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Bestattungsurne mit einer gesichtsahnlichen Verzierung auf dem Gefasskorper Gesichtsdarstellungen und Andeutungen auf Keramiken sind geographisch und chronologisch weit verbreitet Bereits im Neolithikum treten sie auf der Balkanhalbinsel auf Einen Schwerpunkt bildet ihre Nutzung in der europaischen Eisenzeit in der gesichtsverzierte Gefasse zur Deponierung des Leichenbrandes benutzt wurden Dabei ragen die etruskische Kultur in Italien und die nach dem Gefasstyp benannte Pommerellische Gesichtsurnenkultur im Osten von Pommern heraus In den Nachbargebieten dieser Kulturen kommen ebenfalls anthropomorphe bzw gesichtsverzierte Gefasse vor Romische Gesichtsurne aus dem Historischen Museum der Pfalz Speyer Inhaltsverzeichnis 1 Gesichtsurnen der Grosssteingraber 2 Gesichtsurnen in der pommerellischen Gesichtsurnenkultur 3 Norddeutschland die Kimbrischen Gesichtsurnen 4 Mitteldeutsche Gesichtsurnen 5 Deutung der Gesichtsurnen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksGesichtsurnen der Grosssteingraber BearbeitenIn den Grosssteingraber der Steinzeit finden sich manchmal spezielle Gefasse die sogenannten ansigtskar Auf ihnen befinden sich Darstellungen zweier Augen mit den Augenbrauen Das Augenmotiv kommt in Europa in Verbindung mit den Megalithanlagen vor In Danemark sind sie im so genannten Bundso Stil dekoriert der seinen Hohepunkt um 3300 3200 v Chr hatte etwa zu der Zeit als der Bau von Dolmen angefangen hat Gesichtsurnen in der pommerellischen Gesichtsurnenkultur Bearbeiten nbsp Pommerellische Gesichtsurnen Museum fur Vor und Fruhgeschichte Berlin nbsp Gesichtsurne aus Dreidorf bei Lobsens 6 Jh v Chr Museum fur Vor und Fruhgeschichte Berlin Ihre geographische Verbreitung erstreckt sich uber das mittlere Oder und Weichselgebiet am Rand der Lausitzer Kultur und deren Nachfolgekulturen Zeitlich werden sie hauptsachlich an den Beginn der Eisenzeit in diesem Gebiet gestellt Hallstatt HA D1 3 Anfang LaTene A etwa im 7 5 Jahrhundert v Chr Die Asche der Verstorbenen in den Gesichtsurnen wurde in Steinkistengrabern verwahrt Die Urnenkorper selbst sind bauchige bis flaschenformige Tongefasse unterschiedlicher Grosse mit konisch hochgezogenem Halsteil auf diesem sind plastisch geformte Brauen und Nasenpartie sowie eingeritzte Augen und Mundlinie dargestellt so dass ein menschliches Gesicht sichtbar ist Der Mund ist nur selten dargestellt Die Ohren konnen als senkrechte Leisten neben dem Gesicht auch durchlocht und mit Bronze und Eisenringen als Ohrringe versehen sein Schulter und Bauchteil sind meistens mit umlaufend wiederholten Ritzmustern verziert Im Ganzen wirken die Gesichter trotz der recht einfachen Machart ausdrucksstark einige scheinen zu lacheln andere wiederum schauen sehr ernst In die Schulterpartie einiger Gefasse ist weitere Zier eingeritzt selten als szenische Darstellungen haufiger angedeutete Kolliers Ringhalskragen oder typisch fruheisenzeitliche Formen von Gewandnadeln Aufgrund einiger Parallelen in Grabfunden meinte Wolfgang La Baume weibliche zwei Nadeln von mannlichen eine Nadel Urnen unterscheiden zu konnen Dass sich hinter der geritzten Ausstattung der Urnen mit Schmuck und Gewandnadeln Andeutungen der tatsachlichen zeitgenossischen Mode verbergen zeigen die Grabfunde und auch einige Urnen selbst An den im Schulterbereich liegenden metallenen Gewandnadeln konnten Stoffreste geborgen werden Diese Urnen waren also vermutlich in Stoff das Gewand eingewickelt Dies entsprach der Trageweise am Menschen im Brustbereich der Urne mit Nadeln befestigt Die Gefassoffnung wurde meistens durch einen ebenfalls tonernen Deckel verschlossen der zuweilen an eine Kopfbedeckung erinnert Mutzendeckel Falzdeckel La Baume 1932 bestarkt von der hohen Individualitat der Gesichtsdarstellungen und dem offensichtlichen Muhen die Gefasse ganz wie Menschen mit Trachtbestandteilen auszustatten sah in den Urnen zunachst die Darstellung des Verstorbenen selbst Im Verlauf seiner weitreichenden Untersuchungen anderte er jedoch seine Meinung La Baume 1963 denn trotz der hohen Individualitat finden sich die jeweils typologisch ahnlichsten Urnen auf demselben oder einem benachbarten Graberfeld d h die naheliegendste Deutung sind Werkstatt oder Meisterkreise die durch ihr eigenes technisches Vermogen und asthetisches Empfinden das Aussehen der Urnen pragten Neben diesen typischen pommerellischen Gesichtsurnen deren Verbreitung sich weitgehend auf das Gebiet der gleichnamigen Kultur beschrankt kommen noch weitere meist einfachere Formen vor Norddeutschland die Kimbrischen Gesichtsurnen BearbeitenDer Begriff ist von La Baume gepragt worden da sich die Verbreitung des Urnentyps Jutland Schleswig Holstein mit dem vermutlichen Aufbruchsgebiet der spateren Kimbern uberschneidet Das zeitliche Vorkommen stimmt nur bedingt mit dem der pommerellischen Gesichtsurnen uberein Die fruhsten Formen sind ab der Periode IV der nordischen Bronzezeit in Nordjutland belegt vereinzelt laufen die Gesichtsurnen bis in die Jastorfstufe I Meist handelt es sich um einfach gehenkelte Gefasse wobei links und rechts neben dem Henkel jeweils ein Einstich oder eine Delle angebracht ist diese also als Augen und der Henkel gleichsam als Nase fungiert Der Mund wird ausserst selten dargestellt Mitteldeutsche Gesichtsurnen BearbeitenDie Stucke der fruhen Eisenzeit Hallstatt C D1 beschranken sich in geographischer und zeitlicher Ausdehnung weitgehend auf das Gebiet der Hausurnenkultur das ostliche Niedersachsen das Nordharzvorland bis an die Elbe und im Suden bis in die Gegend von Halle Saale Die Formenvielfalt erreicht in diesem Gebiet wohl ihre Blute Einfachste Stucke bestehen aus einem Keramikgefass von ublichem kulturellen Geprage in das zwei Locher dicht nebeneinander in Randnahe angebracht wurden Augenurnen Freilich ist bei solchen Stucken immer die Gefahr gegeben dass es sich bei den Lochern nicht um eine Augendarstellung sondern um funktionale Durchbohrungen handelt etwa zum Zwecke des Deckelverschlusses Weiterhin kommen eindeutige Gesichtsdarstellungen ahnlich denen auf den pommerellischen Stucken vor Als davon zumindest inspiriert kann das Einzelstuck der kugelrunden Gesichtsurne aus Menz gelten Merkwurdig sind ausserdem die Mischformen von Haus und Gesichtsurne dergestalt dass an einem Gefass lokaler Formgebung in der Wandung eine rechteckige Offnung Tur angebracht wurde und uber dieser zwei Eindellungen oder Einstiche als Augen die fur die Hausurnen so typische Tur kann hier also gleichzeitig als Mund interpretiert werden Wie bei den ublichen Hausurnen ist auch hier meistens die eigentliche Gefassmundung fest mit einem angedeuteten Deckel verschlossen Die Deckel ahneln zuweilen wieder den Kappen oder Mutzendeckeln der Pommerellischen Urnen Als weitere Parallele lassen sich hier ebenfalls Werkstatt oder Meisterkreise vermuten denn auf dem Graberfeld von Eilsdorf kamen drei sich sehr stark ahnelnde Gesichtsurnen eines lokalen Types zu Tage Deutung der Gesichtsurnen BearbeitenWie oben bemerkt hat La Baume die Idee der individuellen Menschendarstellung fallen lassen stattdessen favorisierte er spater wie auch Oelmann 1929 die Ansicht es handele sich um apotropaische Verzierungen Insbesondere die Mischformen mit den Hausurnen die sie als Speichergefasse betrachten ziehen sie begrundend heran die Speicher sollen vermittels der Gesichts oder Augendarstellung geschutzt werden Der Speichergedanke der Hausurnen lasst sich allerdings sowohl aus genetischer als auch funktionaler Sicht widerlegen Ein befriedigender Deutungsversuch der uber einfache ethnographische Analogieschlusse einzelner Merkmale hinausgeht fehlt daher bis heute Siehe auch BearbeitenAugenidolLiteratur BearbeitenJ Kneisel Anthropomorphe Gefasse in Nord und Mitteleuropa wahrend der Bronze und Eisenzeit Studien zu den Gesichtsurnen Kontaktzonen und sozialer Kontext Bonn 2012 J Kneisel Die Gesichtsurnen zwischen Oder und Ostsee In A Lang V Salac Hrsg Fernkontakte in der Eisenzeit Dalkove kontakty v dobĕ zelezne Prag 2000 Rosemarie Muller Gesichtsurnenkultur In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 11 Walter de Gruyter Berlin New York 1998 ISBN 3 11 015832 9 S 543 547 T Malinowski Gesichtsurnen der fruhen Eisenzeit in Polen und die Frage ihres Zusammenhanges mit den Gesichtsurnen aus dem Gebiete Mitteldeutschlands Nordharzer Jahrbuch 1965 66 Bd II Halberstadt 1967 S 11ff Wolfgang La Baume Gestaltung und Bedeutung der Gesichtsdarstellung bei den hallstattzeitlichen Gesichtsurnen des Nordischen Kreises Kolner Jahrbuch 2 Koln 1956 S 102ff Wolfgang La Baume Die pommerellischen Gesichtsurnen Romisch Germanisches Zentralmuseum Mainz Katalog 17 Mainz 1963 Wolfgang La Baume Zur Bedeutung der bildlichen Darstellungen auf Gesichtsurnen der fruhen Eisenzeit Prahistorische Zeitschrift XXXIV V 1949 50 Berlin 1950 S 158ff Wolfgang La Baume Gesichtsurnen und Hausurnen Archiv fur Anthropologie N F XXIII 1 1932 Nachdruck als Mitteilung aus dem Staatlichen Museum fur Naturkunde und Vorgeschichte in Danzig Vorgeschichtliche Reihe Nr 10 o J Franz Oelmann Hausurnen oder Speicherurnen Bonner Jahrbucher 134 Bonn 1929 S 1ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gesichtsurnen Album mit Bildern Videos und Audiodateien Gesichtsurne aus Sachsen Anhalt Storstensgravenes gadefulde ansigtskar danisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gesichtsurne amp oldid 227108963