Der Teller der in den Jahren 70 95 n Chr produziert wurde weist auf einen uberregionalen Handel in Ein Fragment einer Reliefschussel aus Terra Sigillata aus dem 2 oder 3 Jahrhundert n Chr Das Gefass wurde in Trier hergestellt und stellt eine erotische Szene dar Ein Fragment einer so genannten Gesichtsurne aus dem 2 oder 3 Jahrhundert n Chr Eine Amphorenscheibe mit vier nach dem Brand aufgetragenen tituli picti dt Pinselaufschriften zum Leer und Vollgewicht der Amphore Ein Trinkbecher aus dem 3 Jahrhundert mit nachtraglich unfachmannisch eingeritztem lateinischen Spruch und Verzierungen Der Text lautet JOLLA VTERE F elix dt Benutze dieses Gefass glucklich Ein aus Bronze gefertigter Anhanger in Form eines Adlers aus dem 2 bis 3 Jahrhundert Eine Bronzemunze Dupondius des Kaisers Hadrian die in den Jahren 128 138 n Chr gepragt wurde Die Vorderseite bildet den Kopf des Kaisers mit einer Strahlenkrone ab Auf der Ruckseite ist die Gottin Hilaritas Gottin der Frohlichkeit Heiterkeit mit Palmzweig und Fullhorn zu erkennen Links und rechts von ihr steht jeweils ein Kind nbsp Keller eines romischen Hauses Fundort Haus der Geschichte nbsp Romischer Webstuhl Fundort Haus der Geschichte nbsp Trunkener Satyr Fundort Haus der GeschichteVorromische und neuzeitliche Funde Bearbeiten Es wurden auch einzelne Siedlungsfunde aus der Eisenzeit und der Jungsteinzeit freigelegt Sie treten aber nur in geringer Menge auf und deuten auf einzelne unzusammenhangende Gehofte auf dem erhohten Plateau am Rhein hin Neben diesen und den romischen Fundstucken fanden die Archaologen ausserdem Zeugnisse aus verschiedenen Zeitaltern Auch moderne Gegenstande Porzellanstatuen Helme der Wehrmacht und der US Streitkrafte aus dem Zweiten Weltkrieg eine Colaflasche der Nachkriegszeit ein Empfanger aus dem ehemaligen Plenarsaal sowie eine DIN A4 grosse Pappschachtel mit der Aufschrift Propagandamaterial der CDU zur Bundestagswahl vom September 1957 Diese Gegenstande werden wahrscheinlich dem Haus der Geschichte ubergeben Anmerkungen Bearbeiten Denkmalliste der Stadt Bonn Nummern B 23 B 29 und B 32 FOCUS online vom 17 August 2006 Archaologie Romische Stadt unter Bonn In Zeit Online 16 August 2006 archiviert vom Original am 23 April 2008 abgerufen am 4 Januar 2021 Grand Opening des Marriott Hotels Das Marriott feiert Eroffnung In General Anzeiger Bonn 10 April 2016 general anzeiger bonn de abgerufen am 4 April 2017 Die Welt vom 28 Marz 2007 Umzug mit Hindernissen Von Joachim Budde General Anzeiger vom 28 Marz 2007 Mobilmachung fur romische Immobilie Von Bernd Leyendecker Siehe auch BearbeitenGeschichte Bonns Liste der romischen vici in NiedergermanienLiteratur BearbeitenJeanne Nora Andrikopoulou Strack Der romische vicus von Bonn In Bonner Jahrbucher 196 1997 S 421 468 Digitalisat Jeanne Nora Andrikopoulou Strack Der romische vicus von Bonn In Manfred van Rey Hrsg Geschichte der Stadt Bonn Bonn von der 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Cultural History of Ancient Baths Aachen March 18 22 2009 Peeters Leuven 2012 ISBN 978 90 429 2661 5 S 109 116 Claudia Holtschneider Eine romische Topferei im Bonner vicus In Archaologie im Rheinland 2010 Rheinland Verlag Koln 2011 S 113 115 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vicus bonnensis Album mit Bildern Videos und Audiodateien Webseite des Rheinischen Amtes fur Bodendenkmalpflege zu den Grabungen50 718777777778 7 1226388888889 Koordinaten 50 43 7 6 N 7 7 21 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vicus Bonnensis amp oldid 231412947