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Viader ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum katalanischen Komponisten Dirigenten Instrumentalisten und Musikpadagogen siehe Josep Viader i Moline Viadrus ist der seit dem 16 Jahrhundert belegte lateinische Name lateinisch Viadrus fluvius und als Flussgott die Personifikation des Flusses Oder der in Mahren entspringt und durch Schlesien Brandenburg und Pommern fliesst und in der Ostsee mundet Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Bildliche Darstellung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseEtymologie Bearbeiten nbsp Magna Germania nach Ptolemaios mit den beiden Flussen Suenus und ViaduaEin antiker Name der Oder ist nicht sicher bekannt In dem Text Dagome Iudex nennt Mieszko I um 990 den Fluss Oddera als westliche Grenze Grosspolens Der neulateinische Name des Flusses Viadrus fluvius scheint auf den Gelehrten Jodocus Willich Professor in Frankfurt an der Oder zuruckzugehen der 1543 als Druckort einer Schrift Francofordii cis Viadrum 1 angab In Frankfurt Oder tragt die Europa Universitat Viadrina den von Viadrus abgeleiteten Namen Viadrina die am Viadrus Gelegene Schon die historische Vorgangeruniversitat die Brandenburgische Universitat Frankfurt trug diesen Beinamen Moderne Schriftsteller befurchten dass der Name Viadrus von dem Gelehrten Jodocus Willich 1543 falschlich fur die Oder eingefuhrt worden ware Alfred Stuckelberger von der Ptolemaios Forschungsstelle der Universitat Bern und der Berliner Professor Dieter Lelgemann Projektleiter bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft vermuten mit ihren Mitarbeitern dass die Oder der von Ptolemaios erwahnte Suebus mit Mundung in Swinemunde sei wahrend die bei Ptolemaios erwahnte Viadua die Wieprza Wipper sei ein Fluss zwischen Oder und Weichsel der bei Darlowko ehemals Rugenwaldermunde in die Ostsee mundet 2 Das Ratsel durfte gelost sein denn schon auf den Karten von Waldseemuller von 1513 und 1520 ist der Lauf der Oder sowohl mit Odera fl als auch mit Viadus fl bezeichnet Bildliche Darstellung Bearbeiten nbsp Viadrus auf dem Fries des Berliner Tors in StettinViadrus wird haufig als kraftiger erwachsener Mann dargestellt mit Schilfblattern im Haar mit dem Himation bekleidet dem Ruder in der einen und der Quellvase in der anderen Hand Deckblatt Martin Opitz Einen der altesten Hinweise enthalt das Deckblatt des Buches Acht Bucher Deutscher Poematum von Martin Opitz gedruckt 1625 in Breslau 3 Der Gott ist hier mit Viader bezeichnet und die Darstellung weist darauf hin dass das Buch in Breslau gedruckt wurde Um 1725 entstand eine Darstellung des Viadrus am damaligen Berliner Tor in Stettin heute Brama Portowa deutsch Hafentor in Szczecin Barockmalerei mit Viadruspersonifikation Im ehemaligen Jesuitenkolleg in Breslau befindet sich in der Musikempore der Aula Leopoldina eine barocke Deckenmalerei aus dem Jahre 1732 von Johann Christoph Handke aus Olmutz Auf dem Thron unter einem Baldachin sitzt Silesia die weibliche Personifikation Schlesiens Auf der rechten Seite sitzt in Richtung Stadtzentrum Wratislavia die Schutzpatronin und Personifikation Breslaus der Hauptstadt Schlesiens Auf der linken Seite in Richtung des Flusses sitzt Viadrus als Personifikation der Oder Der bartige Gott tragt Blatter im Haar halt ein Paddel und stutzt sich auf eine Quellvase aus der eine Schlange mit dem fliessenden Wasser entweicht 4 Ebenfalls im ehemaligen Jesuitenkolleg in Breslau befindet sich eine Malerei von Felix Anton Scheffler aus dem Jahre 1734 mit dem Viadrus im Kaiserlichen Treppenhaus nbsp Stahlblechskulptur des Odergotts Viadrus Gustebieser Loose Brandenburg Bildhauer Horst Engelhardt 2009 Stahlblechskulptur Odergott Viadrus Die 3 Meter hohe Stahlblechskulptur des Odergottes Viadrus steht am Fahranleger der deutsch polnischen Fahre in Gustebieser Loose auf einem kleinen Hugel an der Oder Sie wurde 2009 vom Bildhauer Horst Engelhardt entworfen und durch die Schiffswerft Oderberg aus 15 mm dickem danischem Schiffsstahl hergestellt 5 Initiiert wurde das Projekt vom Augenarzt Ernst Otto Denk aus Bad Freienwalde 6 Der Stahl ist rot gestrichen Der nackte Odergott ist mit einem Manteltuch Himation umhullt und halt ein Ruder Unter dem Manteltuch schaut eine Quellvase hervor aus der das Wasser der Oder rinnt Der Gott schaut majestatisch stromabwarts nach Norden in Richtung der Odermundung in die Ostsee In der Darstellung symbolisiert der Wassergott heute ein modernes Europa und den Fluss als Bindeglied der Anrainerstaaten der Oder 7 Die Kosten fur die Aufstellung der Skulptur hatte der Verein fur Geschichte Kunst und Kultur Neulewin getragen und LEADER Fordermittel eingesetzt Ursprunglich war ein Ensemble aus drei Figuren geplant Eine acht Meter hohe und funf Meter breite Gelbe Oderfurstin sollte in Sichtline auf der anderen Seite der Oder im polnischen Goszdowice deutsch Gustebiese stehen Viadrus und Oderfurstin sollten das deutsche und polnische Ufer der Oder im vereinten Europa wiedervereinigen Eine Blaue Odernixe sollte an der Kreuzung zwischen Neulewin und Altlewin stehen Die Modelle sind im Bildhaueratelier Horst Engelhardts in Jackelsbruch noch vorhanden 5 Literatur BearbeitenHeiko Walther Kampfe Ernst Otto Denk Viadrus Heimatbuch fur Bad Freienwalde Oder und Umgebung et Terra Transoderana 3 Jahrgang 2011 Bad Freienwalde Tourismus GmbH Alfred Stuckelberger und Florian Mittenhuber Klaudios Ptolemaios Handbuch der Geographie Erganzungsband Schwabe Verlag 2009 Gerhard Rasch Antike geographische Namen nordlich der Alpen Verlag de Gruyter Berlin 2005Einzelnachweise Bearbeiten Jodocus Willich Problemata De Ebriorvm affectionibus amp moribus Francofordii cis Viadrum gedruckt bei Ioannes Hanaw 1543 Online Ralf Loock Ein Fluss gibt Ratsel auf in Markische Oderzeitung Journal 10 11 April 2010 S 5 Online Martin Opitz Acht Bucher Deutscher Poematum David Muller Breslau 1625 Digitalisat Gunther Grundmann Barockfresken in Breslau Weidlich Verlag Frankfurt am Main 1967 S 74 a b Ulf Grieger Der einsame rote Gott am Oderstrand Hrsg Markische Oderzeitung Seelow 13 September 2021 S 15 Dietrich Schroder Arzt aus Bad Freienwalde kampft fur Odergott Viadrus Hrsg Markische Oderzeitung 23 Juli 2020 Thomas Worch Oderbruch Natur und Kultur im ostlichen Brandenburg Trescher Verlag Berlin 2019 ISBN 978 3 89794 439 8 S 146 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Viadrus amp oldid 229880561